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den dunklen Nächten des Elends und der Sünde, ewig zu leuchten den armen Pilgern im Staube zum himmlischen Vas terland. Christus ist geboren. Das Heil ist da. Jauchzet ihr Himmel! freue dich, Erde, lobet ihr Berge mit Jauchzen; denn der Herr hat sein Volk getröstet, und erbarmet sich seiner Elenden (Jes. 49, 13.)! Und ihr, meine Brüder, alle, vom Aufgang und vom Niedergang, hebet eure Hånde sämmt den Herzen auf, und singet cure Freudenlieder dem Gebornen, daß sein Lob von aller Himmel Himmeln widerschalle. » Der Herr ift Gott, der uns erleuchtet (Ps. 118, 27.). Ehre sey Gott in der Höhe, Friede auf Erden und den Menschen ein Wohlges fallen! Und Seder spreche Amen. Hallelujah.

Historische Züge zur Empfehlung des Bibellesens.

Feder Christ solite doch aus Erfahrung wissen, · welche Quelle des Troftes und der Hoffnung wir in der heiligen Schrift befizen. Keine irdische Sorgen, kein zeitlicher Verlust ift so groß, daß nicht die Bibel Linderung dafür darbdte. Unsere gottesfürchtigen Voråltern erkannten allgemeiner den Werth dieses Heilmittels, denn sie brauchten es fleißiger als ihre Nachkommen dies thun. Von den vielen tausend hierher gehörenden Beispielen wählen wir Eins der interessantesten und rührendsten.

In der Schlacht bei Cappeln 1531 fiel bekanntlich der edle Reformator der Helvetischen Kirche, Ulrich Zwingli. Aber nur wenige kennen das volle Maaß von Sorgen, welches seine Wittwe ist zu leeren hatte. Außer ihrem theuren Gatten verlor fie nemlich in dieser Schlacht einen Sohn, Gerold Meyer, einen Schwager, Hans Lutschly, einen Bruder, Bernhard Reins hart, einen Schwiegersohn, Anton Wirz; ein anderer Schwiegersohn, Balthasar Keller, wurde tödlich verwundet. In diesem großen, ja beinahe unvergleichlichen Jammer, ergoß die herre liche, tieffühlende Frau die Quaal ihres Herzens in einem rührenden Trauerlied, welches in ciner Helvetischen Zeitschrift: Alpenrosen für das Jahr 1820, unter dem Titel: Der armen Frow Zwinglin Klag. Ao. 1531. abgedruckt ist. Hieraus thei len wir den leßten Vers unsern Lesern mit, in welchem sie, nachdem sie ihre Sehnsucht nach Wiedervereinigung mit Zwingli geschildert hat, mit diesen Worten sich an die Bibel wendet:

Komm du, o Buch! du warst sein Hort,
Sein Trost in allem Uebel.

Ward er verfolgt mit That und Wort,

So griff er nach der Bibel,

Fand Hilf bei ihr.

Herr zeig auch mir

Die Hilf in Jesu Namen!

Gib Muth und Stärk'

Zum schweren Werk'

Dem schwachen Wybe! Amen.

Es ist bekannt, daß im Jahrhundert der Reformation die Fürsten, so wie alle andere evangelische Christen, fleißig in der Bibel lasen, und daß sie unter den großen Widerwärtigkeiten, welchen auch ihr Stand ausgesezt ist, Trost und Ergebenbeit in Gottes Willen aus Seinem eigenen trostreichen Worte schöpften. Wir crinnern uns gegenwärtig eines rührenden Beispiels hiervon, welches Thuanus in seiner herrlichen Geschichte in Anleitung des Reichstags in Augsburg 1548 erzählt. Kais ser Carl V. sehte hier den ehrgeizigen und treulosen Moritz in die Sächsische Churwürde, welche er, nach der für die Schmalkaldischen Bundesverwandten so unglücklichen Schlacht bei Mühlhausen, dessen Vetter, Johann Friederich, genommen hatte. Dieser Fürst war als Gefangener mit nach Augsburg geschleppt, und wurde eines Tages durch einen großen Lermen auf der Straße in seinem Lesen gestört. Er geht ans Fenster und sieht, daß Vorbereitungen zur feierlichen Installirung des neuen Churfürsten gemacht werden. "Welch ein Jubel! sagte er; da freuen sie sich nun über eine Würde, deren sie gegen alles Recht und Billigkeit mich beraubt haben. Gebe Gott, daß Morizens Kinder sie künftig in Ruhe besigen, und nie dahin kommen mögen, meines oder der Meinigen Beistandes zu bedürfen!” Und darauf seßte er sich wieder ruhig hin, das Buch zu lesen, das einen solchen Heldenmuth ihm eingefläßt hatte, und welches, während seiner ganzen langwierigen Gefangenschaft, Standhaftigkeit genug ihm gab, nicht seine Freiheit auf Kosten der Wahrheit zu erkaufen, welches z. B. dadurch hätte geschehen können, daß er das sogenannte Interim unterschrieben hätte.

