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38.**

Am zweiten Pfingsttage.

Komm, Gott Schöpfer, Heiliger Geist,
Besuch das Herz der Menschen Dein,
Mit Gnaden sie füll', wie Du weißt,
Daß Dein Geschöpf soll vor Dir sein.
Zünd' uns ein Licht an im Verstand,
Gieb uns in's Herz der Liebe Brunst,
Das schwach Fleisch in uns Dir bekannt,

Erhalt fest durch Dein Kraft und Gunst. Amen!

Geliebte Christen! Wir feiern auch heute noch das Andenken an die große Ausgießung des heil. Geistes über die ersten Jünger unsers Herrn und Meisters. Alle die großen und seligen Hoffnungen, welche Jesus Christus uns fündigen Menschen erworben hat, würden uns verschlossen und verborgen bleiben, wenn der heil. Geist nicht in unsre Herzen einkehren, und Buße und Glauben darin pflanzen wollte. Stehet nicht geschrieben: Der natürliche Mensch vernimmt nichts vom Geiste Gottes; es ist ihm eine Thorheit, und kann es nicht erkennen, denn es muß geistlich gerichtet sein?" Heißt es nicht an einem andern Orte: „Niemand kann Jesum einen Herrn heißen, ohne durch den heil. Geist?" Da sehen wir, wir würden das heilige Evangelium gar nicht erkennen, wir würden es für Thorheit halten, wenn der heil. Geist unsre Herzen nicht lehrte, und von der Wahrheit überzeugte. Wir würden Jesum nicht als unsern Herrn erkennen und anrufen können, wenn der heil. Geist uns die Augen nicht öffnete. Kein gläubiger Christ soll sich daher in seinem Herzen erheben über die Ungläubigen, welche den Herrn verachten, und seinem Worte nicht glauben. Solche sind wir auch von Natur. Laßt uns vielmehr Gottes Gnade preisen, wenn er uns die Augen aufgethan hat. Wir könnten auch nicht bestehen,

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in der Kindschaft Gottes und in der Wahrheit, wenn der heil. Geist nicht bei uns bleiben und uns erhalten würde im rechten, einigen Glauben. „Ohne mich," spricht der Herr zu seinen Jüngern, könnet ihr nichts thun." Das geht besonders auf die geistlichen Dinge. Nimmt er seinen Geist von uns, so ist es aus mit unserm Glauben, mit unserm Wachen und Beten. Nimmt er seinen Geist von uns, so hat die Welt und der Teufel uns hin, so werden wir das Fleisch nicht dämpfen können. Kein Christ soll sich in seinem Herzen erheben über die, welche aus dem Glauben fallen, und wieder umkehren zu ihren vorigen Sünden. Bist du noch bewahrt im Glauben, stehest du noch, so preise Gott dafür, und siehe zu, daß du nicht fallest. Denke bei dir vielmehr, wenn du einen Gefallenen siehst, so würde ich auch sein, wenn Gottes Geist mich nicht regierte, wenn er um meiner Sünden willen von mir wiche. An dem Allen sehen wir klar genug, wie nothwendig uns die Gabe und der Beistand des heil. Geistes ist, und werden dadurch zu der Frage geführt, wie wir die Gabe des heil. Geistes erlangen, und wie bewahren sollen. Diese Fragen wollen wir unter Gottes Beistand heute näher betrachten, und erflehen uns dazu den Segen Gottes in einem stillen und andächtigen Gebete, wenn wir noch vorher den 4. Vers aus dem Liede: Allein Gott in der Höh' sei Ehr," welcher anhebt: „O Heiliger Geist, Du höchstes Gut," mit einander werden gesungen haben.

Epistel: Apostel-Geschichte 10, 42-48.

Und er hat uns geboten zu predigen dem Volk, und zu zeugen, daß Er ist verordnet von Gott ein Richter der Lebendigen und der Todten. Von diesem zeugen alle Propheten, daß durch seinen Namen alle, die an ihn glauben, Vergebung der Sünden empfangen follen. Da Petrus noch diese Worte redete, fiel der heilige Geist auf alle, die dem Wort zuhöreten. Und die Gläubigen aus der Beschneidung, die mit Petro gekommen waren, entseßten sich, daß auch auf die Heiden die Gabe des heiligen Geistes ausgegossen ward. Denn sie höreten, daß sie mit Zungen redeten und Gott hoch priesen. Da antwortete Petrus: Mag auch jemand das Wasser wehren, daß diese nicht getaufet werden, die den heiligen Geist empfangen haben, gleichwie auch wir? Und befahl sie zu taufen in dem Namen des Herrn. Da baten sie ihn, daß er etliche Tage da bliebe.

