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selbst unter einander nennen sich Ebrianer oder Beni Israel. Dich beurkundet ihre Verwandschaft mit der alten jüdisch= christlichen Kirche, wie denn auch ihre, dem hebräischen sich nåhernde Sprache dasselbe beweißt. Sie stehen durchaus in keiner Verbindung, weder mit der griechischen noch römischen, Kirche, glauben an einen einigen und dreieinigen Gott, halten Jesum Christum für den Weg, die Wahrheit und das Leben, und getrösten sich, durch Ihn von dem zukünftigen Gerichte befreit und Erben des ewigen Lebens zu werden. Sie haben nur zwei Sacramente, aber Sinn und Bedeutung derselben sind ganz die nämlichen, wie bei den Protestanten. Zu Chos rabad ist eine bedeutende Kirche, beinahe von der Größe und dem Ansehen der schönen Schottischen Kirche zu Madras. Aus Furcht vor den Beleidigungen und Bedrückungen der Mahomedaner wird der Gottesdienst Sonntags zwischen 5 und 7 Uhr des Morgens, und von 6 bis 8 Uhr Abends gehalten, und zu derselben Zeit finden auch an den Wochentagen Betstunden statt. Die Männer und Frauen sizen, von einander getrennt, in der Kirche an den entgegengesezten Seiten. Seit den letzten zehn Jahren besteht eine Schule dort, worin im Durchschnitt 30 Knaben Unterricht bekommen, auch ist eine zweite für Mädchen da, die aber nicht sehr besucht wird. Man ließt in ersterer die vier Evangelisten, die Psalmen und andere Bücher. Die anfangs genannten beiden Reisenden scheinen sehr ehrliche, cinfache Leute und mit den Wahrheiten des Christenthums wohl bekannt zu seyn, ob sie gleich übrigens weder fertig lesen noch schreiben können. Wenn man sie fragte, welchen Erfolg ihre Sammlung gehabt habe: so pflegten sie zu antworten: "Gott hat uns wieder so und so viel beschert!"

Von dieser Zeitschrift erscheint alle 14 Tage, jedesmal am Freitage, ein Bogen, wie gegenwärtiger. Der Preis des Jahrgangs ist 3 Mk. Schlesw. Hollst. Courant oder 1 Rthlr. 6 Gr. Sächsisch. Eine einzelne Nummer kostet 4 Schilling.

Red.: I. I. Theveny. Verleger: Hoffmann und Campe.

Hamburg, gedruckt bei J. G. Langhoff's Wittwe.

Der Friedens bote.

IV.

Christus ist unser Friede Er hat uns mit Gott zu einem Leibe durch das Kreuz versöhnt, indem er die Feindschaft tödtete durch sich selbst, und ist gekommen und hat verkündigt den Frieden im Evangelio Euch, die ihr ferne waret, und denen, die nahe waren. Eph. 2, 14. 16. 17.

Freitag, den 16ten Februar 1821.

Mir ist Barmherzigkeit wiederfahren, der ich zu= vor war ein Låsterer und ein Verfolger und ein Schmäher, sagt der Apostel Paulus. (1 Tim. 1. 13.)

Und

Also steht es doch nicht mehr in der Christenheit deutscher Zunge, wie es vor zwanzig und dreißig Jahren in ihr stand; viele Tausende sprechen, wie Paulus in, obigem Wort. die auch nicht eben Låsterer und Verfolger und Schmäher gewesen sind obwohl derjenige gar leicht ein Schmäher wird, der ein Verschmäher ist - werden in das Lob der Barmherzigkeit doch mit einstimmen. Wenn sie bedenken, was sie nicht wußten und nun wissen, was sie nicht hatten und nun haben, was fie nicht waren und nun sind, werden sie zeugen und es nicht schweigen, werden sie es bezcugen vor Menschen und vor Gott: Uns ist Barmherzigkeit wiederfahren.

