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lichere Lasten auf; eben so beschwert auch der Teufel den Menschen, je nåher er seinem Ende ist, desto mehr mit dem Zeits lichen, um ihn auf ewig damit zu unterdrücken.

Aus dem irdischen Reiche kann man ja nichts mitnehmen. in den Himmel auch den Leib müssen wir hinter uns laffen, bis zu einer fröhlichen Auferstehung. Es ist ein schmaler Weg zum Leben und eine enge Pforte, die der Secle Alles abstreift, was irdisch ist. Wie auf der Tenne Waizen und Spreu geschieden wird, so geschicht es im Tode. Der gläubigen Seele wird durch den Tod alle Spreu, werden alle Hülsen des Irdischen, alle irdischen Güter und Ehren abgethan, gleichwie die Spreu von dem Winde zerstreuet wird.

Gedenke nun, o Leser, an Paulum; "Die Traurigkeit der Welt wirket den Lod, die göttliche Traurigkeit aber wirket zur Seligkeit eine Reue, die niemand gereuct!"

Auserlesene Sprüche.
(Von Angelus Silesius.)'

Bescheidenheit.

Das Richtscheit des Gemüths ist die Bescheidenheit.
Wer sich nach ihr nicht mißt, der fehlt der Tugend weit.

Ende gut, Alles gut.

Das Ende krönt das Werk, das Leben ziert der Tod.
Wie herrlich stirbt der Mensch, der treu war seinem Gott!

Strahl und Sonne,

Mein Geist, kommt er in Gott, wird selbst zu ew'ger Wonne, Gleich wie der Strahl nichts ist als Sonn' in seiner Sonne. Der Strahl ist nichts, wenn er sich von der Sonn' abbricht; Du gleichfalls, läßt du Gott, dein wesentliches Licht.

Red.: I. I. Theveny. Verleger: Hoffmann und Campe.

Hamburg, gedruckt bei J. G. Langhoff's Wittwe,

Der Friedens bote.

XIX.

Christus ißt unser Friede .. Er hat uns mit Gott zu einem Leibe durch das Kreuz versöhnt, indem er die Feindschaft tödtete durch sich selbst, und ist gekommen und hat verkündigt den Frieden im Evangelio Euch, die ihr ferne waret, und denen, die nahe waren. Eph. 2, 14. 16. 17.

Freitag, den 14ten September 1821.

Dir sind deine Sünden vergeben.

as Wort: Dir find deine Sünden vergeben, ist eine der köstlichsten Perlen unter den Kleinoden der christlichen Kirche; mit diesem Worte tröstet sie die Herzen der betrübten, gebeug-, ten Sünder, denn es ist in ihr nicht Menschenwort, sondern Gottes Wort, und, als solches vernommen und angenommen, hat es eine übernatürliche, übermenschliche Kraft, und thut Wunder in solcher Kraft, vor Allem das Wunder, daß es den Frieden Gottes, der höher ist denn alle Vernunft, in die beunruhigten Herzen bringt.

Mögen Lausende hier und dort nicht wissen, was sie aus und mit diesem Worte machen sollen, mögen sie, ungewiß, als weffen Wort sie es auf die Lippen und anzunehmen haben, an seiner tröstenden, erhebenden, ja beseligenden Kraft zweifeln: doch bleibt es in der christlichen Kirche und tönet in ihr fort und fort, und wird in ihr tönen bis ans Ende, als das einmal ausgesprochene, durch alle Zeiten kräftig fortgehende Wort des Sohnes Gottes, des Heilandes der Welt, der es vom Himmel brachte aus dem Herzen des Vaters und der Menschheit zueignete und zuverläßig besiegelte durch Seinen Kreuzestod und Seine Auferstehung.

