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von der schädlichen Pestilenz." Nun bekennen wir und sagen : Gott hat uns errettet von der Obrigkeit der Finsterniß und verfest in das Reich seines lieben Sohnes, an welchen wir haben die Erlösung durch sein Blut, nämlich die Vergebung der Sünden."

Was willst du nun erwählen, o Christ, der du diese Gnade Gottes, diese Liebe Jesu Christi weißt? Willst du dennoch in deinen Sünden bleiben? Blicke hin nach Christi Kreuz, siehe den Sohn Gottes an, wie er dürstet und verschmachtet, wie er mit Schmerzen und Krankheit beladen ist; siehe, das sind deine Sünden, die er trägt, willst du noch in deinen Sünden bleiben? Höre, wie er unter deiner Last klagt; siehe, wie er unterliegt und seinen Geist aufgiebt; das sind deine Sünden, die ihm den Tod zu Wege brachten willst du noch in deinen Sünden bleiben? Entartetes and verlorenes Kind, welches auch von dem Schmerze, den es seinem Vater, seiner Mutter mit seinen Sünden verursacht, nicht ergriffen, bewegt und durchdrungen wird! Mehr noch entarteter und verlorner Mensch, den der Schmerz und die Todesangst seines Heilandes nicht bewegen können, von seinen Sünden abzustehen! Verworfener und gottloser Mensch, welcher sich nicht scheut, den Freund, der ihn lieb hat, zu kränken, zu beleidigen! Mehr noch verworfener und gottloser Mensch, welcher nicht ablassen will, den Freund der Seelen, Jesum Christum, der ihn bis in den Tod geliebt hat, mit seinen Sünden zu kränken! Zur Buße, zur Buße soll uns der Anblick des Kreuzes Jesu Christi bewegen! Los sollen wir uns machen von den Banden unsers Halses! Laß dich den Anblick des Kreuzes Christi auf allen deinen Wegen beß. gleiten, richte an demselben alle deine Werke. Kreuzige dein Fleisch sammt den Lüsten und Begierden. Heute ist ein rechter Bußtag für uns, denn es wird uns durch gewaltige Zeichen Buße gepredigt. Buße predigt uns die Geißel und die Dornenkrone, die Jesus trug. Buße predigt uns die Schmach und der Speichel, der ihn bedeckte. Buße predigen uns die Wunden durch seine Hände und Füße. Buße predigen uns das Erdbeben, der zerrissene Vorhang und die zerspaltenen Felsen; vor Allem aber der Tod des Sohnes Gottes, durch welchen er der Welt Sünde getragen hat. Gleichwie jenes Volk zu Jerusalem an seine Brust schlug und umwandte, so wollen auch wir uns selbst strafen und umwenden von allen gottlosen Wegen. Blicke hin nach Golgatha, es steht das Kreuz darauf, an welchem der Sohn Gottes geopfert ward. An diesem Kreuze entscheidet sich dein ewiges Wohl oder Wehe. Wie gefällt, dir die Leidensgestalt des Weltheilandes? Was sagt dein Herz zu dem

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Gedanken: Er hat meine Sünden getragen? Trittst du' ungläubig zurück? oder trittst du gläubig hinzu? Hältst du es für Thorheit? oder sinkest du in den Staub, um anzubeten, und anbe tend zu verstummen? Tritt nicht ungläubig zurück, halte es nicht für Thorheit! ich bitte dich an Christi Statt. Tritt nicht ungläubig zurück, das würde dein Tod sein, es würde dein Gericht sein! Siehe an dem Kreuze Christi entscheidet sich auch für uns Tod und Leben, Himmel und Hölle. „Wer an ihn glaubet, der wird nicht gerichtet, wer aber nicht glaubet, der ist schon gerichtet, denn er glaubet nicht an den Namen des eingebornen Sohnes Gottes.“ Jesus Christus hat unsre Sünden am Kreuze getragen; das Wort ruft uns zum Glauben. Es ist ein armes, nach der Welt Art thörichtes Wort; aber verachte es nicht, es ist für die, welche daran glauben, voll himmlischer, göttlicher Kraft und göttlicher Weisheit. Kannst du es noch nicht um der Wahrheit Gottes willen glauben, der es geredet hat, so glaube es zuerst um der Last deiner Sünde willen. Wo wolltest du hin mit deiner Sündenlast, wer sollte dich ihrer entledigen, wenn nicht dies Opfer da wäre, in welchem Gott es beschlossen hat, die Sünder selig zu machen? Endlich sehet die Liebe an, welche das Herz Jesu Christi erfüllte, welche in ihm stärker war, als der Tod, welche ihn trieb, freiwillig alle diese Last auf sich zu nehmen, sie soll uns bewegen, daß wir auch ihn von Herzen lieben, und ihm unser Leben hingeben. Wer hat je sølche Liebe gehört, solche Liebe zu den verlorenen Sündern. Widerstehe ihm nicht, sondern verlaß Alles, was dein Herz bezaubern könnte, nimm dein Kreuz auf dich, und folge ihm nach. Laßt uns von Grund der Seele zu ihm sprechen: „Ich will dich lieben, meine Krone! ich will dich lieben meinen Gott. Ich will dich lieben ohne Lohne, auch in der allergrößten Noth. Ich will dich lieben, schönstes Licht! bis mir das Herz im Sterben bricht." Amen.

