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gern zum Opfer brachte, mit einer Hingebung und Treuc, die selbst in jener Zeit, wo ein froher Glaubensmuth noch das gemeinschaftliche Eigenthum der meisten Christen war, ihm allgemeine Achtung und Bewunderung erweckten. Aber je mehr die irdische Liebe des frommen Bischofs in der himmlischen Liebe zu dem Gekreuzigten unterging, desto heller und herrlicher schlug auch diese empor, und trug ihn endlich aus den heißen Kämpfen seines mühevollen unruhigen Erdenwandels in den Schooß des über alles geliebten Heilandes hinauf. Sein frommer Herzensumgang mit dem Menschgewordnen Erlöser brachte ihm den schönen Beinamen Theophorus, das ist Gotterfüllter. Er sollte diesem Namen bald selber Zeugniß ablegen, denn als im Jahr 107 eine neue Christenverfolgung unter Trajanus ausgebrochen war, so traf sie ganz natürlich auf diese herrliche Säule der Kirche zuerst. Der Kaiser, den ein gegen die Parther und Armenier unternommener Feldzug gerade damals nach Antiochien führte, ließ den Ignatius vor fich kommen, die Würde seines Alters und das Beispiel seines Glaubens hatte unter den Christen den Drohungen und Martern der Verfolger bisher das Gegengewicht gehalten, um den, wie es schien, unbegreiflich hartnäckigen Greis in Person über seine vermeinten Irthümer abzuhören. Ignatius war auf keine Flücht bedacht. "Seine Liebe war gekreuzigt;" darum wollte er lieber durch das Beispiel des Ausharrens die Seelen seiner schwankenden Mitchristen retten, als durch verzagte Flucht den eignen ergrauten Leib. Er folgte freiwillig; gewiß mit der sanften unerzwung-nen Ruhe, die der Herr seinen treuen Dienern in solchen schweren Kampfesstunden zu geben pflegt. Gleich der erste Empfang war sehr ungünstig, und bewies, wie sehr der allgemeine Volkshaß gegen die Christen, als gottlose Religionsverächter, die Seele des sonst der Ungerechtigkeit eben nicht ergebnen Kaisers gegen den Angeklagten zum voraus eingenommen hatte.

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"Wie kannst du es wagen," fuhr der Kaiser den Eintretenden an, "du feindseliger Dämon, meine Gebote muthwillig zu übertreten, und sogar auch Andre zu verleiten, daß sie sich selbst einen schmählichen Tod zuziehn?'

Sanft und ruhig, wie es sich bei so harten und unbilligen Anschuldigungen allein für einen Knecht Christi geziemt, antwortete darauf Ignatius:

"Niemand nennet den Theophorus (Götterfüllten) einen feindseligen Dämon. Denn die Dämonen (bdsen Geister) entfliehen vor den Knechten Gottes. Nur dann kann ich dir Recht geben, wenn du mich darum so nennest, weil ich mich gegen die Dämonen feindselig erweise und ihnen Schaden zufüge. Denn weil ich Christum, den König des Himmels, habe, so mache ich ihre bösen Anschläge zu nichte."

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Was will denn der Name Theophorus sagen?" fragte Trajan weiter.

“Er bezeichnet einen solchen, der Christum in seinem Herzen hat."

"Glaubst du denn," sagte darauf der Kaiser, "daß ich mit meiner Vernunft keine Götter erkenne; sie stehen mir ja doch gegen meine Feinde bei!"

"Du irrst," war die Antwort, "wenn du die Dämonen der Heiden Götter nenneft (vergl. 1 Cor. 10, 19. 20.). Denn es ist Ein Gott, der den Himmel und die Erde und das Meer und alles was darinnen ist, gemacht hat, und Ein Chriftus Jesus, der eingeborne Sohn Gottes, der mir zu Seinem Reich verhelfen wolle!"

"Meinst du den Christus," sagte Trajan, offenbar um den Bischof auf die Ungereimtheit der göttlichen Verchrung, welche die Christen dem Erlöser bewiesen, aufmerksam zu machen, “der unter Pontius Pilatus gekreuzigt ist?”

