ÀҾ˹éÒ˹ѧÊ×Í
PDF
ePub

Himmel zu sammeln, einen guten Grund auf das Zukünftige, da die Motten und der Rost sie nicht fressen, und da die Diebe nicht nachgraben und stehlen. Strebet nach der Liebe! das ist die beste Art, sich Freunde zu machen, welche uns, wenn wir nur darben, aufnehmen können in die ewigen Hütten.

Der Herr und Gott aber, welcher die Liebe ist, und welcher uns zuerst geliebt hat, helfe uns, daß wir ihn lieben mögen von ganzem Herzen, von ganzer Seele, von ganzem Gemüthe und von allen Kräften, und unsern Nächsten als uns selbst!

Ihm aber, dem treuen Hirten und Bischof unsrer Seelen, der uns geliebt und sein Leben für uns gelassen hat, sei Preis und Dank, Ehre und Anbetung in Ewigkeit. Amen.

Du Geist des Allerhöchsten, der Du der Geist der Weisheit und Wahrheit bist, der Du den Gläubigen in Christo Jesu offenbarest, was Gott bereitet hat Denen, die ihn lieben: laß das Wort, so wir heute gehört, in uns Kraft und Wahrheit werden, daß wir erkennen und mit Ernst bedenken, was ju unserem Frieden dieneț. Wie sollten wir es erkennen, wo Du uns nicht in alle Wahrheit leitest, der Du alle Dinge erforschest, auch die Tiefen der Gottheit. So mache denn Wohnung in uns, und bereite uns zu Tempeln Gottes. Laß Deine Liebe uns ganz durchdringen, daß wir ein Opfer werden, Gott zu einem füßen Geruch, und in der Liebe immerdar wachsen und zunehmen, bis wir sie einst ewig schauen werden in dem Reiche der Herrlichkeit. Amen!

23.

Am Sonntage Judica.

Mein Hoherpriester jener Güter,

Und Herr, Du Herrscher über Gottes Haus!
Du, unser Pfleger, unser Hüter,

Ach! schütte Deine Gaben reichlich aus,
Die Du für uns als unser Bürg' empfingst,
Da Du ins Heiligste zum Vater gingst.
Du hast da die Erlösung funden,

Die ewig währt und ganz vollkommen ist;

So mach' in deinem Blut und Wunden

Mich rein und frei von Satans Macht und List,

Daß ich von allen todten Werken frei,

Dein treuer Knecht, Dein Kind und Erbe sei. Amen!

Geliebte Christen! Der Apostel Paulus schreibt 1. Tim. 2, 5 u. 6: Es ist Ein Gott, und Ein Mittler zwischen Gott und den Menschen, nämlich der Mensch Christus Jesus, der sich selbst gegeben hat für Alle zur Erlösung, daß solches zu seiner Zeit gepredigt würde." Nach diesem und ähnlichen Aussprüchen der heiligen Schrift nennen wir Jesum unsern Mittler, und sprechen von einem MittIeramte, welches er geführt hat. Damit wir aber desto besser verstehen, was dieses Mittleramt sagen wolle, so lehren wir nach einer bekannten Eintheilung, daß das Mittleramt unsers Heilandes ein dreifaches sei, nämlich ein hohepriesterliches, ein prophetisches und ein königliches Amt, oder wir sagen: Jesus Christus ist unser Hohepriester, unser Prophet und unser König. In diese Aemter ist er nicht von Menschen eingesezt, auch nicht, wie andre Menschen auf die kurze Lebenszeit, oder an einem bestimmten Orte, oder bei einem bestimmten Volke, sondern er ist von Gott dazu eingesezt für die ganze Erde, für alle Völker und für alle Zeiten.

