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schäme mich des Evangeliums von Christo nicht; denn es ist eine Kraft Gottes, die da felig macht Alle, die daran glauben, die Juden vornehmlich, und auch die Griechen. Eintemal darinnen geoffenbart wird die Gerechtigkeit, die vor Gott gilt, welche kommt aus Glauben in Glauben, wie geschrieben steht: Der Gerechte wird seines Glaubens leben." - Wir hören also: Der fündige Mensch wird vor Gott gerecht durch den Glauben an Jesum Christum, indem ihm Gott den Glauben aus Gnaden zur Gerechtigkeit rechnet, ohne Verdienst der Werke. Daher antwortet der Apostel Paulus jenem Kerkermeister, der da fragte: „Was soll ich thun, daß ich selig werde ?" Glaube an den Herrn Jesum Christum, so wirst du und dein Haus felig." Das ist nun der Stein des Anlaufens, und der Fels der Aergerniß, in Zion gelegt. Hieran stoßen sich die Ungläubigen, und werden in ihrem Unglauben verstrickt und gefangen. Dieser göttliche Rath und Weisheit ist ihnen eine Thorheit, fie können es nicht erkennen. Sie sprechen: Da ist das Seligwerden leicht gemacht. Wenn solche Worte menschlich gemeint und geredet find, so sind sie geredet, wie die Narren und Blinden reden; waren fie aber göttlich gemeint, so sind sie wahr; denn der Herr Jesus sagt: „Mein Joch ist sanft, und meine Last ist leicht." Was haben denn diejenigen für Gewinn, welche diese Gerechtigkeit, die aus dem Glauben kommt, annehmen, und Jesu Verdienst und Gnade ergreifen? Können sie die Werke der Liebe und der Barmherzigkeit ersparen? Kommt es nicht darauf an, was für ein Leben sie führen? Die Heiden und Ungläubigen haben das immer gesagt, die christlichen Heuchler haben es immer gethan; aber die lebendigen Glieder Jesu Christi haben dabei immer gedacht und gesagt, wie der Apostel Paulus schreibt: „Das sei ferne! Wie sollten wir in der Sünde wollen leben, der wir abgestorben find?" Wenn wir fragen, und gewiß sein wollen, wodurch wir Sünder gerecht werden, womit wir vor Gott bestehen sollen, so ist die Antwort: Allein durch den Glauben an das Verdienst Jesu Christi, welchen uns Gott aus Gnaden zur Gerechtigkeit rechnet. Dabei bringen wir unsre Werke und Verdienst nicht im Allermindesten in Anrechnung, sondern bauen und vertrauen allein auf Gnade. Dessenungeachtet wissen wir sehr wohl, daß wir ohne den Fleiß in guten Werken solchen Glauben gar nicht in unser Herz fassen, noch ihn darinnen bewahren können. Wenn daher der Apostel Paulus an die Epheser im 2. Capitel schreibt: Aus Gnaden seid ihr selig geworden, durch den Glauben, Gottes Gabe ist es; nicht aus den Werken, auf daß sich nicht jemand rühme;" so sezt er sogleich hinzu, was wohl zu merken ist: Denn wir sind sein Werk, geschaffen in Christo Jesu zu guten Werken, zu welchen Gott uns zuvor bereitet hat, daß wir darinnen wandeln sollen." Was haben denn diejenigen für Gewinn,

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welche diese Gerechtigkeit ergreifen, die aus dem Glauben kommt? fragen wir abermal. Sie haben den Gewinn, daß Christus ihre Sünden tilgt, ihre Schuld auslöscht; daß er zu ihnen spricht: „Du bist mein, ich habe dich erlöset;" daß er sie mit seiner Gerechtigkeit kleidet, und sie am Tage des Gerichtes vertritt; daß sie also mit Jesaias frohlecken können: „Ich freue mich in dem Herrn, und meine Seele it fröhlich in meinem Gott; denn er hat mich angezogen mit Kleidern des Heiles, und mit dem Rock der Gerechtigkeit gekleidet." Sie können sich mit den Worten trösten, die der Herr einstmals in der Nacht der Trübsale Jerusalem zurufen ließ, da er sprach: „Tröstet, tröstet mein Volk! spricht euer Gott; redet mit Jerusalem freundlich und prediget ihr, daß ihre Ritterschaft ein Ende hat; denn ihre Misjethat ist vergeben." Sie können mit Simeon ausrufen: Herr, nun lässest Du Deinen Diener im Frieden fahren; denn meine Augen haben Deinen Heiland gesehn, welchen Du bereitest vor allen Völkern, ein Licht, zu erleuchten die Heiden, und zum Preis Deines Volkes Ifrael. Wer an ihn glaubt, wird

nicht zu Schanden werden.