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Herr Jesu, Du hochgelobtes Gotteslamm! das sei aus der Fülle unseres Herzens Dir zugesagt! Du hast uns zuerst geliebt, ja Deine Liebe zu uns verlorenen Sündern war stärker, als der Tod. Für uns, für uns hast Du gelitten und geduldet; für uns, für uns Dein Leben in den bitteren Tod dahingegeben; unsere Krankheit hast Du getragen, unsere Schmerzen auf Dich geladen und sie bezahlet an Deinem Leibe auf dem Holz, auf das wir Frieden hätten, und durch Deine Wunden heil würden. Ach Herr, solch' Erkenntniß ist uns zu wunderlich und zu hoch, und können es nicht begreifen; aber wir sinken anbetend nieder an Deines Kreuzes Stamm, wir schauen mit zuversichtlichem Glauben auf deine Martergestalt, und bitten: o Herr Sefu! laß Leben, Licht, Trost, Kraft und Frieden von Deinem Krenze in unsere Herzen strömen. Laß uns heute im Anblick Deiner Liebe von ganzer Seele absagen dem Teufel unde

allen seinen Werken und allem seinem Wesen, auf daß wir unser Leben hinfort. Dir zum schuldigen Dankopfer hingeben, und im Glauben und Gehorsam Dir. treu sein bis an unser legtes Ende. Das wollest Du geben, o Heiland! denn ohne Dich können wir nichts thun. So ziehe uns, ziehe uns zu Dir, damit Du an uns Deine Lust sebest, und wir als Dein Schmerzenslohn Dir willig Opfer bringen im heiligen Schmuck. Amen!

27.

Am ersten Ostertage.

Willkommen, auferstand'ner Held,
Herr Jesu! der du hast gefällt
Durch Deinen Tod des Todes Macht,
Und Gottes Gnade wiederbracht.
Willkommen, singend Seelenheil,
Mit der verlangten Beute Theil!
Schreib' unter Deiner Siegesfahn'

Mich, Deinen theu'r Erlösten an. Amen! —

Geliebte Christen! Unser Heiland Jesus Christus, Gottes Sohn ist heute von den Todten auferstanden. Sein Leichnam war, wie ihr wisset, noch am Freitag Abend in ein neues Grab gelegt worden. Da kehrten denn die Jünger sammt den Weibern um, und bereiteten Spezerei und Salben; und den Sabath über waren sie stille. nach dem Gesez. Aber an der Sabather einem kommt Maria Magdalena früh, da es noch finster war, zum Grabe, und siehet, daß der Stein vom Grabe hinweg war, denn ihn hatte, wie ihr wisset, ein Engel vom Himmel fortgewälzt, da Jesus Christus auferstand. Maria aber wußte das nicht. Da läuft sie, und kommt zu Simon Petro, und zu dem anderen Jünger, welchen Jesus lieb

