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hat. Wer sich erinnert, wie ihm an dem Tage gewesen ist, als seine jugendliche Seele vor Gott und der Gemeinde Christi stand, wo sie das theure Geloben that: Jesu treu bis in den Tod! wie ihm gewesen ist mehrmalen, wenn er, ein ünder wiederum, suchte das Amt der Schlüffel, und, von dem Mens fchen nicht, sondern von Gott selber die Absolution bekam: Mein Sohn, meine Tochter, dir find deine Sünden verges ben! wie an dem Altar des Bundes ihm gewesen ist, da er, wieder zum Jünger angenommen, mit dem Herrn das Gewächs des Weinstockes trank, allemal neu`es mit ihm trank, and wie nicht auf Erden mehr sondern schon in des Vaters Reiche; wie ihm gewesen ist in mancher Predigt, rvenn er hörete Gottes Wort, und der helle Schein ihm in sein Herz gegeben wurde, die Erleuchtung von der Erkenntniß Gottes in dem Angesichte Jefu Chrifti; - wie ihm gewesen, wenn er die Bibel las in häuslicher Andacht, wenn er betete im seinem Kämmerlein, wenn in Versuchungen ihm die Hülfe Christi erschien, in schwerem Kummer eine Erfreuung Christi;

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dem Tode ist nah gewesen, und, da er betete: "Wenn ich einmal soll scheiden, so scheide nicht von mir!" kraft der Angst Christi aus seinen Aengsten gerissen, und wie schon in die himmlischen Freuden verscht sich gefunden hat: dieß und alles, mehr als mein Mund, als ein Mund, ausreden kann, bringe das ein jeder her, darauf ich das Wort gebe: Nun denkt an die sechs hundert Millionen eurer Mitmenschen, die nicht Gett und, den er gesandt hat, Jesum Christum erkennen, in welcher traurigen, allertrautigsten Entbehrung diese armen Scelen gehn!

Können wir, wir, nichts dazu thun, daß auch sie bekome men, was wir haben? Ich werde noch Einmal fragen, die Frage ist die erste.

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Nicht allein haben sie das nicht, was wir haben, föndern dafür und deswegen tragen sie, was der auflegt, der da regiert, wo Gott nicht erkannt und Jesus Christus nicht verchret wird, was der Fürst der Finsterniß auflegt, wo er mit ungebrochner Macht in ungestörtem Reiche regiert. In thierischer Blindheit und in teuflischer Bosheit gehn alle Gdhendiener. Wolkust und Grausamkeit sind des Teufels erste beiden Engel, in deren Gestalt er zu locken und zu qualen geht immer noch unter sechs hundert Millionen Menschen, die doch zu gleicher Seligkeit,

wie wir, erschaffen und geldst und geheiliget find. Wender Augen und Ohren insonderheit nach Indien. Welche sind mehr zu bedauern, die Scheußliches thun, oder die es erleiden? Jene sind auch zu bedauern. Erbarmen nach beiden Seiten! Da wunmern die neugebornen Kinder, welche neun tausend an der Zahl in Einem Jahr in Einer Stadt des Nachts auf die Straße geworfen werden, wo Morgens ein Wagen sie aufladet und wegschafft. Da sträubt sich der Knabe, die Menschheit straubt sich in ihm, der nach bezahlter zweiter Gebühr das Wasser trinken muß, in welchem sein geistlicher Führer, sein Goru, fich die Füße gewaschen, darnach derselbe ihm den Fuß auf den Kopf sett. Da seufzen Jünglinge im Mahrattenstamm, das Leben seufzt in ihnen, die ihrer Schönheit wegen gewählt sind, und Ochsen gleich, gemåstet werden für den Gößen, an deffen Opferaltar zu bluten. Da schreit die natürliche Schaam, die Unschuld thut einen Schrei, der von der Südsee her muß vernehmlich sein an der Ostsee, wenn Frauen und mannbare Töchter einem Fremden angeboten werden zu dessen fleischlicher Lust mit ihnen. (Lagen ja die Griechen, und selbst die feinsten Griechen, in der Wollust, sogar in unnatürlicher Wolluft. Bildung schüßet nicht!) — Da praffeln die Flammen, in die sich Frauen stürzen, deren Gatte gestorben ist, und dürfen es nicht unterlassen. Es dampfet das Blut da von den armen vers blendeten Menschen, die eines bessern Lebens gewärtig sind, wenn sie unter dem Wagen des Gözen Juggernaut sich quets schen lassen. Und ist noch eine Spur von Menschlichkeit zu entdecken, wenn Vater, wenn Mutter, die alt ist, von den eigenen Kindern an den Strom geschleppt und ersäuft wird? Solche Gråuel und Scheuel und noch viele andere geschehen. da, wie in mehreren bekannten oder leicht zu bekommenden Reisebeschreibungen und Missionsberichten erzählt wird.

