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Gatten und Gattinnen, Freunde und Freundinnen, die aus Liebe. die Schmerzen der Trennung erlitten und im Glauben und auf Hoffnung des Wiedersehns sich getröstet, nicht die Wonne des Wiederfindens erleben laffen? Eben für diese Freude, für diese Herrlichkeit geschieht ja das Scheiden der Liebenden und Geliebten. Eben für diese unaussprechliche Wonne ist die Erde mit lebenden Wesen angefüllt.. Eben zu diesem Zwecke sind Menschen geschaffen, Menschen Wesen, die an sich nichts find als Staub und Erde - an denen aber das. Größeste auf Ewigkeiten geschehen kann zur Verherrlichung des Hochgelob ten. Seligkeit will der Seligmacher in dem Geschaffenen wirEen; beseligen will Er alles, was fähig ist, beseligt werden zu können. Fähigkeit will Er selbst, auf den Wunsch solche zu haben, können. Verschaffen, um Seligkeit, verbreiten z

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Daß Er liebt, der treue Heiland Jesus, und wie Er licht, hat Er gezeigt, indem Er Sein Leben ließ für Seine Freunde Sein Leben war aber ein anderes, als das unsrige Sein Leben hat Er gelassen für Seine Freunde, und Nic mand hat größere Liebe, denn der solches thut. Weil aber Niemand ein solches Leben mehr hat, wie der treue Heiland, so kann auch Niemand mehr ein solches Leben lassen. Wie hat Gott die Welt geliebt! Wer sollte hier noch verzagen und wer sollte troken wollen? Herr, öffne den Blinden die Augen, daß sie sehen mögen. Amen!

Von dieser Zeitschrift erscheint alle 14 Tage, jedesmal am Freitage, ein Bogen, wie gegenwärtiger. Der Preis des Jahrgangs ist 3 Mk. Schlesw. Hollst. Courant oder I Rthlr. 6 Gr. Sächsisch.

Red.: I. I. Theveny. Verleger: Hoffmann und Campe.

Hamburg, gedruckt bei J. G. Langhoff's Wittwe.

Der Friede n s b o te.

XIV.

Christus ist unser Friede . . Er hat uns mit Gott zu einem Leibe durch das Kreuz versöhnt, indem er die Feindschaft tödtete durch sich selbst, und ist gekommen und hat verkündigt den Frieden im Evangelio Euch, die ihr ferne waret, und denen, die nahe waren. Eph. 2, 14. 16. 17.

Freitag, den 6ten Juli 1821.

Ueber die Wunder Jesu, ihr Verhältniß zum Evangelio, und ihre Wichtigkeit für die Gläubigen. "Die Werke, die ich thue, die zeugen von mir, daß mich der Water gesandt hat. Johannis 5, 36.

ind Wunder nöthig zur Bewahrheitung des Evangeliums, oder steht die Wahrheit desselben auch ohne Wunder fest? Die Frage ist aufgeworfen in der Christenheit, seit ungefähr funfzig Jahren, und viele Gelehrte haben Scharffinn und Fleiß und Gelehrsamkeit für den Beweis verschwendet, daß die Lehre Jesu keiner Wunder zu ihrer Beglaubigung bedürfe. Die Wahrheit, so behaupteten die neuen Schriftgelehrten, führe ihre innere Beglaubigung mit sich, und könne nur durch ihre Vernunftmäßigkeit überzeugend werden; daher bedürfe sie der sogenannten äußeren Beweise nicht. Durch solche und ähnliche Schlüffe kam es dahin, daß man nicht bloß die Wunderwerke. Jesu von seiner Lehre als etwas nicht Wesentliches schied, sondern sich sogar schämte, sie überhaupt anzuerkennen, und als Zeugniß von der Göttlichkeit seiner Lehre gelten zu laffen!

