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heilig werdet, das Ende aber das ewige Leben." Oft wird der Segen Gottes über seine Knechte schon in diesem Leben offenbar. „Die Gottseligkeit ist zu allen Dingen nüße, und hat die Verheißung dieses und des zukünftigen Lebens." Aber freilich eben so oft wird der Segen Gottes über seine treuen Knechte in zeitlichen Dingen nicht offenbar, eben so oft müssen Thränen ihre Speise und Trübsal ihre Wohnung sein. Jedoch immer ist ihre Frucht der Friede Gottes, welcher höher ist als alle Vernunft; immer ist ihre Frucht, daß sie heilig werden, daß sie wachsen in der Gnade, immer völliger werden im Glauben und in der Gottseligkeit. Und das Ende dieses Weges ist das ewige Leben, die Krone der Gerechtig= keit aus der Hand des Gnädigen und Barmherzigen. Sie gehen durch den Tod nicht in den ewigen Tod, wie die Sündenknechte, sondern sie gehen durch den Tod ins ewige Leben. Da wird die Sünde und Satan völlig von ihnen überwunden sein. Da werden sie nicht mehr nöthig haben, zu beten: „Führe uns nicht in Versuchung," und: „Erlöse uns von dem Uebel;" sondern sie werden mit den Erlöseten triumphiren und sagen: „Lob und Ehre, und Weisheit, und Dank, und Preis und Kraft, und Stärke sei unserm Gott von Ewigkeit zu Ewigkeit. Denn der Tod ist der Sünden Sold, aber die Gabe Gottes ist das ewige Leben in Christo Jesu, unserm Herrn." So schaffe denn mit Fleiß, o Christ, daß du die Knechtschaft der Sünden, das Joch des Verderbens von deinem Halse abschüttelst und werdest ein Knecht Gottes. Laß los von den verderblichen Wünschen, Lüsten und Begierden, und halte dich an Jesum Christum, den Ueberwinder des Lodes und der Hölle. Laß los von der Welt und ergreife das ewige Leben. Siehe nicht diese Zeit an und das zeitliche Wohlleben, sondern siehe die Ewigkeit an und ihre unvergänglichen Güter. Mensch gedenk' ans Ende! stirb stets den Sünden ab; gieb dich in Gottes Hände, und fürchte nicht das Grab, Sei fertig alle Stunden, halt' dich an Christi Blut, stirbst du in Jesu Wunden, so ist dein Ende gut." Amen!

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Herr, Herr Gott! gnädig und barmherzig, geduldig und von großer Güte und Treue, der du nicht Lust hast an der armen Sünder Tode, lässest sie auch nicht gerne verderben, sondern willst, daß sie sich bekehren und leben: wir bitten Dich, Du wollest die wohlverdienten Strafen unserer Sünten gnädig abwenden, und uns fortan zu bessern Deine Barmherzigkeit mildiglich verleihen,`auf daß wir unsere Glieder, ja Alles, was wir sind und haben begeben zum Dienste der Gerechtigkeit, daß wir, in Deines Geistes Kraft bestehen im Kämpfen wider die Sünde, bis wir empfangen die Gape Gottes, das ewige Leben in Christo Jesu, Deinem Sohn, unserem Herrn. Amen!

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Geliebte Christen! Ihr werdet wohl im Buche Hiob gelesen haben, wie derselbe, nachdem er alle seine Kinder und seine Habe verloren hatte, in dem Allen nicht fündigte, und nichts Thörichtes wider Gott that. Danach aber schlug ihn der Satan unter Gottes Zulaffung mit bösen Schwären von der Fußsohle bis auf den Scheitel. Und Hioh nahm einen Scherben, und schabte sich, und saß in der Asche. Da sprach sein Weib zu ihm: Hältst du noch fest an deiner Frömmigkeit? Ja, segne Gott und stirb!" Er aber sprach zu ihr: „Du redest, wie die närrischen Weiber reden. Haben wir Gutes empfangen von Gott, und sollten das Böse nicht auch annehmen?" In diesem Allem verfündigte sich Hiob nicht mit seinen Lippen. Da aber die drei Freunde Hiobs von allem seinem Unglück hörten, wurden sie Eins, daß sie kämen, ihn zu beklagen und zu trösten. Und da sie ihre Augen aufhoben von ferne, kannten fie ihn nicht, und hoben auf ihre Stimme, und weinten. Sie zerrissen auch ihre Kleider, sprengten Erde auf ihr Haupt und saßen mit ihm auf der Erde 7 Tage und 7 Nächte, und redeten nichts mit ihm, denn sie sahen, daß der Schmerz sehr groß war. Darnach that Hiob seinen Mund auf, und verfluchte seinen Tag, und sprach: „Der Tag müsse verloren sein, darinnen ich geboren bin." Hiob schüttete nun weiter sein zerrissenes Herz aus, und wünschte, daß er das Licht des Tages niemals erblickt hätte. Hierauf reden

