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bei sich zu haben wünschten, der sie über dies alles umständlicher unterrichten könnte, erwiederte zuerst der junge König, daß sie des göttlichen Wortes gar sehr bedürften, denn sie wåren ringsum von Feinden umgeben und würden also einen solchen Boten sehr gerne bei sich sehen. Der alte König begnügte sich, dies zu bestätigen, indem er sich noch besonders über die Carannas beklagte, die vor einigen Jahren seine Untergebenen ans gegriffen, ihnen ihr Vieh geraubt und bei der Gelegenheit seinen Brüder ums Leben gebracht hätten. Man wird sich den Inhalt dieser Antwort vollkommen erklären, wenn man hört, daß in den dortigen Gegenden der Glaube herrscht, daß ein Volksstamm, bei welchem ein Missionar lebt, vor den Anfållen ans derer Stämme sicher sey. (Der Beschluß folgt.)

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Auser Besene Sprůch e.

Von Angelius Silesius.

Nuhen des Kreuzes.

In Trost und Süßigkeit kennst du dich nicht, o Chrift;
Das Kreuz erst zeiget dir, was du`im Innern bist.

Was Gott von dem Menschen fordert,
Gott fordert nur von dir, daß du in Ihm sollst ruhn.
Thust du dies, so wird Er das Andre alles thun.

Die Ruhe Gottes.

Die Ruh', die Gott begehrt, ist die: von Sünden rein,
Begier- und willenlos, gelassen, innig seyn.

Zu viel Glauben.

Es ist zwar wahr, daß Gott dich selig machen will.
Glaubst du, er will's ohn' dich, so glaubest du zu viel.

Die höchste Freiheit.

Der Armuth Eigenthum ist Freiheit allermeist.

Drum ist kein Mensch so frei, als der recht arm im Geift.

Ned.: I. I. Theveny, Verleger: Hoffmann und Campe.

Hamburg, gedruckt bei J. G. Langhoff's Wittwe.

Der Friedens bote.

XXIV.

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Chriftus ist unser Friede . . Er hat uns mit Gott zu einem Leibe durch das Kreuz versöhnt, indem er die Feindschaft tödtete durch sich selbst, und ist gekommen und hat verkündigt den Frieden im Eyangelio Euch, die ihr ferne waret, und denen, die nahe waren. Eph. 2, 14. 16. 17.

Freitag, den 23ken November 1821.

Christus in uns. (Gal. 2, 20.)

Es hat der Entwicklung des frommen Lebens in der Kirche

Christi sehr geschadet, daß das Wort des Herrn: Ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende (Math. 28.), welches den Kern und die Summa der ganzen Geschichte und Predigt der Apostel in sich faßt, cine geraume Zeit fast ganz in den Schatten gestellt war. Denn tritt in Lehre und Leben der lebendige Christus zurück, so muß nothwendig, wofern überhaupt noch etwas Chriftliches beibehalten werden soll, der an und für sich todte Buchstabe der Lehre und des Beis spiels Jesu, abgeschieden von dem Herrn selber, der doch nach ver Schrift unsichtbar an den Herzen der Seinigen fortwirft und in ihnen Seine Lehre lebendig und Scin Beispiel wirk fam: macht vermöge Seiner Gotteskraft, in eben dem Maaße einseitig hervortreten, und so, daß nachdem wir Unterricht und Vorbild der Gottseligkeit einmal haben, Jesus der Herr, von Dem daffelbe herstammt, für uns nun füglich auch ganz fehlen oder wegfallen könnte. - Hingegen aus dem lebendigen und sichern Bewußtseyn der innern førtdauernden Gemeinschaft mit dem Erldser, der. "nun und nimmer nicht von Seinem Volke geschies den ist," ist alle Festigkeit des Glaubens, alle Freudigkeit der Hoffnung und alle, Welt, Sünde und Satan überwindende Kraft ausgeflossen, wovon die Geschichte der Kirche so viel