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hatte, und spricht zu ihnen: „Sie haben den Herrn weggenommen aus dem Grabe und wir wissen nicht, wo sie ihn hingelegt haben.“ Da ging Petrus und der andre Jünger hinaus, und kamen zum Grabe. Es liefen aber die zwei mit einander, und der andere Jünger lief zuvor, schneller, denn Petrus, und kam am ersten zum Grabe, kuket hinein, und siehet die Leinen gelegt: er ging aber nicht hinein. Da kam Simon Petrus ihm nach, und ging hinein in das Grab, und siehet die Leinen gelegt, und das Schweißtuch, das Jesu um das Haupt gebunden war, nicht bei den Leinen gelegt, sondern beiseits, eingewickelt, an einem besondern Ort. Da ging auch der andre Jünger hinein, der am ersten zum Grabe kam, und sahe es, und glaubte es. Denn sie wußten die Schrist noch nicht, daß er von den Todten auferstehn müßte. Da gingen die Jünger wieder zusammen. Maria aber stan vor dem Grabe, und weinete draußen. Als sie nun weinete, kukte sie in das Grab, und sieht zwei Engel in weißen Kleidern sizen, einen zu den Häupten, und den andern zu den Füßen, da sie den Leichnam Jesu hingelegt hatten. Und dieselben sprachen zu ihr: „Weib, was weinest Du?" Sie spricht zu ihnen: Sie haben meinen Herrn weggenommen, und ich weiß nicht, wo sie ihn hingelegt haben." Und als sie das sagte, wandte sie sich zurück, und siehet Jesum stehen, und weiß nicht, daß es Jesus ist. Spricht Jesus zu ihr: „Weib, was weinest Du? Wen fuchest Du?" Sie meint es sei der Gärtner, urd spricht zu ihm: Herr, hast du ihn weggetragen, so sage mir, wo hast du ihn hingelegt? so will ich ihn mir holen." Spricht Jesus zu ihr: „Maria!" da wandte sie sich um, und spricht zu ihm: „Rabbuni; d. H. Meister. Spricht Jesus zu ihr: „Rühre mich nicht an, denn ich bin noch nicht aufgefahren zu meinem Vater. Gehe aber hin zu meinen Brüdern, und sage ihnen: Ich fahre auf zu meinem Vater, und zu eurem Vater, zu meinem Gott, und zu eurem Gott." Maria Magdalena kommt, und verkündiget den Jüngern: „Ich habe den Herrn gesehen, und solches hat er zu mir gesagt.“ Das war das erste= mal, daß Jesus sich nach seiner Auferstehung offenbarte. Diesen großen, wunderbaren Tag der Auferstehung Jesu Christi feiern wir heute. Wollte Gott, wir feierten ihn recht, wir feierten ihn durch ein rechtes Auferstehen aus den Sünden. Was das sagen will, davon werden wir nach Anleitung der heutigen Festepistel ein Mehreres reden, und wollen uns dazu in einem stillen Gebete den Segen Gottes erflehen, wenn wir noch zuvor aus dem Liede: „Christi Leben tröstet mich" den dritten und vierten Vers, wo es anhebt „Gott sei Lob, ich weiß, ich weiß mein Erlöser ist am Leben“ miteinander werden gesungen haben.

Epistel: Korinther 5, 6-8.

Euer Ruhm ist nicht fein. Wisset ihr nicht, daß ein wenig Sauerteig den ganzen Teig versäuert? Darum feget den alten Sauerteig aus, auf daß ihr ein neuer Teig seid, gleichwie ihr ungesäuert seid. Denn wir haben auch ein Osterlamm, das ist Christus, für uns geopfert. Darum lasset uns Ostern halten, nicht im alten Sauerteige, auch nicht im Sauerteige der Bosheit und Schalkheit, sondern in dem Süßteige der Lauterkeit und der Wahrheit.

Nach Anleitung dieser Epistel wollen wir nun davon reden, daß wir als Christen geistlich Ostern halten, oder geistlich auferstehen sollen. Dabei werden wir zuerst fragen: Warum? 2) durch welche Kraft? 3) woran sollen wir als geistlich Auferstandene zu erkennen sein?

Wir fragen also zuerst: Warum sollen wir geistlich auferstehen? Euer Ruhm ist nicht fein," schreibt der Apostel Paulus an die Christen zu Korinth, wisset ihr nicht, da ein wenig Sauerteig den ganzen Teig versäuert?" Diese Worte gehen dem Zusammenhange nach darauf, daß die Christen zu Korinth einen Menschen unter sich geduldet hatten, der in solchen, schweren Sünden lebte, wie sie selbst unter den Heiden selten vorkamen. Diesen sollten sie ausfegen aus ihrer Gemeinschaft, denn wie ein wenig Sauerteig den ganzen Teig versäuert, so könne dieser Uebelthäter die ganze Gemeinde anstecken. Wie nun die ganze Gemeinde ein Tempel Gottes ist durch den heiligen Geist, so ist auch im Kleinen jedes einzelne Christenherz ein Tempel Gottes durch den heiligen Geist, und wir können die Ermahnungen, welche der Apostel hier der ganzen Gemeinde giebt, sehr wohl auf unsre Herzen anwenden. „Ein wenig Sauerteig versäuert den ganzen Teig." Eine gehegte und genährte Sünde vernichtet den ganzen Glauben und die ganze Liebe zu Jesu Christo in dem Herzen. „Darum feget den alten Sauerteig aus, auf daß ihr ein neuer Teig seid, gleichwie ihr ungesäuert seid." Das Bild in diesen Worten ist davon hergenommen, daß die Israeliten zum Oster, oder Passahfeste ungesäuertes Brodt essen mußten. Nun vergleicht der Apostel die gläubig gewordenen Christen mit einem ungesäuerten Teig, die Sünde in ihnen aber mit dem Sauerteig, welcher, wenn er nicht abgethan und ausgefegt würde, den ganzen Teig wieder versäuern, d. H. den ganzen Menschen wieder in die Gewalt des Satans zurückbringen würde.

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