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sind, vor den zerbrechlichen Pfeilen der menschlichen Klugheit im mindesten zu wanken. Daran soll ein Christ sich halten, und wissen, daß Gottes Wort dennoch währ und gewiß bleiben muß, ob auch alle Menschen es leugneten, auf daß Gott sei wahrhaftig und alle Menschen falsch," wie geschrieben steht. Es sind aber folgende Zeugnisse des Alten und Neuen Testaments hierbei besonders zu bedenken: Hiob spricht Capitel 19 in seinem tiefsten Schmerze, als ihn der Schmerz trieb, zu seinen Freunden zu sägen v. 21 „Erbarmet euch meiner, erbarmet euch meiner, ihr meine Freunde, denn die Hand Gottes hat mich berühret. Ach daß meine Reden geschrieben würden! Ach daß sie in ein Buch gestellt würden! mit einem eisernen Griffel auf Blei, und zum ewigen Gedächtniß in einen Fels gehauen würden!" (in diesem seinem tiefsten Schmerze ist das sein größester Trost, daß er sagen kann): „Aber ich weiß, daß mein Erlöser lebt, und er wird mich hernach aus der Erde auferwecken; und werde darnach mit dieser meiner Haut umgeben werden, und werde in meinem Fleisch Gott sehen. Denselben werde ich mir sehen, und meine Augen werden ihn schauen, und kein Fremder." Der Prophet Jesaias spricht Capitel 26 in seinem Gebete zu Gott: „Aber deine Todten werdeu leben, und mit dem Leichnam auferstehen. Wachet auf, und rühmet, die ihr lieget unter der Erde, denn dein Thau ist wie der Thau eines grünen Feldes. Aber das Land der Todten wirst du stürzen." Beim Propheten Daniel lesen wir im zwölften Capitel das Wort des Herrn, da es heißt: „Viele, so unter der Erde schlafen liegen, werden aufwachen, etliche zum ewigen Leben, etliche zur ewigen Schmach und Schande." Und zulegt spricht der Engel des Herrn zum Daniel selbst: „Dû aber, Daniel, gehe hin, bis das Ende komme, und ruhe, daß du aufstehest in deinem Theil am Ende der Tage!!

Im Neuen Testamente finden wir, daß unser Herr Christus, Johannes 5, 28 und 29 spricht: Verwundert euch deß nicht. Denn es kommt die Stunde, in welcher Alle, die in den Gräbern sind, werden seine Stimme hören, und werden hervorgehen, die da Gutes gethan haben, zur Auferstehung des Lebens, die aber Uebles gethan haben, zur Auferstehung des Gerichts.' Wir hören ihn ferner, wie er die Sadducäer widerlegt, und ihnen erweist, daß allerdings die Todten auferstehen und leben werden. Wir finden das Bekenntniß, welches Martha ihm abgelegt, da sie spricht: „Ich weiß wohl, daß er auferstehen wird in der Auferstehung am jüngsten Tage." Wir hören ferner, wie Jesus seinen Jüngern sagt: "Fürchtet euch aber vielmehr vor dem, der Leib und Seele verderben mag in die Hölle." Merket auf die Worte: „der Leib und Seele verderben mag in die Hölle, denn sie zeigen deutlich an, daß auch der Leib der Gottlosen an ihrer Verdammniß Theil

haben wird. Mehr aber, als alle diese Zeugnisse, überführt uns die Auferstehung Christi selbst von der Wahrheit dieser Lehre. Von ihm wissen wir, daß er ein wahrhaftiger Mensch gewesen, und in allen Dingen seinen Brüdern gleich geworden ist, doch ohne Sünde. Von ihm wissen wir, daß er dem Tode unterworfen war um unsertwillen, daß aber sein Leib die Verwesung nicht gesehen hat, sondern am dritten Tage ist er mit einem verklärten Leibe wieder aus dem Grabe hervorgegangen, und darnach vor den Augen seiner Jünger aufgehoben gen Himmel. Gerade dasselbige ist es, dessen wir im Glauben warten und hoffen, und wie uns keine Gewalt, weder im Himmel, noch auf Erden, die Wahrheit entreißen kann, daß Jesus von Nazareth, der Sohn Gottes, als Mensch gestorben und auferstanden ist, so wird uns auch keine Macht den Glauben nehmen können, daß auch wir aus den Gräbern wieder hervorgehen, und mit Christo leben werden, vorausgesezt, daß wir hier seine lebendigen Glieder sind. Wer will es denn leugnen, daß Jesus Christus von den Todten auferstanden, und aufgehoben ist zur Rechten der Majestät in der Höhe? wer will es leugnen, ohne der Lügengeist selbst, der Alles leugnet, was Wahrheit heißt? Ist aber Christus auferstanden, wer darf denn noch sagen, die Auferstehung der Todten sei nichts.