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und trösten, strafen und ermahnen ihn seine drei Freunde. Sie reden und Hiob antwortet. Sie reden so vernünftig nach Menschenmeinung, sie reden so tief und so weise, aber ihre Worte wollen nicht haften in dem Herzen des zerschlagenen Mannes, sie kränkten ihn vielmehr, daß er z. B. einmal ausrief: „Was plaget ihr doch meine Seele und peiniget mich mit Worten. Ihr habt mich nun zehnmal gehöhnet, und schämet euch nicht, daß ihr mich also umtreibet." Sie konnten ihn nicht trösten, ob sie schon nach Menschenart verständig redeten, bis endlich der Herr selbst zu reden anfing, und dem Hiob Licht gab und Trost. Da schwiegen seine Freunde, da stillte sich Hiobs Herz, da demüthigte er sich unter Gottes gewaltige Hand, da ward er errettet, und wieder mit Gnade und Segen gekrönt. Es ist etwas Aehnliches, wenn der Geist des Herrn eines Menschen Herz zerschlagen, und ihm seine Sünde geoffenbart hat. Der ist, wie ein Hiob; wie David sagt: „Es ist nichts Gesundes an meinem Leibe vor deinem Drohen." Dem hilft kein menschlicher Trost, ob er noch so weise scheinen möge. Der kann sich mit menschlichen Reden nicht mehr beruhigen. Dem wankt die Erde unter seinen Füßen, die Hölle öffnet sich vor ihm, er will einen Anker haben, der ihn gewißlich hält, er will einen Felsengrund haben, auf den er bauen und sich verlassen kann. Er findet keinen Frieden, als bis der Herr selbst zu ihm geredet hat. Es handelt sich für ihn um Himmel oder Hölle, um Seligkeit oder Verdammniß, da muß er Gewißheit haben, unwandelbare Gewißheit, die nicht wankt in der Noth, im Tode, im Gerichte; wir müssen wissen, was wir haben, was wir sind, auf daß wir uns nicht selbst betrügen, nicht erst zur Erkenntniß kommen, wenn es zu spät sein wird.

Möge nun durch Gottes Gnade die Betrachtung der heutigen Epistel dazu beitragen, daß wir einer freudigen Gewißheit näher kommen. Wir wollen uns zu einer gottseligen Beherzigung derselben den Segen Gottes erflehen in einem stillen und andächtigen Gebete.

Epistel: Römer 8, 12-17.

So sind wir nun, liebe Brüder, Schuldner, nicht dem Fleisch, daß wir nach dem Fleisch leben. Denn wo ihr nach dem Fleisch lebet, so werdet ihr sterben müssen; wo ihr aber durch den Geist des Fleisches Geschäfte tödtet, so werdet ihr leben. Denn welche der Geist Gottes treibet, die sind Gottes Kinder. Denn ihr habt nicht einen knechtlichen Geist empfangen, daß ihr euch abermal fürchten müßtet; sondern ihr habt einen kindlichen Geist empfangen, durch welchen wir rufen: Abba, lieber Vater! Derselbige Geist giebt Zeugniß unserm Geist, daß wir Gottes Kinder sind. Sind wir denn Kinder, so find wir auch Erben, nämlich Gottes Erben, und Miterben Christi, so wir anders mit leiden, auf daß wir auch mit zur Herrlichkeit erhoben werden.

Wir sehen an diesen verlesenen Worten, daß es ein köstliches Ding ist, wenn Jemand weiß, daß er ein Kind Gottes ist. Es liegt uns darum nahe, uns die Frage vorzulegen: Bist du ein Kind Gottes? Es ist nicht genug, daß wir den Wunsch haben, und sagen: „Ich möchte wohl ein Kind. Gottes sein, ich will danach streben." Wer könnte sich in einer so wichtigen Sache mit einer halben Gewißheit genügen lassen. Bist du ein Kind Gottes, oder nicht? O beruhige sich Niemand unter uns mit einer halben Antwort, Niemand mit einem zweifelhaften Gedanken, die Sache muß gewiß sein, denn sie ist von ewigen, unermeßlichen Folgen. Wir sollen nach unserer Epistel die Antwort erkennen 1) aus unserm Wandel 2) aus dem Frieden des Herzens, und 3) aus der Hoffnung, die in uns ist.

