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arge Gedanken, Mord, Ehebruch, Hurerei, Dieberei, falsche Zeugniffe, Lästerung. Das Tichten desselben ist böse von Jugend auf. So kann der König der Ehren nicht darin wohnen. Wie er einst zu dem Tempel mit der Geißel kam und trieb die Käufer und Verkäufer, die Wechsler und Taubenkrämer aus seines Vaters Hause, wie er zu einem Bethause machen wollte, was sie zu einer Mördergrube gemacht hatten; so kommt er auch zu unsern Herzen mit der Geißel, ja mit dem zweischneidigen Schwerdte feines Wortes und treibt die Werke der Finsterniß aus. Er kann keine Gemeinschaft mit denselben haben, er kann nicht beisammen wohnen mit der Ungerechtigkeit. Arm und niedrig gefällt ihm wohl, aber frei muß das Herz sein von den unfruchtbaren Werken der Finsterniß. Wenn wir ihm nun darin widerstreben, so geht sein Weg an uns vorüber. Das sagen wir Allen, die das Wort von Christo zwar hören aber nicht Buße thun wollen von ihren Sünden. Willst du ein Dieb, oder Lügner, oder Geiziger, oder Trunkenbold bleiben, so wird Christus und seine Gnade nicht bei dir wohnen. „Der Herr bringt die Lügner um, er hat Greuel an den Blutgierigen und Falschen." Willst du ein Ehebrecher, oder Hurer, oder Lästerer, oder Unverföhnlicher bleiben, so geht Christi Weg an dir vorüber. Die solches thun, werden das Reich Gottes nicht ererben. Laßt uns ablegen die Werke der Finsterniß. Wer Arges thut, der hasset das Licht und kommt nicht an das Licht, daß seine Werke nicht gestraft werden. Es wird aber zu seiner Zeit Alles an den Tag kommen, was im Finstern verborgen ist, und der Herr wird den Rath der Herzen offenbaren. Wer nun vom Sündenschlaf aufstehn will, der fliehe was heimlich und schändlich ist, denn es steht geschrieben: „Was heimlich von ihnen geschieht, daß ist auch schändlich zu sagen. Laßt uns ablegen die Werke der Finsterniß, Fressen und Saufen, Kammern und Unzucht, Hader und Neid. „Gehet aus von thnen, und sondert euch ab, und rühret kein Unreines an, so will ich euch annehmen, und ihr sollt meine Söhne und Töchter sein, und ich will euer Gott sein, spricht der Herr." Laßt uns anlegen die Waffen des Lichts und ehrbarlich wandeln als am Tage. Das sind Waffen des Lichts, die der Herr uns darreicht zu dem Widerstande gegen alle listigen Anläufe des Teufels, nämlich das Heil, das uns erworben ist in Christi Jesu, der Glaube an seinen heiligen Namen, die Gerechtigkeit in seinem Leiden, Sterben und Auferstehn, das heilige und lebendige Wort Gottes, der Wandel in der Wahrheit, das anhaltende Gebet. In diesen Waffen des Lichtes haben alle treuen Streiter Gottes zu allen Zeiten ihren Kampf gekämpft, alles wohl ausgerichtet und das Feld behalten. In diesen Waffen haben sie weder Tod noch Leben viel geachtet, sondern nur Eines begehrt, daß sie in Christo möchten treu

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erfunden werden. Freudig ging Stephanus in den Tod, und viel andre Märtyrer nach ihm, denn sie hatten den lebendigen Glauben an Christum, sie waren durchdrungen vom Worte Gottes, sie hatten gewacht, gebetet und den guten Kampf gekämpft. Unermüdlich war der Apostel Paulus im Leiden um dès Namens Jesu willen, denn er hatte die Waffen des Lichtes angelegt, er harrte auf den Herrn, und erfuhr es, was der Prophet Jesaias sagt: Die auf den Herrn harren, friegen neue Kraft, daß sie auffahren mit Flügeln, wie die Adler, daß fie laufen und nicht matt werden, daß sie wandeln und nicht müde werden. Jezt ist nun unsre Zeit, das Kreuz zu tragen und den Kampf zu kämpfen, den diese Zeugen vor uns gekämpft haben. Laßt uns anlegen die Waffen des Lichtes. Unser ganzes Herz kehre sich zu der Sonne der Gerechtigkeit, zu dem Hort unsers Heiles, zu Christo Jesu, der uns erlöset hat! Das sind die Waffen des Lichtes auch für uns, daß wir fest an ihn glauben und nicht wanken, ob die Weisheit der Welt, oder Satans List unser Herz von ihm abwenden wollte; daß wir sein Heil und Erlösung als unser höchstes Gut und theuerstes Kleinod im Herzen bewahren, daß wir das Wort Gottes allezeit treiben, allezeit bereit haben als ein Licht auf allen unsern Wegen, daß wir auf rechten Wegen wandeln, uns mit Worten nicht versündigen, nicht Arges denken in unserm Herzen, daß wir anhalten am Gebet mit brünstigem Geiste. So ziehen wir Jesum Christum an, ja vielmehr er ziehet ein zu uns, und läßt unser Herz seine Hütte sein. Und was kann uns Seligeres widerfahren, als daß dieser Gast seine Wohnung bei uns aufschlage? Mit ihm kehrt Friede ein in das Herz und Freude im Heiligen Geiste, mit ihm geht uns der Morgenstern des ewigen Lebens auf, mit ihm kommen wir zu dem unverwelklichen Erbtheil, das im Himmel behalten wird. Darum sagt unsre Epistel zuleht: „Ziehet an den Herrn Jesum Christum, und wartet des Leibes, doch also, daß er nicht geil, d. h. nicht übermüthig und hoffärthig werde.".

