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gehen, wenn ein Mensch mit Zuversicht des Herzens sagen darf: Ich bin versöhnt mit Gott, ich stehe bei Gott in Gnaden. Aber diese Seligkeit ist nur ein schwaches Abbild von der Freude und Herrlichkeit, welche an den Kindern Gottes in der zukünftigen Welt offenbar werden soll. Da werden die Erlöseten des Herrn wiederkommen mit Jauchzen, ewige Freude und Wonne wird über ihrem Haupte sein; denn der Herr wird denen für ihre Glaubensthat Preis und Ehre und unvergängliches Wesen aus Gnaden geben, die mit Geduld in guten Werken trachten nach dem ewigen Leben.

So helfe denn der allmächtige Gött, daß wir nicht mehr vergeßliche Hörer, sondern rechte Thäter seines heiligen Wortes sein mögen, daß wir den Waisen und Wittwen in ihrer Trübsal beistehen, daß wir uns von der Welt unbefleckt behalten, daß wir mit Freuden Alles thun, was ein reiner und unbefleckter Gottesdienst vor Gott dem Vater heißen kann, auf daß sein heiliger Name durch uns in allen Stücken gelobt und gepriesen werde! Ihm sei Ehre in Ewigkeit! Amen!

So laß denn, o Herr! Dein Wort sich an unseren Herzen lebendig und kräftig erweisen, daß wir hinfort zu Deiner Ehre nach Deinem Willen wandeln. Nimm hinweg alle Trägheit und Lauheit, daß wir die Predigt und Dein Wort nicht mehr so oft verachten, sondern dasselbige gerne hören und lernen, daß wir in der Kraft Deines Geistes durchschauen in das vollkommene Gesez der Freiheit und darin beharren, bis wir nicht mehr sehen durch einen Spiegel in einem dunklen Wort, sondern von Angesicht zu Angesicht. Amen!

35.

Am Himmelfahrtstage.

Wir danken Dir für Deinen Sieg, Du zur Rechten der Kraft erhöheter Heiland, Jesu Christe! daß Du alle Gewalt im Himmel und auf Erden haft wiedergenommen, und Dich geseßet auf den Thron Deiner Herrlichkeit, bis alle Deine Feinde geleget sein zum Schemel Deiner Füße. Wir schicken Dir darum heute unsere Herzen nach, denn wir wissen, daß, wenn Du auch von den Sündern abgesondert, und höher bist, denn der Himmel ist, daß Du dennoch die Sünder annimmst, wenn sie zu Dir kommen, und die Verirrten suchest, wenn sie sich nur wollen finden lassen. So breite denn aus Deine Hirtenarme, und trage uns zu Deiner Heerde, denn unsere Seele sehnet sich nach Deinen Vorhöfen. Ja an der Schwelle Deiner Friedenswohnungen, an den Stufen Deines Thrones, zu Deinen Füßen wollen wir gerne harren und warten, bis Du uns sendest Deine Engel an dem Tage, unserer Erlösung, daß sie uns zu Dir heimholen in Deines Vaters Reich. Zieh' uns nach Dir, Herr Christ, ach führ' uns Deine Himmelsstege! Wir irr'n sonst leicht, und sind verscheucht vom rechten Lebenswege. Amen!

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Geliebte Christen! Ihr wisset wohl von Elia, dem Propheten, daß er ein Mann Gottes war, mächtig von Thaten und Worten. Von diesem lesen wir im zweiten Buche der Könige im zweiten Capitel, daß der Herr ihn wollte im Wetter gen Himmel holen. Nun ging er mit Elisa, feinem Schüler und Gefährten, zusammen von Gilgal. Und Elia sprach zu Élisa: „Lieber, bleibe hier, denn der Herr hat mich gen Bethel gesandt." Elisa aber sprach: "So wahr der Herr lebt und Deine Seele, ich verlasse Dich nicht." Und da sie hinab gen Bethel kamen, gingen der Propheten Kinder (d. i. Schüler), die zu Bethel waren, heraus zu Elisa und sprachen zu ihm: Weißt du auch, daß der Herr wird deinen Herrn heute von deinen Häupten nehmen?" Er aber sprach: „Ich weiß es wohl, schweiget nur stille." Weiter sprach Elia zu ihm: Elisa, Lieber, bleibe hier, denn der Herr hat mich gen Jericho gesandt.

