ภาพหน้าหนังสือ
PDF
ePub

oder durch unsere Befferung etwas verdienen können. Denn es ist das Kommen eines Kranken zum Arzt, der es gern fichet, wenn der Kranke gleich zu ihm kommt, ohne erst seinen Schaden zu verpfuschen oder verpfuschen zu lassen. Je früher der Sünder in herzlicher Reue und Sehnsucht nach Erldsung mit seinen Sünden zu Christo kommt, desto cher wird er derfelben los.

Jesus sagt im Tert von nichts als kommen. Aber eben dies Wort lehrt uns auch,

»5) Daß wir kommen müssen mit herzlichem Abscheu gegen die Sünde, wie ein Kranker ja alles laffen muß, womit er sich seine Krankheit zugezogen und von neuem züzichen kann. “Es trete ab von der Ungerechtigkeit, wer den Namen Christi nennet (2. Tim. 2. 19.).” “Jesus ist ein Seligmacher von Sünden, nicht in Sünden (Matth. 1. 21.).”

6) Sollen wir auch ernstlich kommen. Sollten wir nicht alle im Wege stehende Hindernisse mit Ernst zu über-winden suchen, da es unser ewiges Heil gilt? Was bewiesennicht jene leiblich Hülfsbedürftigen für Ueberwindungskraft ? Jenes blutflüssige Weib drångte sich durch das Volk, um den Saum des Herrn Jesu zu erreichen. Jener Gichtbrüchige ließ sich durch das Dach zu den Füßen Jesu niedersenken, da er durch die Thür des Hauses wegen des Volks nicht hindurch konnte. Jener königliche Diener machte einen weiten Weg zu Jesu, um Rettung für seinen Sohn zu holen. Jener Oberste fiel Jesu in Gegenwart der mit ihm streitenden Pharisåer zu Füßen und bat Ihn um Hülfe für seine einzige Tochter. Sollten wir weniger thun für unsere einzige unsterbliche Secle? sollten wir nicht gern die scheelen Gesichter, den Spott und Hohn der blinden Weltkinder überwinden? nicht gern unsere fleischliche Vernunft, unsere widerstreitenden Lüfte und unsern angenehmsten Sünden zu besiegen trachten? sollten wir nicht gern unsern Gemächlichkeiten, unserm Schlaf und unsern Vergnügungen abbrechen, um uns mit dem Erretter unserer Seele zu besprechen im Wort Gottes zu forschen

und Erbauung zu suchen?

7) Aber wir sollen nicht nur kommen, sondern auch bei Ihm bleiben — uns Ihm auf ewig ergeben und Ihm in allem zu Gefallen leben. Denn Er ist darum für uns

alle gestorben, auf daß alle, die da leben, hinfort nicht ihnen felbft leben, sondern Dem, Der für sie gestorben und aufs erstanden (2 Cor. 5. 15.). Wir haben Ihn ja auch immer nöthig. Wo wollen wir es auch beffer finden als bei Ihm? Diejenigen, welche eine Zeitlang bei Ihm gewesen sind, rufen mit Petro aus: "Herr, wohin sollen wir gehen? Du hast Worte des ewigen Lebens."

[ocr errors]

[ocr errors]

8) Wer nun so kommt, der kann sich eine gute Aufnahme versprechen. Jesus sagt: Ich will ihn nicht Hinausstoßen! Das heißt Das heißt aber nichts anders als, ich will ihm geben, was er bittet und suchet, ihm. helfen von der drückenden Sünde und ihren Strafen helfen zur Ruhe für die Seele zum Leben der Seele- zu geistlichen Kräften zum Sieg über die Sünde und zum Glauben, mit welchem wir alle diese Gnade aus Seiner Fülle nehmen. Und das will der Heiland an Jedem, der mit wahrer Reue und mit dem rechten Vertrauen zu Ihm fommt, gewißlich thun. Jin Grundtert versichert Er das noch stärker, denn es heißt da eigentlich "ich will ihn ganz und gar nicht, gewißlich nicht, hinausstoßen; Er thut es mit der größten Freude, denn Er nimmt jede Seele, die bei Ihm Hülfe von ihrem Sünden elend sucht, als ein theures Geschenk aus Seines Vaters Hand, Vers 37: "alles, was mir mein Vater giebt, kommt zu mir;" Er thut es endlich mit der göttlichen Kraft, die auch dem größesten Verderben zu steuern weiß, vor der die eisernsten Bande zerbrechen und die tiefsten Wunden sich schlica ßen; und wirkt täglich und stündlich ohne Unterlaß auf die von Ihm ergriffenen und begnadigten Seelen, heili gend, erneuernd, stårkend und. belebend ein, bis zu ihrer seligen Erlösung. Denn Er spricht Joh. 14, 16.: “der Tröster, den euch der Vater senden wird, soll bei euch bleiben ewiglich. O,

