ÀҾ˹éÒ˹ѧÊ×Í
PDF
ePub

ཙཾ ཙྪཱ

vor unsrer Epistel aber antwortet er wegen der Lobebriefe, daß er solche gar nicht bedürfe, weil sie selbst, die Christen zu Korinth, sein lebendiger Lobebrief wären, als die durch seine Predigt an Gott gläubig geworden wären. Das ist klar genug, und alle die Gemeinden, die er gegründet hat, alle die Seelen, die er auf den Weg des Heiles geführt hat, sind für ihn Lob genug und Beweis genug, daß er ein rechter Apostel war. Denn wie könnte Jemand Andere zur Erkenntniß des Heiles und zum lebendigen Glauben führen, wenn er selbst das Heil nicht kennete, und todt wäre, oder wenn Gott nicht mit ihm wäre. Er sagt nun: Ein solches Vertrauen aber haben wir durch Christum zu Gott;" nämlich, daß, der ihn bis dahin tüchtig gemacht habe, das Amt des Geistes zu führen, d. h. das Evangelium lebendig zu verkündigen, ihn auch ferner hierzu tüchtig machen werde. Er bekennt, daß er von sich selber freilich untüchtig sei, etwas zu denken, d. h. etwas Gutes vorzunehmen, vielweniger auszuführen als von sich selber, sondern was er vermöge, das sei von Gott. Laßt uns nicht vergessen, daß wir hiervon lernen sollen. Nicht einmal etwas Gutes zu denken, sind wir von uns selber tüchtig, vielweniger etwas Gutes auszuführen, sondern was wir darin vermögen, ist von Gott. Daß also der Apostel Paulus das Amt Rides Neuen Testaments führte, und das Evangelium predigte, das da lebendig macht, das konnte Niemand leugnen, denn sie selbst waren ja durch ihn lebendig geworden. Nun aber verlangt er, daß fie dieses sein Amt in Ehren halten sollen, weil Gott dasselbige ehre, und beweist ihnen, weil Gott schon das Amt Mosis, das Amt des Alten Testaments mit Glanz und Ehre bekleidet habe, daß so viel mehr das Amt des Neuen Testaments vor Gott in Ehren sei. Als nämlich Moses von dem Berge Sinai herabstieg, wo er von Gott das Gesez empfangen hatte, glänzte sein Angesicht, so daß die Kinder Israel es nicht ansehen konnten. Dieser Glanz zeigte die Ehre an, welche Gott der Verkündigung seines Geseges beilegte. Hat Gott aber schon das Amt also geehrt, welches nur den Buchstaben seines Willens verkündigt, welches den Menschen den Fluch und die Verdammniß predigt, wie vielmehr wird er das Amt ehren, welches die Gnade Gottes verkündigt, welches den Heist giebt, die Gerechtigkeit verkündigt und zum ewigen Leben führt. So weist der Apostel die Christen zu Korinth zurecht, daß sie sich nicht an ihm und an seinem Amte versündigen sollten; denn er wußte, daß dies ihm zwar nicht schaden könne, jenen aber zum Verderben gereichen würde.

[graphic]

19 god Seben wir nun Taalchen Wir nun zu, wie der Apostel in unsrer Epistel Geset und Evangelium einander gegenüber stellt, so finden wir, daß Betde für sich angesehen, herrlich sind, oder, wie es in der Epistel genannt wird, "Klarheit haben;" aber in Rücksicht darauf, was The für uns Menschen wirken, sind sie sehr verschieden. Das Geset Gottes ist heilig und gut. Seine Summa ist die Liebe von reinem Herzen, und dies ist das größeste und vornehmste Gebot im Himmel und auf Erden. Es kann keine besseren Gebote geben, als die find, welche Gott seinem Volke gegeben hat, sie zeigen ganz genau den Weg, den man wandeln soll, um ihm wohl zu gefallen. Aber

