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1) von dem Blindgebornen, Joh. 9, 35-39.
2) von Thomas, Joh. 20, 28.

3) von den Jüngern, Matth. 14, 33.

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d) Dieses Zeugniß endlich, daß Er der Sohn Gottes sey, welches Er beim gerichtlichen Verhdr nicht verläugnete, war es, was Ihn ans Kreuz brachte. Matth. 26, 63. 64. Marc. 14, 61-64. Luc. 22, 66-71. Joh. 19, 7. Demnach hat Er durch Seinen Tod diese Glaubenswahrheit beficgelt, welche aufs herrlichste durch Seine Auferstehung, Luc. 24, 25-27., und die Mittheilung göttlicher Kräfte an Seine Jünger, Luc. 12, 32. 34. Joh. 16, 7. 14. 15. Ap. Gesch. 1, 4. 5. im Vrb. mit Luc. 24, 49. bestätigt ward. Ap. Gesch. 2, 23. 24. 31-33. vergl. mit Phil. 2, 5:10. Können wir nun nach diesem Allen, da die Heil. Schrift den Erlöser nicht nur Gott nennt, Ihm göttliche Eigenschaften und Werke beimißt, sondern Ihn für Eins mit der höchsten Gottheit erklärt, und göttliche Verehrung für Ihn fordert, noch länger zweifeln, daß die Gottheit Jesu anerkennen, grade das Charakteristische des christlichen Glaubens ausmache? Zumal da durch die Ausbreitung der chriftlichen Religion nach dem schmachvollen Tode ihres Stifters, unter den damals aufge= klärtesten und gebildesten Nationen, zu einer sich nicht mehr ins Dunkle der Fabel verlierenden Zeit, und dieses nicht durch Mahomeds Schwerdt, sondern einzig durch die Kraft der Lehre und Wunderthaten ihrer Verkündiger, welche ja leicht, da sie sich auf öffentliche Thatsachen berufen, als Lügner und Betrüger hätten können gebrandmarkt werden, die Weltgeschichte selbst, in Uebereinstimmung mit dem noch fortwährenden Schicksal der Juden, die historische Wahrheit der evangelischen Geschichte, ins hellste Licht seht. Demnach müssen wir die Erklärung der Kirche im Athanasischen Glaubensbekenntniß von diesem stets dunkelbleibenden Geheimniß festhalten, daß:

"Obgleich unser Herr Jesus Christus der Sohn Gottes,
Gott und Mensch ist, so sind es doch nicht zween, sondern
Ein Christus. Ja Er ist gänzlich Einer; Er ist Eine
Person, denn so wie Seele und Leib Ein en
Menschen ausmachen, so machen Gott und
Mensch Einen Christus."

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Daß hier aber wegen Beschaffenheit der Sache stets Dunkels heiten bleiben, ist natürlich. Können wir doch selbst die Eins wirkung unsers Geistes auf unsern Körper, von deren Daseyn wir durch die Wirkungen überzeugt sind, nicht begreifen. Nur hûte man sich, daß bei der gedachten Vereinigung des Göttlichen mit dem Menschlichen in Christo keine Verwechfelung statt finde, und nicht vom Menschen Jesus behauptet werde, was nur von dem mit ihm verbundenen Wort Gottes gilt, und umgekehrt. Hier gilt es zu unterscheiden ohne zu trennen, und nicht zu vermengen was als vereinigt gedacht wird; wie wir denn auch bei der genauen Vereinigung der menschlichen Seele mit dem Leibe zu Einer Person, nicht dasjenige verwechseln dürfen, was jedem, für sich besonders betrachtet, als Kraft und Organ beikömmt. Hierauf zielen auch die Aeußerungen des Herrn (Matth. 19, 17. Joh. 14, 28. Joh. 10, 29. Joh. 6, 57.), die also verstanden im mindesten nicht das Zeugniß für Seine Göttlichkeit oder Seine persön liche Einheit mit dem Vater als wahrer Gottmensch aufheben.