Ich frage zum zweitenmal: Können wir nichts für diese, unglücklichen Menschen thun? Oder vielmehr, ich lasse den Schöpfer fragen, unsern Schöpfer und ihren, den Erlöser, ihren und unsern.

Mit dem Christenthum allein wird geholfen; das Kreuz hat unser Land erlöst von manchem ähnlichen Gråuel, das Kreuz wird auch die Länder erlösen, da das Heidenthum, eigent lich der Satan (1. Cor. 10, 20.), noch herrscht. Bringen wie

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denn das Kreuz dahin! Die ganze Erde ist des Herrn, und muß sein werden. Ein Kreuzzug von anderer Art. Nicht mit Waffen in den Hånden, um Land zu erobern, sondern mit dem Evangelio auf den Lippen, um Leute zu erobern, um Christo Seelen zu gewinnen. Hat Christus auch ja gesagt, und ging weg mit den Worten: Gehet hin in alle Welt und lehret alle Völker. Wir sind es ihm schuldig, und zwar lange schon. Wer hat der Christenheit erlaubet stille zu stehn? Allein, wer kann gehen? Ich wohl nicht? so aus eurer Mitte auch wohl keiner ? Was ist denn zu thun? O, ich kann euch verkündigen, da stehen vielerwärts in Deutschland junge Männer bereit, erfüllt von dem heiligen, Geiste der Mission, die sich wollen in die fernen finstern Derter des Heidenthums senden laffen, und begehren nur - die Zehrung, nothdürftige Zehrung. Mein ist beide Silber und Gold! spricht der Herr Zebaoth, spricht es, da er die Heiden bewegen und kommen lassen wollte aller Heiden Troft (Haggai 2); spricht er wieder in unsrer Zeit: Mein ist euer Silber und Gold, - und aller Heiden Trost, das ist Jesus Christus, ein Licht zu erleuchten die Heia den, in beiden Testamenten also genannt. Wohlan denn, ihr im Lande Gosen, da es helle scheint, während über Egypten dicke Finsterniß dieget, die ihr seid erlöset durch Christi Blut, mit eurem Gold und Silber, das Gottes ist, könnt ihr dazu helfen, daß auch über die Heiden das Erlösungswerk sich immer weiter erstrecke. Steht mit demselbigen denen bei, welche Chriftum dort predigen wollen. Ihre Seelen sind Christi und seiner Ehre voll, aber ihre Såckel bedürfen es, von uns vers sehen zu werden. Leget hinein. Denn Gottes Boten sollen nicht betteln gehn, ob sie auch deffen sich sonst nicht schämten. Die an unsrer Statt und für uns das Geistliche säen, (1. Cor. 9.), ist's ein groß Ding, daß die unser Leibliches ernten? Und was müßten die Heiden urtheilen, wenn arme Leute von uns zu ihnen geschickt würden, etwa zu essen von ihrem Brodt? Darum gebet! Nach seinem Vermögen, mit welchem ihn Gott gesegnet hat, nach seiner Freude über seinen Glauben, die er allen Menschen gönnen möchte, nach dem Beschluß dieser Stunde und als eine von ihren Früchten, und unter dem Gebet, welches ein Beitrag ebenfalls ist: Daß unser Herr Jesus Christus

