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gebe den historischen Schlüffel, wo, der diese mittheilt, nur den moralischen anbieten kann.

1. Krieg und Brand segnet Gott mit milder Hand.

Dieses Sprüchwort stammt gewiß aus einer Zeit, da es mit den Kriegen und Bränden noch eine andre Bewandniß hatte wie jest, d. h. wo im Kriege noch keine Requifitionen und Repartitionen gemacht wurden, und der Abgebrannte noch durch keine Brandcaffe und Möbelgilde seinen Verluft erseßt, öft mehr als crseßt fand. Indeß wie weit man es auch in der Vérvollkommnung und Verallgemeinerung aller solcher Blizableiter gebracht hat und noch bringen wird, die auch an sich nicht zu verwerfen sind, so wird doch jederzeit ein Verhältniß zwie schen Gott und dem Frommen bleiben, in welchem dieser, wenn ihm die Flamme des Kriegs oder des Heerdes sein irdisches Gut nimmt, von der Segenshand Gottes die Entschädigung erwartet und den Erfolg hoffet, und wegen dieses bleibenden Verhältnisses wird auch unser Sprüchwort einen bleibenden Werth behalten. Da ist noch wol kein rechtschaffner Christ durch einen Brand in Armuth versunken und arm geblieben sein Lebenlang, gewiß keiner!

2. Gott giebt uns wol eine Kuh, aber führt

sie uns nicht bei den Hörnern zu.

Selber auch etwas zu thun, um seine irdische Wohlfahrt zu gründen, ist die Lehre dieses Sprüchwortes. Eine Kuh zu erhalten, darnach strebt der sogenannte kleine Mann auf dem Lande zunächst, sie ist der Anfang seines Aufkommens. Cic deckt mehr als Einmal des Tags den Tisch, heißt es von ihr. Wer fleißig arbeitet und treu seinen Verdienst zusammenhegt, der wird zu einem Besig kommen, welcher mit ihm arbeitet und verdient, von dem an es leichter und schneller aufwärts geht.

3. Gott mißt uns nicht mit Scheffeln, sondern mit Löffeln zu.

Für die Ungeduldigen, welche nicht bald genug wohlhabend oder gar reich werden können. Es ist Gottes Regel, in kleinen Gaben zu geben. Lasse sich niemand durch die wenigen Auss nahmen irre machen. Und du, den nach einem Zumessen mit

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Scheffeln verlangt, würdest bald dieses Manß zu klein finden und das Glück tonnenweise begehren.

4 Unrecht Gut gedeihet nicht und kommt selten an den dritten Erben.

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Wer immer nur kann, der halte dieses Sprůchwort fest, daß es nicht aus der Sprache des Lebens verschwinde. Allein, was ist dabey zu thun, wenn die Menschen nicht mehr daran glauben? Es macht nichts, brauche du das Wort nur! Die Menschen glauben mehr als sie vorgeben nicht zu glauben., Gieb Gründe an, die in der Natur der Sache liegen, deren nicht wenige sind; darnach führe Exempel an, die ja auch nicht fehlen und langst du nicht aus damit, so frage: Hat denn Gott seine Hand noch dabey oder hat er nicht?

35. Je mehr Kinder je mehr Vater unser.

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Um seiner Kinder willen begehrt mancher Vater das Scheffelmiaaß, scheut selbst den Betrug nicht. Das hätte er nyn keinesweges nöthig. Zwar kosten die Kinder etwas, wie der Augenschein weist, doch ist es der Schein vor Augen nur, welcher gegen den Glauben im Herzen nicht besteht, dieser aber zeugt wie obiges. Sprůchwort und zieht noch mehrere an: Die Kinder effen nicht mit mir, sondern ich esse mit ihnen; Strecket ein Kind im Schlaf sein Håndchen in die Hdh, so holt es ein Brodt vom Himmel. Dann frage ich das noch: Wer hat denn keine Kinder? Ein Chrift darf nicht kinderlos seyn. Da sind Kinder genug, die nicht Vater oder Mutter haben, von denen sollst du so viele nehmen, als Andern geboren werden zu ihres Hauses Segen.

6. Was Gott nicht giebt an Gut, das giebt er an Muth; was er nicht auf den Tisch giebt, das giebt er in den Mund; was er nicht an Bett giebt, das giebt er an Schlaf.

Das ist, nach Sailer, Sebastian Frank's von der Woerd Meisterspruch gewesen, und mit allem Recht heißt er ein Meifterspruch, als welcher beides beweist, daß der ihn gemacht hat, nicht allein in der Sprache gewandter ist, als ein Schüler, son`dern auch in die Weise des wunderbaren Gottes tiefer hincinblickt, als gewöhnlich der Mensch. Wahrlich auch, der Muth, das fröhliche Gemüth hat seine Wurzeln nicht allein in Geld und Gut geschlagen, eine beßre Nahrung bekömmt es durch

seine Zweige, die gen Himmel stehn, und oftmalen alle Nahrung von da her. So braucht nicht immer ein Tisch gedeckt zu werden, um welchen man siße und zulange mit Messer und Löffel: wie isfest du denn, armer Mann? "Ich weiß nicht, Gott giebt es mir in den Mund." Schläfft du unter Federn oder unter Matrahen?"Mein Bett hat Gott mir nicht bez wahren wollen, aber den Schlaf hat er mir bewahrt und hat ihn noch reichlicher und erquickender mir gegeben, seit auf meinem Bette ein Anderer schläft. Schlafe der so gut wie ich, und `es danke seinem Gott, wer Schlaf und Bett hat, zweimal!”