Traurige Unwissenheit, die so das Evangelium verkennen, und den nothwendigen Zusammenhang deffelben mit den Wunderwerken Jesu nicht einmal ahnen, geschweige denn durchschauen konnte! Beklagenswerther Undank, der eine so reiche

Quelle der Freudigkeit, des Trostes und der Zuversicht vers, stopfen und zuwerfen konnte, die uns in den Wundern Jesu cröffnet war. Denn, wie befremdend das auch manchem klingen mag, der seine Ansicht und Einsicht des Christenthums nicht vom heiligen Geist, sondern von der Weisheit dieser Welt geholt hat, doch ist es Wahrheit: Ohne Wunder kein Christus, ohne Wunder kein Evangelium! Die Wunderwerke des Herrn sind nicht bloß wichtig, sie sind nothwendig zur Bewahrheitung des Evangeliums. Laßt mich das nåher entwickeln und zeigen!

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Alles kommt bei dieser Entwicklung auf den eigentlichen Inhalt oder die Hauptlehre des Evangeliums än. Freilich, ist diese Lehre des Evangeliums nichts mehr, als ein Inbegriff menschlicher Sittenlehre, wie die menschliche Verz nunft sie zu geben vermag, nichts mehr, als eine Zusammenstellung moralischer Vorschriften, dann allerdings würde man, nicht Unrecht haben mit der Behauptung, daß Wunder für die Bewahrheitung einer solchen Lehre nichts austragen können, daß dieselbe vielmehr ihre innere Beglaubigung durch ihre erkennbare Vernunftgemäßheit in sich tragen müsse. Allein Jesu Lehre, sein Evangelium, war ja auch etwas ganz Anderes, als eine bloße Darstellung menschlicher Pflichten; etwas weit Hdheres und Größeres. Sie war und ist ja die Verkündigung, daß er selber, Jesus, als Gottessohn in's Fleisch kommen sei, um der sündigen, in ihrer Natur zerrütteten Menschheit, nachdem er die Scheidewand der Schuld zwischen ihr und Gott nieder gerissen, das ewige Leben *), das sie durch Sünde verloren hatte, wahrhaft und wesentlich wieder zu ge= ben, und durch diese Gabe die zerrüttete Menschennatur allmåhlig wieder in göttliche Ordnung, in göttliches Wesen, und damit auch in die göttliche Seligkeit zurückzuführen. Wenn das die eigentliche und Hauptlehre des Evangeliums Jesu ist, so stellt Jesus sich in ihr als einen Herrn, als einen Für

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*) Die neueren Schriftgelehrten erklären gewöhnlich das ewige Leben durch ewige Glückseligkeit! Eine flache seichte Erklärung, die Ein Merkmal aus dem Begriffe heraus hebt, und durch dieses Eine Merkmal den ganzen Begriff erschöpfen will,

sten des ewigen Lebens auf und dar, der das Leben geben und nehmen kann, der Gewalt hat über alles Leben, der eingreifen kann mit allmächtigem Willen und Wort in die Natur, und yermögend ist, umzuändern, zu verwandeln, wieder herzustellen durch die Mittheilung seines Lebens, alles was ungöttlich und zerrüttet ist, in einen göttlichen Zustand und in ein schöneres seliges Seyn. Oder was wollen denn die Worte Jesu anders sagen? Joh. 10, 27. 28. Meine Schaafe folgen mir und ich gebe ihnen das ewige Leben! Joh. 6, 40. Das ist der Wille des, der mich gesandt hat, daß wer den Sohn sieht und glaubt, der habe das ewige Leben. Pf. 47. Wahrlich, wahrlich, ich sage Euch, wer an mich glaubt, der hat das ewige Leben. Joh. 3, 16. Wahrlich ich sage Euch: Also hat Gott die Welt geliebet, daß er seinen eingebornen Sohn gab, auf daß alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben! Was wollen diese Worte anders sagen, als daß Jesus der Herr des Lebens sei, der mit neuem Leben und neuer Kraft das zerrüttete Menschens leben wieder heilen, und aus seiner Zerrüttung zur Vollkoms menheit und Seligkeit zurückführen und erheben könne? Und das ist die Hauptsache im Evangelio, das die göttliche Botschaft, die es uns Sündern verkündet, um heranzulocken zu Jesu Alle, die nicht Sünder bleiben, sondern Gotteskinder (Joh. 1, 12.) werden möchten, das die Botschaft, mit welcher die Apostel in die Welt gesandt wurden, sie allen zu verz kündigen. Deswegen predigt Paulus den Römern: Der Lod ist der Sünde Sold, aber die Gabe Gottes ist das ewige Leben in Christo Jesu dem Herrn! Röm. 6, 23. Deswegen ermahnt Paulus den Timotheus: Kämpfe den guten Kampf, ergreife das ewige Leben, dazu auch du berufen bist. 1. Timoth. 6, 12. Deswegen rühmt Petrus, daß uns allerlei göttliche Kraft in Jesu geschenket ist, und daß wir durch ihn theilhaftig werden der göttlichen Nätur, d. i. des göttlichen Wesens. 2. Petr. 1, 3. 4. Und Johannes: Das ist das Zeugniß, daß uns Gott das ewige Leben hat gegeben in Christo Jesu. Wer den Sohn hat, der hat das Leben, wer den Sohn nicht hat, der hat das ewige Leben