herrliche Zeugnisse giebt. Ueberall, wo wir in der Christenheit jenen sieghaften Muth und jene Freudigkeit und Stärke der Secle finden, welche im irdischen Bilde schon das himmlische Wesen und Leben abspiegelt, und worin der Widersacher selbst einen Strahl aus der Höhe erkennen muß, da finden wir auch jenes erhebende Bewußtseyn der gewissesten und unaufldslichsten Gemeinschaft mit dem Heiland, dem ewigen göttlichen Haupt, das Leben und Gnade und Frieden, welcher höher ist, denn alle Vernunft, über alle Seine Glieder ausgießt. Es ist dies die erste Erfahrung einer erweckten Secle, daß Christus der Sohn Gottes angefangen hat, im Glauben an unserm Herzen zu wirken; und wer diese Erfahrung einmal gemacht und durch die fortgehende Herzenseinigung mit dem Heilande sich derselben vergewissert hat, der und auch erst der hat den Anker gefunden, der seine ganze Seligkeit hålt, und von dem keine Welle des Zweifels und kein Sturm zeitlicher Leiden, die ja doch so gar nicht werth sind jener Herrlichkeit (Rdm. 8, 18.), ihn wieder loszureißen vermag.

Es bewährt sich dies mit einer wunderbaren Uebereinstim mung in dem Leben der Glaubenshelden aller Zeiten, der ältes ften wie der neuesten. Christus war ihr Leben (Gal. 2.); darum achteten sie selbst ihr, Leben nicht theuer, daß sie vollendeten ihren Lauf mit Freuden und bezeugeten das Evanges lium von der Gnade Gottes (Apost. 20, 24.). Er in mir und ich in Ihm! war ihre Losung, und diese innere Gewißs heit, welche keine Marterwerkzeuge von ihrem Herzen losreißen, keine Jahrelange Mühseligkeiten, Verfolgungen und Kämpfe in ihnen wankend machen und keine Schrecken des Todes in ihnen crtödten konnten, welche überschwenglichen. Trost in ihre tiefste Traurigkeit ausgoß, und wie Morgenroth des Himmels leuchtete auf dem Angesicht der sterbenden Märtyrer - diese Erfahrungsgewißheit spricht sich wie mit Einer Stimme auf das fiegendste in aller derer Wort und Wandel aus, die gewürdigt wurden, um des Namens Christi willen Schmach zu leiden. Sie legt sich unter vielen andern Beispielen recht unverkennbar und herrlich zu Lage in einer Unterredung des Ignatius mit dem Kaiser Trajan; und dies Gespräch ist um so merkwürdiger, weil es in die ersten Zeiten der Apostolischen Kirche zurückreicht und uns deswegen zum sichern Beweise dient, wie jene erleuchteten, am Umgange

