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Unser heutiger Text führt uns nun zur Betrachtung der Frage, wie die Todten auferstehen werden, und wir wollen uns zur gottseligen Beherzigung desselben den Segen Gottes erflehen in einem stillen und andächtigen Gebete.

Vespertert: 1. Korinther 15, 20-28, und 35-49.

Nun aber ist Christus auferstanden von den Todten, und der Erstling geworden. unter denen, die da schlafen. Sinkemal durch einen Menschen der Tod, und durch einen Menschen die Auferstehung der Todten kommt. Denn gleichwie sie in Adam alle sterben, also werden sie in Christo alle levendig gemacht werden. Ein jeglicher aber in seiner Ordnung: Der Erstling Christus. Darnach die Christo angehören, wenn er kommen wird. Darnach das Ende, wenn er das Reich Gott und dem Vater überantworten wird, wenn er aufheben wird alle Herrschaft, und alle Obrigkeit und Gewalt. Er muß aber herrschen, bis daß er alle seine Feinde unter seine Füße lege. Der lezte Feind, der aufgehoben wird, ist der Tod. Denn er hat ihm alles unter seine Füße gethan. Wenn er aber sagt, daß es alles untergethan sei, ist es offenbar, daß ausgenommen ist, der ihm alles untergethan hat. Wenn aber alles ihm unterthan sein wird, alsdann wird auch der Sohn selbst unterthan sein dem, der ihm alles untergethan hat, auf daß Gott sei alles in allem. Möchte aber jemand sagen: Wie werden die Todten auferstehen? Und mit welcherlei Leibe werden sie kommen? Du Narr, daß Du säest, wird nicht lebendig, es sterbe denn. Und das Du säest, ist ja nicht der Leib, der werden soll, sondern ein bloßes Korn, nemlich Weizen, oder der andern eins. Gott aber giebt ihm einen Leib, wie er will, und einem jeglichen von den Saamen seinen eigenen Leib. Nicht ist alles Fleisch einerlei Fleisch, sondern ein anderes Fleisch ist der Menschen, ein anderes des Viehes, ein anderes der Fische, ein anderes der Vögel. Und es find himmlische Körper, und irdische Körper. Aber eine andere Herrlichkeit haben die himmlischen, und eine andere die irdischen. Eine andere Klarheit hat die Sonne, eine andere Klarheit hat der Mond, eine andere Klarheit haben. die Sterne; denn ein Stern übertrifft den andern nach der Klarheit. Also auch die Auferstehung der Todten. Es wird gefäet verweslich, und wird auferstehen unverweslich. Es wird gesäet in Unehre, und wird auferstehen in Herrlichkeit. Es wird gesäet in Schwachheit, und wird auferstehen in Kraft. Es wird gesäet ein natürlicher Leib, und wird auferstehen ein geistlicher Leib. Hat man einen natürlichen Leib, so hat man auch einen geistlichen Leib. Wie es geschrieben stehet: Der erste Mensch, Adam, ist gemacht in das natürliche Leben; und der leßte Adam in das geistliche Leben. Aber der geistliche Leib ist nicht der erste; sondern der natürliche, darnach der geistliche. Der erste Mensch ist von der Erde, und irdisch; der andere Mensch ist der Herr vom Himmel. Welcherlei der irdische ist, solcherlei sind auch die irdischen; und welcherlei der himmlische ist, solcherlei sind auch die himmlischen. Und wie wir getragen haben das Bild des irdischen, also werden wir auch tragen das Bild des himmlischen.

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Wir finden in diesem verlesenen Gottesworte Antwort auf die Frage: Wie werden die Todten auferstehen? und wollen bei Erwägung derselben zuerst hören, in welcher Ordnung, und durch wessen Kraft, und zweitens mit was für Leibern die Todten am jüngsten Tage auferstehen werden.