Elisa antwortete wie vorhin. Auch kamen ihnen der Propheten Kinder entgegen aus Jericho, und sprachen so, wie die zu Bethel. Wiederum sprach Elia zum Elisa: „Lieber, bleibe hier, denn der Herr hat mich gesandt an den Jordan." Elisa antwortete wieder: So wahr der Herr lebt und deine Seele, ich verlasse dich nicht. Und er ging mit ihm. Am Jordan aber sprach Elia zum Elisa: Bitte, was ich dir thun soll, ehe ich von dir genommen werde." Elisa sprach: „Daß dein Geist bei mir set zwiefältig." Elia sprach: „Du hast ein Hartes gebeten; doch so du mich sehen wirst, wenn ich von dir genommen werde, so wird es ja sein; wo nicht, so wird es nicht sein." Und da sie mit einander gingen und er redete: fiehe, da kam ein feuriger Wagen mit feurigen Roffen, und Elia fuhr im Wetter gen Himmel. Elisa aber sahe es und schrie: Mein Vater, mein Vater! Wagen Israels und seine Reuter!" und er sahe ihn nicht mehr. Und Elisa faßte seine Kleider, und zerriß fie in zwei Stücke. Und hob auf den Mantel Eliä, der ihm entfallen war, und kehrte um, und trat an das Ufer des Jordan.

Wie nun diese Himmelfahrt des Elia gewiß ein Vorbild der Himmelfahrt Jesu Christi ist, so möge sie uns auch ein Vorbild der Himmelfahrt sein, welcher alle wahren Jünger Christi entgegen gehen. Wie hing aber Elisa an seinem Lehrer und Herrn, an seinem geistlichen Vater! Er konnte ihn um keinen Preis verlassen; er mußte bei ihm sein bis auf die leßte Stunde, um seinen Segen zu genießen; ja als er von ihm genommen ward, sahe er mit Sehnsucht ihm nach, und ließ selbst da noch nicht ab, als er ihn nicht mehr sahe, sondern trug Leide um ihn, voll Verlangen, wieder zu ihm zu kommen. O möchten wir mit ähnlicher Liebe unserem zum Himmel erhöheten Heilande und Erlöser anhangen, das Herz mit inbrünstigem Verlangen nachschicken, und bei ihm ausharren, so würde es uns nicht fehlen, daß wir nicht eine selige Nachfahrt halten sollten. Wir werden hiervon unter Gottes Beistand noch näher reden, und wollen uns zur Betrachtung des göttlichen Wortes den Segen Gottes in einem stillen und andächtigen Gebete erflehen, wenn wir noch vorher aus dem Liede: „Auf Christi Himmelfahrt allein ich meine Nachfahrt gründe, den dritten Vers gesungen haben, welcher anhebt mit den Worten: Ach, Herr! laß diese Gnade mich von Deiner Auffahrt spüren.

Epistel: Apostel-Geschichte 1, 1-11.

Die erste Rede habe ich zwar gethan, lieber Theophile, von allem dem, das Jesus anfing, beides zu thun und zu lehren, bis an den Tag, da er aufgenommen ward, nachdem er den Aposteln (welche er hatte erwählet) durch den heiligen Geist Befehl gethan hatte. Welchen er sich nach seinem Leiden leben

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dig erzeiget hatte, durch mancherlei Erweisungen, und ließ sich sehen unter ihnen vierzig Tage lang, und redete mit ihnen vom Reiche Gottes. Und als er sie versammelt hatte, befahl er ihnen, daß sie nicht von Jerusalm_wichen, sondern warteten auf die Verheißung des Vaters, welche ihr habt gehöret, sprach er, von mir. Denn Johannes hat mit Wasser getauft; Ihr aber sollt mit dem heiligen Geist getauft werden, nicht lange nach diesen Tagen. Die aber, so zusammen gekommen waren, fragten ihn, und sprachen: Herr, wirst du auf diese Zeit wieder aufrichten das Reich Israel? Er sprach aber zu ihnen: Es gebührt euch nicht zu wissen Zeit oder Stunde, welche, der Vater seiner Macht vorbehalten hat; sondern ihr werdet die Kraft des heiligen Geistes empfangen, welcher auf euch kommen wird, und werdet meine Zeugen sein zu Jerusalem, und in ganz Judäa und Samaria, und bis an tas Ende der Erde. Und da er solches gesagt, ward er aufgehoben zusehends, und eine Wolke nahm ihn auf vor ihren Augen weg. Und als sie ihm nachsahen gen Himmel fahren, siehe, da standen bei ihnen zween Männer in weißen Kleidern, welche auch sagten: Ihr Männer von Galiläa, was stehet ihr, und sehet gen Himmel? Dieser Jesus, welcher von euch ist aufgenommen gen Himmel, wird kommen, wie ihr ihn gesehen habt gen Himmel fahren.

Wir wollen, indem wir Christo im Geiste nachsehen, gen Himmel fahrend, bedenken,

wie wir es anzustellen haben, daß wir eine selige Nachfahrt halten.