So laßt uns denn die Weckstimme wohl behalten, die uns heute zugerufen hat: Die Stunde ist da, aufzustehn vom Schlaf. Laßt uns den Sündenschlaf vertreiben und als am Tage wandeln! Wer aber den Herrn Jesum Christum aufrichtig lieb hat, der stimme von Herzen in die Worte: "Such, wer da will, ein ander Ziel, die Seligkeit zu finden, mein Herz allein bedacht soll sein, auf Christum sich zu gründen. Sein Wort ist wahr, sein' Werk' find flar, sein heil'ger Mund hat Kraft und Grund, all' Feind' zu überwinden. Mein' Herzenskron', mein Freudensonn', sollst du, Herr

Jesu, bleiben! Laß mich doch nicht von deinem Licht durch Eitelfeit vertreiben! Bleib du mein Preis, dein Wort mein' Speis', bleib du mein' Ehr', dein Wort mich lehr', an dich stets fest zu glauben!" Amen!

Wir danken Dir, lieber himmlischer Vater, durch Jesum Christum, daß Du uns bis hieher gebracht hast. Du lässest uns von Neuem verkündigen, daß unser König zu uns kommt, und daß wir aufstehen sollen vom Sündenschlaf, da unser Heil jezt nahe ist. Es bleibt dabei, daß Du freundlich bist, und Deine Güte ewiglich währet, daß hingegen wir viel zu geringe sind aller Barmherzigkeit und Treue, die Du an uns gethan hast. Wir bitten Dich, laß in diesem neuen Kirchenjahre Dein göttliches Wort allezeit lebendig und kräftig unter uns sein, laß es nie leer zurückkommen. Erhalte uns auch die heiligen Sacramente zum Trost und zur Stärkung Deiner Gläubigen. Vor allen Dingen aber erfülle uns mit deinem Geiste, daß wir in dem Glauben wachsen, der durch die Liebe thätig ist. Amen!

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Am 2. Sonntage des Advents.

Jesu, komm doch selbst zu mir,
Und verbleibe für und für;

Komm' doch, werther Seelenfreund,
Liebster, den mein Herze meint.
Tausendmal begehr' ich Dich,
Weil sonst nichts vergnüget mich;
Tausendmal schrei' ich zu Dir:

Jesu, Jesu, komm zu mir. Amen!

„Dein König kommt zu Dir!" das, geliebte Christen, predigt die Adventszeit der ganzen Christenzeit. Sein Kommen ist ein vergangenes, ein gegenwärtiges und ein zukünftiges. Er ist, als die Zeit erfüllt war, in's Fleisch gekommen, arm, ein Gerechter und ein Helfer, wie der Prophet Sacharja geweissagt hat. Da freute fich Zion, da jauchzte Jerusalem! Er ist im Laufe der Zeiten zu vielen Völkern gekommen. Lieblich waren auf den Bergen die Füße der Boten, die da Frieden verkündigten, Gutes predigten, Heil

verkündigten, wie der Prophet Jesaias geweissagt hat. Er kommt noch heute zu den Völkern in der Ferne durch das lebendige Wort des Evangeliums. „Denen nichts davon verkündiget ist, die sehen es mit Lust, und die nichts davon gehört haben, die merken es", wie der Prophet Jesaias geweifsagt hat (52, 15). Er kommt noch heute zu uns, wenn wir seine Stimme hören und ihm die Herzen aufthun. So sagt sein Wort: „Siehe, ich stehe vor der Thür und klopfe an, so Jemand meine Stimme hören wird und die Thür aufthun, zu dem werde ich eingehn, und das Abendmahl mit ihm halten, und er mit mir." Er wird kommen am Ende der Tage, ein König des Himmels, in seiner Herrlichkeit, zu richten den Erdkreis mit seiner Gerechtigkeit und die Völker mit seiner Wahrheit. Möchte nun der Herr in dieser Gnadenzeit unsers Herzens Thür geöffnet finden! möchte er jegt als König zu uns Allen einkehren! Dann würde uns sein legtes Kommen zum Gerichte kein schreckliches, sondern ein seliges sein.