Gewiß auch mancher Leser spricht, dieses mein Wort ist sein Wort. “Ja, mein voriger Zustand war wohl traurig! Ohne Gott aß ich und trank ich; ohne Gebet stand ich auf, ging ich schlafen; ich hatte eine Bibel, aber für mich stand kein Wort Gottes in ihr; wenn ich Laufzeuge war, that ich meinen Freunden einen kleinen Gefallen, aber an den "Bund des guten Gewissens mit Gott" dachte ich dabey nicht, und an das eigene “Abthun des Unflaths ám Fleisch,” geschweige, daß ich

Rothes sah, wo das leibliche Auge Weißes; ich feyerte ein Gcdächtnißmahl, kein Abendmahl, und unterschied den Leib des Herrn nicht so, wie ich sollte; ich ging noch zur Kirche dann und wann, doch ohne meinen Fuß zu bewahren (Pred. 4.), und als ein Athener gerichtet auf nichts anders (Apostg. 17.), denu etwas Neues zu hdren; Weihnachten wurde mir kein Heiland geboren; am Stillenfreitag sah ich nicht meinen Versöhner am Kreuß; Ostern stand weder Chriftus auf, noch ich mit Christo; Himmelfarth ohne Himmel, und Pfingsten ohne heiligen Geist für mich alles war leer, hohl, schal, nichtig, und ich hätte nichts dawider gehabt, wenn jene Trauben alle wåren weggeworfen worden, der ich nicht kannte den Segen darin (Jes. 65, 8.). Es lag freilich ein Sehnen in mir, allein ich verstand es nicht, und das Seufzen meines Geistes in mir vernahm ich nicht, bis mir die Barmherzigkeit Gottes wiederführ. Gewiß, manches Lesers Wort ist dieses Wort.

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So viele Strahlen hat die Sonne nicht, als die göttliche Barmherzigkeit » Wege-hat, · Seelen zu gewinnen, Ungläubige gläubig zu machen. Auf welchem Wege sind wir aus jenem traurigen Zustand herausgeführt? Der eine nennt ein Buch: das und das Buch habe ihm die Augen geöffnet; der andre nennt einen Mann, der habe ihn auf seinen Frrweg aufmerksam gemacht; der dritte nennt einen gewissen Anblick: da ich das fäh, wurde ich überzeugt von der Grundlosigkeit und Verderblichkeit der sogenannten freiern Ansichten in der Religion; der vierte nennt ein Schicksal, das ihn betroffen hat, durch daffelbe sey er zu Christo geführt worden; der fünfte nennt eine innere Erleuchtung, von der er nicht sagen könne, woher sie gekommen sey, auf welche mit Einmal sein bisheriger Saulussinn in einen Paulussinn verwandelt worden; also mit Einmal ich nicht, erklärt ein sechster, sondern langsam ists geschehen bey mir, wäh rend meines Aus- und Eingehens bey gläubigen. Christen, nach und nach durch anhaltende Theilnahme an den Andachten der Gläubigen, durch die Lieder, welche gesungen, durch die Gebete, welche gesprochen, durch die Vorträge, welche gehalten wurden,kam ich wieder in die längst verlaffene Spur des alten. Glaus bens hinein, und wurde, fast mir selbst unbemerkt, immer välliger in dieselbige hineingebracht, die ich jest gehe und Gott danke, daß er, daß seine Barmherzigkeit mich in dieselbe gebracht

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hat. Ja, sie ist es gewesen, das rühmen alle bey aller Verschiedenheit des Weges, welche nicht auszureden ist, und nicht wir selbst sind es gewesen, unser Nachdenken- und Nachgrübeln nicht, dadurch kömmt man zum Unglauben wohl, doch zum Glauben nimmer, auch ist es nicht sowohl der eine und andre günstige Umstand 'gewesen, der hat eigentlich niemals gefehlt, sondern daß eben dieser und jener Umstand, eben zu der Zeit, da die Seele recht bereitet war, in solcher Kraft und Klarheit, wie früher nicht, vor Augen trat, und darauf nicht länger widerstanden werden durfte, der himmlischen Berufung gefolgt werden mußte, da nicht zu unterscheiden war, ob in Freiheit oder in Gehorsam, der Christ nennt es Gehorsam: das ist die wiederfahrne Barmherzigkeit Gottes. Ihr, ihr danket der Christ, und thut es um so inniger und lauter, wenn er an seine Unwürdigkeit denkt, an seine gefliffentliche Gottesvergessenheit, an seinen Leichtsinn, an sein oftmaliges und hartnäckiges Widerstreben, an seine Sünden, an seine Tugenden, die ebenfalls, nun er sie im Glaubenslichte besieht, nichts anders als Sünden gewesen sind. Das ist sein Anerkennen und Lobpreisen der göttlichen Barmherzigkeit, die ihm wiederfahren ist.