Wenn du nun alle vorhin angeführten Schriftstellen mit inniger Sehnsucht nach Wahrheit, mit demüthigem kindlichen Sinn, unter herzlichem Geber um die Gottesgabe der Erleuch= tung und Weisheit von oben, erwogen hast, so wirst du auf diesem Wege des cinfachen kindlichen Glaubens immer weiter fortschreiten von Kraft zu Kraft, von Licht zu Licht, bis Gott, "der da låsset aus der Finsterniß hervorleuchten das Licht, einen hellen Schein giebt in deinem Herzen, daß (durch die von den Aposteln verkündigte christs liche Religion und Kraft derselben) entstehe die Erleuchtung von der Erkenntniß der Klarheit Gottes, im Angesicht Jesu Chrifti.” 2 Cor. 4, 6.

Ich aber, mein Bruder! bezeuge: obgleich auch in dies sem Punkt all mein Wissen, so wie all mein Lehren Stückwerk ist (1 Cor. 13, 9.), und ich jezt nur sehe durch einen Spiegel in einem dunkeln Wort (1 Cor. 13, 12.), so schäme ich mich gleichwohl des Evangelii von Christo nicht, sintemal es einè Kraft Gottes ist, selig zu machen alle, die daran glauben (Röm. 1, 16.), denn wir sind nun Gottesfinder, und obgleich noch nicht erschienen ist, was wir seyn werden, so wiffen wir doch (1 Joh. 3, 2.), daß, wenn kommen wird das Vollkom

mene, so wird das Stückwerk aufhören (1 Cor. 13, 10.), und wir werden alle hinankommen zu einerlei Glauben und Erkenntniß des Sohnes Gottes (Eph. 4, 13.), werden Ihn erkennen, wie wir von Ihm erkannt sind (1 Cor. 13, 12), und werden bei dem Herrn seyn allezeit (1 ́Theff. 4, 17) und Ihn sehen wie Er ist (1 Joh. 3, 2); wie Er dann selbst sagt (Joh. 17, 24.): "Water, Ich will, daß wo Ich bin, auch die bei Mir feyn, die Du Mir gegeben hast, daß sie Meine Herr lichkeit sehen, die Du Mir gegeben haft, denn Du haft Mich geliebet ehe denn die Welt gegründet ward."

Auserlesene Sprüche.
(Von Angelus Silesius.)

Auf Hoffnung.

Man wirft das Waizenkorn auf Hoffnung in die Erden
So muß das Himmelreich auch ausgestreuet werden.

Die königliche Liebe.

Lieb' ist die Königin, die Zugenden Jungfrauen,

Die Mägde Werk und That — wem willt du dich vertrauen?

Leben und Lod.

Kein Tod ist herrlicher, als der ein Leben bringt,
Kein Leben edler, als das aus dem Lod' entspringt.

Nußen des Kreuzes.

In Trost und Süßigkeit kennst du dich nicht, o Christ;
Das Kreuz erst zeiger dir, was du im Innern bist.

Wie gesucht, so gefunden.

Du findest, wie du suchst; so wie du klopfest an
Und bittest, so wird dir geschenkt und aufgethan.

Red.: I. I. Theveny. Verleger: Hoffmann und Campe. Hamburg, gedruckt bei J. G. Langhoff's Wittwe.

Der Friedens bote.

XXI.

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. Chriftus ist unser Friede Er hat uns mit Gott zu einem Leibe durch das Kreuz versöhnt, indem er die Feindschaft tödtete durch sich selbst, und ist gekommen und hat verkündigt den Frieden im Evangelio Euch, die ihr ferne waret, und denen, die nahe waren. Eph. 2, 14. 16. 17.

Freitag, den 12ten October 1821.

Gedanken über das Prüfen in Sachen des
Glaubens.

(Ein Schreiben.)

