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tomme.",,Sammelt euch nicht Schäße auf Erden," ermahnet er, fondern sammelt euch Schäße im Himmel, die die Motten und Der Rost nicht fressen, und da die Diebe nicht nachgraben und Ftehlen." Sollte das Alles umsonst gesagt und geschrieben sein? Keinesweges! Es ist Ernst mit der Sache. Reichthum ist überaus gefährlich, meistens verderblich für die Seelen. Er führet viel und große Versuchungen mit sich, er ist voll Stricken des Verderbens, er reißt den Menschen hin in thörichte und schädliche Lüste. Wie selten sieht man lebendige Furcht Gottes, herzliche Demuth, kindlichen Glauben an Jesum Christum bei den Reichen dieser Erde! Desto mehr aber sieht man unter ihnen Eitelkeit, Wollust, Unglauben, Hoffahrt, Verachtung Jesu Christi und Troßen auf den nichtigen Reichthum. Meistens macht der Reichthum die, welche ihn besigen, zu seinen Knechten. És ist durchaus kein Glück, sondern in den meisten Fällen ein Unglück, reich zu sein, oder zu werden.

Das können wir begreifen und einsehn, wenn unsre Herzen nicht von der Weltlust bezaubert find. Und doch, wunderbar genug, find wenig Menschen, welche sich diesen gefährlichen Besit nicht wünschen. Jeder traut es sich zu, und denkt, ich würde mich nicht verstricken lassen, ich würde meine Seele bewahren, wenn ich reich würde; als ob uns das Wort Gottes ohne Ursach gewarnt habe vor dieser Gefahr. Laßt uns doch darin den Unglauben gegen Gottes Wort, und unsre eigene Thorheit erkennen, daß wir es besser wissen wollen, als der Herr, der alle Dinge weiß! Laßt uns doch unsre Herzen strafen und solche thörichte Gedanken, und vielmehr mit Salomo beten: Armuth und Reichthum gieb mir nicht." Das Verlangen und Jagen nach Reichthum wäre wohl gut, wenn wir uns nur nach den rechten Gütern ausstrecken wollten, die des Verlangens und Jagens werth sind. Der Herr will es, ihr sollt reich werden, ihr sollt danach ringen vom frühen Morgen bis späten Abend, ihr sollt unermüdlich und unersättlich sein; aber nicht nach Geld und irdischem Gut, sondern nach andern Schäßen.

Von diesen wird uns unsre heutige Epistel näher zu reden Anleitung geben, und wir erflehen uns dazu den Segen Gottes in einem stillen und andächtigen Gebete.

Epistel: 1. Korinter 1, 4-9.

Ich danke meinem Gott allezeit eurenthalben, für die Gnade Gottes, die euch gegeben ist in Christo Jesu, daß ihr seid durch Ihn an allen Stücken reich gemacht, an aller Lehre, und in aller Erkenntniß. Wie denn die Predigt von Christo in euch kräftig geworden ist, also, daß ihr keinen Mangel habt an irgend einer Gabe, und wartet nur auf die Offenbarung unsres Herrn Jesu

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Christi; welcher auch wird euch fest behalten bis ans Ende, daß ihr unsträflic seid auf den Tag unsers Herrn Jesu Christi. Denn Gott ist treu, welchen ihr berufen seid zur Gemeinschaft seines Sohnes Jesu Christi, unsers Herrn.

Nach Anleitung dieser Epistel wollen wir heute von dem Reichthum des Christen näher reden, und zwar zuerst hören, worin er besteht und zweitens betrachten, wie er erhalten und bewahrt wird.

Worin besteht der Reichthum des Christen? Wir haben schon gehört, daß es irdisch Geld und Gut nicht ist. Das kann den wahren Christen nicht reich machen. Ob er gleich viele Hunderttausende besäße, so wäre er doch so arm, wie der ärmste Bettler; denn unter allen seinen Schäßen ist nichts, womit er seine Seele erlösen kann. „Was hilft es dem Menschen, so er die ganze Welt gewönne, und nähme doch Schaden an seiner Seele? Oder was kann der Mensch geben, damit er seine Seele wieder löse ?" Denket euch, wenn Jemand die ganze Welt hätte, daß alle ihre Güter und Aecker, Städte und Dörfer sein wären, der müßte doch reich sein. Für die Erde wohl; aber als Christ hätte er nichts mehr, als der ärmste Bettler. Für den Christen kommt es darauf an, daß er in Gott reich sei, daß seine Seele erlöset und mit Heil und Gerechtigkeit vor Gott gekleidet sei. Was sind die wenigen Jahre hier auf Erden? und was hilft es dem Menschen, wenn er nun nach kurzer Frist mit aller seiner Pracht hinunter in die Grube, ja zur Hölle fahren muß? Der Reichthum des Christen muß etwas Bleibendes sein, was ihm im Tode nicht entrissen wird, ja was ihm den Tod überwinden hilft, und ihn zu der Herrlichkeit des ewigen Lebens führt. Das ganze Glück und Heil des Christen besteht darin, daß er durch Christum zu Gott komme. Darum, was ihn mit Christo verbindet, daß ist Gewinn für ihn, und was ihn von Christo scheidet, das ist Verlust für ihn. Je fester deine Seele an deinem Heilande hängt, desto reicher du bist; je weiter deine Seele von deinem Heilande entfernt ist, desto ärmer du bist.