Da sagen wir zuerst, wir müssen ihm nachsehen; zweitens, wir müssen ihm das Herz nachschicken, dann werden drittens die Engel Gottes das Uebrige thun.

Wie die Jünger Christo nachgesehen haben, das haben wir gelesen; wie sie ihm ihr Herz nachgeschickt haben, das beweist ihr ganzes fernere Leben; was die Engel ihnen gesagt haben, steht gleichfalls in der Epistel. Wir können aber unsere heutige Himmelfahrtsbetrachtung nicht sowohl aus unserem Texte ableiten, als vielmehr nur daran anknüpfen, denn was jene Jünger mit leiblichen Augen sahen, das sehen wir nur im Geiste, und was jene noch nicht sahen, weil es ihnen noch nicht geoffenbaret war durch den heiligen Geist, das ist nun schon offenbar geworden.

Um eine selige Nachfahrt zu halten, sollen wir zuerst Christo nachsehen. Es kann ja nicht so ohne alles Weitere, so ohne alle Vorbereitung geschehen, daß wir in den Himmel eingehen. Was wollte doch ein Mensch in seinen Sünden unter den Heiligen Gottes! Wer den Tod und die Hölle in seinem Busen hat, kann

im Himmel nicht leben, nicht sein. Es würde ihm daselbst nicht anders ergehen, als der Herr in dem Gleichnisse von der königlichen Hochzeit gesagt hat. Der König würde zu ihm sagen:,,Freund, wie bist Du herei gekommen, und hast doch kein hochzeitlich Kleid an?" Er würde verstummen, der König aber zu seinen Dienern sprechen: Bindet ihm Hände und Füße, und werfet ihn in die äußerste Finsterniß hinaus; da wird sein Heulen und Zähnklappen."

Wir sollen Christo nachsehen, um eine selige Nachfahrt zu finden. Was will das sagen? Nichts anders, lieben Christen, als daß wir seine Himmelfahrt sorgfältig betrachten, und daraus zu Herzen nehmen, was Gottes Rath und Wille ist. Was ist dieser gen Himmel Gefahrene hier auf Erden gewesen? Ach, hienieden hat er eine Zeitlang gelebt, ein Fremdling in seinem Eigenthum; ganz arm, wiewohl der Reichste; verachtet, wiewohl der höchsten Ehre werth; leidend, wiewohl er hätte können Freude haben; sterbend, wiewohl er Niemand Unrecht gethan, und kein Betrug in seinem Munde erfunden ist. Er erniedrigte sich selbst, verleugnete sich selbst, entäußerte sich selbst aller seiner Herrlichkeit, gab selbst sein Leben für die Sünder, ward freiwillig gehorsam bis zum Tode, ja zum Tode am Kreuze. Darum hat ihn Gott also erhöhet über alle Himmel, und gesezt zur Rechten der Majestät in der Herrlichkeit. Ist nun aber der Herr Jesus hier auf Erden ein Fremdling gewesen in seinem Eigenthum; wie vielmehr müssen wir hier Fremdlinge sein. Unser Herz muß los von der Welt, und von Dem, was in der Welt ist, wenn wir ihm nachfahren wollen. Was in der Welt ist, Augenhust, Fleischeslust und hoffärtiges Leben, das ist nicht vom Vater, sondern von der Welt; das kann uns nicht zum Himmel ziehen, Christo nach, sondern ziehet uns zur Hölle, dem Satan nach. Ist Christus hier auf Erden arm gewesen, wiewohl er der Reichste war, dem Alles zu Gebote stand; wie vielmehr müssen wir hienieden arm sein. Das Herz muß los von den Gütern dieser Erde, wenn wir ihm nachfahren wollen. Wer arm ist, der sehne sich nicht nach den Gütern des Reichthums, sie helfen nichts zum Himmelreich; wer reich ist, der habe, was ihm Gott gegeben hat, als hätte er es nicht. Der Reichthum ist betrüglich und vergänglich, und es ist schwer, daß ein Reicher ins Reich Gottes komme. Die Güter der Erde können das Herz nicht zum Himmel ziehen, fie ziehen es zur Erde, ja selbst zur Hölle. Ist Christus hier auf Erden verachtet gewesen, obschon er der höchsten Ehren werth war; wie vielmehr müssen wir es in Geduld ertragen, wenn die Welt uns schmäht und verachtet; wie viel weniger dürfen wir eitler Ehre geizig sein. Der Welt Freundschaft ist ja Gottes Feindschaft, und wer weiß, wer kennt das nicht, wie leicht und wie oft uns die Lust, etwas zu scheinen, etwas zu gelten vor den Leuten,

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