ภาพหน้าหนังสือ
PDF
ePub

[ocr errors]

die Hand des Herrn mehr oder weniger sichtbar in der Hülfe hervortritt. "Fürchte dich nicht, glaube nur!" heißt es hier bei der Nachricht vom Tode eines Menschen, und als spåterhin Jesus selbst bis in den Tod gehen wollte und die GlaubensAnfechtung der Jünger wahrnahm, heißt es: "Euer Herz érschrecke nicht, glaubet nur; glaubet ihr an Gott, › so glaubt ihr auch an mich." Man sollte wohl seinem Glauben oft zurufen: "Sey getreu, bis in den Tod, und du sollst die Krone des Lebens haben." Mit Recht sagte oft der Heiland zu den Menschenkindern: “so ihr das Geringste nicht vermögt, warum sorgt ihr für das Andere?" Der Glaube ist das Höchste im Menschen, und doch wagt ein jeder Mensch zu denken, der Glaube liege in der Gewalt des menschlichen Willens, und der Mensch sey also frei, daß er glauben könne was er wolle! Das Leben hat solche Sähe noch nicht erwiesen. Wenigstens habe ich mich lange abgemüht, zu glauben, weil ich wollte, allein vergebens. Die Praris erwieß mir, daß ich wollen kann, was ich glaube; aber nicht glauben kann, was ich will. Erst Vergebung der Sünde glauben, dann wollen; erst die göttliche Hülfe glauben, dann wollen; erst die Kraft zum neuen Leben glauben, dann wollen. Der. Wille vor dem Glauben ist ein menschlicher Wille; aber der Wille nach dem Glauben ist ein durch den Glauben bewirkter, also ein göttlicher Wille. Daher die Worte Jesu: "So ihr Glauben habt, nur wie ein Senfforn und sprecht zu dem Berge: Hebe dich und wirf dich ins Meer, so wirds geschehen.” Wenn auch der Glaube da ist und es entsteht nicht der Wille aus demselben, so erfolgt doch das Werk nicht. Jesus sahe in dem 38jährigen Lahmen am Teiche Bethesda den Glauben an göttliche Hülfe, da er so lange Zeit dort geharrt, und ruft ihm zu: "Willst du gesund werden?" Seine Antwort drückt den Willen aus und das Werk erfolgt. Es ist unmöglich, den Willen Gottes zu vollbringen außerhalb des Glaubens an Gott, so wie ein Glaube an Gott unmöglich ist ohne Glauben an Christum. Das Wort: "wen dürftet, der komme” zeigt deutlich, daß derjenige, welcher keinen Durst hat, nicht kommen kann. Nur zu den Gläubigen, die im Glauben genährt sind, kann das Wort: "Wer da will, der nehme das Wasser des Lebens umsonst" geredet seyn. Denn wenn auch der Ungläu

[ocr errors]
[ocr errors]

bige will, so wird er doch nichts nehmen, außer dem Wasser des Todes. Daß der Wille aus den Glauben göttlich ist, kann nicht geleugnet werden, aber es bleibt immer noch menschlicher Wille übrig, welcher nichts mit dem Glauben gemein hat. Die Worte Jesu in Gethsemane: "nicht mein sondern Dein Wille geschehe" sind zur Bekräftigung da, daß Jesus nach dem Willen des Vaters und nicht als Märtyrer für die Wahrheit Seiner Lehre dahingegeben ́ und gestorben ist; ferner, daß Jesus nicht nur bei angenehmen Aufträgen, sondern auch ́in den größten Leiden als Sohn des Allerhöchsten sich gehorsam bewieß. “Er war gehorfam, selbst bis zum Tode am Kreuz” Doch euer Herz erschrecke nicht deßhalb, weil es so gehen muß, der Glaube stehe fest an Gott und Scine Hülfe, wie es Gottauch wenden mag, wohin ihr auch selbst kommen mögt, in allen Lagen des Lebens, unter allen Schicksalen desselben. Er ist Gott und bleibt Gott ewig und ewig, und nur der Seelen Seligkeit kann durch seine mannigfachen Anstalten bewirkt werden. Er kann schaffen was Er will; Menschen mögen Vorschriften machen wie sie wollen, und können auch sagen was sie wollens Gott allein kann machen, was Er will. Wer da glaubt, wird es an sich felbst erfahren zu feiner eignen Seligkeit, denn Er verleugnet sich nicht. Nur versuchen läßt Er sich nicht und auf die Probe stellen; die Probe kann nur dienen zur Offens barung des cignen frevelhaften, ungöttlichen Sinnes, der Gott versuchen will, ohne sich selbst erkannt zu haben. Darum wollen wir Ihm lieber von Herzen vertrauen, zur Offenbarung Seiner Gnade an uns, Zu Seinem Lob, zu Seinem Preise, zu Seiner Ehre soll unser Leben thätig seyn. “O Herr hilf! » Herr laß wohl gelingen." Amen!

