ภาพหน้าหนังสือ
PDF
ePub

f

aus Schuß und Befreiung vom Kriegsdienst verlangte, so vers sprach Liqucling deshalb einen Pietso, d. h. eine allgemeine Versammlung der Häuptlinge zu veranstalten, welche auch einige Lage darauf statt fand. Es versammelten sich bei 300 derselben mit Schild, Speer, Streitart u. f. w. gerüstet. Alle ers klärten sich den Missionen günstig und sprachen dies in stark betonten, mit einem lebhaften Geberdenspiel begleiteten Reden aus. Die ganze, höchst anzichende Verhandlung währte etwa drei Stunden. Während derselben saß Munamits, der Onkel des Königs Mattibe von Neu-Lattakoo, an Herrn Campbells Scite und ein Dollmetscher machte ihn mit den Verhandlungen bekannt. Nach Beendigung des Pietso beschenkte ihn der Res gent mit zwei Ochsen und zwei Elephantenzähnen, die, er als Zeichen der Achtung und Freundschaft mit Dank annahm. Herr Campbell hält Kurichane für dußerst passend und bequem zu einer Missionsstation. Es liegt ohngefähr unter dem 24sten Grad südlicher Breite nach der Ostküste von Süd - Afrika. hin, und ziemlich hoch, so daß selbst in den Sommermonaten, wenn die Sonne beinah senkrecht über den Häuptern der Bewohner steht, das Klima verhålt= nißmäßig kühl und gesund feyn muß; auch sind in der Nachbarschaft einige Flüffe, die in westlicher und dstlicher Richtung hinfließen, und, wie zu vermuthen steht, Arme von Strömen sind, welche sich in die Delagoa Bay ergießen. Es ließe sich daher von hier aus eine Verbindung mit den Portugiesischen Niederlassungen am Mosambique, so wie mit den Missionaren der Gesellschaft auf Madagascar eröffnen, und die Bedürfnisse der Mission könnten so zu weit billigern Preis fen herbeigeschafft werden, als auf dem über 200 deutsche Meilen langen schlechten Landwege vom Vorgebirge der guten Hoffnung. Würden mit den hieher zu sendenden Missionaren auch einige Handwerker hergeschickt, welche Geräthschaften aus Eisen und Kupfer zu verfertigen verstünden, so wåre vielleicht sehr bald so viel zu erwerben, als zu den Kosten der Mission erforderlich seyn möchte. Außerdem ist Kurichane die Pforte zu den volkreichen Gegenden des nördlichen, nordöstlichen und dftlichen Süd-Afrika und die Missionaren würden sich von hier aus leicht einen Weg nach mehrern, in der Nähe gelegenen Orten bahnen. Von einigen derselben, dftlich von Kurichane,

sah Herr Campbell mit eignen Augen einen starken Rauch aufsteigen und erfuhr, daß weiter hin noch mehrere Völkerschaften wohnten, die alle die Bootschuanna: Sprache redeten, die übers haupt in jenem Landstrich sehr ausgebreitet zu seyn scheint, denn Hr. E. schäßt die Zahl derer, welche sie in den Orten sprachen, durch welche er bis Kurichane kam, auf wenigstens 200,000. Höchst wichtig ist es auch, daß die Missionare in Griqua-Stadt und Neu-Lattakoo sich und ihrem heiligen Amte solche Achtung verschafft haben, daß hier der Name Missionar schon eine Empfehlung zur wohlwollenden Aufnahme und freundlichem Schuge ist.

Kurichane war das Ziel der Reise. Von hier kehrte Herr Campbell auf demselben Wege nach Meribowhey zurück, und besuchte von dort aus die Wohnplähe eines Koranna-Stammes im Bootschuanna-Lande, Mobati, Malapechee und MakoonsKraal, wo eine Missionsstation ist, die ein zum Christenthum bekehrter Eingeborner leitet. Dann ging es auf geradem Wege nach Neu - Lattakoo, wo Herr Campbell nach zweimonatlicher Abwesenheit zu Anfange des Juni eintraf. Da Herr Campbell. in Erfahrung gebracht hatte, daß weiter hinaus am Kroomanns Fluffe, an deffen Quelle Neu-Lattakoo liegt, eine bedeutende Völkerschaft ihren Siß habe, so beschloß er, auch diese zu bes suchen und zu sehen, ob sich dort Etwas zum Heil derselben thun laffe. Er wandte sich nach Westen, traf gleich in den ersten Tagen auf mehrere kleinere Ortschaften und kam am dritten Tage in Patanni an, wo gegen 1600 Menschen unter einem Häuptling, Namens Lintua, leben. Vier Lage spåter gelangte er nach Zurrechey, das mitten in der großen Wüste auf einer Höhe liegt, und wo der König der ganzen MatslaruVölkerschaft residirt. Auch hier wurde er freundschaftlich aufgenommen und fand bei dem Könige und den andern Häuptlingen die größte Bereitwilligkeit, Missionarien aufzunehmen. Zum Aufenthalt derselben hålt er aber Patanni für den geles gensten Ort.