femmt

So komme denn, wer Sünder heißt
Und wen sein Sündengreul betrübet
Zu Dem, Der keinen von sich weist,
Der sich gebeugt zu Ihm begiebet.

1) Ihr Lasterknechte, die ihr in heimlichem Verzagen denfet: mir kann es nicht mehr helfen

ich komme zu keiner

Buße mehr, von dieser von jener Sünde kann ich nicht lose

für mich ist auch keine Gnade mehr

fommen -
es zu lange, zu arg getrieben ic. Wie?

Willst du dir selbst im Lichte stehn
und ohne Noth verloren gehn?
Willst du der Sünde långer dienen,
Da dich zu retten Er erschienen?
Er hilft, wenn sonst nichts helfen kann;

- Mein Heiland nimmt die Sünder an.

ich habe

2) Ihr Erweckte und über eure Sünde Bekümmerte, die ihr bange seyd, Er werde euch hinausstoßen; hier habt ihr die Antwort: nicht hinausstoßen. D Seele, wie elend, wie unwerth du seyn magst, wenn du kominst, Er will dich nicht wegweisen-Er will sich nicht von dir wenden, wenn du dich zu Ihm wendest - Er will sich alles von dir sagen und klagen laffen, und du föllst nicht ohne Erquickung, Stärkung und Hülfe von Ihm weggehen. Dein Verderben ist groß, aber laß es noch so abscheulich seyn," du wirst' darum nicht verworz fen, wenn du nur zu Ihm kommst. Du denkst zwar, wenn bu dich irgend einem frommen Menschen ganz entdecken und ihn in das Innerste deines Herzens und Wandels hineinschauen laffen solltest, er würde mit dir weiter nichts mehr zu thun haben wollen und sich ganz von dir lossagen, wie viel mehr der heilige und reine Jesus. Allein bedenke, hier hast du es mit einem Erbarmer zu thun, der Sein Leben für dich gelass fen und der eben darum gekommen ist, zu suchen und selig zu machen, was verloren ist, so weit verloren es auch seyn mag. Sollte ein Hirte, der ein verlornes Schaaf suchet, ein solches, wenn es ihm in die Hånde läuft, von sich stoßen? hat Er wohl den schlechtesten Menschen, wenn er mit bußfertigem, zerschlagenen Herzen zu Ihm kam, abgewiesen? Jene 3dllner waren Ungerechte fie naheten sich bußfertig zu Jesu und Er nahm sie an. Jene große Sünderinn war der Wollust ergeben gewesen, sie legte sich weinend zu Jesu Füßen und Er nahm sie an. Jener Schächer war ein Aufrührer und Mörderer wandte fich bußfertig zu Jesu und Er nahm ihn an. Paulus war ein Verfolger der Gemeine, er suchte knieend Gnade, und er würde angenommen. Petrus, der sich aus der Gnade heraus gefündiget, beweinte seinen Fall und wurde

wieder zum Jünger und Apostel eingefegt. Was will dich denn abhalten? Etwa, daß du die Sünde noch nicht bußfertig genug erkennest? O, so gehe hin und bitte um mehr Buße. Etwa Mangel des Ernsts, der Kraft und der Inbrunst? O, komm nur, so gut du weißt zu kommen, du wirst auch kriechend angenommen. Bleib nur nicht ganz weg, sondern komm mit Gebet und Seufzen, wie 'elend es auch seyn mag es ist

doch besser als gar nicht kommen.