Die Lehre von der Auferstehung der Todten gehört nothwendig in den ganzen Zusammenhang des Evangeliums. Christus hat nicht allein der Menschen Seelen erlöset, sondern auch die Leiber der Heiligen sind seine Tempel, darin er wohnet durch den heiligen Geist. So nun," so schreibt der Apostel Paulus Römer 8, 11: "So nun der Geist dessen, der Jesum von den Tødten auferwecket hat, in euch wohnet; so wird auch derselbige, der Christum von den Todten auferwecket hat, eure sterbliche Leiber lebendig machen um deßwillen, daß sein Geist in euch wohnet.“ Ihr werdet beim Forschen in der heiligen Schrift bemerkt haben, daß die Gläubigen in Christo zu ihrem Troste in Leiden oft hingewiesen werden auf den Tag der Auferstehung, an welchem Christus unsern nichtigen Leib verklären wird, daß er ähnlich werde seinem verklärten Leibe, nach der Wirkung, damit er kann auch alle Dinge ihm unterthänig machen. Daraus sehen wir deutlich genug, daß wenn auch der Herr zu jenem Schächer sprach: "Heute wirst du mit mir im Paradiese sein;" doch der Zustand der Seele nach dem Tode, so lange sie von dem Leibe getrennt ist, nur ein unvollkommener ist, und daß die Erlöseten erst dann zum vollkommenen Genusse der Seligkeit gelangen, wenn auch ihre Leiber am jüngsten Tage, nach Christi Ebenbild verklärt, zur ewigen Herrlichkeit erhoben werden.

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Die Lehre von der Auferstehung der Todten ist unsers Glaubens Anker und Krone. „Ist die Auferstehung der Todten nichts, so ist auch Christus nicht auferstanden,“ und was wären wir, wenn wir diesen Fels unsers Heiles nicht hätten. „Ist Christus nicht auferstanden," so sagt der Apostel Paulus in unserm Terte, - so ist unsre Predigt vergeblich, so ist auch euer Glaube vergeblich." So wären die heiligen Apostel falsche Zeugen Gottes, die wider Gott gezeugt hätten, er hätte Christum auferwecket, den er nicht auferwecket hätte, so die Todten nicht auferstehen. Ist aber Christus nicht auferstanden, so ist euer Glaube eitel, so seid ihr noch in euren Sünden; so sind auch die, so in Christo entschläfen sind, verloren. Hoffen wir allein in diesem Leben auf Christum, so wären wir die Elendesten unter allen Menschen, wo er nicht auferstanden wäre." Freilich die Elendesten unter allen Menschen wären wir, die wir unser ganzes Leben, alle Kräfte der Seele, alles Flehen und Ringen, alles Warten und Hoffen auf eine Sache gesezt hätten, die nichts wäre. Was bliebe uns noch, so Christus nicht auferstanden, und unser Glaube an ihn eitel und vergeblich wäre? Müßten wir nicht, wie Hiob, die Stunde verfluchen, die uns geboren hat? hätten wir mehr als ein schreckliches Warten des Gerichtes? Wir wissen aber durch Gottes Gnade, daß Christus auferstanden ist von den Todten, und der Erstling geworden unter Denen, die da schlafen. Leichter sollte uns jemand ausreden, daß wir auf der Erde leben, und hier versammelt find, als uns den Glauben an Christi Auferstehung entreißen. Ist aber Christus auferstanden, so wissen wir auch, daß er unsre sterbliche Leiber lebendig machen wird. Und diese Hoffnung soll uns treiben, nach dem zu trachten, das droben ist, nicht nach dem, das auf Erden ist; Schäße zu sammeln im Himmel, da die Motten und der Rost sie nicht fressen, und da die Diebe nicht nachgraben und stehlen. Diese Hoffnung soll uns treiben, die Schmach und das Kreuz Jesu Christi gern zu tragen, seinen Willen gern zu thun, seinen Namen mit Freuden zu bekennen, um seinetwillen, so er es fordert, auch das Leben darzulegen; denn so das Haus unsrer Hütten zerbrochen wird, so wissen wir, daß wir durch Christi Gnade eine neue, unvergängliche Wohnung haben werden, einen neuen verklärten Leib, und ein unvergängliches und unbeflecktes Erbe, das im Himmel behalten wird zur ewigen Seligkeit. Dazu helfe der allmächtige Gott durch seine Gnade allen armen, fündigen Menschen um Jesu Christi willen! Amen.