Ignatius bejahte es, suchte aber zugleich die irrige Vorstellung des Kaisers vom Tode des Heilandes, als einem bloßen Mårtyrertode, aus der Tiefe des evangelischen Glaubens vom Versöhnungstode Jesu zu berichtigen. "Denn," seßte er hinzu, "dieser Christus ist es, der meine Sünden sammt ihrem Urs heber (vergl. Joh. 8, 44.) ans Kreuz geschlagen hat und alle Verführung und Bosheit der Dämonen unter die Füße derer gethan, die Ihn im Herzen tragen.”

"Du trågst also den Gekreuzigten in dir?" fragte der Kaiser zuleht.

در

"Allerdings," antwortete Ignatius, "denn so stehet ge= schrieben: Ich will in ihnen wohnen und in ihnen wandeln ” (2 Cor. 6, 16.).

Worauf Trajan, dem dies eine verderbliche Schwärmerei scheinen mogte, weil er den Baum nach den Früchten zu prů

fen unterließ, das Urtheil sprach: "daß Ignatius, welcher behaupte, den Gekreuzigten in sich zu tragen, nach Rom abge= führt und daselbst in den öffentlichen Schauspielen den wilden Thieren vorgeworfen werden solle". Dies Urtheil ward auch an dem getreuen Zeugen Jesu Christi vollzogen. Von zehn Kriegss knechten begleitet, deren roher Spott und Mishandlung das Maaß der Leiden des frommen Greises füllte, aber auch das volle Maaß der Gnade Christi, die in ihm war, offenbarte, zog er frühlich seine Straße nach dem Ort seiner Hinrichtung und stärkte noch auf der Durchreise die christlichen Gemeinden, in welchen er sich eine Zeitlang aufhalten mußte, durch den Ans blick seines Muths und durch die Kraft seines Glaubens, der nun nahe daran war, den legten vollendeten Sieg über die Welt zu erringen. Er bezeugte offen seine Schnsucht, bald ganz und ungeschieden bei seinem Jesu zu seyn, und freuete sich, an eben dem Orte, wo schon sein verklärter Vorgånger Paulus, der ihn vormals zu seinem Amte weihete, mit Banden und Tod den Herrn gepreiset hatte, sein Blut für die Wahrheit des Evangelii vergießen zu dürfen. Er bedurfte so wenig des Trostes, daß er vielmehr selber diejenigen tröstete, die über den Abschied ihres geliebten Bruders und Lehrers über die Gebühr trauerten. In Rom angelangt, versammelte er noch einmal die Gemeinde um sich, tröstete sie über seinen Hingang zum Herrn, und ermahnte sie zush standhaften Bekenntniß des Wortes der ewigen Wahrheit; zulcht warf er sich auf die Knice nieder und flchete in inbrünstigem Gebet den Heiland an für das Heil der Kirche, um das Ende der Verfolgung, und daß er die Seinen in der Liebe erhalten mdge bis ans Ende. Er ward darauf in den Schauplah geführt, wo man die wilden Thiere aufbes wahrte, und litt hier unter den Gebeten der Seinigen den Martertod, von dem er kurz vorher an die römische Gemeinde auf seiner Reise geschrieben hatte: "Ich wünschte, ich wäre schon mitten unter den wilden Thieren, und werde sie selbst reißen, mich nur recht schnell zu zerreißen, wenn sie vor mir, wie bei Einigen geschehen ist, zurückscheuen sollten. Verzeihet mir's. Ich weiß wohl, was mir gut ist. Nichts helfen mir die Freuden der Welt und die Reiche dieser Zeit. Ich mag lieber in Christo Jesu sterben, als über aller Welt Ende hörrschen. Denn was nügte es dem Menschen, so er die ganze Welt gc=

wonne und nåhme doch Schaden an seiner Scele? Ihn fuche ich, der für uns starb. Nach Ihm verlangt mich, der für uns auferstand. Die Geburt zum Leben stehet mir bevor. Bergebt mir meine Freude, gelicbte Brüder. Mißgönnt mir nicht das wahre Leben und verlanget nicht, daß ich noch länger im Tode bleibe. Laßt mich sterben und so zum unvergånglichen Lichte dringen. Ich schreibe euch lebend, der ich zu sterben begehre. Meine Liebe ist gekreuzigt: die Flamme aller weltlichen Luft ist in mir erloschen, und ich höre deffen Stimme, der das lebendige Waffer ist, innerlich zu mir sprechen: Hinauf zum Vater! Ihr aber, betet für mich um Kraft der Seele und des Leibes, daß ich zum Worte auch den festen Willen empfange, und nicht nur ein Christ heiße, sondern auch als solcher erfunden werde.. Denn dann erst kann ich auch ein Christ heißen und mit Recht den Namen eines Gläubigen führen, wenn ich von der Welt nicht mehr gesehn werde. Denn was sichtbar ist, das ist zeitlich, was aber unsichtbar ist, das ist ewig. Denn die Herrlichkeit unsers Gottes Jesu Ehristi, der im Vater ist, wird durch meinen Hingang sichtbar werden. Das Christenthum steht nicht allein im Stilleseyn, sondern in Beweisung der Kraft."