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Wir fragen also zuvörderst, in welcher Ordnung wird die große Auferstehung erfolgen? Der Erste ist Christus. Er ist schon auferstanden, und mit Leib und Seele zur Herrlichkeit eingegangen. Davon sagt unser Tert: „Nun aber ist Christus auferstanden, und der Erstling geworden unter denen, die da schlafen. Sintemal durch Einen Menschen der Lod, und durch Einen Menschen die Auferstehung der Todten kommt." Der Eine, durch welchen der Tod kommt, ist Adam, der erste Mensch, durch welchen die Sünde in die Welt kommen ist, und der Tod durch die Sünde. Der Eine, durch welchen die Auferstehung der Todten kommt, ist Christus. Darum sagt unser Text: Gleichwie sie in Adam Alle sterben, so werden sie in Christo Alle lebendig gemacht werden." Alle sterben sie in dem Einen, denn der Tod ist zu allen Menschen hindurchgedrungen, dieweil sie Alle gesündigt haben." Alle werden sie in dem Einen lebendig gemacht, denn es kommt die Stunde, in welcher Alle, die in den Gräbern sind, werden die Stimme des Menschensohnes hören, und werden hervorgehen." Ein Jeglicher aber in seiner Ordnung, der Erstling Christus. Darnach die Christo angehören, wenn er kom men wird." Denn er wird mit einem Feldgeschrei, und Stimme des Erzengels, und mit der Posaune Gottes hernieder kommen vom Himmel, und die Todten in Christo, d. h. die im Glauben an ihn entschlafen sind, werden auferstehen zuerst. Danach werden die, welche dann noch im Glauben leben und übrig sind auf Erden, zugleich mit jenen hingerückt werden in den Wolken, dem Herrn entgegen in der Luft, und werden also bei dem Herrn sein allezeit. Davon sagt ein andrer Ausspruch der heiligen Schrift: „Siehe, ich sage ein Geheimniß: Wir werden nicht Alle entschlafen, wir wer den aber Alle verwandelt werden; und dasselbige plöglich in Einem Augenblick zur Zeit der lezten Posaune. Denn es wird die Posaune schallen, und die Todten werden auferstehen unverweslich, wir aber werden verwandelt werden." Christus also ist vorangegangen. Ihm werden zuerst seine Gläubigen folgen: die Gestorbenen werden auferstehen, die noch Lebenden werden verwandelt werden. „Danach kommt das Ende, wenn er das Reich Gott und dem

Vater überantworten wird, wenn er aufheben wird alle Herrschaft und alle Obrigkeit und alle Gewalt." Zulezt also werden alle Uebrigen aus den Gräbern hervorgehn, zur Auferstehung des Gerichts. Denn Christus muß herrschen, bis daß er alle seine Feinde unter seine Füße lege. Der leßte Feind, der aufgehoben wird, ist der Tod." Es soll also der Tod gänzlich aufgehoben werden, daher darf auch nicht Einer in der Gewalt des Lodes bleiben, der Tod wäre ja sonst nicht aufgehoben. So werden denn alle Menschenkinder, die auf Erden gelebt haben, leben und leben werden, von Adam bis auf den Legten, der geboren wird, das Leben wiedersehen, Etliche zum ewigen Leben, Etliche zur ewi gen Schmach und Schande; wie auch der Herr in jenem Gleichnisse sagt: "Um der Erndte Zeit will ich zu den Schnittern sagen: Sammelt zuvor das Unkraut, und bindet es in Bündlein, daß man es verbrenne, aber den Waizen sammlet mir in meine Scheuren."

