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war, und daß er sich von Gott hatte finden, überzeugen, übers reden lassen. Bei jenen Andern, die es mit der Vergebung der Sünden so leicht nehmen, muß also wohl das grade Ges gentheil Statt finden, sie müssen noch fern seyn von der Wahrs heit: Gott ist ihreu Augen noch so weit entrückt, ihr Herz noch so weit son Gott entfernt, entfernt von aller lebendigen Ers kenntniß Gottes, daß der Glanz seiner Heiligkeit und Gerechtig keit, und eben darum auch die Häßlichkeit der Sünde überhaupt und ihrer Sünden insbesondere ihnen noch ganz verborgen ist, daher sie denn auch, statt wie Luther in seliger Demuth vor dem Erbarmer in den Staub zu sinken, aufrecht bleiben, als die keine Laft darniederbeugt, als wäre Gott nicht Gott und die Sünde nicht Sünde. Darum, mein' ich, wer glaubt an der Vergebung seiner Sünden nicht zweifeln zu dürfen, und ist ihm nicht ungefähr so dabei zu Sinnen, wie vorhin von Luther gesagt worden, der betrüget sich selbst, und hat wahrscheinlich nicht, was er zu haben glaubt, er mag nun überhaupt seine Sünden so geringe achten, daß er sich nicht gedrungen fühlt, zu dem Mittler, dem Versöhner seine Zuflucht zu nehmen, oder sich des Verdienstes Jesu Chrifti getrösten, ohne sich seiner Sünden wegen herzlich vor Gott zu demüthigen, und heilige Traurigkeit über sie im Herzen zu haben.

Was übrigens Luther sagt von dem Verhältniß der ans dern Glaubensartikel zu dem einen von Vergebung der Sünden und von dem Verhältniß dieses einen zu den andern, das stelle ich mir also vor: Da ist das Heiligthum des Christenglaubens, in sich enthaltend die Fülle der Weisheit, die Fülle der erfreus lichsten, erhebendsten Erkenntniß, welche Leben und Seeligkeit, Freiheit und Friede mit sich bringt; die Thür zu dem Innern des Heiligthumes ist niedrig und schmal, und hat zur Auf- schrift: Buße und Vergebung der Sünden. Viel Grübeln, Forschen und Studiren thut's nicht; wer nicht die göttliche Traurigkeit empfindet, und Vergebung der Sünden, als drins gendstes Bedürfniß, begehrt, und glaubt, daß sie, ohne sein Verdienst, durch Christi Gnade ihm werde, der bleibt im äußersten Vorhofe des Heiligthumes, da bleibt es bei dem todten, leeren Wiffen, bei hoch und schönklingenden Worten, zu lebendiger Erkenntniß kommt es nicht, kommt nicht zu bes seeligender Erfahrung. Das meint Luther, und das ist nicht

sein besonders Meinen oder Wähnen, sondern es verhält sich wirklich so nach der Schrift - fiche einfältigen Auges hinein! und bewähret sich durch aller gottseeligen Menschen Erfahrung. C. Zurhelle,

Prediger im Lauenburgischen.

Vom wahren Christenthum.
Triff's recht.