können den Sünder nicht gerecht machen, weil sie ihm wohl Jagen, was er thun soll, aber ihm nicht die Kraft geben, es zu ovllbringen. Der Buchstabe tödtet," Man lernt die heiligen Gebote Gottes wohl auswendig, aber sie können das steinerne Herz "aus unserm Fleische nicht wegnehmen, und uns ein fleischernes "geben! Etliche verstehen die Gebote Gottes so obenhin, was die Worte eben sagen, sie bringen es dahin, diefelben äußerlich zu erfülTen sprechen dann mit jenem Jünglinge: Das habe ich alles gehalten von Jugend auf, "und halten sich für gevecht und gut. Da betrügt sie ihr eigenes Herz, daß sie ihre Sünden nicht erkennen. Erkennst du aber deine Sünde nicht, so kannst du auch nicht geheilt werden, und das ist der Tod. Andere sehen tiefer, und erkennen an den Geboten Gottes, daß sie des Ruhmes mangeln, den sie an Gott haben sollten; aber dann läßt das Gesetz sie ohne Trost, ohne Hoffnung, und das ist auch der Tod. Eben so ist es mit dem Gesebe, welches von Natur in unsre Herzen geschrieben ist. Etliche Betäuben das Gewissen, und sehen fast Alles für erlaubt an, was fie gelüftet fürchten nicht den Arm Gottes, sondern nur den Arm "der weltlichen Obrigkeit, und häufen Unrecht auf Unrecht, Sünde auf Sünde und das ist der Tod. Andere werden von ihrem Ge biffen allenthalben verklagt und überführt, erkennen ihr Elend, und Wissen den Erretter nicht, der sie von der Sünde erlösen könnte; da bleibt ihnen nichts übrig, als stumme Verzweiflung, und das ist auch TodDaher hat der Apostel Paulus ganz r recht, wenn er fagt, daß das Gesetz die Verdammniß predige, denn es beschließt Alle unter die Sünde, und spricht über alle Sünder den Fluch us. Arm undelend ist der Mensch, welcher keinen andern Weg zum ewigen Leben weiß, als die Gebote, das Gesetz Gottes. Arm und elend ist der Mensch, welcher auf die Frage, Was muß ich "thun, daß ich selig werde?" keine andere Antwort weißrals chiva die: Lebe tugendhaft, und halte die Gebote Gottes!"Für den Unbußfertigen, für den verstockten Sünder ist die Antwort gut genug, daß er dabei lerne, Buße thun, und sein Elend erkennen; für den Bußfertigen aber und für das zerschlagene Herz ist sie nicht anders,

als wenn man einem Hungrigen einen Stein gäbe, und spräche: Iß, und stärke dich, und sei gutes Muthes. Wie aber? Hat denn Gott seinem Volke also einen Stein für Brod gegeben, da er ihnen das Gesetz gab?

Wir können Gott nicht genug danken, daß er uns noch ein anderes Licht und Heil gegeben, noch einen andern Weg bereitet ■hats: Wohlauf nun alle, die ihr durstig seid, kommt her zum lebendigen Wasser und trinket. Uns ist ein Heiland geboren, von dem I aller Engel Heere nicht genug lobsingen können, deffen Gnade und Ehre aller Menschen Zungen nicht genug lobpreisen können. Es ist mir eine herzliche Freude, daß ich euch den theuren Namen Jesu Christi verkündigen kann, und das aus Glauben und in fester Zuversicht. Dessen will ich auch durch Gottes Gnade nicht müde werden, und soll mir alle Sonntage ein Neues, ein Großes und nein Köstliches sein, das theure werthe Wort zu predigen, daß Christus Jesus gekommen ist in die Welt, die Sünder felig zu machen. Gebe Gott, daß es auch euch alle Sonntage ein Neues und Köstliches sei, die Erbarmungen dessen verkündigen zu hören, der uns berufen hat von der Finsterniß zu feinem wunderbaren Lichte. Ja, tstärket die müden Hände und erquicket die straucheinden Kniee! Er Sist noch nahe, der da war, und der da ist, und der da kommt, der da kommt und wird euch helfen. Noch geht ein Odem von ihmaus, der die Augen der Blinden aufthun kann, der die Wüste amd Einöde luftigs macht, und das Gefilde zum fröhlichen Blühen. Noch gehet, ein Geist von ihm aus, der die Todten lebendig macht, daß sie eilen und ficy sammeln zu seinen Füßen. Wisset ihr, daß der, von dem wir reden, hier mitten unter uns ist? Noch sehen wir ihn nicht, aber es kommt die Stunde, da er selbst einst Versammlung halten, und feine Gemeinde Enden wird von den der Erde. Da werden wir ihn sehen, wie er ist. Da wird sein Mund fegnen, die ihn gesegnet haben, und fluchen denen, die ihm geflucht haben. Aber die Stunde, die slegte, ist noch nicht da. Noch spricht er:,,Kommet her zu mir, ich will euch erquicken," noch ruft er: „Ich stehe vor der Thür und klopfe an, thuet mir auf die Thore der Gerechtigkeit."-Ower ist denn unter uns noch dahinten geblieben bis auf diesen Tag? Wer hat diesem König aller Könige noch bis bis heute Glauben versagt, Gehorsam verweigert? Wollet ihr nicht flug werden zum Himmelreich? wollet sihr es nicht einsehen, daß Jesus die eigene Thür zum ewigen Leben ist? daß wir nur durch ihn Zugang zum Vater haben? Der Geist, der heilige Gottesgeist macht lebendig, er lehret an Jesum glauben und Vergebung der Sünden erlangen in seinem Namen. Er lehret rufen: „Abba, lieber Vater!" Er lehret und hilft das Herz reinigen, das Fleisch kreuzigen, die Welt überwinden. Aber diesen Gottesgeist,

"

[ocr errors]
[ocr errors]

"

"