Doch, liebe Christen, der König der Ehren ist schon zu uns gekommen von unsrer Taufe an bis auf den heutigen Tag. Es kommt jezt nur darauf an, daß wir uns immer auf's Neue, immer fester und treuer zu seinem Dienste verbinden. Daran mahnt uns die immer wiederkehrende Adventszeit. Sie ruft uns zu: „Bereitet auch fein tüchtig den Weg dem großen Gast, macht alle Steige richtig, laßt Alles, was er haßt!"

In dem Lichte dieser Adventszeit wollen wir nun unsre heutige Epistel betrachten, und erflehn uns zur gottseligen Beherzigung derselben den Segen Gottes in einem stillen und andächtigen Gebete.

Epistel: Römer 15, 4-13.

Was aber zuvor geschrieben ist, das ist uns zur Lehre geschrieben, auf daß wir, durch Geduld und Trost der Schrift, Hoffnung haben. Gott aber der Geduld und des Trostes gebe euch, daß ihr einerlei gesinnt seid unter einander, nach Jesu Christo; auf daß ihr einmüthiglich mit Einem Munde lobet Gott und den Vater unsers Herrn Jesu Christi. Darum nehmet euch unter einander auf, gleichwie euch Christus hat aufgenommen zu Gottes Lobe. Ich sage aber, daß Jesus Christus sei ein Diever gewesen der Beschneidung, um der Wahrheit willen Gottes, zu bestätigen die Verheißung, den Vätern geschehen. Daß die Heiden aber Gott loben um der Barmherzigkeit willen, wie geschrieben stehet: Darum will ich lich loben unter den Heiden, und deinem Namen singen. Und abermal spricht er: Freuet cuch, ihr Heiden mit seinem Volk. Und abermal: Lobet den Herrn, alle Heiden, und preiset ihn, alle Völker. Und abermal spricht Jesaias: Es wird sein die Wurzel Jesse, und der auferstehen wird zu herrschen über die Heiden, auf den werden die Heiden hoffen. Gott aber der Hoffnung erfülle euch mit aller Freude und Frieden im Glauben, daß ihr völlige Hoffnung habet durch die Kraft des heiligen Geistes.

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Wir suchen uns aus dieser Epistel Antwort auf die Adventsfrage: Was sollen wir thun, damit wir Christum recht empfangen?

Es liegt in der Natur der Sache, daß wir dabei immer ein Zweifaches zu thun haben, nämlich daß wir aus dem Wege räumen, was den Empfang verhindert, und daß wir willig und freudig annehmen, was Christus mit sich bringt, ja daß wir ihm gläubig entgegengehn. Was sollen wir thun, daß wir Christum recht empfangen? Wir müssen zuerst die heilige Schrift zu unserm Lehrmeister machen.,,Was aber zuvor geschrieben ist, das ist uns zur Lehre geschrieben, auf daß wir durch Geduld und Trost der Schrift Hoffnung haben." Da findet sich sogleich ein Stein vor des Herzens Thür, der aus dem Wege geräumt werden muß, das ist die eigne Weisheit. Wehe denen, die bei sich selbst weise sind, und halten sich selbst für flug!" ruft der Prophet Jesaias (5, 21) aus. Die Weisheit der Welt achtet Christi Kreuz für eine Thorheit, aber sie selbst ist eine Thorheit bei Gott. Wie die kleinen Kinder das Wort ihrer Aeltern gläubig. annehmen, so sollen wir uns umkehren und werden, wie die Kinder, so sollen wir das Wort des himmlischen Vaters gläubig annehmen. Es ist uns zur Lehre geschrieben, denn alle Schrift, von Gott eingegeben, ist nüße zur Lehre, zur Strafe, zur Besserung, zur Züchtigung in der Gerech tigkeit, daß ein Mensch Gottes sei vollkommen zu allem guten Werk geschickt." Die heilige Schrift ist die Grundlage unsers Glaubens, es gilt in Glaubenssachen nichts neben ihr, oder über ihr. Sie lehrt uns Geduld, giebt den rechten Trost und führt zur lebendigen Hoffnung. Die heilige Schrift führt uns fest und sicher zu Christo hin, ja fie bringt Christum zu uns. In dem Worte der Apostel und Propheten ist Jesus Christus der Eckstein. In und mit seinem Worte durchwandert er den Erdkreis, und wo sein Wort einen fruchtbaren Boden in einem Herzen findet, da baut er eine Hütte, da kehrt er ein, da macht er Wohnung. Wir können also Christum nicht besser empfangen, als wenn wir das Wort, das von ihm kommt und von ihm zeugt, mit gläubigen Herzen annehmen.

Was sollen wir thun, daß wir Christum recht empfangen? Wir müssen einerlei gefinnt werden und einmüthig Gottloben. Davon sagt unsre Epistel: Gott aber der Geduld und des Trostes gebe euch, daß ihr einerlei gesinnet seid untereinander nach Jesu Christo, auf daß ihr einmüthiglich mit Einem Munde lobet Gott und den

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