3) Ihr Spätlinge, das ist auch für euch ein Wort der Gnade, an welches ihr anfassen könnt, um euch als einen Brand aus dem Feuer retten zu lassen.

Laßt es heißen:

Ich hab' oft deinen Wink verschmäht,
Es ist mir leid, ich komme spåt
Doch ist mir lieb, daß Deine Güt

Noch auf mich armen Sünder sieht.

4) Ihr Rückfällige seyd auch nicht ausgeschloffen! Håret nur das: Kehre wieder! kehre wieder!

5) Auch ihr Begnadigte habt es alle Lage, Stunden und Augenblicke nöthig. O, kommt doch alle Tage, Stunden und Augenblicke, bei allen Fehlern, Mängeln und Gebrechen zu Dem, der gesagt hat: wer kommt, den will ich nicht hinauss stoßen. Das ist eine große Freiheit und Gnade, die auch der gütigste Fürst oder König seinen Unterthanen nicht gewähren kann. Ihr habt den großen, seligen Beruf, es der Welt zu zeigen, was die überschwängliche Gnade des Herrn in dem Sünder vermag, der sich an Ihn ergeben hat, und durch neuen, rechtschaffnen, geheiligten Wandel zu verkündigen die Zugend Des, der euch berufen hat von der Finsterniß zu Seinem wuns derbaren Licht (1 Petr. 2, 19.). Darum kommt zu Ihm tågs lich von neuem mit heilsbegierigem Herzen und fuchet, so oft ihr euch schwach fühlet und matt, bei Ihm in Demuth und Ges bet die Kraft Seines Geistes und die Stärkung Seiner Gnade. zum gottseligen Leben. Er ist der Weinstock; ihr seyd die Res ben; wer in Ihm bleibet, der bringet viel Frucht, und darin wird der Vater geehret, daß ihr viel Frucht bringet und werdet seine Jünger. Aber ohne Ihn könnet ihr nichts thun (Joh. 15, 5. 8.).

Verachtung des Wortes Gottes.

Das Wort Gottes ist gleich einem Denkstein aus uralten Zeiten, der auf dem Acker stand zum Gedächtniß. Und die verständigen Herzens waren, gingen` hin und sahen seine Gestalt und lasen die Schrift aus der Vorzeit und erfreuten sich daran. Die Unverständigen aber sahen den Stein und sprachen: Was nühet dieser Stein hier auf unserm Acker, so er doch kein Gras trägt, noch Saat zur Nahrung den Menschen oder Thieren? Und sie versuchten ihn zu bedecken mit Erde und sprachen: auf daß er Frucht bringe gleich dem übrigen Felde! Aber als die Ackerleute kamen und ihren Pflug durch die Erde zogen, sticßen sie an den Stein und zerbrachen ihr Geråth. Da wurz den sie unwillig und gruben den Stein aus und warfen ihn an den Weg; denn sie sprachen: er ist kein nüße. Und ließen ihn liegen.

[ocr errors]

Das Licht der Vernunft vor dem Lichte der

Offenbarung.

Ein Kindlein zündete am hellen Tage ein Wachskerzlein an und ging damit hinaus in den Sonnenschein und rief dem Vater und der Mutter und sprach: Ei sehet doch, wie hell brennet mein Wachslicht, so hell wie die Sonne am Himmel! Denn es meinete, sein Wachslichtlein habe also die Welt ers leuchtet.

Verschiedene Wirkung des göttlichen Wortes.

Das Wort Gottes ist gleich einem Regen, der in großen Tropfen vom Himmel fållt. Und der leckere und dürre Bos den trinket sein und wird genähret von der reichen Fluth und gefegnet mit Getraide und köstlichen Früchten. Aber das hartë Erdreich gab nicht Raum dem Regen und es ward eine große Ueberschwemmung und riß hinweg' den Boden des Landes.

Druckfehler.

Im vorig. Stück, Pag. 336, Zeile 8, lies: fie sind also nicht katholisch.

Red.: J. J. Theveny. Verleger: Hoffmann und Campe.

Hamburg, gedruckt bei J. G. Langhoff's Wittwe.

« ก่อนหน้าดำเนินการต่อ
 »