Wenn wir am Morgen erwachen, und der Tag mit seinen mancherlei Sorgen und Mühen vor uns liegt; so denkt man wohl Wer bin ich doch, dessen Tage sind, wie eines Tagelöhners ? was ist doch das Leben dieser Erde, daß ein Mensch nach Mühe und Sorgen nach manchem Kummer und Thränen davon muß, und seine Stätte auf Erden nicht mehr gefunden wird?" Nur wenn ich weiß, daß ich ein Kind Gottes bin, nur dann hat dies Erdentreiben für mich einen deutlichen Sinn, nur dann weiß ich, daß mich mein Vater in der Höhe hier erzieht und bereitet für ein anderes und besseres Leben. Aber nun kommt die Frage wieder Bist du denn ein Kind Gottes?" Und wenn wir am Abend zur Ruhe gehen, wenn die Schatten der Nacht uns an die Schatten des Todes erinnern, wenn wir die Augen schließen, und denken müssen: „Es ist ungewiß, ob du sie morgen wider aufthun werdest," dann drängt sich abermal die Frage hervor: „Bist du denn ein Kind Gottes, daß du dich ruhig in seine Hand legen, und sprechen kannst in deinem Herzen: Möge mein Erwachen hier, oder jenseits sein, ich liege in der Hand des Vaters im Himmel, der seine Kinder behütet?". Owie ein großes Ding ist es doch um solchen Glauben, und solche Gewißheit. Wir fragen uns also:,,Bin ich ein Kind Gottes?" Was sagt St. Paulus in unsrer Epistel von den Kindern Gottes? Er sagt:,,So sind wir nun, liebe Brüder, Schuldner nicht dem Fleisch, daß wir nach dem Fleische leben. Denn wo ihr nach dem Fleische lebet, so werdet ihr sterben müssen; wo ihr aber durch den Geist des Fleisches Geschäftetödtet so werdet ihr leben. Denn welche der Geist Gottes treibt, die sind Gottes Kinder." Was hören wir in diesen Worten ? Aufs Erste, wir sind Schuldner, nämlich Gottes Schuldner,

Da Gott so Großes an uns gethan hat, eine ewige Erlösung gestiftet, eine Vergebung der Sünden bereitet; da er uns sogar seinen heiligen Geist ganz unverdienter Weise gegeben hat, so sind wir offenbar seine Schuldner, welche ihm zu danken und zu loben, zu dienen und gehorsam zu sein schuldig sind. Haben wir denn Alle den heiligen Geist von Gott empfangen? Ja freilich, in der heiligen Laufe zuerst, Viele auch nachher noch öfter, wenn sie ihr Herz aufrichtig zur Buße und zum Glauben wandten. Wir könnten also allzumal Kinder Gottes sein, denn wie viele unser getauft find, die haben Christum angezogen; aber wir sind es nicht Alle. Die nach dem Fleische leben, sind nicht Kinder Gottes, sie werden dermaleinst nicht leben, sondern sterben eines ewigen Todes, und werden, weil sie auf das Fleisch gefäet haben, von dem Fleische das Verderben erndten. O daß wir alle die Augen offen hätten, diesen gefahrvollen Weg zu fliehen und zu meiden. Nach dem Fleische leben, heißt die gefährliche Bahn. Was bedeutet daß: nach dem Fleische leben? Fleisch heißt der alte Adam in uns, der alte fündige Mensch. Deffen Werke und Wege sind kein Geheimniß, sondern „offenbar sind die Werke des Fleisches, als da sind: Ehebruch, Hurerei, Unreinigkeit, Unzucht, Abgötterei, Zauberei, Feindschaft, Hader, Neid, Zorn, Zank, Zwietracht, Rotten, Haß, Mord, Saufen, Freffen und dergleichen." "Dergleichen" sind z. B. Hoffahrt, Eitelkeit, Augenluft, Geiz, Prahlerei, Heuchelei, Störrigkeit, Unversöhnlichkeit, Unbarmherzigkeit, und solche mehr. Wo solche Dinge im Herzen einen festen Siz haben, da ist das Leben nach dem Fleische. Wenn fie z. B. an Feiertagen, anstatt ihre Seele in Gott zu erbauen, der Fleisches- und der Augenlust nachgehen, das heißt nach dem Fleische leben. Wenn sie anstatt in Keuschheit zu wandeln, ihr Herz in Wollust weiden, anstatt dem Frieden nachzujagen, Hader, Neid, Zank und Zwietracht in ihren Herzen tragen, das heißt nach dem Fleische leben, und die darinnen wandeln, sind keine Kinder Gottes.

Wohl können auch Kinder Gottes einmal und abermal in solche Sünde fallen, aber ihr Herz hat keinen Frieden mit der Sünde, sondern Krieg. Merken sie vorher, daß die Versuchung kommt, so fliehen sie dieselbe, oder treiben sie von sich. Merken sie nachher, daß sie wider Gott gesündigt haben, so wendet sich ihr Herz eilends zur Buße, sucht Vergebung bei Gott, und wird für ein anderes Mal desto wachsamer. Das wirkt und schafft der Geist Gottes in ihnen, daß sie wachen und beten vor der Anfechtung, daß sie umkehren und Vergebung suchen nach der Uebertretung, daß sie je länger, je eifriger dem Argen widerstehen, ihr Fleisch kreuzigen, und also durch den Geist des Fletches Geschäfte tödten. Die also auf solchem Fuße gegen die Sünde, gegen die Werke des Fleisches stehen, find

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