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starken Glauben an Jesus! Da stand er in Worms vor dem Kaiser, vor acht Churfürsten, vor zwanzig Herzogen, vor dreißig Bischöfen und umgeben von mehrern Tausenden. Man forderte, man erwartete von ihm, was in den Augen jedes edlen und großen Mannes Unwürdigkeit heißt, was keinem, der mit Paulus sagen kann: "Ich glaube, darum rede ich (1 Cor. 4, 13.)," anständig ist, man erwartete von ihm Widerruf. Alles um ihn her stand in gespannter Erwartung, ihm selbst war Gefängniß und Kerker und Schwerdt vor Aus gen. Aber er: — "Da steh ich nun — ich kann nicht anders - Gott helfe mir. Amen." Und er widerricf nicht! Solch ein Mann war er- und gewiß, gerade so gesinnt möchte er gerne uns Alle sehn. Seyd männlich, ruft cr uns zu. Ein Kind wird durch Alles leicht erschüttert, der Mann aber nicht. Laffet euch nicht wägen und wiegen von allerlei Wind der Lehre, wie Kinder, die heute das glauben und behaupten, was sie morgen bezweifeln. Was ihr einmal recht erwogen, sorgfältig geprüft und als wahrhaftig befunden habt, daran haltet euch. Was euch die Selbsterfahrung als gut und heilsam zeigte, darin verharret, ohne euch auch einen Augenblick nur euer Ziel verrücken zu lassen. Seyd männlich! Seyd stark auch zum Widerstande, würde Luther endlich noch hinzufügen. Er suchte nicht den Schuß der Fürsten, obgleich er, wenn er ihm dargeboten ward, dankbar ihn annahm. Dies bezeugen seine Schriften an mehr denn hunDert Stellen. Aber schon das einzige Wort: Und wenn die Welt voll Teufel war und wollten uns verschlin= gen, so fürchten wir uns nicht so sehr, es muß uns doch gelingen! Es streitet für uns der rechte Mann u. f. f." spricht seine Seelenstärke deutlich und laut genug aus.

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Seid auch hierin meine Nachfolger, würde Luther sagen, wie ich Jesu Christi Nachfolger bin. Ihn, meinen Herrn, schreckte nicht Kreuz und Tod; auch euch müsse es nicht schrecken. Freilich habt ihr, so lange ihr auf Erden lebt, zu kämpfen gegen Gleichgültigkeit, Leichtsinn, Indifferentism, der in unsern Tagen so herrschend geworden ist; ihr habt zu kämpfen gegen den leidigen Zeitgeist, gegen eure Leidenschaften, gegen den Hang zu fortwährenden Zerstreuungen und Belustigungen. Seid stark in dem Herrn und in der

Macht seiner Stärke (Eph. 6, 10.). Und ist auch gleich ein Kampf wohl ausgerichtet, dies ist noch bei weitem nicht Alles. Kreuziget euer Fleisch sammt den Lüsten und s Begierden (Gal. 5, 24.). Beharret in dem Allen, bis ihr sagen könnt, wenn euer Auge sich schließet: Ich habe einen guten Kampf gekämpft; hinfort ist mir beigelegt die Krone der Gerechtigkeit (2 Tim. 4, 7. 8.).

Und so ermuntre und treibe uns Luthers Beispiel! Gebe Er, unser Gott, der Vater unsers Herrn Jesu Christi, daß das Evangelium Jesu von Allen in seinem wahren Werth aner= kannt werde und dann von Ort zu Ort laufe, wie ein Schiff mit vollen Segeln, und Wunder thue zur Befestigung im Glaus ben, zur Heiligung des Wandels, zum frohen Hoffen auf das Vaterland, das oben ist, wohin Luther vorausging und alle, die seines Sinnes find, ihm nachfolgen werden, zum Genuß ewiger Freuden. Amen.

Glaubensfreudigkeit

Dem Herrn sei Preis!
Er hat uns hoch erhoben!
Und alle seine Knechte loben
Den Namen feiner Herrlichkeit
In Ewigkeit, in Ewigkeit!

Dem Herrn sei Preis!

Wir, wir, aus Staub geboren,
Wir sind zu Engeln auserforen,
Weil Jesus Christus zu uns kam
Und unsre Schwachheit an sich nähm!

Dem Herrn sei Preis!

Wir dürfen nicht mit Grauen

In jene Nacht des Grabes schauen:
In jene Nacht ging Er voran,
Der Sieger, der erwecken kann

Dem Herrn sei Preis!

Uns ist ein selig Leben,

Uns ist des Himmels Glanz gegeben?
Wenn einst des Grabes Riegel bricht,
Dann såumet unser Hüter nicht!.

Dem Herrn sei Preis!
Er läßt uns eine Weile

Noch ferne seyn von seinem Heile.
Wir führen mit der Sünde Krieg.
Doch unser Glaube hält den Sieg.

Auszug eines Briefes aus Paris
vom 26. Juny 1821.