[ocr errors]

der lebendig macht, kann ja Niemand empfangen ohne durch Jesum Christum. Darum ist Jesus das Erste und Lezte, was wir euch zu verkündigen haben, der Anfänger und Vollender des Glaubens. Von ihm heißt es: „Wendet euch zu mir, so werdet ihr selig, aller Welt Ende. Ich schwöre bei mir selbst, und ein Wort der Gerech tigkeit geht aus meinem Munde, da soll es bei bleiben, nämlich: Mir sollen sich alle Kniee beugen, und alle Zungen schwören und fagen: Im Herrn habe ich Gerechtigkeit und Stärke.“ In ihm finden die Armen und Elenden, die Verlassenen und Verlorenen Gerech tigkeit und Stärke. Er nimmt von ihnen die Schmach und den Schaden der Sünde, er stellet sie unter seinen Schirm und spricht: Diese sind mein, ich habe sie erlöset." O was könnte uns Seligeres begegnen im Leben und im Tode, als dies, unter die Erlöseten des Herrn gezählt zu werden. Die sind im Frieden, ihre Thränen werden gezählt, ihre Prüfungszeit fährt schnell dahin, und wenn fie sich zur Ruhe legen, so tragen die Engel Gottes ihre Seele zu dem, nach welchem sie sich gesehnt haben, den sie geliebt haben, weil er fein Leben für sie hat dargegeben. O ihr Greise, Männer und Weiber, die ihr nach Menschengedanken am nächsten an der Stunde stehet, welche euch von hinnen rufen wird, ihr seid doch wohl Eins geworden mit dem einigen Heilande unsrer Seelen? "Lasset nicht von ihm, sondern bleibet im Glauben fest, nnd gedenket, daß im Tode außer ihm keine Errettung ist. Und ihr Jüngeren, die ihr in des Lebens Kraft oder Blüthe steht, ihr wisset, wie wir mit dem Tode allenthalben umfangen find, ihr wisset, wie leicht es ist, in die Stricke der Sünde und in die Gewalt des Satans zu fallen. Wehe uns, wenn wir ohne Jesum den Ueberwinder dahin führen. Habt ihr den Bund des Friedens mit ihm geschlossen? Wandelt ihr täglich in seiner Kraft und vor seinem Angesichte? O daß wir Alle als mit Einem Munde Jesum unsern Herrn nennen und als unsern König preisen könnten. Ihr Kinder aber, ihr habt Jesum gelernt, wie er die Sünder selig macht. Der Jünger, welchen er lieb hatte, schreibt euch in seinem 1. Briefe: „Und nun Kindlein, bleibet bei ihm, auf daß, wenn er geoffenbaret wird, daß wir Freudigkeit haben, und nicht zu Schanden werden vor ihm in seiner Zufunft." Ja, ihr Alle, laßt uns wachen, laßt uns beten, laßt uns glauben, laßt uns ringen, daß Jesus unser Schild, sein Heil "unsre Krone, seine Gerechtigkeit unser Erbtheil, sein Friede unsre Seligkeit sei! Laßt uns bei ihm bleiben, ihn bekennen, ihn preisen und auf ihn harren, bis er kommen, und das unvergängliche Erbe feinem Volke nach seiner Verheißung geben wird! Amen!

--

[ocr errors]

Das Verlangen der Elenden hörest Du, Herr! ́ihr Herz ist gewiß, daß Dein Ohr darauf merket. Wir freuen uns Deines Erbarmens, daß Du den Elenden und Armen ansiehst, und hilfft denen, die zerschlagenes Gemüth haben. Wir freuen uns Deines Heiles, daß Du Gedanken des Friedens über uns häst, und nicht des Leides, daß Du uns ein unverwelkliches und unbeflecktes Erbe bereitet hast, das behalten wird im Himmel. Aber nun, o Herr!`hilf uns auch daß wir das Wort Deiner Verheißung annehmen mit feinem, gutem Herzen, Damit wir dem Argen widerstehen. Richte unseren ganzen Sinn auf die bletBenden himmlischen Güter; nimm das getheilte Herz hinweg aus uns, und gieb uns ein neues, welches Dir ganz und einzig ánhange, und in Dir seine Freude und Wonne habe. Amen!

[merged small][merged small][ocr errors][ocr errors][merged small]

Geliebte Christen! Der Stammvater des ebräischen Volkes, Abraham, wohnte im Lande Ur in Chaldäa, welches im vorderen Aften lag, sein Vater hieß Tharah, sein Weib Sarai. Zu diesem sprach der Herr: Gehe aus deinem Vaterlande, und von deiner Freundschaft, und aus deines Vaters Hause in ein Land, das ich dir zeigen will. Und ich will dich zum großen Volk machen, und dir einen großen Namen machen. Ich will segnen, die dich segnen, und verfluchen, die dich verfluchen, und in dir sollen gesegnet werden

« ¡è͹˹éÒ´Óà¹Ô¹¡ÒõèÍ
 »