In diesem wirst du siegen.

Als der Rdmische Kaiser Constantin noch um die Oberherrschaft kämpfte, da erschien ihm, so sagt die Legende, vor einer entscheidenden Schlacht, in den Wolken das Zeichen des Kreuzes mit den Sieg verheiffenden Worten: In diesem wirst du siegen.

Wäre dies auch, wie man sagt, eine fromme Dichtung: so erinnert es doch an eine große Wahrheit, welche Laus

sende erfuhren, wenn sie, ringend mit den Leiden und Lüften der Welt, ihr thrånenvolles oder dürres Auge nach Golgatha richteten. Schwerlich fehlte es je, auch in den glaubensleersten Zeiten, an solchen Beyspielen, Wåren sie nur zur Ehre des Heilandes bekannt geworden! O ihr alle, die ihr in Ihm Gerechtigkeit und Stärke fandet (Jef. 45, 24.), bezeuget es, damit wer nahe oder fern ist, erfahre, was ihr an Ihm habt, und was Alle in Ihm haben könnten. Freuet euch, sagt Sis rach 51, 37, der Barmherzigkeit Gottes, und schämet euch seiz nes Lobes nicht..

Jesus Christus, der eigne Sohn Gottes (Rdm. 8, 32.), erduldete den bittersten schmählichsten Tod! Was könnte. für Seine leidenden Brüder und Schwestern tröstender seyn! O fommet und sehet: das ist unser Gott, der Vater im Sohne, der Sohn im Vater (Jes. 25, 9. Joh. 14, 9. 10.). Wie Moses in der Wüste eine Schlange erhöhete (4 Mos. 21,), damit die von feurigen Schlangen Gebissenen durch den Anblick genåsen: so ist hier des Menschen Sohn ans Kreuz erhöhet, daß Alle, die an Ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben (Joh. 3, 14. 15.). Nicht alle Israeliten glaubten willig den Werten Moses, unter ihnen waren auch wohl Ungläubige, welche sagten oder dächten: “was nüßet dieser. Unrath?" und also hülflos blieben; wenn sie nicht in der drin= gendsten Noth des Todes, gezwungen, oder durch Anderer Beyspiel vermocht, sich entschloffen, das einzige, das lehte Mittel zu versuchen, und nun ihren Unglauben beschämt fanden. O kommet her, alle die ihr mühselig und beladen seyd, damit ihr erquicket werdet (Matth. 11, 28. 29.). Die ihr euch hülflos und trostlos dünket und am Leben verzaget,*) kommet und sehet, wie freundlich der Herr ist (Psalm 34, 9.).

[ocr errors]

*) Mit Schaudern liest man in den öffentlichen Nachrichten, wie viele sich selbst ums Leben bringen. Befremden kann das nicht, wenn man der Welt Thun und Treiben ansieht., Ohne Gott, ohne Jesum, irre im Glauben wie können die Unglücklichen anders enden! Man zweifelt wohl mit Recht, ob solche Fälle Öffentlich angezeigt werden sollten. Doch ach! auch ohnedies erfahren wir nur zuviel davon. Möchte jeder Fall die schwache Meuschheit an das Eine erinnern, was ihr noth ift! (Luc. 10, 42-) Würde wohl ein Mensch verzweifeln, wenn er sich an Jesu

[ocr errors]

Euch alle lade ich ein, die ihr Seelenschwäche empfinder, und an Herzenswunden leidet. Du, den sein leichtes Blut so oft betrog, daß Du schon von fern die Macht der Sünde fühltest, komm und sich "welch ein Mensch!" (Joh. 19, 5.) Und Du der Du im Kampf mit der Luft oder Furcht, mit Ehrsucht und Gewinnsucht zu unterliegen in Gefahr bist: schaue hier die Güte und den Ernst Gottes (Röm. 11, 22.) Wer Du scyst, und was Dir fehle, ists nur Gottes Reich und Gerechtigkeit (Matth. 6, 33.) wornach Du trachtest — hier ist Hülfe für Dich: doch auf die Frage kömmt es an: “wilst Du gesund werden?" (Joh. 5, 6.)