nicht. 1. Joh. 5, 11. ff. Man hat in neueren Zeiten so viel sich davon- träumen laffen, daß die Apostel selbst in ihrer Ans

ficht von den Hauptlehren des Christenthums von einander abges wichen seyen, daß es nicht unbemerkt bleiben darf, wie bestimmt und einig alle Zungen der Apostel und Evangelisten in den hier angeführten Stellen bekennen, "daß Jesus Christus der Herr fei, zur Ehre Gottes des Vaters." Ueberall also in der ganzen Schrift wird uns Jesus verkündet, als der Wiederbringer des ewigen Lebens, das die Menschheit verloren hatte, welcher durch die Mittheilung dieses Lebens unsre fündige Natur umåndern und verwandeln kann und will. Titus 3, 5. "Nach seiner Barmherzigkeit macht Gott uns selig durch das Bad der Wiedergeburt und Erneuerung des heiligen Geistes, welchen er ausgegoffen hat durch. Jesum Christum unsern Heiland, reichlich über uns.” Und in dieser Umånderung unsrer sündigen Natur in ein göttliches Wesen steht unsre Erlösung und unser Heil, in nichts Andèrem.

Wie aber fonnte Jesus, der sich als Herrn und Fürsten des Lebens ankündigte, sich als solchen vor den Menschen erweisen, die noch durch keine Erfahrung sich davon überzeugt hatten, daß er das auch wirklich könne, was er verhieß und versprach, nämlich dem Menschen neues Leben geben, und durch seine Gnade und Allmacht ihre fündige Natur veråndern? Wie konnte er es anders, als dadurch, daß er sich vor ihren Augen als Herrn der Natur erwies; daß er zu `seinen Verheißungen auch Thatsachen hinzufügte, dürch welche er sich als der sichtbar zeigte und offenbarte, dem, alles Leben und die ganze Natur unterworfen und gehorsam ist, und der darum eingreifen konnte in die Natur, und mit seinem Worte und Winke ihr gebieten? Wåre sein Wort ohne eine solche sichtbare Erweisung durch die That geblieben, so hätte der Zweifel an seinen Verheißungen immer noch eine scheinbar rechtmäßige Entschuldigung darin finden können. Aber jede Ausflucht warda ihm_benommen, sobald Jesus die Kraft des ewigen Lebens in Thaten offenbarte. Und das that er durch feine Wunder. Er machte Blinde sehend, Lahme gehend, die Ausfähigen rein, weckte die Todten auf, um damit alle zu überzeugen, daß er, wie er verheißen hatte, auch die geistlichen Gebrechen der Menschheit heilen und ihre`moralische Natur verändern und neu beleben könnte. Waren ihm solche Werke in der sichtbaren Natur möglich, so mußten sie es ihm auch in der unsichtbaren Natur seyn. Das fühlen auch die

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