der Apostel genåhrfen, von allen Gläubigen hochverehrten Månner grade auf demselben Standpunkte sich befanden, den eine leere und Gottentblößte Weltweisheit so gern als verderblichen Mysticismus, Schwärmerei und kranke Einbildung verdächtig machen möchte. Dies könnte man nun jener Weltweisheit, sofern sie blos cine Weisheit dieser Welt (1. Cor. 3, 19.) seyn will, in der That nicht allzusehr verargen (1. Cor. 1, 21.); das Unbegreifliche und Bedenkliche ist nur, wenn sie sich dabei eine ganz christliche Miene giebt und thut, als ob sie den Ernst und die Reinheit des Evangelii gegen überspannte Schwärmer zu vertheidigen hätte. Neben der eignen Erfahrung, als welche allein das Herz fest macht, giebt es kein besseres Schußmittel gegen solche lose Verführung nach der Menschenlehre (Col. 2, 8.), als in das christliche Alterthum zurückzugehn, und die herrlichen Glaubenshelden selbst, sonderlich solche, die in einem langen Leben in Stille und Demuth dem Evans gelio getreu gewandelt sind, zu hören, mit welcher Zuversicht und Tiefe fie Christum den innern ewigen Grund ihrer Hoffnung und den hellen Mittelpunkt aller ihrer Glaubenserfahrungen im Angesichte einer zürnenden Welt bekennen. Solche Glaubenserfahrungen bewährter und verklärter Christen in sich aufzunehmen, ist um so nöthiger und segensreicher, weil sie den Prüfftein für unsre eignen Erfahrungen im Christenthum abgeben müssen; denn da und da crst beginnt die Schwäre merei, wovor der Herr seine Kirche in Gnaden behüten wolle ! wo der Einzelne aus der Gemeinschaft der Gläubigen heraustritt, und solches von sich rühmt, was weder int Evangelium verheißen ist, noch im Leben der ersten mit der Fülle des Heil. Geistes und Glaubens begnadigten Jünger des Herrn vorkommt, noch den Erfahrungen derer, die zu allen Zeiten im wahren eine fältigen und lebendigen Glauben an ihren Heiland standen, entspricht, und der Ordnung, in welcher die Gnade in der Kirche Gottes wirkt, widerstreitet. Denn Gott ist nicht ein Gott der Unordnung, sondern des Friedens (1. Cor. 14, 33.), und so mancherléi Gaben es giebt, so ist es derselbe einige Geist, der da wirket alles in allen (1. Cor. 12.). Und wo der Geist des Herrn ist, da ist Er, der ihn sendet (Joh. 15, 26.). Aber wo Er nicht lebendig und wahrhaft zugegen ist (Joh. 15, 4; 14, 20. Gal. 4, 6. 1. Joh. 4, 13.), da ist auch nicht Sein Geist,

der wahrhaftige Geist Gottes (Rdm. 8, 9.); höchstens ein sogenannter Geist der Lehre Jesu, der aber nur im Wort vorhanden ist, und auch nicht mehr als ein Wort ist,. ein vergänglicher Hauch, und sich, wenn man sich im Ernste seiner bemächtigen will, also verfeinert und verflüchtigt, daß alles sich in einen Dunst auflöst, der wohl aus einem stolzen selbstgefälligen Kopfe auffahren, aber nicht in ein heilsbegieriges und heilsbedürftiges Herz herniederfahren mag. — Aber unser Herr bezeugt: "Ich bin bei euch alle Tage, bis an der Welt Ende."

Und das wissen die Gläubigen.

Darum eben sind sie Gläubige, weil sie das wiffen und erfahren haben.

Wir theilen, um die Freudigkeit und Zuversicht dieser Erfahrung ins Licht zu stellen, folgendes denkwürdige Aftenstück aus den frühesten Zeiten der christlichen Kirche mit. Es ist das Verhör des Mårtyrers Ignatius vor dem Römischen Kaiser Trajan, aus dem Munde der Ohrenzeugen, seiner Gemeindeglieder, der Nachwelt aufbewahrt, zu einem Zeugniß über sie.

Wir schicken einige Bemerkungen über den Ignatius selbst voraus.

Ignatius war ein Schüler des Heil. Evangelisten Johanncs, und von Paulus im Jahr 68 nach Chr. zum Bischof der christlichen Kirche in Antiochien geweiht. Er war also am Herzen der Apostel aufgewachsen und hatte mit dem Apostolischen Wort auch die Apostolische Kraft, und mit der Apoftolischen Weihe Sinn und Glauben der Apostel empfangen. Dies bewies er, den alten Nachrichten der Kirche zufolge, im Laufe seiner langen 40jährigen Amtsführung. Der Wahlspruch seines Lebens, den er selbst in den von ihm noch vorhandenen Briefen mit der ganzen Freudigkeit des Glaubens ausspricht, war das schöne Wort, welches wohl verdient, zum Leitstern eines christlichen Lebens gewählt zu werden: Meine Liebe ist gekreuzigt! Dieser Gedanke hatte das Gemüth des Ignatius so sehr ergriffen und durchdrungen, daß er, seiner äußern Ruhe, Freude und Sicherheit, ja sich selbst ganz und freudig entsagend, am Reiche Gottes in der damals oft von innen und außen sehr bedrängten Gemeinde bauete, und alles, was ihm lieb auf Erden war, dem Dienste seines noch viel liebern Herrn

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