In vier Dingen, so bist du ein guter Christ. Worinn? sprichst du. Im Glauben, Leben, Leiden, Sterben. Der Glaube macht, das Leben beweiset, das Leiden bewähret, das Sterben frênet den Christen. Der Glaube legt den Grund,__das Leben baut auf den Grund, das Leiden befestiget, das Sterben vollene det das Gebäude. Der Glaube umfaßt Jesum und spricht: Du bist mein, was du bist, daß bist du mir, was du hast, ist alles mein. Herr wann ich nur dich habe, so frag' ich nichts nach Himmel und Erden, wenn mir gleich Leib und Seele verschmachtet, bist du doch allzeit, Gott, meines Herzens Troft und mein Theil (Pf. 73.). Im Leben thut sich sonder lich hervor die Liebe, wie Paulus ermahnt: Wandelt in der Licbe. (Eph. 5.). Diese wirft sich in die Arme Jesu, und spricht: Ich bin dein, was ich bin, das bin ich dir, und was ich habe, ist alles dein, dir leb ich, dir sterb ich, dein bin ich todt und lebendig. Im Leiden preiset sich die Geduld, nach Pauli Erinnerung: Sei geduldig in Tråbsal (Rdm. 12.). Diese legt sich zu Jesu Füßen nieder, und spricht: Ich will des Herrn Zorn tragen, denn ich habe wider ihn gesündigt. Lege mir auf, mein Jesu, was du wilt, wenn du wilt, wie viel du wilt, ich wills gern tragen: Legest du Kreuz auf, so legest du auch Kraft auf, Kraft zu tragen, Kraft zu überwinden, du bist gctreu, und läsfest niemand versuchen über sein Vermögen (1. Cor. 10.), wirst auch schaffen, daß meine Versuchung so ein Ende gewinne, daß ichs kann ertragen. Im Sterben behält die Freudigkeit den Ruhm, die hẳngt sich an Christo, und spricht: Wo du bleibst, mein Jesu, da bleib ich auch, und kin gewiß, daß weder Tod noch Leben mich scheiden soll von der Liebe Gottes; die da ist in Christo Jesu (Röm. 8.).

Ich bin ein Glied an deinem Leib,
Deß tröst' ich mich von Herzen, -
Von dir ich ungeschieden bleib'

In Todesnoth und Schmerzen.

Mann ich gleich sterb', so sterb' ich dir,
Ein ewig's Leben hast du mir

Mit deinem Tod erworben.

Ich will durch Gottes Gnade allen Fleiß anwenden, daß ich recht glaube, christlich lebe, geduldig leide, freudig sterbe, so treffe ichs recht in allen Stücken.

G e d
ed an Een.

Für die Hauptlehre des Christenthums, daß der Mensch seelig werde durch den Glauben, und nicht durch die Werke, zeugt u. a. auch das Beispiel des Kerkermeisters (Apftg. 16.). Befangen in jenem Wahn unsers Geschlechts fragte dieser: "Was soll ich thun, daß ich selig werde?" Die Apostel aber wiesen ihn darauf nicht, gingen in seinen Sinn nicht ein, daß fie ihm vorgeschrieben hätten: dies mußt du thun, und dies, und das; sondern auf den Glauben wiesen sie ihn: "Glaube an den Herrn Jesum Christ, so 2c.'

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Die christliche Freiheit besteht in der größten Abhängigkeit von Gott. Wer von Gott sich unabhängig zu machen strebt, eilt in die Sclaverei aller Elemente.

Auch die Gewohnheit ist ein Lebensfeind, weil sie zum Veralten beiträgt. Erneuern soll sich der Christ täglich.

Von dieser Zeitschrift erscheint alle 14 Tage, jedesmal am Freitage, ein Bogen, wie gegenwärtiger. Der Preis des Jahrgangs ist 3 Mk. Schlesw. Hollst. Courant oder 1 Rthlr. 6 Gr. Sächsisch. Eine einzelne Nummer kostet 4 Schilling.

Red.: J. J. Theveny. Verleger: Hoffmann und Campe.

Hamburg, gedruckt bei J. G. Langhoff's Wittwe.

Der Friedens bote.

XI.

Chriftus ißt unser Friede . . . Er hat uns mit Gott zu einem Leibe durch das Kreuz versöhnt, indem er die Feindschaft tödtete durch sich selbst, und ist gekommen und hat verkündigt den Frieden im Evangelio Euch, die ihr ferne waret, und denen, die nahe waren. Eph. 2, 14. 16. 17.

Freitag, den 25ften Mai 1821.

Ueber die Verbindung zwischen dem Bischof Augu stinus und dem Römischen Feldherrn Bonifacius.