Am Schluffe seiner Erzählung hat Hr. C. noch einige Aeußerungen der angesehensten Bewohner von Mobati, dem nördlichften Orte der Korannas im Bootschuanna-Lande, mitgetheilt, die zum Theil höchst rührend sind, wenn man bedenkt, aus welcher Munde sie kamen. Korry sagte: “Ich bin ein unwissender Mensch,

[ocr errors]

aber daß ein Gott ist, glaube ich so gewiß, als daß ich selbst lebe; zwar habe ich Ihn noch nicht gesehen, doch glaube ich nichts desto weniger, daß Er ist. Aus dem Worte Gottes erfahre ich, daß ich eine Seele befiße, und glaube es auch, allein, weil ich nur ein Koranne bin, kann ich es nicht begreifen. Sobald ich Gottes Wort hörte, erschien es mir als ein großes Wort, und ich fing an, um allerlei Dinge zu Gott zu beten. Bis jcht habe ich sie aber noch nicht erhalten, und bin wohl zu unbedacht und zudringlich gewesen. Von Christo glaube ich, baß er in die Welt gekommen ist, unsere Schuld gegen Gott zu bezahlen und uns das ewige Leben zu erwerben. Wenn ich nicht so gar unverständig wäre, könnte ich schon långst mehr Erkenntniß von Ihm haben. Als ich von Ihm hörte, bekam ich einen Abscheu vor dem thörichten. Wesen der Menschen und floh in's Gebüsch, um zu beten und zu weinen. Da verfolgten mich die Leute und stellten mir vor, ich würde von den weißen Leuten getauft und verleitet werden, mich von meiner Familie und meinen Landsleuten zu trennen. Zuleht öffnete ich ihnen das Ohr, fiel von meiner Ueberzeugung ab -und-gab mich ihnen wieder hin. Früher war ich so sehr erz griffen von den göttlichen Wahrheiten, daß ich Spott und Verfolgung dulden und darüber mit Christo reden und ihm meine Noth klagen konnte; seitdem ich aber von meiner Ueberzeugung abtrůnnig geworden bin, fürchte ich mich vor jedem Widerspruch. Ich staune oft die Werke Gottes um mich her an. Zuweilen dâucht mir, Sonne, Mond und Sterne müßten Stamm und Wurzeln haben, wie die Bäume, und mittelst derselben an etwas hinter ihnen befestigt seyn. Ich begreife wohl in etwas, wie ein Buch von allen diesen Dingen reden kann, aber ich weiß meine Gedanken nicht verständlich zu machen.”

"Wenn Jemand," sagte ein anderer, Namens Satsa, "zu mir sprache: es ist kein Gott, so würde ich ihm in's Gesicht das Gegentheil sagen. Ich fühle es in meinem Herzen und glaube cs nach dem Wort der Predigt. Ich bin darüber betroffen, daß ich mich nicht, wie andere, Gott nahen und Sein Wort fassen kann, daß ich nicht wie die Missionare die Begierde in mir habe, auch andre mit demselben bekannt zu machen. Wenn ich zu beten versuche, so hält mich Etwas in mir zurück; wenn die Zeit zum öffentlichen Gottesdienste da ist, ist Etwas

[ocr errors]

in mir, das mich abgeneigt macht hinzugehen; aber ich flehe täglich zu Gott, daß er mich bessern und abhalten wolle von Sünden gegen ihn."

Das Hinderniß, welches der Umgang mit Andern der Bes festigung im Christenthum in den Weg legt, erkannte Gooraka. "Wenn ich," so drückte er sich aus,” nach Lattakoo gche und die Predigt des Wortes Gottes höre, so wurde ich gleich übers zeugt; komme ich aber nach Hause, so ist der Eindruck bald wieder hin. Die Unterhaltung mit Andern verwischt ihn.”