Baco *) über den Glauben.

Das Majestätsrecht Gottes umfaßt den ganzen Menschen und erstreckt sich eben so sehr über die Vernunft als über seinen Willen, damit nämlich der Mensch sich durchaus verläugne und Gott nahe. Wie wir demnach gehalten find, dem Geseze Gottes zu gehorchen, wenn auch unser Wille wis derstreket, so find wir auch schuldig dem Worte Gottes zu glauben, obschon unfre Vernunft widerstrebet. Denn wenn wir nur das glauben, was mit unsrer Vernunft übereinstimmet, so stimmen wir dem bei, was die Dinge (Gegenstände) sagen, nicht dem was der Urheber (die zeugende Person) sagt; was wir auch verdächtigen Zeugen zu erweisen pflegen. Jener Glaube aber, der dem Abraham, zur Gerech= tigkeit gerechnet wurde, betraf Etwas, das der Sarah zum Gelächter gereichte, die hierin gewissermaaßen ein Bild der natürlichen Vernunft ist. Je fremder und unglaublicher uns daher ein göttliches Geheimniß dünkt, desto mehr ehren wir Gott, wenn wir es glauben und desto edler ist dann der Sieg des Glaubens. Auch die Sünder ehren Gott in dem Maaße, worin sie von ihrem Gewissen gedrückt, dennoch ihres Scelenheils halber zu Gottes Barmherzigkeit Glauben faffen; alle Verzweiflung dagegen ist vor Gott Schande. Ja, bei aufmerksamer Erwägung des Gegenstandes ergiebt sich, daß

* Kanzler und Großsiegelbewahrer von England (ft. 1626) einer der größten und scharfsinnigsten Denker nicht bloß seiner, sondern aller Zeiten und, nach Newtons Ausspruche die größte Zierde Englands.

Glauben etwas Würdigers ist, als unser Wissen, wie es jeht beschaffen ist. Denn bei dem Wissen empfångt der menschliche Verstand Eindrücke von materiellen Dingen durch die Sinne; bei dem Glauben aber erhält der Geist Eindrücke von dem Geiste, die ein würdigeres Agens (ein Würz kendes höherer Ordnung, wie Menken, erklärt) ist. Wir schließen demnach, daß die heilige Theologie (Wissenschaft von Gott) aus dem Worte und Ausspruch Gottes geschöpft werden müsse, nicht aus dem Lichte der Natur oder dem was die Vernunft sagt."

Jefus

Christus allein!

Du, mein Heiland, Du mein Leben,
Du, mein Licht und meine Kraft!

In Dir hat mir Gott gegeben

Das, was ew'ges Heil verschafft!
Sünd' und Elend war mein Loos;
Arm und aller Hülfe blos

Wär ich ohne Dich geblieben!
Alles dank' ich Deinem Liebent

Darum will ich nur verkünden ·

Das, was Du an mir gethans

Will mich ewig Dir verbinden,

Nimm zu Deinem Dienst mich an!

Alles, was ich hab' und bin,
Geb' ich Dir zu eigen hin!

Dich zu meinem Herrn ich wähle;
Du seißt meines Lebens Seele!

Nichts sind mir der Erde Freuden,

Nichts der Ruhm, der Glanz der Welt!

Freudig will ich alles leiden,

Wenn mein Herz nur Dir gefällt!

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Red.: I. I. Theveny. Verleger: Hoffmann und Campe.

Hamburg, gedruckt bei 3. G. Langhoff's Wittwe.

Der Friedens bote.

VII.

Christus if unser Friede . . . Er hat uns mit Gott zu einem Leibe durch das Kreuz versöhnt, indem er die Feindschaft tödtete durá) sich selbst, und ist gekommen und hat verkündigt den Frieden im Evangelio Euch, die ihr ferne waret, und denen, die nahe waren. Eph. 2, 14. 16. 17.

Freitag, den 30ften März 1821.

Winke für die gegenwärtige Passionszeit.

ie ganze Christenheit feiert jeßt die heilige Passion. Wohin wir schauen in diesen Tagen, wie die Kirche uns führt, bald dahin und bald dorthin: in der Jünger Versammlung, die legte mit Ihm bei dem Osterlamm; nach Gethsemane, wo Er mit dem Tode rang und betete heftiger; nach den beiden Gerichtsftåtten, da, wo des Hohenpriesters Knecht Ihn schlug, da, wo die Rotte Ihn mit Dornen krönte; nach jenem Blutberg — —: überall fiehet, wem Gott die Gnade des Glaubens giebt und mit dem Glauben die Gabe des Schens, überall Gegenstände, von welchen das Herz gerührt, ergriffen, erschüttert, durchschauert wird. So soll es auch seyn. Jenes Wort Pilati: Sehet, welch ein Mensch ist nicht allein an die damals um ihn stehenden Personen gesprochen worden, nein, in die ganze Welt ist es hins eingesprochen und über die ganze Christenheit ist es gesprochen, mit jeder Vorstellung Christi am Kreuz, mit jeder Abendmahlsfeier, mit jeder Predigt, die nach Anordnung der Kirche, das Leiden und Sterben unsers Heilandes zum Inhalt hat, kaum daß geredet und gelesen werden kann vom Christenthum, ohne zu erinnern an dieses Wort: Sehet, welch ein Mensch! Denn das Wort vom Kreuz ist unsers Glaubens Ausdruck und sum marischer Inhalt zuvörderst, auch ist es der kräftigste Ruf zum Gehorsam dieses Glaubens, weiter noch, alle Kraft, aller Troft,

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