Mdgen Tausende hier und dort dieses Wort, an heiliger Ståtte sogar, so leichtsinnig, so gleichgültig vernehmen, als wenn da von dem Allerunbedeutendsten, dem Allergeringsten

die Rede wåre, - und wird doch darin etwas angeboten, wofür man, wåre es zu kaufen, und verstünde man seinen Vortheil, Alles, auch Leib und Leben hinzugeben bereit seyn sollte,

ja, mögen eben so Viele gar es mißbrauchen, sich in ihrem fichern Sündenleben zu bestärken, gleich als wåre von Gott eine Anstalt gemacht, kraft welcher der Mensch, fortfahrend auf sein Fleisch zu såen, von solcher Verderbenssaat das ewige Lea ben crndten könnte: so bleibt es doch immer kräftig für die, denen es ein für alle Mal gesagt ist von dem Herrn, für die, welche geångsteten Geistes und zerschlagenen Herzens, des in diesem Worte gebotenen Troftes bedürftig, nach demselben verlangend, deffelben empfänglich sind.

Mögen Tausende hier und dort nicht begreifen können, noch ahnen, wie man über dieses Wort und das, was es bes zeichnet und welches man hat, sofern man das Wort im Glauben, als das Wort des Mittlers, annimmt, so hoch erfreut seyn. Fann, als über einen unschäßbaren Gewinn: so wird es doch immer wenigstens Hunderte geben, die hier allein Troft und Friede finden können und finden.

Daran liegt es nicht, daß etwa viele Menschen weniger Sünder, weniger der Vergebung, der Gewißheit, daß Gott, Gott selbst ihnen vergebe, bedürftig wåren, als Andre: der Zwiespalt und Gegensatz zwischen dem Willen Gottes und des Menschen, also die Sünde, ist allgemein, aber Erkenntniß der Sünde, als der ihnen einwohnenden, ihr Leben beherrschenden Sünde, findet sich nicht bei Allen; allgemein ist jenes Bedürfniß, aber nicht Alle sind zum Gefühl deffelben gekommen, eine allgemeine Noth, aber nicht allgemein die Empfindung derselben. Die Menschen wollen es nicht an sich kommen lassen, daß es so schlimm mit ihnen steht, sie suchen sich das noch dazu zu verbergen, suchen sich zu verbergen die Noth, in welcher fie sich befinden, die Gefahr, die drohend über ihrem Haupte schwebt, auch da, wo doch das Wort Gottes ihnen das uners kannte Verderben ihres Inneren aufdecken, den Abgrund, an deffen Rande sie gehen, ihnen zeigen will. Sie suchen sich auf mancherlei Weise, um thun zu können, was, und um leben zu können, wie ihnen gelüftet, alle Besorgniß aus dem Sinne zu schlagen; sie wissen sich zu zerstreuen, und hüten sich wohl, aus geheimer, aber meist nicht eingestandener Scheu, in ihr eigenes

Innere einzukehren, damit sie ja nicht, zum Bewußtseyn ihres bedenklichen Seclenzustandes erwachend, in ihrer behaglichen, aber falschen, gefährlichen Ruhe gestört werden. Sie hûten fich wohl, es bei sich kommen zu lassen zu ernsten Gedanken an den gerechten Gott, an die Zukunft jenseits des Grabes, an Gericht und Vergeltung, weil sie ahnen, wie sehr sie das beunruhigen würde, wie sehr ihnen das ihre bisherige Sinnes. und Lebensweise, die ihnen gar zu wohl gefällt, verleiden müßte. Zurufen möchte man ihnen: o daß ihr es doch ein Mal kommen ließet zu der inneren Unruhe und Verlegenheit über euch selbst, vor der ihr euch scheuet, und, in falsche Ruhe euch einwiegend, zu verwahren sucht! Laßt ihr es nicht dazu kommen, so könnt ihr auch nicht zum ewigen Frieden gelangen, so kann es nimmer wahrhaftig, auf ewig gut werden mit cuch. Was thut ihr? - Den Wurm, der, wenn auch noch so heimlich, doch schon nagt an eurem Innersten, den nähret ihr jeßt, da es noch Zeit wäre, und euch die Mits tel noch geboten werden, ihn völlig zu tödten; das Feuer des Gerichts, das, wenn auch noch so verborgen, doch schon brennt in der Tiefe cures Herzens, welches ihr jezt mit Hülfe des Herrn auf immer auslöschen könntet, das schüret ihr an. Was wird endlich werden? Der Wurm wird ewig nagen, das Feuer wird ewig brennen!

