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kindlicher, heiliger Achtsamkeit auf seine Worte merkst, und, mit fester Zuversicht auf Seine Verheiffungen dich gründend, aus der Nacht dieses Lebens hinaus- und hinauf blickst in jene Lichtwelt, wohin dein Heiland vorangegangen ist, dir die Wohnung zu bereiten da hat dich die Wahrheit ergriffen, und

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du hast dich finden, ergreifen lassen von ihr; o, laß dich nicht irren; das wirst du nicht, lah dir dein Licht, deine Kraft, deinen Trost nicht rauben. Siche so Vicle, die dich in deiner Einfalt und Niedrigkeit kaum bemerken oder verachten, die hochgelehrt heißen in der Welt, aber zu klug sich dünken, als daß sie mit dir armen Mann gleiche Weisheit, gleiche Wahrheit, gleichen Glauben an den Herrn Christum haben sollten, und läugnen, daß Gott ist geoffenbaret im Fleisch, - die haben die Wahrheit nicht. Sie werden dich freilich einen Thoren nennen, und sich selbst die Weisen, aber das kann nicht anders feyn, wie du wohl weißt aus der heiligen Schrift: die Predigt, die von Gott verordnet ist zu unserer Seligkeit, sey vor den Ohren der Weisen dieser Welt eine thårichte Predigt, uns aber göttliche Weisheit, und Thorheit sey uns nach Gottes Wort alle noch so hoch redende Weisheit dieser Welt, welche sich erkühnt, diesen Pfeiler, diese Grundveste der Wahrheit hin= wegzureiffen.

Die Universitätsjahre des Dr. Buchanan bis zu seiner Abfahrt nach Indien.

Nachdem die Gnade Gottes, so wie wir in einem frühern Blatte erzählten, Buchanan zu einem lebendigen Eifer für Christi Sache erweckt und entflammt hatte, und ihm auch die Mittel geworden waren, die theologischen Studien zu beginnen, verließ er London im Jahr 1791 und schrieb bei seiner Abreise in einem Briefe an feinen Bruder: “Der Tag meiner Abrcise war sehr feierlich. Montag, den 24sten October, grade vier Jahre und zwei Monate seit meiner Ankunft in London. Aber wie verschieden war der Geist, mit dem ich London verließ, von dem, mit welchem ich hinfam. Hätte ich damals schon im Buche der Vorsehung alles schen können, was ich noch hier thun und leiden sollte, ich wäre der Stadt wohl kaum genahet,

doch so weise verbirgt uns Gott die Zukunft. -Den Morgen und Abend vor meiner Abreise betete ich ernstlich um Seegen für die vorhabende Reise. Eine Bitte lag mir besonders an, ich möchte einen frommen Freund in meinen Studien finden. Dieses Gebet wurde mir auch schnell erhört. Ein junger Mann reiste mit mir in demselben Wagen von London nach, Cambridge. Er hatte zwei Cursus zu Glasgow gemacht, eben so wie ich, brachte darauf eben so wie ich einige Jahre in Eitelkeit zu, und ging jezt auf die Universität, um sich nun dazu vorzubereiten, Christum zu predigen, eben so wie ich zu thun gedenke. Diese besondre Ucbereinstimmung unsrer Lebensläufe machte uns viel Freude, die keiner so wie wir empfinden konnte."

Wenn junge Christen unter den Umständen wie Buchanan zur Universitår kommen, um Theologie zu studiren, ist gewöhn= lich ihr Feuer für die Sache Gottes so groß, und ihre Liebe zum Heiland so glühend, daß sie, alle andern Studien verschmähend, bloß die heilige Schrift studiren möchten. Aber sie müssen da ihr Feuer måßigen lernen und erkennen, wie das ernste Studium weltlicher Wissenschaften die Waffe ist, mit der sie dann desto besser die Frechheit des Unglaubens bekämpfen können. Sollte freilich eines fehlen, so wäre beffer, es fehlte das Wissen, statt der Liebe und des Glaubens, aber — es giebt eine Vereinigung von beiden, und der erweckte Geometer, der erweckte Mineraloge, der erweckte Historiker werden mit gleicher Stimme bekennen, das Studium ihrer Wissenschaft habe sie noch im Glauben bestärkt. Das Göttliche überwältigt alles und heiliget alles. So erschrack auch Buchanan nicht wenig, als er, bei seinem Eintritt in die Universität von Cambriège, statt zu der Theologie gehen zu können, fast einzig und allein auf die Mathematik und die heidnischen Schriftsteller *) verwies sen wurde. Ein gewaltiger, schwerer Kampf begann in seiner Scele. Nur wenig vermochte selbst das dringende Zureden seiner christlichen Freunde; endlich, nach Verlauf eines halben Jahres, schrieb er an seinen Vater in Christo, John Newton:'

Mathematik und Profanphilologie find nämlich die beiden Hauptwissenschaften, mit welchen auf den Englischen Universitäs ten der Kreis der akademischen Studien eröffnet zu werden pflegt.

