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in Noth und Tod ist Immanuel unsre Zuflucht, daß wir mit dem Apostel Paulus im Glauben sagen dürfen: „Ist Gott für uns, wermag wieder uns sein? Welcher auch seines eigenen Sohnes nicht hat verschonet, sondern hat ihn für uns Alle dahin gegeben, wie sollte er uns mit ihm nicht Alles schenken. Wer will die Auserwählten Gottes beschuldigen? Gott ist hier, der da gerecht macht. Wer will verdammen? Christus ist hier, der gestorben ist, ja vielmehr, der auch auferweckt ist, welcher ist zur Rechten Gottes und vertritt uns. Wer will uns scheiden von der Liebe Gottes? Trübsal, oder Angst, oder Hunger, oder Blöße, oder Fährlichkeit, oder Schwerdt? Wie geschrieben steht: Um deinetwillen werden wir getödtet den ganzen Tag, wir sind geachtet, wie Schlachtschafe. Aber in dem Allem überwinden wir weit um deßwillen, der uns geliebt hat. Denn ich bin gewiß, daß weder Tod noch Leben, weder Engel noch Fürstenthum noch Gewalt, weder Gegenwärtiges noch Zukünftiges, weder Hohes noch Tiefes, noch keine andre Creatur mag uns scheiden von der Liebe Gottes, die in Christo Jesu ist, unserm Herrn.

Dem sei Ehre, Preis und Anbetung in Ewigkeit. Amen.

, Herr Jesu, wie können wir Dich würdig loben für solche Deine Gnade, daß Du zu uns bist hergekommen in unser Elend, und hast durch Dein Leiden und Sterben uns mit Gott versöhnt. Siehe, nun haben wir eine Zuflucht vor dem zukünftigen Zorn, nun kann kein Feind uns mehr schaden, denn Hier ist Immanuel! Nun kann uns kein Fall stürzen, wie groß er ist, denn Du bist bei uns, Dein Stecken und Stab tröstet uns. Wer will uns nun noch scheiden von der Liebe Gottes? Wir haben Dich ja, Du unser Immanuel, der Du immerdar lebest und bittest für uns!. Ach, so bleibe, bleibe Du uns immerdar zur Seite, werde Du je mehr und mehr unser Ein und Alles, daß wir mit Dir Widerstand thun am bösen Tage und Alles wohl ausrichten und das Feld behalten, der Du bist Sonne und Schild Allen, so auf Dich trauen. Amen!

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25.

Am Sonntage Palmarum.

Stegesfürste, Ehrenkönig,
Höchstverklärte Majestät!
Alle Himmel sind zu wenig,
Du bist drüber hoch erhöht.
Sollt' ich nicht zu Fuß' Dir fallen,
Und mein Herz vor Freude wallen,
Wenn mein Glaubensaug' betracht't
Deine Herrlichkeit und Macht?
Du kannst Alles aller Orten
Nun erfüll'n und nahe sein;
Meines armen Herzens Pforten
Stell' ich offen: komm' herein!
Komm', Du König aller Ehren!
Du mußt auch bei mir einkehren;
Ewig in mir leb' und wohn',

Als in Deinem Himmelsthron. Amen!—

Geliebte Christen! Es ist heute der Tag, an welchem wir den Einzug Christi in Jerusalem feiern. Er kam, um zu leiden und zu sterben, daß die Schrift erfüllt, und die Welt erlöst würde. Er wußte es zuvor. Er sagte es auch seinen Jüngern voraus in den Worten: Sehet, wir gehen hinauf gen Jerufalem, und es wird alles vollendet werden, was geschrieben ist durch die Propheten von des Menschen Sohn. Denn er wird überantwortet werden den Heiden, und er wird verspottet und geschmähet und verspeiet werden, Und sie werden ihn geißeln und tödten, und am dritten Tage wird er wieder auferstehen." Nun mußte auch erfüllt werden, was der Prophet Sacharja geweissagt hatte, da er sprach: „Aber du Tochter Zion, freue dich sehr, und du Tochter Jerusalem jauchze; siehe,