Kommen wir nun zu der Frage, durch welche Kraft die Auferstehung der Todten geschehen wird, so ist uns schon bekannt, daß allein die Kraft des allmächtigen Gottes solches vermag und vollbringen wird, und wir haben uns nur das noch bemerklich zu machen, wie die Kraft Gottes des Vaters, des Sohnes und des heiligen Geistes in diesem Werke zusammenwirkt. Gleichwie bet dem Werke der Schöpfung Gott der Vater alle Dinge erschuf durch das allmächtige Wort, oder durch den eingebornen Sohn, Jesum Christum, der Geist Gottes aber schwebete auf der Tiefe, daß es im Psalmbuche (33, 6) heißen kann: „Der Himmel ist durch das Wort des Herrn gemacht, und alles sein Heer durch den Geist seines Mundes;" gleichwie wir bei dem Werke der Erlösung sagen, daß Gott der Vater uns geliebt und erlöset hat durch seinen eingebornen Sohn, und daß der heilige Geist das Licht, das Heil und das Leben in unsre Herzen bringt: so wird auch das Werk der Auferweckung aller Todten, wie wir meinen, ein Werk des dreieinigen Gottes sein. Gleichwie der Vater die Todten auferweckt, und macht sie lebendig, also auch der Sohn macht lebendig, welche er will. Das ist aber der Wille deß, der mich gesandt hat, (spricht Jesus Joh. 6, 39), daß ich nichts verliere von Allem, das er mir gegeben hat, sondern daß ich es auferwecke am jüngsten Tage." Und an die Römer 8, 11 lesen wir: „So'nun der Geist deß, der Jesum von den Todten auferweckt hat, in euch wohnet, so wird auch derselbige, der Christum von den Todten auferweckt hat, eure sterbliche Leiber lebendig machen um deßwillen, daß sein Geist in euch wohnet." Der Geist aber ist es, der das Leben in die Todten bringt, der lebendig macht. Habt ihr nicht gelesen, welch ein wunderbares Gesicht einst Hesekkel, der Prophet, sah, welches er im 37. Capitel berichtet? Er schreibt: „Die Hand des Herrn

kam über mich, und führte mich hinaus im Getst des Herrn, und stellte mich auf ein weites Feld, das voller Gebeine lag. Und er führte mich allenthalben da durch, und siehe, des Gebeins lag sehr viel auf dem Felde, und siehe, sie waren sehr verdorret. Und er sprach zu mir: Du Menschenkind, meinest du auch, daß diese Beine wieder lebendig werden? Und ich sprach: Herr, Herr, das weißt du wohl. Und er sprach zu mir: Weissage von diesen Gebeinen, und sprich zu ihnen: Ihr verdorreten Gebeine, höret des Herrn Wort! So spricht der Herr, Herr von diesen Gebeinen: Siehe, ich will Odem in euch bringen, daß ihr sollt lebendig werden? Ich will euch Adern geben und Fleisch lassen über euch wachsen, und mit Haut überziehen, und will euch Odem geben, daß ihr wieder lebendig werdet, und sollt erfahren, daß ich der Herr bin. Und ich weissagte, wie mir befohlen war. Und siehe, da rauschte es, als ich weissagte, und siehe, es regte sich; und die Gebeine kamen wieder zusammen, ein Jegliches zu seinem Gebein. Und ich sahe, und fiehe, es wuchsen Adern und Fleisch darauf, und er überzog sie mit Haut; es war aber noch kein Odem in ihnen. Und er sprach zu mir: Weissage zum Winde und sprich: Wind, komme herzu aus den vier Winden, und blase diese Getödteten an, daß sie wieder lebendig werden! Und ich weissagte, wie er mir befohlen hatte, da kam Odem in sie, und sie würden wieder lebendig, und richteten sich auf ihre Füße. Und ihrer war ein sehr großes Heer." Dieses wunderbare Gesicht muß zwar, wie Hesekiel selbst sagt, auf den geistlichen Tod und die geistliche Auferstehung seines Volkes gedeutet werden: doch sieht man an dem Inhalte desselben, wie dereinst vor dem Wort und dem Geiste des allmächtigen Gottes die Gräber sich aufthun, und das Land der Todten gestürzt werden wird. Wenn dann dem Sohne Gottes, dem König aller Könige, Alles unterthan sein wird, alsdann wird, wie unser Text sagt, auch der Sohn selbst unterthan sein dem, der ihm Alles untergethan hat, auf daß Gott sei Alles in Allem.