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Nun, Herr! an meinem leßten End'
Ich meine arme Seele

In Deine allmächtige Händ'
Getreulich Dir befehle;

Schlaf' also ein im Namen Dein,
Sanft, selig und fein stille:

Am jüngsten Tag' wirst ohne Klag'
Mich wed'n nach Deinem Willen.
Da werd' ich denn stets bei Dir sein,
In Ehr' und Freud' erhoben,
Sammt allen Auserwählten Dein
Ohn' Unterlaß Dich loben,

Dein' Herrlichkeit in Ewigkeit

Mit meinen Augen schauen,

Darauf ich frei das Amen! sprech',

Und laß mir gar nicht grauen. Amen!

31.

Am Sonntage Jubilate.

Ich breite meine Hände aus zu Dir, meine Seele dürstet nach Dir, wie ein dürres Land, Herr, erhöre mich bald, mein Geist vergehet; verbirge Dein Antlig nicht von mir, daß ich nicht gleich werde Denen, die in die Grube fahren. Laß mich frühe hören Deine Gnade, denn ich hoffe auf Dich. Thue mir kund den Weg, darauf ich gehen soll, denn mich verlanget nach Dir. Errette mich, mein Gott, von meinen Feinden; zur Dir habe ich Zuflucht. Lehre mich thun nach Deinem Wohlgefallen, denn Du bist mein Gott; Dein guter Geist führe mich auf ebener Bahn! Amen!

Geliebte Christen! Wir haben am vorigen Sonntage davon geredet, daß die Todten leiblich auferstehen werden, und daß die Allmacht Gottes dabei alle Hindernisse, die uns unüberwindlich scheinen, mit Leichtigkeit-überwinden wird. Ob nun die Erde, oder

das Meer, oder das Feuer, oder ein reißendes Thier unsern Leichnam auflösen und vernichten möge, nur ein Geringes wird es dem Herrn der Heerschaaren sein, aus dem zerbrochenen, irdischen Gefäß des Leibes eine neue, unvergängliche Hütte zu bauen. Wenn wir in Gedanken hinaustreten in die große, weite Schöpfung, wenn wir sehen, wie da Alles vom Größten bis zum Geringsten so herrlich geordnet und gestaltet ist, wie da Alles so groß und unermeßlich, so unzählig und unausforschlich mit und durcheinander lebt und webt und fragen uns dann: Woher ist dies Alles und von wem? so wissen wir, daß der Allmächtige es durch sein Wort aus nichts geschaffen, und Alles so weislich geordnet hat. Also Alles, was unsre Augen sehen, was unsre Gedanken umfassen, oder zum Theil nur ahnen können, von dem Heer der Sterne bis zum Sand am Meere, war nichts, und ist geschaffen worden durch das Wort seines Mundes. Dazu auch die Seelen der Menschen und die Heerschaaren der Engel. Sollte nun, der solche Dinge gethan hat, nicht auch dereinst Macht haben, zu sprechen, daß es geschehe, und zu gebieten, daß es dastehe? Wahrlich, der es verheißen hat, wird es auch thun.

Aber, fragen wir weiter, wann soll das geschehen? Wann wird die Auferstehung der Todten eintreten? Wir wissen aus dem Worte Gottes, daß es am lezten Tage, am Tage des Weltgerichtes geschehen wird, aber so verborgen, als der Lag des Gerichtes ist, so verborgen ist daher auch der Tag der großen Auferstehung aller Todten. Jener Tag wird kommen, wie ein Dieb in der Nacht, wie der Bliz aufleuchtet vom Aufgang bis zum Niedergang, so wird an jenem Tage die Erscheinung des Menschensohnes sein. Er wird eintreffen zu der Stunde, da man es gar nicht meint, gleichwie die Sündfluth kam, da Niemand sich fürchtete, wie dieselbe vollbrachte, was Niemand glaubte. Das Wort Gottes aber giebt einige Zeichen an, wobei die gläubigen Christen das Herannähen des jüngsten Tages erkennen sollen. Dahin gehört, daß zuvor noch die Fülle der Heiden in die Gemeinde Christi eingehe, und dem nach das ganze Israel zu Gnaden komme (Römer 11, 25-26). Dahin gehört, daß zuvor noch der große Abfall kommen muß, und der Mensch der Sünde, der sich überhebt über Alles, was Gott, oder Gottesdienst heißt, und der mit Zeichen und Wundern, und mit allerlei lügenhaftigen Kräften in den Irrthum verführen wird, so es möglich wäre, auch die Auserwählten. Wenn diese und manche andere, im Worte Gottes gegebene Zeichen sich zeigen, dann sollen Christi Glieder wissen, daß der große Tag der Auferstehung und des Gerichts nicht fern ist; der Tag, welchen kein Engel weiß, welchen auch der Sohn Gottes in seiner Niedrigkeit nicht wußte, welchen der Vater seiner Macht vorbehalten hat.

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