Wen aber habe ich hier im Auge? von wem und zu wem rede ich hier? Nicht etwa die Menschen allein sind gemeint, welche auch vor der Welt als Schlechte, Lasterhafte, als Vers brecher da stehen, und als solche von ihr verachtet werden, also daß die, welche man etwa in der Welt gut und tugendhaft nennt, schon deswegen, weil sie bei ihr diesen Ruhm haben, ausgenommen wären, nein! die Sünde, die den Menschen von Gott, mithin auch von ewigem Leben scheidende, ihn in allen Jammer, und, wenn er anders in ihr beharret, in ewiges Vers derben hinabdrückende, die ihn verdammende Sünde, sie liegt nicht blos in den groben Ausbrüchen der Leidenschaften, Begiers den und Lüften auf der Oberfläche, sie liegt bei allen Mens schen, wie sie jest sind von Natur, als das Leben zehrende, tödtende Gift, auf dem Grunde des Herzens und der Seele, bei allen Menschen, auch bei denen, die, ohne zu gründlicher Erkenntniß ihrer selbst und der Beschaffenheit ihres Innern ges

kommen zu seyn, klüglich in gewissen Schranken der Ordnung, der Zucht und Sittsamkeit sich halten, und um sich her einen Schein der Tugend verbreiten; auch die wahre, dem Boden des menschlichen Herzens nur in só ferne, als es seines Lebens Grund und Quelle und Ziel in Gott gefunden hat, als eine Himmelspflanze entsproffende Lugend liegt nicht so auf der Oberfläche, wie ihre geistige Natur das mit sich bringt; der Schein trügt; nicht Alles, was glänzt, ist Gold!

Was ist denn Sünde, wenn der Blick auf das äußere Le ben des Menschen gar noch nicht hinreicht, um über ihn in diesem Betracht ein gründliches Urtheil zu fällen? ja was ist Sünde? - Hier fühle ich wahrlich wohl, wie wenig mit Begriffsbestimmungen ausgerichtet ist, und wie man, um hier den Einzelnen zu treffen, den Einzelnen in sein eigenes Inneres einzuführen, ihm den Blick in daffelbe zu öffnen, mehr verstehen müßte, als blos die Sache zu erklären und über die Sache zu reden; denn sage ich, wogegen niemand etwas einzuwenden haben wird, Sünde ist Alles das, was dem Gesch, den Geboten Gottes zuwider ist, nicht allein äußerlich in Wort und That, sondern auch innerlich in Neigungen und Begierden, in Gedanken, Gefühlen und Empfindungen. · Und scheine ich das durch auch den ganzen Menschen umfaßt zu haben, und der Sünde weit und tief genug nachgegangen zu seyn: so weiß man ja, wie gut es die Menschen verstehen, um sich nicht selbst verklagen und gegen sich zeugen zu müssen, sich ein so genann tes Gefeß, einen sogenannten Willen Gottes vorzustellen, wie ihnen solcher grade bequem ist, von der Schärfe des göttlichen Gesezes so viel abzuziehen, und ihre Uebertretungen so viel zu mildern, als nöthig ist, um sich die eigene Schuld und Unrcinigkeit zu verbergen, und eine scheinbare Uebereinstimmung zwischen den Willen Gottes und dem eigenen Leben zu erkünfteln. Dazu kommt dann noch, daß jene Erklärung der Sünde nur auf die argen Früchte hingeht, und den faulen Baum, wie die giftige Wurzel doch eigentlich unberührt läßt; die Wurzel, die Quelle muß aber nachgewiesen werden im eigenen Herzen, wenn es bei dem Menschen kommen soll zu innigem Abscheu vor der Sünde, zu ernstem Kampfe gegen dieselbe. Das vers suche ich in der Kürze; es ist wol gut, die Sache von zwei Seiten anzuschen: es liegt nämlich von der einen Seite dem

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