Wir kommen zweitens zu der Frage, mit was für Leibern die Todten am jüngsten Tage auferstehen werden! Der Apostel Paulus antwortet auf diese Frage zuerst mit dem Worte: „du Narr." Er erklärt sie also für eine thörichte Frage. Damit aber die menschliche Unwissenheit das Irdische und Himmlische nicht miteinander verwechsele, so läßt er sich doch auf eine ausführlichere Beantwortung ein. Wir wollen also, damit wir uns den Vorwurf des thörichten Fragens nicht zuziehen, über diese Frage nicht menschlich hin und wieder reden, sondern nur die Antwort des

heiligen Apostels näher zu Herzen nehmen. Freilich kann das Verwesliche das Unverwesliche nicht ererben, freilich kann dieser, unser Leib, wie er hier auf Erden ist, Fleisch und Blut, droben im Himmel nicht leben. Er kann aber umgeschaffen und in das himmlische Wesen verklärt werden. Der Apostel Paulus zeigt uns an dem Bilde der irdischen Dinge, daß aus einem Körper ein ganz anderer, neuer werden und hervorgehn könne, daß schon die irdischen Dinge von sehr verschiedener Art sind, daß also nichts hindert, zu glauben, daß es auch himmlische Leiber gebe, die so eingerichtet sind, als ihr neues Leben und ihr neuer Aufenthalt es erfordert. Er sagt: „Das du säest, wird nicht lebendig, es sterbe denn; und das du säest, ist ja nicht der Leib, der werden soll, sondern ein bloßes Korn, nämlich Waizen, oder der Andern Eines. Gott aber giebt ihm einen Leib, wie er will, und einem Jeglichen von den Samen seinen eigenen Leib." Merke also, wenn du jezt die Samenkörner in die Erde streust, so denkest du nicht, daß sie daraus wieder hervorkommen sollen, wie du sie eingestreut hast, sondern du erwartest, daß sie in der Erde verwesen, daß aber aus ihrem Keime ein Neues hervorgehen soll, nämlich ein frisches, grünes, lebendiges Gewächs. Dieses Gewächs liegt dem Keime nach in dem eingestreuten Samenkorn, es ist dasselbe und doch ein ganz neues. So wird es auch mit der Auferstehung der Leiber sein am jüngsten Tage. Nicht umsonst nennt man in der Christenheit den Ort, wo die Todten begraben werden, einen Gottesacker, denn es wird daselbst die Aussaat eingestreut für den großen Erndtetag Gottes, unsers Heilandes. Zu ihrer Zeit wird dieselbe hervorbrechen, und aus den verweslichen Gebeinen werden unverwesliche Leiber hervorgehen, zum ewigen Leben geschickt. Weiter schreibt der Apostel: „Nicht ist alles Fleisch einerlei Fleisch, sondern ein anderes Fleisch haben die Menschen, ein anderes das Vich, ein anderes die Fische, ein anderes die Vögel." So werden auch die himmlischen Leiber ganz anderer Art sein, als die irdischen jezt sind. Eben so verschieden sind schon jezt die himmlischen und irdischen Körper, Sonne, Mond, Sterne, die Einen leuchten so, die Andern anders. Wie nun z. B. ein harter schwerer Stein gar verschieden ist von der leichten, beweglichen Luft, so werden auch die Leiber der Auferstandenen gar verschieden sein, von den Leibern Derer, die auf Erden sind; denn es wird gesäet in Unehre, und wird auferstehen in Herrlichkeit." In Unehre ist das verwesende und vermodernde Fleisch und Bein, aber in Herrlichkeit wird das Auferstandene dastehen. Es wird gesäet in Schwachheit und wird auferstehen in Kraft." In Schwachheit ist dieser hinfällige Leib, mit dem Tode umfangen, den Pfeilen des Todes

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