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dein König kommt zu dir, ein Gerechter und ein Helfer, arm, und reitet auf einem Esel, und auf einem jungen Füllen der Eselinn." So geschah es an diesem Tage. Da freute sich Zion, da jauchzte Jerusalem, d. h. das Volk der Gläubigen frohlockte und ihr Jubel ergriff die ganze Menge, daß sie schrieen und sprachen: „Hosianna, dem Sohne Davids! Gelobt set, der da kommt in dem Namen des Herrn! Hosianna in der Höhe!" Aber wie wunderbar und verborgen find die Wege Gottes! Er kommt als König, jedoch arm; er kommt als ein Gerechter, aber wird bald unter die Uebelthäter gerechnet, verlassen, verurtheilt, gekreuzigt; er kommt als Helfer, und ist bald selbst so hülflos, daß er zittert und zagt und mit dem Tode ringt, daß er gefangen und gebunden wird, daß er, ein Mann der Schmerzen, klagend ausruft: „Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen." Das scheint sich zu widersprechen, und widerspricht sich doch nicht. Er heißt nicht allein Rath, Kraft und Held," sondern auch Wunderbar." So gehen die Wege Gottes, durch Schmerzen zur Freude, durch Angst und Gericht zur Erlösung, durch Unterliegen zum Siege, durch Niedrigkeit zur Herrlichkeit.

Wie Jesus sich erniedrigt hat uns zum Heile, und erhöht worden ist uns zur Seligkeit, davon wird uns unsre heutige Epistel weiter zu reden Anleitung geben, und wir wollen uns zur gottsellgen Beherzigung derselben den Segen Gottes erflehen in einem stillen und andächtigen Gebete.

Epistel: Philipper 2, 5-11.

Ein jeglicher sei gesinnt, wie Jesus Christus auch war. Welcher, ob er wohl in göttlicher Gestalt war, hielt er es nicht für einen Raub, Gott gleich sein, sondern äußerte sich selbst, und nahm Knechtsgestalt an, ward gleich wie ein anderer Mensch, und an Geberden als ein Mensch erfunden. Er niedrigte sich selbst, und ward gehorsam bis zum Tode, ja zum Tode am Kreuz. Darum hat ihn auch Gott erhöhet, und hat ihm einen Namen gegeben, der über alle Namen ist: Daß in dem Namen Jesu sich beugen sollen alle derer Kniee, die im Himmel und auf Erden, und unter der Erde sind; und alle Zungen bekennen sollen, daß Jesus Christus der Herr sei, zur Ehre Gottes des Vaters.

Wir werden nach Anleitung dieser Epistel von den beiden Ständen unsers Herrn, Jesu Christi, reden, und zwar zuerst von dem Stande der Erniedrigung, und dann von dem Stande der Erhöhung.

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Diejenigen unter euch, welche aus ihrem Katechismus-Unterrichte noch die Hauptsachen im Gedächtnisse haben, oder welche es etwa mit ihren Kindern, oder aus eigenem Antriebe wie es denn recht und billig ist, auch in späteren Jahren wieder nachgelernt und also in ihrem Herzen bewahrt haben, wissen, daß wir bei unserm Heilande zwei Stände unterscheiden. Nun findet sich in der heiligen Schrift keine Stelle, aus welcher die Lehre von den beiden Ständen unsers Herrn Jesu Christi so klar und bestimmt hervorginge, als aus dieser Epistel, und wir wollen diese Lehre deshalb nach derselben betrachten. Wir haben dazu noch so viel mehr Veranlassung, als der Tag, an welchem wir die tiefste Erniedrigung des Sohnes Gottes bedenken, und danach die Feste, in welchen wir seinen Sieg und seine Erhöhung feiern, so nahe vor uns liegen. Wir erkennen in dem Erlösungswerke unsers Heilandes eine fortschreitende, oder stufenweise Erniedrigung und eine stufenweise Erhöhung. Nicht in feiner göttlichen Macht und Herrlichkeit, nicht mit den Schrecken des Gerichtes wollte der Herr des Himmels auf die Erde kommen. Sein Donnern und Blißen hatte Israel schon an dem Sinai gehört, die Heiligkeit seines Willens hatten sie schon durch das Gesez kennen gelernt. Das Gesez konnte die Sünder nicht erlösen. Noch wollte er die Widersacher nicht zerschlagen mit eiserner Ruthe, nicht zerschmeißen wie eines Töpfers Scherben, im Grimm seines Zornes. Dies wird erst erfolgen, wenn er kommen wird, zu richten die Lebendigen und die Todten. Seine Liebe gebot ihm, alle Macht und Herrlichkeit abzulegen, in der Armuth eines Knechtes, in der Demuth eines Bittenden, in der freundlichen Gestalt eines Bruders, eines Hirten, der seine verlorene und zerstreute Heerde sucht, zu kommen, fich selbst als Opfer zur Schlachtbank führen zu lassen für sein Volk, und durch die Gewalt der Liebe die Sünder zu überwältigen und selig zu machen. Anders ging es nicht mehr, anders konnten wir fündige Menschen nicht errettet werden. Die Allmacht Gottes allein kann uns Sünder nicht selig machen, und ob sie uns ein Paradies bauen und uns darein seßen wollte; mit dem Stachel des Todes im Herzen, mit dem unreinen Gewissen, mit dem Herzen, dessen Lichten und Trachten böse ist von Jugend auf, können wir auch im Paradiese nicht felig sein. Wenn ein Mensch, im kalten Winter das gefrorene Erdreich zerschlagen und Saamen in die Erde streuen wollte, so sehet ihr ein, daß ihm nichts wachsen würde; wenn aber die Strahlen der Frühlingssonne das Erdreich erwärmen und erweichen, dann keimt und gedeiht die eingestreute Saat. Und diese Lebenssonne ist für unsre Seelen Jesus Christus, der Gekreuzigte, den die Liebe zu uns führte, und dessen Liebe uns zu sich zieht. Ob er wohl in göttlicher Gestalt war, hielt er es nicht für einen Raub, Gott gleich sein." Er