Dem sei Ehre und Anbetung in Ewigkeit! Amen!

Herr, Du hast den Fels des Heiles in Zion gegründet, Du hast uns, die wir nicht Dein Volk waren, den theuren Namen verkündigen lassen, den Du zum Lichte der Heiden gesezt hast bis an der Welt Ende. Du hast uns von der Finsterniß berufen zu Deinem wunderbaren Lichte, hast schon unseren Vätern Deinen Weinberg aufgethan, und ihnen Deine Heiligthümer zum Erbe gegeben. So nimm denn auch uns bei der Hand, und führe uns auf Deinen Wegen; laß den Namen Jesu unseren Ohren und Herzen einen köstlichen Klang sein, und sein Wort unserer Füße Leuchte, daß wir durch sein Verdienst und Gnade davon bringen mögen die Gerechtigkeit, die vor Dir gilt. Gieb uns treuen Sinn und Beständigkeit, daß wir das Erbe unserer Väter bewähren, und zu Deines Namens Ehre Frucht bringen. Amen! -

51.

Am 12. Sonntage nach Trinitatis.

Herzlich lieb hab' ich Dich, o Herr!

Ich bitt', woll'st sein von mir nicht fern

Mit Deiner Hülf' und Gnaden.

Die ganze Welt erfreut mich nicht,
Nach Erd' und Himm'l frag' ich nicht,
Wenn ich nur Dich kann haben:

Und wenn mir gleich mein Herz zerbricht,
So bist Du doch mein' Zuversicht,
Mein Heil und meines Herzens Trost,
Der mich durch sein Blut hat erlös't.
Herr Jesu Christ, mein Gott und Herr,
Mein Gott und Herr!

In Schanden laß mich nimmermehr. Amen!

Geliebte Christen! Wir lesen beim Propheten Jesaia 35, 3 sq. følgende Verkündigung: „Stärket die müden Hände, und erquicket die strauchelnden Kniee. Saget den verzagten Herzen: Seid getrost! fürchtet euch nicht! Sehet, euer Gott, der kommt zur Rache; Gott, der da vergilt, kommt, und wird euch helfen. Alsdann werden der Blinden Augen aufgethan werden, und der Tauben Ohren werden geöffnet werden. Alsdann werden die Lahmen löcken, wie ein Hirsch, und der Stummen Zunge wird Lob sagen." Und im 8. Verse heißt es: „Es wird daselbst eine Bahn sein und ein Weg, welcher der heilige Weg heißen wird, daß kein Unreiner darauf gehen wird; und derselbige wird für sie sein (d. H. für die Erlöseten) daß man darauf gehe, daß auch die Thoren nicht irren mögen."

Das sind in Wahrheit köstliche und trostreiche Worte. Der Prophet verkündigte sie durch den Geist Gottes, er verkündigte zuvor von Dingen, welche damals noch fern zukünftig waren. Es muß euch nicht schwer sein, zu merken, worauf dieselben zu deuten find, nämlich auf die selige Erlösung, welche kommen sollte, wenn

