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Versuchung stellte, und fragte, ob ihm nicht der Ruhm der Gelehrsamkeit lieber wäre, als die Predigt des Evangelii, antwortete B.: "Sie fragen mich, ob ich auch die Predigt des Evang. dem Ruhme der Gelehrsamkeit vorziehe? Ja wohl, gar sehr! Wäre ich überzeugt, es sey der Wille Gottes, ich solite noch diese Nacht nach Novaja Semlja im Eismeer, oder in die Gluth der Länder der Antipoden gehen, um von Ihm ein Zeugniß abzulegen, ich würde wahrhaftig auf keine Universitåts - Entlassung denken. Es ist wahr, so manche blendende Eitelkeiten von scheinbarem Ansehn gefallen meinem fleischlichen Auge; aber, kenne ich mein eignes Herz, so ist in diesem Augenblick der Herr Jesus mir liebenswürdiger, als der liebenswürdigste Gegenstand, den das Auge schen, oder die Einbildungskraft ausmalen kann. Und obwohl ich Ihn nicht kenne, wie ich Ihn zu kennen wünsche, dennoch ist Er mir theuer. Er ist die Perle, die ich gern kaufen möchte um den Preis von allen Lorbeeren, die je die Wissenschaften verlichen haben. Doch sprech' ich dics in Seiner Kraft. Ich wünsche nicht durch Güter, Ehre oder Beifall versucht zu werden. Ein Lorbeer selbst beim Predigen des Ev. möchte mich berauschen und meine demüthige Zuversicht zu Gott in Lethe ertrånken. Dann würd' ich Demuth predigen, wie Lucifer! Herr, all' meine Liebe ist jeht bei Dir! Bewahre sie dort! Sie fragen mich nach meinen Plänen? O, mein verehrter Freund! Was für Plåne sollt' ich haben? Gott hat Seine Plåne mit mir; ich habe keine. Einst meinte ich, da Er so wunderbar mich geführt, möcht er mich wohl zu einem recht ausgezeichneten Prediger des Ev. bestimmt haben. Das war die Stimme der Hoffarth. Icht habe ich keine so hohe Gedanken von mir. Ja ich fühle, wenn ich Ihm je diene, werde ich eines Seiner schwächsten Werkzeuge seyn."

als

Ein sehr rührender Brief ist folgender an Newton gerich teter: "Ich überlasse mich manchmal der Vorstellung, daß Ihre Erfahrung Ihnen im Alter besonders wonnevoll seyn muß, und daß Ihr Tod eben so gewaltig predigen wird, Ihr Leben. Doch glaube ich, daß Selbstsucht uns zu allzu fanguinischen Hoffnungen in Bezug auf unfre Freunde verleitet. Wir wollen nicht vorschreiben, sondern harren und sehen das Heil des Herrn. Er wird Sie den Weg führen, der am zwecks

mäßigsten ist zu Seiner Ehre, Ihrem Besten und unsrer Ers bauung. Wir haben, kürzlich ein erhabnes Beispiel der Güte Gottes beim Tode seiner Kinder erlebt.. Frau..... war eine Dame von ausgezeichneter Frömmigkeit und Heiterkeit in ihrem Wesen. Vor einem Jahre war ich in ihre Familie eingeführt worden und habe seither fleißig ihren Umgang benußt, Bald nachdem sie aus dem Kindbett aufgestanden, entdeckte fie, daß fie in einer eilenden Schwindsucht sich befand, und nach wenis gen Wochen schien die Stärke der Krankheit alle Hoffnungen zu vereiteln. Ihre körperlichen Leiden waren aufferordentlich, so daß sie häufig das Verlangen åußerte, beim Herrn zu seyn; doch zwei Bande hatte sie noch, die sie an die Erde feffelten, ihr Kind und ihren Gatten. ben aber den Gatten das, sagte fic, ist eine schwere Prüfung. Doch nach starken Scufzern und Thränen erlangte sie auch das. Darauf folgte noch eine Prüfung andrer Art, und auch dieser entging fie, sich hingebend dem belebenden Glauben an des Heilands Liebe, und der Gewißheit, daß bald große Wonne sich ihr offenbaren würde. Dies geschah Sonntag Morgen um 5 Uhr. Eine halbe Stunde spåter deutete sie an, daß ihr Abscheiden nahe sey. Nun erfuhr sie selbst die Wahrheit der Verheißung von Kraft in dem Lodeskampfe. Denn wiewohl unfähig zu sprechen, drückte sie doch ihre innerliche Freude durch solch eine Innigkeit in ihren Mienen aus, welche alle ihre umstehenden Freunde in Entzücken verschte. Und da ihre Mutter und Schwester über ihre herannahende Seeligkeit sprachen, lcuchteten ihre Augen mit neuem Feuer. "Welch wonnevollen Sabbath wirst du heut' feiern" sagte ihre Schwester. Ihre Blicke schienen zu antworten: "Ja wohl, einen wonneyollen, einen ewigen Sabbath!” Einige Minuten später winkte sie mit der Hand, zum Zeichen der ihr zu Theil gewordenen unaussprechlichen Freude im Herrn. Und wie ihre liebe E. C. ging fie dem Lóde mit einem Lächeln entgegen, welches in ihren Zügen sich ausprågte und blieb, bis sie in die Gruft bestattet wurde.”