Seuli heißt diefer. Sonntag

mit gnädigen Augen zum

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Eegen über die Gabe herabsehe, — wolle jeder, der kann und darf, cinen Beitrag geben. Gefällt es so, legt ihn in meine Hånde, die ich falten will darüber, und unsre Gabe also wegsenden., Gott und kundige Männer, die ich zu Rath zichen will, werden mir sagen, wohin ich unsre Steuer, diese rechte Kirchensteuer zum Dienst der Heiligen, nach evangelischem Namen, wohin ich sie sende, da es am nöthigsten und nüglichsten sey. Unter dem Scepter unsers Königes sind noch Heiden in Grönland und Westindien; eine dänische Mission besteht seit einem Jahrhundert in Ostindien, die muß von andern Nationen Unterstützung annehmen; ließen wir etwa dahin unser Augenmerk zuerst gerichtet seyn? Wohlan! Acht und zwanzig tausend Seclen, die aus dem Heidenthum gerettet sind, danken es Einer christlichen Gesellschaft, die ihnen Lehrer gesandt hat und für sie unterhålt; wer sagt, welchen Erfolg unter dem Segen Christi unsre Sammlung haben werde? Wenn auch durch uns nur acht und zwanzig, oder nur acht in die Arche gerettet werden. Ja, der Herr wird segnen, wird gewiß auch durch uns helfen! helfen dazu, daß seine Heerde größer werde, daß braune Schaafe auch und schwarze in vermehrter Zahl ihm, dem guten Hirten, der alle Farben liebt, nachgehn, und fingen dann, wie wir fingen zum Schluß unsrer heutigen Andacht:

Wer, o Liebe, zählt die Menge,

Die vom Tode nun befreit,

Hohe dankende Gesänge

Dir vor deinem Throne weiht! (Gesang 179, v. 8.)

Zum dritten Male will ich nicht fragen, da frag' ein jeder sich selbst! ich meine nicht sein Fleisch und Blut, als welches immer in solchen Fällen Nein giebt oder auch den Thaler zum Schilling macht, sondern sich selbst.

Von dieser Zeitschrift erscheint alle 14 Tage, jedesmal am Freitage, ein Bogen, wie gegenwärtiger. Der Preis des Jahrgangs ist 3 Mk. Schlesw. Hollst. Courant oder 1 Rthlr. 6 Gr. Sächsisch. Eine einzelne Nummer kostet 4 Schilling.

Red.: I. I. Theveny. Verleger: Hoffmann und Campe.

Hamburg, gedruckt bei J. G. Langhoff's Wittwe.

Der Friedens bote.

XII.

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Chriftus ist unser Friede . . Er hat uns mit Gott zu einem Leibe durch das Kreuz versöhnt, indem er die Feindschaft tödtete durch sich selbst, und ist gekommen und hat verkündigt den Frieden im Evangelio Euch, die ihr ferne waret, und denen, die nahe waren. Eph. 2, 14. 16. 17.

Freitag, den 8ten Juni 1821.

Vom Pfingstfest und vom heiligen Geiste, ein Wort für solche Leser, die sich würdig auf das Fest bereiten wollen.

Daran erkennen wir, daß Christus in uns bleis bet, an dem Geist, den er uns gegeben hat (1 Joh. 3, 24.).

as heilige Pfingstfest ist das leste unter den christlichen Hauptfesten und das höchste, aber auch das schwerste zugleich, und das wohl am wenigsten auf die rechte Art und im rechten. Geist gefeiert wird. Das erhellet schon daraus, weil so viele sind, die, wenn Pfingsten herannaht, von der allgemeinen schon lange vorbereiteten Freude der Kirche berührt, wohl irgend ein dunkles oder schwach dämmerndes Festgefühl im Herzen empfinden, aber über den eigentlichen Sinn und Gegenstand der Feier gar nicht die rechte Klarheit haben, und in einer schwankenden Ungewißheit sich befinden, wem das Fest denn im Grunde gelte, ob Christo oder dem heiligen Geist, ob den Apoz steln oder der durch sie gegründeten Kirche, oder vielleicht, wie sie wohl dunkel ahnen mögen, allen diefen zugleich; sie wiffen nur über den innern Zusammenhang keine Auskunft sich zu ges ben. Solchen unter seinen Brüdern in dem Herrn ja auch wohl mancher den Friedensboten zur Hand nimmt

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deren

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