'u willst prüfen, mein theurer Freund, und willst, nach der bekannten Weisung des Apostels, das Beste kennen lernen, um das zu behalten. Ich will nicht sagen: Thue das nicht! du läufft Gefahr, dabei das Gute, was du hast, zu verlieren! fichest du nicht an dem und an dem und an dem, wie sie alle haben verloren, indem sie dachten zu gewinnen? Das will ich dir nicht zurufen; es hielte dich doch nicht an, als nur den Augenblick etwa, um mir ein Wort von blindem Glauben, von Köhlerglauben zuzuwerfen. Besser ich prüfe selbst mit dir, aber dann laß uns auch die Sache recht anfangen, das verstehe ich so: Laß uns mit der Prüfung des Prüfens anfangen.

Aber, dieß zu allererst, warum, in welcher Absicht, zu welchem Ende eigentlich wollen wir prüfen? Du antwortest für deinen Theil: "Auf daß ich zum Glauben komme; ich müßte antworten: Auf daß ich in meinem Glauben befestiget werde." Also wären wir beide während dieses Geschäfts nicht im Glaus ben, sondern außer dem Glauben; also wir sind, die nicht glaus ben, die im Zweifel sind. Denn wer glaubet und festiglich, dem kann es ja nicht einfallen, zu prüfen, als der ja schon hat, was er durch Prüfung erlangen kann; oder wie zum Ueberfluß

es noch zu thun, zur Beschäftigung, zur Uebung feiner Denk Fräfte; ich dachte, da hätte man Wichtigeres zu thun. Auch möchte wohl der Gegenstand unsrer Prüfung zu zart und zu heilig seyn, als daß er noch auf diese Art dürfte von uns bes handelt werden. Nehmen wir für dieses Lettere ein Gleichniß von der Freundschaft, von unsrer Freundschaft. Die wir in Freunds schaft stehen gegen einander, wie sollte ich dich, wie solltest du mich noch prüfen wollen? Wahrhaftig, wenn ich müßte von dir erfahren, du gingest darauf aus, so hôrte ich den Augenblick auf, dein Freund zu seyn, ich dein, aus dem Grunde, weil bei dir ich schon aufgehört hätte, dein Freund zu seyn, und du würdest im umgekehrten Falle ganz gewiß dasselbe thun; wir würden auch beiderseits nicht abwarten, was die Prüfung ergåbe, denn, das weißt du, die wir nicht Freunde geworden find, nachdem wir einander zuvor genau geprüft hatten, haben wir ja beide mehr als einmal gegen einander erklärt, wir seyen uns gegeben, gegeben von Gott, wie sollten wir uns einans der können verwerfen, um uns vielleicht wieder aufzunchs, men, du mich, ich dich? Vielleicht, das Wort ist zu schwach, denn wie steht es zu erwarten, daß wenn das Herz sich der Freundschaft entäußert hat, unser Auge noch rein und frei ges blieben sey, um genau und unpartheüsch zuzuschen in dem Ges schäfte der Prüfung? Weit wahrscheinlicher ist, was schon eins mal hin ist, gehet noch völliger hin. Und nicht anders, bez dünkt mich, ist es in Absicht des Glaubens der Fall, glauben heißt mit Gott und Jesu in Freundschaft stehen, so wie in Absicht der Prüfung des Glaubens. Nimmermehr kann uns gegen Gott frei stehen, was wir uns nicht einmal gegen Mens schen erlauben dürfen, und so viel vermessener es ist, über Gott Zweifel zu haben, um so schmählicher wird des Zweifels Werf, die Prüfung, ausfallen. Ich stellte mich, als wenn ich mit dir prüfen wollte; nein, auch nur so stellen mag ich mich nicht, und was ich zu Anfang fagte, das nehm ich zurück, ich muß dir zurufen; was ich nicht wollte dir zurufen: Prüfe nicht! da läufft Gefahr, zu verlieren das Gute, den Glauben, den du noch hast!

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3

Du erklärest mir hierauf: “Es sey diese Gefahr von Seis ten deiner nicht vorhanden, du hättest, nichts zu verlieren mehr und könntest nur bei der Prüfung, wenn etwas, gewinnen.

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