Die Anzahl derer, welche den Herrn verehren und durch fleißiges Lesen des Wortes Gottes eine immer vollkommnere Erkenntniß Jesu Christi zu erlangen suchen, ist viel größer, als man sich gewöhnlich vorstellt. Die Geschichte aller Jahrs hunderte stellt uns Beispiele mehrerer Gemeinden auf, die frei vom Aberglauben, sich mit Treue an das einfache Wert Gottes þielten und lediglich auf den Grund der Apostel und Propheten bauten, dessen Eckstein Jesus Christus ist (Ephes. 2, 20.). Eine Erscheinung dieser Art ist immer höchst wichtig, besonders aber in unsern Tagen und in einem Lande, wie Frankreich; und wer je die Hauptstraßen dieses Königreichs bereiset hat, erwartet gewiß nicht, daß man dort Entdeckungen dieser Art machen könne. Wir theilen daher um so mehr folgende Erzählung mit, weil wir uns überzeugt halten, daß jeder christlichgesinnte Leser sich darüber freuen werde.

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Ich muß Ihnen einen Umstand melden, welcher Herrn W- (einem in Paris etablirten amerikanischen, gottesfürchtigen Kaufmanne) wiederfahren ist, da er abermals beweiset, wie Gott sich oft zur Erreichung seiner großen Gnadenabsichten ganz unbedeutend scheinender und zufälliger Ereignisse bedient. Herr W- reisete vor einigen Monaten von Lyon zurück. Wäh, rend man in einem Flecken nahe bei S die Pferde wechselt, geht er im Orte spazieren. Er begegnet einer Frau mit einem

Kinde. Dieses läuft einige Schritte voraus und fällt, ohne daß die Mutter Zeit hatte, es davor zu schüßen. Herr Whebt es mit der freundlichen Güte, die ihn auszeichnet, auf, reinigt es und sucht es über seinen Fall zu trösten. Die Mutz ter will ihm ihren Dank ausdrücken. "Ich habe nichts ge= than, war seine Antwort, als was mir im Evangelio befohlen ist."

Wie! sagt die Frau, sie sind also katholisch, da sie das Evangelium lesen? Ich bin katholisch, aber nicht römisch - katholisch. Die Unterredung wird lebhaft und Hr. W- erfährt zu seinem großen Erstaunen, daß in dem kleinen Orte mehrere hundert Personen sich befinden, die sich weder zur katholischen noch zur protestantischen Kirche bekennen, aber fleißig in der Bibel lesen. Er geht hierauf in das Haus der Frau, unterhält fich mehrere Stunden mit ihr und mit den Vorgeseßten der kleinen Gemeinde, um sie näher kennen zu lernen. Auf dem nächsten Posthause verlangt er Auskunft über seinen Bericht. O! das sind Narren, heißt es. Aber sind es ehrliche Leute? Sehr ehrliche Leute. Bei seiner Rückkehr nach Paris hat Hr. W- der Gemeinde 50 Neue Testamente geschickt, die mit großer Freude empfangen worden sind, und és scheint ihm nicht schwer, sie zu bewegen, einen Prediger anzunehmen.

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Auserlesene Sprüche.
Von Angelus Silesiu s.

Die Sanftmüthigen werden das Erdreich
besigen.

Du strebft so åmfiglich nach einem Flecklein Erden.
Durch Sanftmuth könntest du der ganzen Erbherr werden.

Der höchste Gottesdienst

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- ist: Gotte gleich zu werden,

Christförmig seyn am Geist, an Leben und Geberden.

Red.: J. J. Theveny. Verleger: Hoffmann und Campe. Hamburg, gedruckt bei J. G. Langhoff's Wittwe.

Der Friedens bote.

XXII.

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Christus ist unser Friede Er hat uns mit Gott zu einem Leibe durch das Kreuz versöhnt, indem er die Feindschaft tödtete durch sich selbst, und ist gekommen und hat verkündigt den Frieden im Evangelio Euch, die ihr ferne waret, und denen, die nahe waren. Eph. 2, 14. 16. 17.

Den

Freitag, den 26kten October 1821.

Jesus Christus fordert Demuth.

en Glauben an Den, welchen Gött gesandt hat, um in demselben den Menschen das Leben zu schenken, hindert nichts so sehr als der geistliche Stolz und das Vertrauen auf cigne Gerechtigkeit. Nur der kann durch Jesum Christum zum Lez ben hindurchdringen, welcher zuvor fühlet, daß er im Tode sey; nur der kann durch Christum gerecht werden, welcher siehet, daß er ein Sünder und Ungerechter sey, und daß er durch sich selbst weder von Sünde und Ungerechtigkeit sich befreien, noch aus dem Tode sich erlösen könne. Darum spricht der Herr: "Selig find, die da geistlich arm sind, denn das Himmelreich ist ihr.” Darum spricht Er: "Die Gesunden bedürfen des Arztes nicht, sondern die Kranken. Ich bin gekommen zu rufen die Súns der zur Buße und nicht die Gerechten." Weil die Menschen sich nicht arm sondern reich dünken, so kommen sie nicht zu dem, "welcher, ob er wohl reich war, doch arm ward um unsertwillen, auf daß wir durch seine Armuth reich würden." Weil die Menschen sich für gesund halten, da sie doch krank find, so kommen sie nicht zu dem Arzte, verschmähen seine Hülfe und werfen seine Heilmittel weg. Weil die Menschen fich für Gerechte halten, da sie doch Sünder find, so hdren fie nicht den Zuruf der Buße, die Jesus prediget, und lassen sich nicht von dem Gerechten gerecht machen. Dieses Verkens

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