Die Gebeine des entschlafnen Mårtyrers find darauf von den Christen gesammelt, nach Antiochien gebracht und von der dortigen Kirche stets in großen Ehren gehalten worden; in viel größeren noch das Andenken der siegreichen Glaubenskraft dieses treuen Blutzeugen von der ganzen Kirche, die damals noch manchen Theophorus hatte. - Ob die unsrige auch? Da geh' hin lieber Christ, und prüfe dich selbst! (2, Cor. 13, 5,)

Missionsnachrichten.
(Beschlu s.)

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Ohngefähr drei deutsche Meilen von Maribhowhey ent fernt liegt Maffchow. Dies ist der Hauptort eines andern Bootschuanna-Stammes, der ohngefähr 12000 Einwohner hat, die dem Könige Koffie gehorchen. Er besteht aus vielen zerstreut liegenden Wohnungen, die alle mit ansehnlichen Stücken gut angebauten Landes umgeben sind. Die Einwohner habcu

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bereits eine hdhere Stufe der Bildung erlangt, als die Lam̃ahas. Auch hier benußte Hr. Campbell jede Gelegenheit, dies felben mit den Hauptwahrheiten der geoffenbarten Religion bez kannt zu machen, und stellte bei einer förmlichen, zahlreich bez fuchten Zusammenkunft ihnen die nämliche Frage, welche er an die Lamahas gerichtet hatte. Nachdem einige Häuptlinge ihre Meinungen geäußert, nahm ein alter Mann von ehrwürdigem Ansehn das Wort. Alle horchten jcht mit der gespanntesten Aufmerksamkeit, und da er åußerte, es würde sehr ersprießlich für sie seyn, wenn weiße Leute zu ihnen kommen und sie in dem Worte Gottes unterrichten wollten, erklärten sich unverzüglich alle, die zugegen waren, für seine Meinung. Hr. C. glaubt, daß eine hier errichtete Mission bald Zugang zu verschiedenen Ortschaften der Lamahas erhalten würde, vorzuglich nach Sibinell, das eben so viel Einwohner als Masschow enthalten soll, nur drei Tagereisen entfernt und ein Punkt ist, wo sich des Verkehrs halber viele Menschen aus noch ents legnern Gegenden zusammenfinden. Nachdem Hr. Campbell Mafschow verlassen, gelangte er nach einer achttägigen Reife nach Kurichane, dem Hauptort des Marooßce-Stammes, der gegen 16,000 Einwohner enthält und also noch beträchtlicher als jener ist. Dieser Stamm ist bei weitem der gebildetste unter allen Bootschuanna Völkerschaften, welche unser Reisende bisher kennen gelernt hatte. Man treibt hier bereits mehrere Künste und Gewerbe, z. B. versteht man Eisen und Kupfer zu bearbeiten, das aus den nahegelegenen Bergen gewonnen wird, Herr Campbell sah sehr viele Schmelzhütten, doch wurde es ihm nicht erlaubt hinein zu gehen. Die Bewohner von Kurichane verfertigen Nadeln und andre kleine eiserne sowohl als kupferne Werkzeuge und Geräthe, flechten Körbe und machen mancherlei Arten von Töpferwaaren, die zum Theil nicht geringen Geschmack beweisen. An den Wänden ihrer Häuser sieht man häufig Bilder von Thieren, wie Elephanten, Cameloparden 2c., und Waffen, wie Specre, Schilder, Streitärte 2c. gemalt. Hr. E. hatte gleich am Lage seiner Ankunft eine Unterredung mit Liqueting, der für seinen minderjährigen Neffen Mooseepe. der Regierung vorsteht. Er machte ihn mit dem Zwecke seiner Reise bekannt und fand ihn sehr bereitwillig zur Aufnahme von Missionaren. Da Herr Campbell für lehtere gleich im Ver

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