"Es scheint mir, daß mein Pfad mir deutlicher wird, bald werde ich wenig Zweifel nur über meine Pflichten in den Collegien haben. Ich habe mich jezt mit ganzer Seele zum Studium der Mathematik gemacht, d. h. aus Ueberzeugung, daß es der Wille Gottes ist." Dabei aber war er so wachsam, daß ja nicht die wahre Liebesbrunst in seinem Herzen erlöschen möchte, daß er auf alle Weise Bekanntschaft mit frommen Studenten suchte und sie sich verabredeten, regelmäßig zum Lesen des Neuen Testaments zusammen zu kommen, und prac tisch ein Capitel zu erklären. Ihre Zusammenkünfte fingen an und endeten mit Gebet. Ueberdieß erlaubte ihnen ein Lehrer an der Universität, ein ausgezeichneter Christ, Sonntag Abends auch in seinem Hause sich einzufinden, und in Bezug auf diese Versammlungen schreibt Buchanan: "Diese Gesellschaften find einigermaßen ein Gegengewicht gegen die Wirkung der menschlichen Gelehrsamkeit, und würken doch so viel, daß mein Gemüth nicht gänzlich in Philosophie und Metaphysik untergeht. Ueberdieß habe ich Gelegenheit, alle Morgen und Abende Gebete in einer Capelle zu hören, welches mir sehr zum Segen gereicht.”

Gemüther, die lebendig für alles Gute wie für alles Böse find, die aber, wenn sie einmal Chriftum in seiner Glorie erPannt, auch alles andre für Unrath halten, pflegen häufig die Last des Irdischen sehr drückend zu empfinden. So auch Buz chanan. Er schreibt einmal: "Ich denke oft über die Eitelkeit des Lebens nach und die Unzulänglichkeit der weltlichen Güter zu unsrer Befriedigung. Wäre ich der Gnade meines Heilandes versichert, so möcht' ich mich sehnen abzuscheiden. Was kann mich hier halten? Ich habe keine Bande in der Welt, kein zeitliches Besißthum, niemanden, meine Mutter ausgenoms men, um deswillen ich leben möchte, keinen Lieblingsgåßen. Was also sollte mich verleiten, hier zu zögern, täglich unter der Sünde seufzend und einen mächtigen, geistlichen Feind bekämpfend. Nichts sollte mich zum Bleiben nöthigen, als der Wunsch, Gottes Ehre unter den Menschen zu verbreiten. Doch in dem Augenblick ist auch dieser Wunsch so schwach, daß er faum den Namen verdient. Es ist nur ein Funke. Das ist mein Unglück, doch die Gnade Gottes kann ihn zu ihrer Zeit zur Flamme blasen.”

Beim Fortschritt in åmsigem Studiren fühlte er wirklich

ifters, daß dagegen der Geist der Andacht erkaltete, er sagt in einem Briefe: "In der That; ich weiß nicht, ob ich so fortfahren foll, ich fühle, daß die große Anstrengung im Studiren mich sehr tråg in der Andacht gemacht hat. Ich habe nicht mehr so viel Freude am Lesen der Bibel, noch dieselbe Wonne beim Nachdenken über religiöse Gegenstände wie früher. Mehrere crnstgefinnte Studenten haben deshalb : ganz das Studium der Mathematik bei Seite gescht, und bes schäftigen sich nur mit Classikern, weil sie dieselbe böse Einwirz kung auf die Frömmigkeit verspüren. Diesen Einfluß sahen zwar meine Freunde voraus, da sie mir das Studium der Mathematik anriethen, dennoch ermahnten sie mich zur Beharr= lichkeit unter allen Umständen. Sie werden hieraus sehen, in welcher Lage ich gegenwärtig bin, daß ich viel von der Weisheit bedarf, die uns lciten kann. Schwach am Geist, schwach_am_Leibe, bedrückt von schweren Studien, welche, wie ich aus Erfahrung weiß, dem Geiste eine Qual find, was kann ich anders thun, als mich selbst und alle meine Sorgen dem vertrauen, der bisher für mich gesorgt hat, und mich, den Blinden, führen wird auf einem Wege, den ich nicht kenne? — Auf einem so unbekannten Wege führt Er mich jest, ich glaube, es ist zu seinem Dienste; und doch liegt so ein Ocean von Mathematik und spigfindigen Studien zwischen mir und meiner Nüglichkeit als Prediger, daß ich wie die Israeliten am Meeresufer stehe, und es für unmöglich halte, hinüber zu kommen, aber mich däucht, ich höre denselben Herrn, der mich zu diesen Studien führte, sagen: ""Geh nur vorwärts!""