Ausop ließ sich folgendermaßen vernehmen: "Ich habe nie darüber nachgedacht, ob ein Gott sei, bis man es mir gesagt hat. Ich wollte es anfänglich nicht glauben, aber später fühlte ich mich unwiderstehlich dazu gedrungen. Wenn damals ein Herz in mir glauben wollte, so sagte das andere Herz (man vergl. Römer 7, v. 14 24.): das Alles sei nicht wahr; aber das bise Herz mußte gleich schweigen, denn das beffere crwiederte: “es sei ein Gott," und dann ging ich hin, uní zu Ihm zu beten. Auch war einmal eine Zeit, wo ich glaubte, daß der Mensch und Alles von selbst entstanden sey, allein jcht glaube ich, daß Alles von Gott kommt..

Nokay, der Häuptling des Orts, endlich sagte: Vor viclen Fahren, als ich an den Ufern des großen Flusses wohnte, starb mein Bruder. Da sagte mir Iemand aus der Colonie, daß ich eine Scele habe, die ewig unglücklich seyn würde, wenn ich stürbe, ohne an der Gnade Christi Theil zu haben. Ich erschrak darüber und wurde krank. Als ich wieder genesen war, hörte ich dasselbe von Mehreren, die ich deshalb befragte. Lange nachher erfuhr ich, daß Missionarien angekommen wären, welche uns in diesen Dingen unterrichten wollten und wir zogen deshalb den Fluß weiter abwärts und bauten uns dert an, um ihnen nåher zu seyn und von ihnen zu lernen. Das Wort Gottes, fuhr er fort, kommt mir vor, wie Jemend, der mir ankündigt, daß ein gerüsteter Haufe heranziche, der mich überfallen wolle, daß er ihn mit eignen Augen gesehen und ich mich in Vertheidigungsstand segen müffe. Ich bin wegen der Warnung des Wortes Gottes in großer Unruhe. Ich fühle mich unglücklich bei Tag und Nacht und gehe oft aus meinem Hause in's Gebüsch, um zu beten, kehre aber ims mer mit derselben Unruhe wieder zurück. Nokap bekannte mit

[ocr errors]

großer Gemüthsbewegung, daß er demüngeachtet einmal der Versuchung nachgegeben und mit Matibe einen Streifzug gegen die Boquainas unternommen habe. Dabei, erzählte er, gerieth ich in große Lebensgefahr; ich wurde aufs hißigfte vom Feinde verfolgt, und meine Kräfte waren beinahe erschöpft. Da sprach eine Stimme in meinem Herzen: Was thust du hier? Ich meinte, ich sei dem Tode nahe, und fürchtete mich sehr. Aber nun flehte ich zu Gott in meinem Innern und bat um Gnade und Hülfe. Und die Stimme in meinem Innern rief mir wieder: Ich bin ein allmächtiger Heiland! Das gab mir wieder neue Kraft, ich entkam glücklich den nachseßenden Verfolgern, und werde diese Errettung mein Lebenlang nicht vergessen.

Trost in verschuldeten Leiden aus dem Kreuze Christi.

Damit der Sünder Gnade fünde

Auch wider selbstgeschaffnen Schmerz,
Trug Gottes Sohn die Schuld der Sünde,
Die größte Bürde für das Herz.

Gott hat vergeben. Jesus trug

Der Missethaten Bann und Fluch. (Col.2, 14.)*)

Mein Herz verzagt in mir, ich Armer!

Ich fühle meiner Thorheit Schuld.
Weß tröst' ich mich? O mein Erbarmer?
Nur Deiner Langmuth und Geduld. 1)
Sie acht' ich meine Seligkeit. 2)

Sie hat mich vom Gericht befreit. 3)

*) Der Unbegnadigte, der die bittre Frucht seiner ihm noch nicht vergebnen Sünden trägt, halte sich an dieser Vorstellung, wenn er, wie jene Israeliten, den lange Verschmäheten, endlich anblicken will. Auch er ist nicht ausgeschloffen, er schließe sich denn selber aus. Joh. 6, 37. Hesek. 33, 11. Hof. 13, 9. Hebr. 10, 28 f.

[ocr errors]

1) 2 Kor. 12, 9., *) 2 Petr. & 15. 3) Joh. 3, 18, 5, 24.

« ก่อนหน้าดำเนินการต่อ
 »