Bereits im Jahre 1814 hatte die Englische Bibelgesellschaft blos für London 650 Commissaire, die, jeder in seinem Quartier, herumgingen, theils um Gaben einzusammeln, theils um das Bibelbedürfniß der Einwohner kennen zu lernen, und dems felben abzuhelfen. Einer von diesen, welcher in Southwark cine bedeutende Subscription von einem Juden empfing, konnte nicht umhin, seine Verwunderung über die Mildthätigkeit auss zudrücken, womit ein Mitglied der Synagoge zu einem Werke beitrug, welches so wenig mit seinen Grundsåßen und mit seiz nem Intereffe überein zu stimmen schien. Der Ifraclit ant wortete mit Wärme: "Ich subscribire sehr gerne, weil ich bemerkt habe, daß diejenigen Christen, welche ihre Bibel lesen, bessere Menschen sind, als dies jenigen, welche sie nicht lesen.”

Jesus der Heiland. (luc. 2, 10.)

Warum erscheint des Höchsten Sohn,

Der Herr, in Knechtsgestalt auf Erden?
Die Menschheit soll gerettet werden:
Denn Fried' und Tugend war entflohn;
Die Erde lag, vom Fluch bedroht,
Erfüllt mit Sünden, Noth und Tod,

Der Retter kömmt, von Anfang her
Verheißen schon den ersten Sündern,
Vorher verkündigt Jakobs Kindern,
Verkündet durch der Engel Heer,

Gepredigt durch der Boten Mund,
Der Christenwelt als Heiland kund.

Er nimmt den Fluch der Sünden hin,
Und segnet nun mit Heil die Erde,
Daß sie des Himmels Vorhof werde..
Wie unbegränzt ist dein Gewinn,

O Christ! schon hier gerecht und rein,
Und herrlich dort vor Gott zu seyn! ')

1) Röm. 8 29. f.

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Bald ists ein Jahr, daß der Friedensbote zuerst, in Gots tes Namen, seinen Wanderstab ergriff. Mit Freude und Dank gegen Den, ohne dessen Segen kein Halm gedeiht, rühmt er sich, im Ganzen eine recht brüderliche, herzliche Aufnahme, weit über sein Verdienst, gefunden zu haben. Doch auch an mancherlei Anfechtung hat's nicht gefehlt und war es gut, wenn's anders gewesen wäre? Ist doch Anfechtung der Beglaubigungsschein und das Feuermaal, das unser Herr allen vorausgesagt hat, die aufs richtig und demüthig sein Wort verkündigen wollen. Und da es unendlich Heiligern und Größern, denen der Friedensbote nicht werth ist die Schuhriemen aufzulösen, so und schlimmer ergangen, wär's nicht Stolz und Ünverstand, wenn er's anders wollte ! Darum hat er sich's auch nicht irren lassen, sondern ist ruhig und friedlich seine Straße fürbas gezogen und wird es mit Gottes Hülfe auch noch ferner thun, Daß es ihm mit dem, was er brachte, von ganzem Herzen Ernst gewesen, daß er immer das Christlichste bringen wollen und in der passendsten, eindringlichsten Gestalt, wird man ihm gewiß aufs Wort glauben. Wenn und wo ihm das gelungen ist, hat er lieben Freunden zu danken, die ihm gaben, was er andern mittheilte. Aber wie oft ist er, bei dem besten Willen, weit vom Ziel geblieben; denn mit des Menschen Thun und Wirken hinket es ja immer und ist nichts Vollkommenes. Je mehr aber diese Ueberzeugung den Boten durchdringt und erfüllt, desto mehr will er sich's im nächsten Jahr ans gelegen seyn lassen. Das sagt zwar ein Jeder und darum soll auch hier kein umständlichères Versprechen folgen, sondern der Bote will lieber möglichst viel zu halten suchen und dazu um Kraft und Gnade von Oben flehen. Gleichgesinnte, fromme Freunde haben treue Theilnahine zugesagt, und was hat es überhaupt für Noth, wenn Gott seine Hand über dem Unternehmen halten will. Der Bote ersucht schließlich seine christlichen Brüder und Schwe= stern, ihm recht bald wissen zu lassen, ob er sich das nächste Jahr wieder bei Ihnen einstellen soll. Stillschweigen wird er, um Müh und Schreiben zu ersparen, als Ja auslegen. Wer also ein Nein auf der Zunge hat, der muß es gefälligst durch die Freunde, die sich bisher so wohlwollend seiner angenommen ha= ben, an ihn gelangen lassen. Und hiemit Gott befohlen und glückliche Weihnachtfeier und frohes Neujahr mit reichen, christlichen Geschenken, einem Herzen voll Glaube, Liebe und Demuch!

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Red.: I. I. Theveny. Verleger: Hoffmann und Campe.

Hamburg, gedruckt bek J. G. Langhoff's Wittwe.

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