Jesus Christus, der Heilige und Gerechte, ward aus bedachtem Rath und Vorschen (Vorhersehen) Gottes dahin ge= geben (Ap. 2, 23.). Wer unschuldig leidet, der lerne hieran, daß Gott auch den züchtigt, den Er liebt (Sprüchw. 3, 12.), und spreche:

ich will das Kreuz mit hoher Würde tragen,

gern, wie ein Fürst das Band des Königs trägt.

Und fühlt der Leidende, wie weit der höchste Dulder über ihn erhaben ist (Hebr. 7, 26.), so muß ihn dieses noch mehr aufrichten, vornehmlich da er weiß, Jesus und Sein ganzes Verdicust ist sein (Joh. 17, 19.). Welche Vorstellung wir davon haben, Alles ist unser (1 Kor. 3, 22.).

Drückt dich das Bewußtseyn, oder die Sorge, daß deine Leiden Folgen deiner Sünden sind: so beruhige dich durch die wahre Vorstellung, daß Jesus für aller Welt Sünden, auch für die Deinigen gelitten hat (1 Joh. 2, 2.). Hast du nicht Gnade bei Gott gesucht und gefunden? Ey nun, so muß, beim Anblick des auch dir Gekreuzigten, dein Leiden seinen Stachel verlieren. Was du fühlst, find Schläge des Liebhabers, der es

Kreuz hielte? Die trübsten Aussichten können uns nicht irren, wenn wir bedenken, unter welchen mißlichen Umständen Jesus starb. Und sollte Sein Beyspiel uns nicht Muth geben? Willig trank Er den Kelch, den Ihm sein Vater gab (Matth. 27, 34.), und nahm den betäubenden Trank nicht an, weil Er der Stunde harrete, da Er nach dem Rathe des Vaters Alles vollbracht hätte..

wohl, meinet (Sprůchw. 27, 6.), und dich ́ ́läutert (Jef. 48, 10. 12.); es ist die Hand des Arztes, der dein Gewiffen reis niget von den todten Werken, zu dienen dem lebendigen Gott (Hebr. 9, 14.). Die bittre Frucht der Sünde soll dich sprechen lehren mit Hiskia (Jes. 38, 18.): ich werde mich scheuen (gebeugt durch mein Unrecht, gehalten durch Gottes Gnade eins hergehen) all mein Lebtage vor solcher Betrübniß meiner Scele.

Wer leichtsinnig ist, der bedenke, daß Jesus auch für ihn so vieles, so hartes leiden mußte. War wol ein Schmerz dem Seinen gleich (Klagl. 1, 12.)? Am Kreuze Christi lernt er erzittern vor der Sünde. Ja er lerne sie groß achten, damit er nicht die erste Liebe verlasse (Off. 2, 4.). Wer sich Christi freuen und trösten will, der bedenke, daß vor Gott kein Laster klein ist. Aber dünkte ihm auch eine Sünde klein: so verurtheilt er sich selbst, wenn er um einer Kleinigkeit willen Den verleugnet, der ihn bekennen und verleugnen kann vor Seinem Vater (Matth. 10, 32. 33.).

Wer ernstlich ringt um sein Heil, und seine Schwäche empfindet, bis aufs Blut zu widerstehen in dem Kampf mit der Sünde (Hebr. 12, 4), der verzage nicht; doch er verzage an sich selbst, nur nicht an Jesu Macht und Gnade (Joh. 17, 2. 2 Kor. 12, 9.). Alles ist Ihm übergeben von Seinem Vater (Matth. 11, 27.). Und kannst du an Seiner Liebe zweifeln, wenn Du unter Seinem Kreuze stehest? Dahin brachte Ihn die Liebe, Seine und Seines Vaters Liebe! Kannst du solcher Liebe widerstreben? Und muß sie dich nicht weit erheben über Alles, was die Welt an Reiz und Macht hat? Biete Alles auf, was in deinem Herzen lieben kann (Ps. 103, 1 — 4.), und weihe es Ihm, so wird die Liebe der Welt und der Sünde aus deiner Seele weichen (Rdm. 8, 37. Gal. 2, 19. 20.).

Vielleicht bedarfst du des Ernstes. Ja, das Herz ist troßig und verzagt (Jer. 17, 9.). Auf Golgatha kann es dir nicht am Ernst fehlen. Der Tod ist der Sünde Sold (Rdm. 6; 23.). Auch des Sohnes konnte Gott nicht schonen, weil Er deiner schonen wollte (Rdm. 8, 32.). Solche Liebe verschmähen, solche Seligkeit nicht achten (Hebr. 2, 3.), muthwillig unter dem Gericht verharren, welchem dich Christus entreißen wollte oder sich wieder einflechten laffen (2 Petr. 2, 20.), das heißt, den

« ก่อนหน้าดำเนินการต่อ
 »