Ich danke meinem Gott allezeit eurenthalben,— heißt es in unsrer Epistel, für die Gnade Gottes, die euch gegeben ist in Christo Jesu." Der Apostel Paulus schreibt dies an die Christengemeinde zu Korinth. Er sezt hinzu: „Daß ihr seid durch ihn an allen Stücken reich gemacht, an aller Lehre und Erkenntniß; wie denn die Predigt von

Christo in euch kräftig geworden ist, also, daß ihr keinen Mangel habt an irgend einer Gabe, und wartet nur auf die Offenbarung unsers Herrn Jesu Christi.“ b

Der erste Reichthum also, für welchen er Gott allezeit dankt, war die Gnade Gottes, die ihnen gegeben war in Christo Jesu. Haltet das Wort recht fest. Hierin hat der Reichthum des Christen seine Quelle und sein ganzes Bestehen: „Die Gnade Gottes, die euch gegeben ist in Christo Jesu." Wir sind durch unfre Sünde elend und jämmerlich, arm, blind und bloß. Weil das Lichten unsers Herzens böse ist von Jugend auf, weil wir von Natur Kinder des Zornes sind, der Gewalt des Teufels und dem ewigen Lode unterworfen, so ist auch nichts als Armuth und Elend bei uns. Aber ein unermeßlicher Schaz hat sich uns geöffnet, ein unerschöpflicher Reichthum ist uns dargeboten, d. i. die Gnade Gottes in Christo Jesu. Die Gnade und Barmherzigkeit ist es, daß Gott seinen eingebornen Sohn gegeben hat, daß Alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben; die Gnade, daß er seines eingebornen Sohnes nicht hat verschonet, sondern hat ihn für uns Alle dahin gegeben, daß er uns mit ihm Alles schenken will. Die Gnade ist es, daß Christus Jesus gekommen ist in die Welt, die Sünder selig zu machen; zu suchen und selig zu machen, was verloren ist; die Gnade, daß er unsre Schmerzen auf sich geladen, auf daß wir durch seine Wunden heil würden, daß er uns die Gerechtigkeit erworben und aus Gnaden geschenkt hat. "Ihr wisset die Gnade unsers Herrn Jesu Christi, daß ob er wohl reich ist, ward er doch arm um euretwillen, auf daß ihr durch seine Armuth reich würdet." Davon betheuert der Apostel Paulus: „Aus Gnaden seid ihr felig geworden, und dasselbe nicht aus euch, Gottes Gabe ist es, nicht aus den Werken, auf daß sich nicht Jemand rühme." Die Gnade Gottes ist uns gegeben, geschenkt in Christo Jesu. Wir sind es nicht werth, im Gegentheil, wir haben nur Zorn verdient, denn die Sünde war mächtig in uns geworden, mächtig zum Tode und zur Hölle; aber die Gnade Gottes ist noch mächtiger geworden, und hat uns aus Tod und Hölle gerissen; denn das Lamm Gottes hat unsre Sünden getragen. In dieser Gnade Gottes haben wir Vergebung aller Sünden durch den Glauben; in dieser Gnade Gottes haben wir die Gabe des heiligen Geistes, die Kindschaft bei Gott und das ewige Leben durch Jesum Christum unsern Herrn. Durch Christum ist der Fluch versöhnt, der Tod getödtet, die Thür des Himmelreichs. aufgethan. Die Gnade Gottes hat uns aus dem Tode erweckt, unfre Sünde bedeckt, und uns den Odem eingehaucht, daß unsre. Seele das himmlische Leben einathmen und genesen kann. Das ist ein Reichthum, den alle Himmel und ihre Heere, Sonnen und

