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Der Friedens bote.

I.

Christus ist unser Friede . . . Er hat uns mit Gott zu einem Leibe durch das Kreuz versöhnt, indem er die Feindschaft tödtete durch sich selbst, und ist gekommen und hat verkündigt den Frieden im Evangelio Euch, die ihr ferne waret, und denen, die nahe waren. Eph. 2, 14. 16. 17.

Freitag, den 5ten Januar 1821.

Gruß des Boten.

Friede fey mit Euch, geliebte Brüder und Schweftern, Friede

fey mit Euch! Nicht der Friede, den die Welt giebt, sondern Der Friede von oben!

Ich kenne Euch nicht, an deren Thüre ich klopfe, habe Euch nie gesehen, und werde es vielleicht nie; aber Ihr seyd mir alle darum nicht weniger lieb und theuer. Wir haben ja hier auf Erden den gleichen Weg zu machen; sind denselben Mühen und Beschwerden des Lebens unterworfen; kehren vertrauensvoll das Auge zu einem gemeinschaftlichen Vater droben und bald wird die Erde, auf der wir jcht wandeln, Euren wie meinen Leib in fich aufnehmen; bald werden wir vereint vor dem Throne Dessen stehen, dem wir von unserm Lichten und Trachten, von unserm Thun und Laffen Rechenschaft abzulegen haben. Aus Herzens Grunde grüße ich Euch, und drücke Eure Hand; Friede sey mit Euch! Friede und Freude wohne ewiglich in Eurer Seele!

Ihr vor allen werdet fühlen, was ich mit dem Håndedruck meine, die Ihr in diesen ernsten Zeiten recht tief empfunden habt, wie sehr ein höherer Friede Noth thut! Unser Geschlecht hat keinen Frieden. Schauet um Euch, und Ihr werdet überall Bewegung und Unruhe gewahr werden; überall Mühe, Quaal, Sucht nach Gütern, die erreicht, das Verlangen nicht ftillen, das Herz nicht sättigen. Eine verzweiflungsvolle That, oder vielmehr Unthat, reiht sich an die andere; Ereignisse

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drången sich auf Ereignisse; Umwälzungen folgen Umwälzungen. Noch trieft die Erde vom Blute, das so viele Jahre hindurch gefloffen ist, und doch scheint noch alles unter den Waffen zu stehen; sie ist ein Kampfplaß der Leidenschaften, nicht das Vaterland des Friedens! Was zeigt dies anders, als daß Unfriede und Zerrüttung im Geiste des Menschen wohnt? Wäre es anders, woher jene Erscheinungen?

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Wenn dem so ist, wie könnte es Euch Wunder nehmen, daß ich komme und um Einlaß bitte! Ich weiß wohl, daß. viele Begnadigtere ausgefandt sind, die Botschaft des Friedens zu verkündigen und froh, rüstig und mit reichém Segen ihr Werk fördern; auch tåusche ich mich nicht über die Geringfügigkeit meiner Kräfte. Sollte ich aber deshalb meinen Stab ruhen laffen? Der König des Friedens, deffen Dienst ich mich weihe, kann auch das geringste Werkzeug stärken und segnen; in dem Schwachen will ja Seine Kraft sich mächtig erweisen. „Klopfet an" sagte einst Sein heiliger Mund, „so wird euch aufgethan!" Sein Wort ist meine Zuversicht und mein Sendbrief an Euch. "Du willst also wohl,” hdrè ich Einige fragen, “den Vermittler machen, die Streitigkeiten in Glaubenssachen schlichten und darthun, daß alle Systeme ihr Gutes haben, alle neben einander bestehen können 2c." Mit nichten! Von Systemen weiß ich genug, um ihre Gebrechen zu kennen und der Lust quitt zu seyn, mehr davon lernen zu wollen; nur das weiß ich, daß ich ein Zeuge der Wahrheit seyn möchte, und daher nie mit Irrthümern mich befreunden kann. Irrthum ist Sünde und der Christ soll unabläßig gegen die Sünde ankämpfen. Wer Irrthum und Wahrheit zu unterscheiden vermag, und jenem Vorschub leistet, diese nicht nach Kräften fördert und vers theidigt, veranlaßt oft mehr Böses, als der eigentliche Verbrecher. Denn den Leib tödten ist wohl ein schrecklich Verbrechen, aber weit årger ifts, eine Seele im Irrthum verloren gehen lassen, ihr nicht die Wahrheit zeigen, die sie allein zu retten vermag. Wer den Irrthum unterstüßt, ist ein Feind der Menschen, wie es nur einen geben kann, denn die Wahrheit, der er zu nahe tritt, ist das höchste Gut, was der Mensch be= fist. Thate ich es, so würden die Worte, welche der Prophet Jeremias gegen die falschen Propheten aussprach, wenn er rief: "Die da sagen Friede, Friede! und ist doch kein

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