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die Zeit erfüllt sein würde. Die Zeit ist nun längst erfüllt, und die Erlösung ist gekommen, der heilige Weg ist nun zugerichtet, o möchten wir doch Alle darauf wandeln! - Ihr müden Hände, und ihr strauchelnden Kniee, suchet ihr Stärkung, suchet ihr Erquicung, so kommet, kommet täglich zu Jesu, bei ihm ist euer Heil, bei ihm ist Kraft, bei ihm ist Gnade und viel Vergebung. Ihr verzagten Herzen, die ihr gern los werden wollet von dem Joch eures Halses, von dem Joche der Sünden, kommet zu Jesu! Sein Wort ruft euch entgegen: Seid getrost, fürchtet euch nicht!" Bei ihm ziehet man Stärke an, die Welt zu überwinden, bei ihm entrinnet man dem Tode und der Hölle. Es wandelt sich sicher und köstlich an seiner Hand. Bei ihm darf man mit David sagen: „Der Herr ist mein Hirte, mir wird nichts mangeln." Die Augen der Blinden thuet er auf, die Ohren der Tauben öffnet er, daß man siehet, was sonst kein Auge sieht, und höret, was sonst kein Ohr hört. Sein Geist macht unsre Zunge los, daß wir den Herrn der Herrlichkeit preisen und sagen können: Gelobt sei, der da kommt in dem Namen des Herrn, der mich aus dem Tode errettet und aus der Höllen Banden erlöset hat." Bei ihm ist eine Bahn und ein Weg, welcher der heilige heißt, darauf kein Unreiner gehen darf. Jesus reinigt sein Volk von ihren Sünden, er nimmt von ihnen alle Sünde und Schuld, und kleidet sie mit Kleidern des Heiles. O kommet und wandelt in seinem Lichte! für euch hat er den Weg bereitet, welcher zu der himmlischen Herrlichkeit führt! Zaudert die Stunde ist da. Der Weg ist so köstlich, die Bahn so sicher, daß auch die Thoren nicht irren mögen. Den Armen wird das Evangelium gepredigt," und "was thöricht und nichts ist vor der Welt, hat Gott erwählet." Das ist Niemandem zu hoch, denn er hat es den Unmündigen geoffenbart. Das ist Niemandem zu schwer, denn sein Joch ist sanft und seine Last ist leicht. Das ist Niemandem zu fern, denn denn das Wort ist in eurem Munde und in eurem Herzen. Das ist Niemandem versagt, denn er will, daß allen Menschen geholfen werde. Das werthe Evangelium von der Sünder Erlösung war es, worauf die rechten Israeliten mit großer Sehnsucht hofften. Sie sahen es, daß das Gesetz sie nicht erlösen konnte von ihren Sünden, darum hängten sie ihr Herz an die Verheißungen von dem zukünftigen Heile; diese waren ihr Trost und ihre Hoffnung. Wenn nun unser Manche den Weg wieder umkehren, das Evangelium verachten, und durch das Geseß gerecht werden wollen, so ist das ein großer und gefährlicher Irrthum. Gebe Gott, daß die Herrlichkeit des Evangeliums heute uns Allen flar fein möge, wenn wir es nach Anleitung der Epistel mit dem Geseze vergleichen werden. Wir wollen uns dazu den Segen Gottes erflehen in einem stillen und andächtigen Gebete.

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Epistel: 2. Korinther 3, 4-11.

Ein solches Vertrauen aber haben wir durch Christum zu Gott: Nicht, daß wir tüchtig sind von uns selber, etwas zu denken als vón uns selber; sondern daß wir tüchtig sind, ist von Gott: Welcher auch uns tüchtig gemacht hat, das Amt zu führen des neuen Testaments, nicht des Buchstabens, sondern des Geistes. Denn der Buchstabe tödtet, aber der Geist macht lebendig. So aber das Amt, das durch die Buchstaben tödtet und in die Steine ist gebildet, Klarheit hatte, also, daß die Kinder Israel nicht konnten ansehen das Angesicht Moss, um der Klarheit willen seines Angesichts, die doch aufhöret, wie sollte nicht vielmehr das Amt, das den Geist giebt, Klarheit haben? Denn so das Amt, das die Berdammniß prediget, Klarheit hat, vielmehr hat das Amt, das die Gerechtigkeit prediget, überschwingliche Klarheit. Denn auch jenes Theil, das verfläret war, ist nicht für Klarheit zu achten gegen dieser überschwenglichen Klarheit. Denn so das Klarheit hatte, das da aufhöret, vielmehr wird das Klarheit haben, das da bleibet.

Der Apostel Paulus zeigt in dieser Epistel, warum das Amt des Neuen Testaments weit herrlicher sei, als das Amt des Alten Testaments, er weist nach, wie das Gesez des Alten Testaments den Tod wirkt, das Evangelium aber des Neuen Testaments das Leben. Und eben hiervon wollen wir unter Gottes Beistand weiter reden. Die verlesene Epistel aber ist nicht ganz leicht zu verstehen, und wir wollen daher zuerst versuchen, eine einfache Auslegung derselben zu geben.

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Unter den Christen zu Korinth war mancherlei verkehrtes Wesen aufgekommen, sie waren zum Theil eitel geworden und stolz auf ihre Gaben. Ja manche dünkten sich so weise, daß sie selbst den verachteten, der ihnen die Botschaft des Heiles zuerst gebracht hatte, und durch welchen sie zur Erkenntniß gekommen waren, nämlich den Apostel Paulus. Man kann aus diesem Briefe, welchen der Apostel an sie schrieb, abnehmen, daß sie mancherlei an ihm gefunden hatten, weßhalb sie gering von ihm dachten; z. B. daß er oft sich selbst rühme, oder daß er sich durch Lobebriefe, d. h. durch Empfehlungsschreiben, Gunst und Ansehn zu verschaffen wisse, oder daß er kein rechter Apostel sei, weil er nicht von Anfang bei dem Herrn Christo gewesen, sondern erst nach dessen Hingang zum Apostel berufen war, und dergleichen. Die Antwort des Apostels auf diese Dinge zieht sich durch den ganzen Brief hindurch. Kurz

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