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Sterne, Engel und Erzengel uns nicht ersehen können. Das ist der Christen Reichthum und Schmuck, wenn sie bei Gott in Gnaden stehn durch Jesum Christum. Da heißt es dann: „wer da hat, dem wird gegeben, daß er die Fülle habe." Wir möchten fragen: Worin zeigt sich dieser Reichthum des Christen? Es ist ja zwar ein verborgener Schatz, den er in seinem Herzen trägt, doch nicht so verborgen, daß er nicht hervorbrechen und leuchten sollte. Was die Gnade Gottes in dem Christen geschaffen und gegründet hat, das führt sie auch weiter, daß es gedeihe und Frucht bringe. Bist du an Christum gläubig geworden, so wirst du auch immer reicher werden an aller Lehre und in aller Erkenntniß. Immer tiefer dringt die Seele ein in die Erbarmungen Gottes, immer fester wird sie im Glauben, immer treuer in der Liebe. Gleichwie die Kinder fangen wir an, und die Hand des Vaters führt uns von Stufe zu Stufe, bis wir nicht mehr Kinder find, die sich wägen und wiegen lassen von allerlei Wind der Lehre, sondern hinankommen zu einerlei Glauben und Erkenntniß des Sohnes Gottes, und ein vollkommener Mann werden, der da sei nach dem Maaße des vollkommenen Alters Christi. Das ist der Anfang, daß die Predigt von Christo uns zu Herzen gehe. Das ist wie Lagesanbruch und Sonnenaufgang in dem Menschen. Es ist gewiß, liebe Christen, ihr werdet es auch selbst schon wissen, so lange die Predigt von Christo uns nicht zu Herzen geht, so lange sind wir todt in den Sünden und voll Finsterniß. Wenn wir aber glauben lernen an seinen Namen, wenn wir mit Thomas zu ihm sagen lernen: Mein Herr! und mein Gott!" Dann gehen wir wie aus dem Grabe hervor. Die Predigt von Christo ist lebendig und kräftig, fie ist eine Kraft Gottes, die da selig macht Alle, die daran glauben. Wie soll ich es nennen, was die Seele des Menschen durchdringt, wenn dies Evangelium ihn ergreift und von ihm ergriffen wird? Es ist wie das Morgenroth der Ewigkeit, es ist Gottes Odem und Geist, heilig, lebendig, gewaltig. Und wenn nun die Predigt von Christo in uns kräftig wird, wie hebt und erfüllt sich da das neue Herz, das uns gegeben ist! Dann sind wir, wie die Träumenden, unser Mund voll Lachens, unsre Zunge voll Rühmens, wie die Pfalmworte sagen, denn der Herr hat Großes an uns gethan. Das ist Christenreichthum, wenn wir gewiß sind, daß unsre Sünden vergeben sind, daß wir einen Fürsprecher haben bei dem Vater, der uns vertritt; wenn wir im heiligen Geiste rufen können: „Abba, lieber Vater!" Das ist Christenreichthum, wenn wir gewißlich sagen können: „Ich weiß, daß mein Erlöser lebt, er hat mich angezogen mit Kleidern des Heils und mit dem Rock der Gerechtigkeit gekleidet, er wird mich hernach wieder auferwecken aus der Erde, und ich werde ihn sehen, ja bei ihm sein in seiner Herrlichkeit. Das ist

Christenreichthum, wenn wir mit Paulus sagen können: „Ich bin gewiß, daß mich weder Tod noch Leben, weder Hobes noch Tiefes, weder Gegenwärtiges noch Zukünftiges, weder Engel noch Gewalt noch Fürstenthum, noch keine andre Creatur scheiden kann von der Liebe Gottes, die in Christo Jesu ist, meinem Herrn." Ein solcher Christ hat keinen Mangel an irgend einer Gabe, sondern wartet nur auf die Öffenbarung unsers Herrn Jesu Christi; und ob ihm gleich Leib und Seele verschmachtet, so ist er doch der Reichste vor Allen, denn der Herr ist allezeit seines Herzens Trost und sein Theil.

Wir kommen zu der zweiten Frage, wie der Reichthum des Christen erhalten und bewahrt werde. Wir hören, wie oft in der Welt das Erhalten des irdischen Reichthums schwerer ist, als das Erwerben. Da sieht man nicht selten das Sprüchwort bestätigt: „Wie gewonnen, so zerronnen.“ Besonders, wenn ein Armer zu unverhofftem Reichthum kommt, so zeigt sich gar häufig, daß er denselben verbringt, und in kurzer Frist ärmer wird, als er zuvor gewesen ist. Wenden wir dies auf den Reichthum des Christen an, auf den Reichthum in Gottes Gnade und himmlischen Gütern, so zeigt sich auch da zuvörderst, daß sehr Viele den Gnadenreichthum, der ihnen dargeboten wird, gar nicht erkennen, sondern ihn mit Füßen von sich stoßen. „Viele (heißt es da) sind berufen, aber Wenige auserwählt." Vielen wird die Predigt von Christo gepredigt, aber Wenige nehmen sie in ihr Herz auf. Von diesen wollen wir heute nicht näher reden. Aber auch von denen, die das Wort annehmen, die gläubig werden an den Herrn Jesum Christum, die also den Reichthum der Gnade wirklich empfangen, wenden doch so Manche wieder um, dem Satan nach. Da muß der Apostel Paulus den Galatern schreiben: Ihr liefet fein, wer hat euch aufgehalten." Da muß er dem Timotheus sagen: „Ob Jemand auch kämpfet, wird er doch nicht gekrönet, er kämpfe denn recht." Mancher Christ, der wohl entronnen war, läßt sich wiederum verflechten in den vorigen Unflath der Sünde. Da kommt es, daß der unsaubere Geist von einem Menschen ausfährt, aber mit sieben andern Geistern wiederkehrt, die ärger sind, denn er, und es wird mit ihm das Lezte ärger, denn das Erste. Das Wort Gottes lehrt uns dasselbe genug, auch sehen wir es nicht selten im Leben, ja unser eignes Herz ist uns Beweises genug, wie leicht man zurückfallen und den Sohn Gottes abermal verlassen, verachten, ja kreuzigen könne. Dazu kommt, daß das Gericht Gottes über solche zurückgefallenen, abtrünnigen Kinder viel schwerer gedroht wird, als

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