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O, man braucht wahrlich nicht den Abgrund der Gnade zu fliehen, in Sorge, mit seiner Natur, seinem Willen, seiner Freiheit unterzugehen. Wenn man von außen die Sache an= ficht, dann scheinet allerdings die Freiheit unterzugehen, aber wer sich nur herzhaft mit ihr untertaucht, der kommt auch ganz gewiß mit ihr wieder hervor, und hat sie darnach völliger, reiner, stärker, die Freiheit der Kinder Gottes. Ist es Menschenwerk? ist es Gotteswerk? Wie in so manchen Dingen, die in einander fließen, die Unterscheidung erst mehr und minder weit nach den beyden Enden hin gemacht werden kann, so findet sich hier auch ein Punct, eine Strecke, da man nicht sagen kann: das ist Natur, und Gnade ist das, indem es beydes ist. Wer nicht ge= kommen ist bis an diese Strecke, auf diesen Punct, da er die Unterscheidung verlor, da er seine Freiheit an die Gnade verloren fand, der hat noch wenig geistliche Erfahrung gemacht. Es mag einer sich vornehmen, auch hingehen, auch sich entkleiden und an den äußersten Rand treten, doch nun sich hinabwerfen in den Abgrund der Grade, das wird niemand ganz freiwillig thun, er muß hinabgestoßen werden das erste Mal, und als

Gewalt, als Grausamkeit an ihm die Barmherzigkeit gegen ihn kennen lernen. Nicht eben dasselbe, denn Paulus war nur einer von den Zwölfen, Eilf kamen des Weges nicht zu Christo, aber etwas, dem Aehnliches, was Paulus auf seiner Reise nach Damascus erfuhr, muß ein Jeder erfahren, im geistlichen Verstande sein Licht verlieren und niedergeworfen demüthig fraz gen: Herr, was soll ich thun? So kommt ein Mensch zur Erfahrung, zur Erkenntniß und zum Preise der göttlichen Barmherzigkeit. Gott führe alle Menschen dahin!

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Ueber Evang. Johannis 5., v. 39. 40.

Nach ewigem Leben ist zu allen Zeiten bey nachdenkenden Menschen die Frage gewesen, es ist ihnen nicht entgangen, es müsse etwas unendlich Besseres geben, als dieses vergångliche Leben, dieses sey nicht des Namens: Leben werth, denn es sei doch nichts anders, als ein stetes Bemühen, sich des Todes zu erwehren, als ein immerwährendes Schweben in Lodesgefahr; es müsse ein ewiges Leben geben, wenn der Mensch fich dieses kurzen, unsichern Lebens freuen, und es nicht als einen Fluch und eine Strafe von Gott ansehen solle. Aber eben so wenig ist es ihnen entgangen, dieses ewige Leben sey, wenn es ein solches gebe, eine Gabe Gottes, könne nur von Ihm kommen, und darum regte sich in ihnen cin mächtiges Verlangen, daß es ihnen von Oben her kommen möchte, und um deß gewiß zu werden, daß es ihnen von daher kommen werde, erkannten sie die Nothwendigkeit einer göttlichen Offenbarung. Eine solche war nun unter Israel gegeben; es war gewiß, und keinem Zweifel unterworfen, Gott habe geredet zu den Båtern durch die Propheten, und die Summe davon sey enthalten in den von ihnen verfaßten Schriften. Wie hätten nun nicht die Nachdenkenden, nach ewigem Leben Schmachtenden in Israel diese Schriften hoch und heilig halten und sie zum Gegenstand ihres Forschens machen sollen? Denn darin, mußten sie glauben, das ewige Leben zu haben, wenn nicht darin, wo dann anders? Und es war darin zu haben, aber nicht so, wie es viele darin zu haben meinten; nicht so, daß es nur auf dieses und jenes

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