Er war also ein Hoherpriester, ob er schon keinen sichtbaren Tempel hatte, bei welchem er dienen und opfern mußte. Er war ein König, ob er schon in dieser Welt kein solches Königreich hatte, wie andre Könige. Gott hatte es schon durch den Mund seiner heiligen Propheten zuvor verkündigen lassen, daß der Weltheiland solches Amt als Hoherpriester, Prophet und König führen solle; denn beim Moses heißt es von ihm (v. 18, 15): „Einen Propheten, wie mich, wird dir der Herr erwecken aus dir und deinen Brüdern, dem sollt ihr gehorchen." Im 110ten Pfalme heißt es von ihm: Der Herr hat geschworen, und wird ihn nicht gereuen: Du bist ein Priester ewiglich, nach der Weise Melchisedek." Beim Propheten Jesaias (9, 6) heißt es von ihm: „Uns ist ein Kind geboren, ein Sohn ist uns gegeben, welches Herrschaft ist auf seiner Schulter, und er heißt Wunderbar, Rath, Kraft, Held, Ewigvater, Friedefürst; auf daß seine Herrschaft groß werde, und des Friedens kein Ende, auf dem Stuhl Davids und seinem Königreich, daß er es zurichte und stärke mit Gericht und Gerechtigkeit von nun an bis in Ewigkeit. Solches wird thun der Eifer des Herrn Zebaoth." So ist es nun erfüllet. Er ist ein Prophet geworden, dem Gott der Herr seine Worte in den Mund gelegt hat, und wer seine Worte nicht hören wird, von dem wird der Herr es fordern. Er ist ein König geworden, dessen Reich Himmel und Erde umfaßt, und er herrschet mit Gericht und Gerechtigkeit bis in Ewigkeit. Wie er aber ein Hoherpriester geworden, und was er in diesem Amte ausgerichtet hat, davon werden wir nach Anleitung unsrer Epistel heute ausführlicher reden, und erflehen uns dazu den Segen Gottes in einem stillen und andächtigen Gebete.

Epistel: Ebräer 9, 11-15

Christus aber ist gekommen, daß er sei ein Hoherpriester der zukünftigen Güter, durch eine größere und vollkommnere Hütte, die nicht mit der Hand gemacht ist, daß ist, die nicht also gekauet ist, auch nicht durch der Böcke oder Kälber Blut, sondern er ist durch sein eigenes Blut einmal in das Heilige eingegangen, und hat eine ewige Erlösung erfunden. Denn so der Ochsen und der Böcke Blut, und die Asche von der Kuh gesprenget, heiliget die Unreinen zu der leiblichen Reinigkeit, wie vielmehr wird das Blut Christi, der sich selbst ohne allen Wandel durch den heiligen Geist Gott geopfert hat, unser Gewissen reinigen von den tødten Werken, zu dienen dem lebendigen Gott? Und darum ist er auch ein Mittler des neuen Testaments, auf daß durch den Tod, so geschehen ist zur Erlösung von den Uebertretungen, die unter dem ersten Testament waren, die, so berufen sind, das verheißene ewige Erbe empfangen.

Die verlesene Epistel hebt mit den Worten an: „Christus ist gekommen, daß er sei ein Hoherpriester der zukünfti gen Güter." Wir wollen demnach von dem Hohenpriesterlichen Amte Jesu Christi reden, und zwar 1) sehen, wie dasselbe schon im Alten Testamente vorgebildet ist, 2) wie Jesus Christus dasselbe ausgeübt hat, und noch ausübt und 3) was für Gewinn dasselbe uns bringt.

Wir fragen also zuerst: Wie ist das hohepriesterliche Amt Jesu Christi im Alten Testamente vorgebildet worden? In dieser Frage ist schon angedeutet, daß das Amt des Hohenpriesters im Alten Testamente ein Vorbild auf Christum gewesen set. Der ganze Gottesdienst des alten Bundes, mit seinen Opfern, Reinigungen und mancherlei Gebräuchen, war ein Vorbild der zukünftigen Güter, welche durch Christum offenbar werden sollten. Die Stiftshütte, welche Moses in der Wüste nach dem Wort des Herrn, und nach dem Bilde, welches Gott ihm auf dem Berge Sinai zeigte, anfertigen ließ, war ein Vorbild der Kirche Jesu Christi. Desgleichen der Tempel zu Jerusalem, welchen sie späterhin nach dem Vorbilde jener Hütte bauten und einrichteten. Es hatte diese Hütte drei Räume, nämlich den Vorhof, das Heilige und das Allerheiligste. In den Vorhof durfte allerlei Volk eingehen, zu opfern und anzubeten. In das Heilige gingen nur die Priester, und in das Allerheiligste allein der Hohepriester jährlich einmal. So bedeutet also der Vorhof die äußere, sichtbare Kirche Christi, zu welcher allerlei Leute hinzukommen; das Heilige bedeutete die unsichtbare Kirche Christi, zu welcher nur die wahren Gläubigen Zugang haben, weil sie allzumal Priester Gottes sind, wie Petrus schreibt: „Ihr seid das auserwählte Geschlecht, das königliche Priesterthum;" das Allerheiligste bedeutete den Himmel selbst, wo der Thron Gottes ist, und wie in jenes Allerheiligste auf Erden allein der Hohepriester eingehen durfte, so ist Christus allein in das himmlische Allerheiligste eingegangen, wird aber zur Zeit der Vollendung sein ganzes Volk in dasselbige einführen, daß sie Gott schauen von Angesicht zu Angesicht. Das Amt des Hohenpriesters war von Gott eingeseßt wegen der Sünden des Bolkes. Der Hohepriester mußte als ein Mittler dastehen zwischen Gott und dem Volke. Er ging für das Volk in das Allerheiligste, die Sünde zu versöhnen; er bat und opferte für das Volk; er fragte den Herrn um Rath für das Volk; er brachte dem Volke die Antwort des Herrn; er segnete das Volk im Namen Gottes. So sehet ihr, wie sein Amt recht eigentlich die Vermittlung zwischen