war in göttlicher Gestalt, Gott gleich, ehe er auf die Welt kam. Er selbst deutet uns das an, wenn er spricht: „Und nun verkläre mich, du Vater, mit der Klarheit, die ich bei dir hatte, ehe die Welt war." Er war gleiches Wesens mit dem Vater, nicht geschaffen, sondern vom Vater geboren in Ewigkeit. Gleichwie auf Erden Vater und Sohn in Rücksicht auf ihre Natur von Einer Art sind, so war auch der Sohn Gottes von gleicher Art mit dem Vater, Eine göttliche Natur. Menschen sind nun eifersüchtig auf ihre Macht, Ehre und Hoheit, sie machen dieselbe geltend, und wollen darin erkannt und gefürchtet werden, geben sich untereinander Titel und Ehrenzeichen, und halten ihre Hoheit und ihren Reichthum begierig fest, wie einen Raub, oder eine Beute. Nicht also der Sohn Gottes. Er hielt es nicht für einen Raub, Gott gleich sein; er ließ seine göttliche Macht, Hoheit und Ehre willig fahren, und äußerte sich selbst. Hier leuchtet uns die große, göttliche Liebe zuerst entgegen. Der in göttlicher Macht und Herrlichkeit thronete von Ewigkeit her, entäußert sich aller seiner Herrlichkeit. Er will zum Knechte werden für die verlorenen Seelen seiner Geschöpfe auf Erden. Wenn ein König der Erde aus Liebe zu seinem Volke alle seine Macht, Ehre und Herrschaft, Scepter und Krone ablegte, und würde ein armer Tagelöhner, wohnte in einer Lehmhütte, und diente denen, welche er sonst beherrschte, so hätten wir ein schwaches Abbild von dem, was hier geschehen ist. Ein solcher König würde inwendig ein König bleiben, wenn er auch äußerlich von Allem entblößt wäre, vas sonst einen König umgiebt. So wohnte auch in unserm Heilande inwendig verborgen die ganze Fülle der Gottheit, aber allen Glanz und Herrlichkeit derselben hatte er von sich abgelegt. „Er entäußerte sich selbst, und nahm Knechtsgestalt an, und ward gleichwie ein andrer Mensch, und an Geberden als ein Mensch erfunden." So tritt er in den Stand seiner Erniedrigung ein. Er legt seine göttliche Gestalt ab, er nimmt Knechtsgestalt an, nicht allein Menschengestalt, sondern Knechtsgestalt. Er ist ein Kindlein worden klein, der alle Ding' erhält allein." Ganz armselig ist er geboren. Schon in der Stunde seiner Geburt war für ihn kein Raum in der Herberge, eine Krippe mußte sein Bette sein. "Er ward gleichwie ein andrer Mensch und an Geberden als ein Mensch erfunden." Nachdem die Kinder Fleisch und Blut haben, ist er es gleichermaßen theilhaftig geworden, auf daß er für uns leiden und sterben könne, auf daß er durch den Tod die Macht nehme dem, der des Todes Gewalt hatte, und erlösete die, so durch Furcht des Todes im ganzen Leben Knechte sein mußten. So geschah es, was Johannes schreibt: „Das Wort (welches Gott war) ward Fleisch, und wohnete unter uns, und wir sahen seine Herrlichkeit, eine Herrlichkeit, als des

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