Das Kind konnte sie bald aufges

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"Ich, mein verehrter Freund, habe neulich viele Kämpfe von außen und von innen gehabt; doch ich preise Gott, daß, während ich über der Bibel bete, ich über triumphire. Ich ergdhe mich an der Bibel.

alle meine Feinde Wenn mein Herz

in mir zerschmilzt, meine Secle krank darnieder liegt durch den Kampf der Gottergebenheit mit den Ueberresten meiner Selbsts sucht, dann gewährt mir die Bibel einen Trost, den kein andres Buch mir geben kann."

Während die, welche vor der Welt groß sind, auch groß sind in ihren eignen Augen, ist dies das Ausgezeichnete an den Helden Christi, daß sie je mehr und mehr ihre eigne Unwůrdigkeit einsehen. Während jene von wildem Ehrgeize gespornt, von einer Staffel zur andern jagen, und eben so feig verzweis feln oder trogig wüthen, wenn sie nicht alle ihre Wünsche erreichen können, schreiten diese besonnen vor, das Auge nach dem Morgen gewendet, vergessen sich und werden stark in Christo. So schreibt B. in einem andern Briefe: "Ich darf Ihnen nicht sagen was ich bin, aber wohl, um was ich bete. Ich bete, daß ich mich begnügen möge, keinen Ruhm vor den Menschen zu haben, da ich weiß, daß, wenn ich wahrhaft weise werden will, ich unter den Gottlosen ein Thor werden muß; daß ich geduldig mich der Schmach um Chrifti Willen unterwerfe, und daß mein ganzes Leben Seinem Dienste geweihet sey. Sie sprechen mir von akademischer Ehre, und könnte ich morgen königlicher Professor der Theologie werden, ich gåbe es auf für ein bischen Zerknirschtheit des Herzens. Kenn' ich mich selbst, so ist gegenwärtig das Ziel meines Ehrgeizes, täglich Christo ähnlicher zu werden, verfähigt zu werden, dem großen Dulder zu folgen, und mich zu freuen, wenn ich gewürdigt werde, um seinetwillen Schmach zu leiden."

Zwei Monate später finden wir B. in London. Hier antwortete er auf einen Brief Newtons, welcher sich gerade auf dem Lande befand, und worin dieser in ernstem Lone von der Flüchtigkeit des menschlichen Lebens und seiner Genüsse gespro= chen hatte, so: "Kann ich wohl so thörigt seyn, mein Herz an irgend etwas unter der Sonne zu fesseln, wenn ich dem Zeugnisse aller Jahrhunderte glaube, daß dies zu thun Eitelkeit und Thorheit ist. Ich glaube wirklich diesem Zeugnisse, und gern würde ich jeden selbstgeschaffenen Göhen fahren lassen; aber ich bin unglücklicherweise mit Fleisch und Blut bekleidet. Nun lerne ich aus der Schrift, daß mir erlaubt, ja geboten ift, meinen Leib zu nähren, zu kleiden und zu versorgen, nur