[ocr errors]

Gott und dem Volke war. Er brachte die Sünde, die Sorge und Noth des Volkes vor Gott, brachte dem Volke die Gnade, den Rath, Trost und Segen Gottes zurück. Das that er aber nicht aus Erfindung des Moses, oder Aron, oder des jüdischen Volkes, sondern Gott selbst hatte es so eingesetzt und angeordnet, auf daß er seinem Volke ein Vorbild des Heiles und der Erlösung gäbe, welche zukünftig war. - Was wir so von dem ganzen Amte des Hohenpriesters im Alten Testamente gehört haben, das wird uns noch deutlicher werden, wenn wir das Hauptgeschäft desselben besonders betrachten. Dasselbe wird im 3ten Buch Moses im 16. Cap. ausführlicher erzählt. Am 10ten Tage des 7ten Monats, (nach unserm Kalender im Monat October) war der sogenannte Versöh nungstag, oder der große Sabbath, da mußte der Hohepriester alljährlich sich und das Heiligthum und das Volk versöhnen durch Opfer, zur Vergebung der Sünden. Er nahm von dem Volké einen Farren und zwei Böcke zum Sündopfer; er legte seine priesterlichen Kleider an, schlachtete zuerst den Farren, und ging mit Blut von demselben und mit Räuchwerk und Kohlen hinter den Vorhang in das Allerheiligste. Daselbst räucherte er, und sprengte mit seinem Finger von dem Blut des Farren gegen den Deckel der Bundeslade, den sogenannten Gnadenstuhl, zur Versöhnung seiner eigenen Sünde. Danach ging er hinaus und führte die beiden Böcke vor die Thür der Stiftshütte, und warf das Loos über dieselben. Den Bock, welchen das Loos traf, schlachtete er, nahm von dem Blute desselben, ging abermal in das Allerheiligste, und sprengte eben so gegen den Önadenstuhl. Dadurch sollte das Heiligthum von der Uebertretung der Kinder Israel gereinigt und versöhnt werden. Darnach ging er hinaus, legte seine beiden Hände auf das Haupt des andern, lebendigen Bockes, und bekannte auf ihn alle Missethat und Uebertretung der Kinder Israel; ein Mann aber mußte den Bock darnach in die Wüste führen, und laufen lassen. Hierauf brachte er noch Brandopfer dar. Die beiden erst geschlachteten Thiere aber wurden hinaus vor das Lager gebracht, und ganz und gar verbrannt. An diesem Werke sehen wir, wie das Amt des Hohenpriesters ein Mittleramt zwischen Gott und dem Volke war, die Sünde zu versöhnen. Es bleibt uns noch die Frage dabei übrig, was wirkte denn solcher Dienst und Opfer? Konnte dadurch wirklich die Sünde versöhnt werden? Das Versöhnen und Wegnehmen der Sünde geschieht in der ganzen Welt nur durch Einen, durch Jesum Christum, welcher das Lamm Gottes ist, das der Welt Sünde trägt. Wirklich weggenommen und versöhnt find die Sünden aller Derer, die an ihn glauben. Weil aber jene noch nicht an den gekreuzigten Jesum Christum glauben konnten, denn er war noch nicht erschienen, so gab ihnen Gott diese Vorbilder auf

« ¡è͹˹éÒ´Óà¹Ô¹¡ÒõèÍ
 »