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Eine Weile läßt der Herr uns im Dunkeln gehn, und die Sonne stellt sich hinter Gewölk, damit wir fühlen sollen, wie so jämmerlich es mit uns ist, wenn wir ohne Heiland in der Welt find: dann tritt Er wieder hervor und das Herz jauchzt Ihm desto lauter entgegen. Eine solche Gnadenstunde beschreibt Buchanan in einem andern Briefe aus derselben Zeit, an H. Newton: "Ich muß Ihnen für Ihren Brief danken. Ein unbeschreibliches Etwas durchweht ihn ganz, und scheint anzuzeigen, daß alles Friede und Ruhe ist im Herzen des Schreibers. O, welch eine liebliche Gemüthsstellung hat der, welcher in den Wegen Gottes wandelt! Ungefähr vor vierzehn Tagen schien eine Dämmerung jenes Lichtes in meine Seele, welches,

wie ich glaube, der Herr in die Seclen derer leuchten läßt, die mit Ihm wandeln, und ließ mich in seinem Glanze so. manches sehen, was ich vorher nicht bemerkt hatte. Ich betete oft, dieser Eindruck möchte nicht schwinden. Aber ach! er schwand: ohne Zweifel aus eigner. Schuld. O, dreimal wollt' ich um den Erdball rennen, wenn ich ihn wiederholen könnte; ich muß nur glauben. Ich glaube Herr, hilf meinem Unglauben!” —

Wie ftreng es B. mit seiner Pflicht nahm, um sich in Selbstverläugnung zu üben, zeigt folgende Stelle eines Briefes: "Ich bin der Meinung, ein Student muß arbeiten, wie für sein täglich Brod, nicht erwählend, was er grade am liebsten studirt, denn dann wär' es nicht Arbeit, sondern die große Aufgabe der Selbstverläugnung lernend, sollte er grade das Studium vor sich nehmen, was er am wenigsten gern treibet, wenn es nemlich gut für ihn ist. Alle andern frommen Studenten folgen dem, wozu ihre Neigung fie leitet, und gegen den Rath aller erfahrnen Diener Gottes, studiren sie Theologie statt Mathematik. Dennoch scheinen, was mir merkwürdig ist, auch in ihren Lieblingsstudien nicht die Früchte zum Vorschein zu kommen, die man rechtmäßigerweise erwarten möchte. Ich für meine Person weiß in der That nicht, was besser sey. Ich sche doch, daß C....., der in der Mathematik ausgezeichnetste Theolog, einen himmlischerern Wandel führt, als einer von ihnen. Das erkennen sie an, obwohl es ihnen parador scheint; doch denke ich, wird es einigen von ihnen in kurzem klar werden. Ich möchte faft glauben, wäre ich nur ein Heiliger, so würde ich auch ein guter Mathematiker, ein guter Sprachkenner und ein guter Schriftausleger seyn." - Der innere Kampf in Bezug auf seine Studien dauerte fort, bald überließ er sich zu sehr dem Triebe zur Erbauung und vernachlässigte seine Pflichten, bald, und dieß geschah noch öfter, ließ er sich von einer unrcinen Liebe zu seiner Wissenschaft, oder von der Sucht sich auszuzeichnen, zu allzuåmsigem Studium hinreißen. Aber das Herz, in dem einmal aus der Ueberzeugung seiner gänzlichen Hülfslosigkeit und Verdorbenheit die Flamme der wahren Liebe zu Jesu hervorgegangen ist, komint stets wieder in die rechte Verfassung, und wer einmal recht aus dem Grunde erkannt, wie überschwenglich er von Gott geliebt wird, der muß ihn wieder lieben. Als daher Newton seinen Sohn in Christo in

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