muß ich ihn in Unterwürfigkeit halten. Doch dieses-Amt-ist schwerer, als die Regierung eines Königthums. Kosten, sagt die Bibel, soll ich die irdischen Güter, aber nur kosten. Wer kann nun das Maaß angeben? Das geistige und das fleischliche Ich sind darüber immer in Streit, und in diesem Streite, so glaube ich, besteht des Christen Kriegerleben. Ein guter Krieger würde daher natürlich suchen, entweder sich selbst zu stärken oder seinen Gegner zu schwächen, soll ich nun das geistliche Ich stärken oder das fleischliche schwächen? Sie werden sagen: Thue nur beides! Doch welches von beiden muß ich besonders beobachten? Da ich in Schwächung des Leibes allzuweit gehen kann, nicht aber in Stärkung des Geistes: so scheint es weiser, das leßtere zu thun. Umgang mit Gott im stillen Gebete ist, glaube ich, die beste Stärkung der Seele; Umgang aber mit der Welt, die größte Schwächung. Demnach wird sich mir das ergeben: So viel Zeit als möglich auf den Umgang mit Gott zu wenden. Nun sagt der Erzbischof Brighton, daß die Schnsucht nach diesem heiligen Umgang mit dem Herrn wächst, jemehr man ihn ausübt. Auf diese Weise also unsere Vertheidigung gegen den fleischlichen Menschen in uns zu suchen, ist bei weitem das Vorzüglichste, da Wonne und Nußen sich hier eng verbinden. So ist denn also das Gebet sowohl der sicherste Schirm des Christen, als zugleich in sich selbst der schönste Lohn. - Gewiß ist eine Stunde des Morgens und cine des Abends nicht zu viel für den Umgang mit Gott. Doch glaube ich, daß manche die Zeit des Gebetes nicht gut einrichten. Sie beten des Morz gens sehr früh und des Abends sehr spåt. Sollte nicht eine Stunde des Nachmittags dem Gebete gewidmet werden, damit dadurch unsere Abendunterhaltungen veredelt und gewürzt würden?"

Unterdeß erhielt B. die erste Aufforderung von Newton, nach Indien zu gehen. Seine Antwort war diese: "Ich danke Ihnen gerührt für den eben gelesenen liebevollen Brief. Ich kann nur sagen, daß, was mein Hingehen nach Indien betrifft, ich selbst durchaus keine Meinung darüber abgeben kann. Es würde von einem wenig in der Schule Christi belehrten Geiste zeugen, wenn ich über einen so wichtigen Schritt sogleich zu entscheiden mir anmaaßen wollte. Gern überlasse ich diese Sache

Ihrer, und Hrn. Thornton's und Grant's Bestimmung. Mein einziger Wunsch ist, über den Willen Gottes gewiß zu seyn. Ich hoffe, daß das Ergebniß Ihrer Berathschlagungen sich als Sein Wille zeigen wird. Båte man mich, etwas dazu zu sagen, so würde ich sagen, daß ich mich gar nicht dazu geeignet finde. Ich denke, daß unsere Rücksicht für die Ehre Gottes uns nöthigt zu versuchen, ob wir nicht eine Person von anerkannter Fähigkeit in göttlichen und menschlichen Dingen finden können, die sich schon als Einer bewährt hat, welcher mit Ers folg allen Widersachern sich widerschen und mit Kraft Seine Mission durchführen kann. Von der andern Seite aber, sollte der Herr mit mir thun, wie mit Jeremiah, und ein Kind gehen und eine große Nation unterrichten heißen, so würde ich vergeblich meine Unfähigkeit vorschüßen, denn wenn Er mich dann sendet, wird Er gewiß meinen Mund berühren."

Das waren die Gesinnungen B.'s, mit denen er an sein Werk ging. Im März 1796 wurde er zum Caplan der ostindischen Gesellschaft ernannt, und als solcher ging er noch in dem nåmlichen Jahre unter Scegel nach Asien. Was er dort zu Christi Ehre gestritten und gelitten: das ist bekannt. Er war nicht von dieser Welt, er war aus unvergånglichem Saamen gezeuget, darum verlangte ihn nach der Stadt Zion, die Gott im Himmel gegründet. Nun halte man zusammen das Leben dieses Edeln mit dem eines Schwarz, mit dem eines Anscharius, mit dem eines Paulus: Ein und derselbige Geist des Herrn, Ein und derselbige Geist der Liebe, der Demuth und der Selbstverläugnung, den die Welt nicht kennt, weil sie auch den Herrn nicht kennt, der ihn sendet!

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Warnung vor Leichtsinn aus den Leiden Christi.
Der Du mit liebevollem Herzen

Des Kreuzes Schmach erwähletest, 1)
Und, Gott gehorsam, Tod und Schmerzen.
Für meine Rettung duldetest, 2)

Wie kann mir eine Sünde klein

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Wie kann mein Herz leichtfertig seyn!

* Hebr. 12, 2. Phil. 2, s. Joh. 10, 18.

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