Die Erfahrung aller Zeiten lehrt uns, daß das göttliche Licht,

welches die Gläubigen erleuchtet, seinen Schein, auch über alle irdischen Verhältniffe, wo es Noth thut, verbreitet, daß allein die aus dem Wort Gottes geschöpfte Weisheit unter allem Gewirre entgegengesetter menschlicher Leidenschaften, unter allent Wechsel der hinfälligen irdischen Dinge, einen bleibenden und fichern auf alle Verhältnisse anwendbaren Maaßstab giebt. Die Rede der erleuchteten Christen zeigt sich daher auch unter den verwickeltsten Umständen als eine mit Salz gewürzte. Manche merkwürdige Beispiele hievon giebt uns jener große Kirchenlehrer Augustinus, Bischof zu Hippo (jezt Bona im Ges biet von Algier) in den ersten Zeiten des fünften Jahrhunderts, in einer Zeit der größten politischen Umwälzungen und Zerrüte tungen, unter welchen die Bischöfe durch den bedeutenden Plas, den sie damals einnahmen, in manche schwierige Verhältnisse kommen konnten. Der damals in diesem Theile von Africa den Befehl über die römischen Truppen führende Bonifacius, der bald den Ruhm eines der größten römischen Feldherren erhielt, bat den Bischof Augustinus um eine Anweisung, wie er in seinem Beruf ein christliches, Gott wohlgefälliges Leben führen könne. Nachdem Augustin ihm an dem Beispiel des

*

Königs David, des Cornelius zu zeigen gesucht hatte, daß man auch in dem Kriegsstande Gott wohlgefällig leben könne, gab er ihm diese besondere Lehren: Wenn Ihr Euch zur Schlacht rüstet, denket zuerst daran, daß auch Euer Kriegers muth eine Gabe Gottes ist, so werdet Ihr nicht in die Vera suchung kommen, die Gabe Gottes gegen Gottes Willen anzus wenden. Ihr müßt immer nur den Frieden wollen, den Krieg nur nothgedrungen führen, damit Gott von der Noth des Krieges befreie und den Frieden erhalte. Auch im Kriege seid friedfertig und sucht diejenigen, welche Ihr bekämpft, durch Eure Siege zu dem ihnen selbst nüßlichen Frieden zu führen. Reichs thümer müßt Ihr, wenn sie Euch fehlen, nicht durch schlechte Werke in der Welt zu erlangen, und wenn Ihr solche besigt, durch gute Werke im Himmel sie Euch zu erhalten suchen. Die männliche und christliche Seele muß der Besiz irdischer Reichthümer nicht hochmüthig, und der Verlust derselben nicht nicdergeschlagen machen. Laßt uns vielmehr an jenes Wort des Herrn denken: Wo Euer Schah ist, da ist auch Euer Herz, und wir müssen doch auch gewiß, wenn uns gesagt wird, daß wir unser Herz hinauf erheben, die Euch bekannte Antwort mit aufrichtigem Herzen geben können. (Augustin bezieht sich hier auf den Gebrauch der alten Kirche, wornach vor der Abendmahlsfeier der Aufruf an die ganze Gemeinde erging: Hinauf die Herzen! und sie antwortete: Hinauf zum Herrn haben wir sie erhoben!) Wenn Ihr, sei es aus diesem Briefe oder aus der heiligen Schrift erkannt, daß Euch zu cinem guten Lebenswandel noch Manches fehle, so laßt es Euer eifriges Streben seyn, dies Euch zu erwerben, sowohl durch Handeln als durch Gebet, und für das was Gutes an Euch ist, danket Gott als dem Urquell alles Guten, aus dem Ihr es empfan= gen habt. Soviel Ihr aber auch in der Liebe Gottes und des fortschreitet, so vers

Nächsten und in der wahren Frömmigke; be Gottes und des

geßt nie, daß so lange Ihr in diesem Leben wandelt, Ihr nicht ohne Sünde seid. Von diesem Leben wird gesagt in der heilia gen Schrift (Hiob 7, 1.): Muß nicht der Mensch immer in Streit seyn auf Erden? Weil Ihr also, so lange Ihr in dies sem Leben seid, in Eurem Gebet immer sagen müßt, was Euch der Herr gelehrt hat: Vergich uns unsere Schulden, wie wie unsern Schuldigern vergeben, so seid wohl eingedenk, daß Ihr

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