Wir finden in dieser Epistel die Nachricht: „Da Petrus noch diese Worte redete, fiel der heil. Geist auf Alle, die dem Worte zuhörten." Diese waren Heiden, und sonst unbekannt mit dem Worte des Heiles. Wir kommen hierbei auf die Vermuthung, daß die Gabe des heil. Geistes damit in Zusammenhang

steht, daß sie das Wort des Lebens gerade anhörten und zu Herzen nahmen, daß also das andächtige Anhören des göttlichen Wortes ein Mittel ist, die Gabe des heil. Geistes zu erlangen und zu bewahren. Wir kommen zu der Frage, ob es nicht noch mehr Mittel gebe, diese Gabe zu erlangen, und wollen uns deshalb heute die Frage zur Beantwortung vorlegen: Wie erlangen, und wie bewahren wir die Gabe des heil. Geistes? Wir fragen zuerst: Wie erlangen wir sie? und zweitens: Wie bewahren wir sie?

Wie erlangen wir die Gabe des heil. Geistes? Die ersten Mittheilungen dieser Gabe von oben her, die ersten Wirkungen, die ersten Züge seiner Gnade, sind ein völlig freies Geschenk Gottes, welches er um Christi_willen darreicht, wem er will, nach dem Reichthum seiner Weisheit und Barmherzigkeit. Ein Mensch kann hierzu nichts thun, denn er ist zuvor todt in den Sünden, gleichwie ein leiblich Todter nichts dazu thun kann, daß er wieder lebendig werde. Davon sagt der Herr: „Der Wind bläset, wo er will, und du hörest sein Sausen wohl, aber du weißt nicht, von wannen er kommt, und wohin er fährt; also ist ein Jeglicher, der aus dem Geist geboren ist." Es kann hier also nicht von einem bestimmten Mittel die Rede sein, wodurch ein Mensch den ersten Gnadenzug des heil. Geistes erlange, er ist Gottes Geschenk; das Erste, was wir thun können, das erste Sehnen, das erste Suchen und Fragen nach dem Heile, die erste Neue über die Sünde, das erste Fünklein des Glaubens sind nicht unser Werk und Wollen, sondern sind schon Wirkung des heil. Geistes, der das Herz dadurch bereitet, Christum zu empfangen. Wir haben in unsrer Epistel gehört, daß die Gabe des heil. Geistes auf die Menschen fiel, welche dem Worte des Apostel Petrus zuhörten. Diese waren der Hauptmann Cornelius mit seinem Hause, und andere, die hinzugekommen waren. Es war aber diese Gabe nicht das Erste, was sie von dem heil. Geiste empfingen; denn dieser Cornelius war schon vorher gottselig und gottesfürchtig sammt seinem ganzen Hause, gab dem Volke viele Almosen, und betete immer zu Gott. Da fandte Gott einen Engel zu ihm, der ihm verkündigen mußte, daß sein Gebet erhört sei, und wie er den Weg des Heiles erfahren solle. Daß er und sein Haus gottselig und gottesfürchtig war, sein Gebet und sein Almosen, ging schon aus dem Triebe des heil. Geistes hervor, der sein Herz für den König der Ehren, d. i. für Jesum Christum, bereitet hatte.

Giebt es nun auch kein Mittel in der Menschen Macht, die erste Gabe des heil. Geistes zu erlangen, weil sie ein reines Gnadengeschenk Gottes ist, so können wir doch wissen, womit Gott die ersten Gnadengaben des heil. Geistes zu verbinden pflegt; wer also dieselben von Gott empfangen hat, und wer sie noch empfängt. Die ersten Gaben des heil. Geistes werden von Gott allen Denen gegeben, die als Kinder christlicher Aeltern auf den Tod Jesu Christi ordentlich getauft und in den Schooß der christlichen Kirche aufgenommen werden. Sie sind wiedergeboren aus dem Wasser und Geist, und der erste Hauch des Lebens von oben her ist in ihre Seelen ausgegossen worden. Demnach ist bei uns Allen, die wir hier versammelt sind, nicht mehr, wie bei den Heiden, die Frage, ob wir auch glauben können, ob wir auch zu Christo kommen können; wir können es; es ist nur die Frage, ob wir auch wollen. Wir können es, denn die Kraft ist uns gegeben, die Bande der Hölle sind gelöst, aber wir wollen nicht Alle. Die erste Gabe des heil. Geistes ist ferner allen Denen gegeben, die mit dem Evangelium unterrichtet worden sind, oder die dasselbe verkündigen hören. Gott, der die Welt geliebt hat, der für alle Sünder seinen eingebornen Sohn gegeben hat, läßt sein Evangelium nur zum Heile der Seelen verkündigen; welche er also dazu gelangen läßt, daß sie seine Gnadenbotschaft hören, denen giebt der heil. Geist mit dem Worte auch die Kraft, dasselbe zu glauben und anzunehmen, also daß die Schuld des Unglaubens nicht Gottes, sondern der Menschen ist. In dem Worte Gottes selbst liegt diese erste Kraft und Gabe des heil. Geistes, und dringt mit demselben in die Herzen. Demnach müssen wir abermal sagen, kann bei uns Allen, die wir hier das Wort des Lebens hören, wenn auch umgetaufte Juden, oder Heiden unter uns wären, nicht mehr die Frage sein, ob wir auch glauben und zu Christo kommen können, sondern nur, ob wir wollen; denn wir können es nach der Gnade und Kraft, die Gottes Geist mit dem gehörten Worte in das Herz bringt. Von den Heiden sagt St. Paulus (Römer 10, 14): Wie sollen sie aber anrufen, an den sie nicht glauben? Wie sollen fie aber glauben, von dem sie nichts gehört haben? d. h. fie können ihn nicht anrufen, sie können nicht an ihn glauben; dagegen von Allen, denen das Evangelium zwar verkündigt wird, die aber doch nicht glauben, heißt es:,,Er sandte seine Knechte aus, daß fie die Gäste zur Hochzeit riefen; und sie wollten nicht kommen." Und an dem andern Orte: „Wie oft habe ich euch sammeln wollen, spricht der Herr, wie eine Henne ihre Küchlein sammelt unter ihre Flügel, aber ihr habt nicht gewollt." Ihr Alle also, die ihr das Evangelium von Christo höret, und doch eure Herzen nicht zur Buße und zum Glauben kehrt, ihr Berachtet nicht das Wort

menschlicher Rede und Ermahnung, sondern ihr verschmähet das Heil eures Gottes, und übertäubet mit euren Sünden den Zug des heiligen Geistes an euren Seelen. Er faßt eure Herzen an, daß er sie herumlenke, aber ihr reißet sie los von seiner Gnadenhand, und widerstrebet der himmlischen Kraft. Die Heiden, welche begierig sind nach dem Worte des Lebens, und Gott preisen, der ihnen hilft, werden euch richten, die ihr seine Hülfe verwerfet. Und ihr Alle, die ihr auf Jesum Christum getauft seid und versiegelt mit dem Geiste der Verheißung, doch aber euren Bund mit Gott zerreißet, und dieser Welt nachjaget, ihr zu dienen in ihren Lüsten; ihr verachtet nicht Menschen, sondern Gott, der euch berufen und gesegnet hat. Die Heiden, die ferne sind, tragen zwar die Schuld ihrer Sünden, aber eure Schuld wird zwiefach sein, darum, daß ihr auch den Bund der Gnade verwerfet, und das Leben, das euch gegeben, war, mit Füßen tretet. Es ist kein Zweifel, wir haben Alle die ersten Gaben des heiligen Geistes empfangen, wer aber unter uns ohne rechtschaffene Buße, ohne Glauben an Jesum Christum, also ohne Gehorsam gegen Gott dahin lebt; von dem ist die Gabe gewichen, er hat den Geist betrübt durch seinen Unglauben, und der Geist ist von ihm genommen worden. Es ist ferner kein Zweifel, die Gnade Gottes ist noch bereit über Alle, die das Wort des Lebens hören, er ist bereit, seine Gabe in den Unbußfertigen und Ungläubigen zu erneuern, wenn sie umkehren wollten; der Geist klopfet an bei ihnen, und ruft: „Kehre, wieder, du Abtrünniger, daß dir geholfen werde!" wollte Gott, wir hätten Alle Ohren, die solches hören, Herzen, die solches vernehmen, daß wir Alle. erneuert würden nach dem Ebenbilde Deß, der uns geschaffen hat.

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::: Wenn es nun gewiß ist, daß die Gabe des Gabe des heiligen Geistes uns in der Taufe gegeben ist, uns noch immer dargereicht wird mit dem Worte Gottes, so kommen wir zu der für alle Christen hochwichtigen Frage: Wie können wir diese Gabe in uns bewahren? Bewahren und vermehren, wollen wir sagen, denn das gehört zusammen. Es muß uns Alles daran gelegen sein, daß der Geist Gottes reichlich in uns wohne und wirke. Davon hängt unsre ganze Vereinigung mit Christo, unser Glaube und unsre Liebe ab., Ohne den heiligen Geist steigt kein inbrünstiges Gebet, kein kindliches Abba, Abba, lieber Vater!" aus unsern Herzen zu Gott empor. Ohne den heiligen Geist haben wir den Trost nicht bei uns, daß wir Gottes J sind. Ohne ihn können wir Jesum nicht als unsern Herrn und Erlöser anrufen. Wie follten wir des Fleisches

Geschäfte tödten ohne den heiligen Geist? Wie sollte ches

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