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die du mit. Furcht und Zittern nach der ewigen Erlösung dich aus streckst, erhebe dich zu der freudigen Zuversicht, daß dein Kampf nicht umsonst ist, daß du die Krone des Lebens gewißlich erringen wirst. Der Fels, auf den du dich gründest, wird bleiben, und wer auf ihn trauet, wird nicht zu Schanden werden. Wir sind in Gottes Hand, und der Arge darf uns nicht antasten. Wir sind in Gottes Hand, und siehe, er hat uns nicht gesezt zum Zorn, er ha nicht Lust am Tode des Sünders, er hat uns geseßt, die Seligkeit zu befißen durch unsern Herrn, Jesum Christum. Er hat uns in Christo erwählet, ehe der Welt Grund gelegt worden ist, daß wir vor ihm heilig und unsträflich sein sollen in der Liebe. Nicht uns, nicht unsre Armuth und Elend will er ansehn, sondern Jesum Christum, der für uns gestorben ist, der die Sünder gerecht macht, die an seinen Namen glauben. Sei es nun Tag, oder sei es Nacht, mögen wir wachen, oder mögen wir schlafen, der Hüter und Erretter unsrer Seelen schläft nicht; mögen wir leben oder sterben, wen Christus ruft, wenn Christus kommt, so gehn wir mit ihm zu seiner Herrlichkeit ein, zur ewigen Seligkeit. Gott hat uns gesezt, die Seligkeit zu besigen durch Jesum Christum. I Gottes Rath und Gnade steht unsre Hoffnung. Da werden wir wohl bleiben; laßt uns nur zusehn, daß wir von ihm nicht laffen bis in den Tod.923

..... Wir wollen also als gläubige und fromme Christen den Tag des Herrn erwarten als einen Tag, der unverhofft kommen wird, deffen Zeit und Stunde Niemand weiß, als einen Tag des Gerichtes und Verderbens über die Gottlosen; wir wollen ihn erwarten als Kinder des Lichtes und nicht der Finsterniß, nüchtern und wachsam, als den Tag der ewigen Erlösung und Seligkeit für alle Gläubigen in Christo Jesu.

Der Herr aber, der den Tod bezwungen, und das Leben her vorgebracht hat, erfülle uns mit seinem Geiste, trete den Satan unter unsre Füße, und beschere, uns ein feliges und fröhliches Ende im Glauben an seinen heiligen Namen, welchem sei Ehre und Anbetung in Ewigkeit! Amen!

Herr Jesu Christe, der Du wiederkommen wirst, zu richten die Lebendigen und die Todten, mache uns selbst dazu tüchtig, daß wir entfliehen alle Dem, was geschehen soll; und würdig werden, zu stehen vor Dir, Du MenschenSohn in Deiner Zukunft. Laß uns mit allem Ernste uns rüsten auf Deinen Tag, und immer wacker sein, als Knechte, die auf ihren Herrn warten. Errette uns von Allem, das uns an jenem Tage von Deinem Angesicht verstoßen müßte; laß uns nicht, in Sicherheit unsre Zeit verträumen, damit uns nicht das, Verderben schnell überfälle, sondern gieb durch Deine Gnade, daß wir, angethan mit dem Krebs des Glaubens und der Liebe, und mit dem Helm der

Hoffnung zur Seligkeit ohne Unterlaß uns strecken nach dem, was vor uns liegt, bis Du uns erlösen kannst von allem Uebel und aushelfen zu Deinem himmlischen Reiche, daß wir ererben tas ewige Leben durch Deine Gnade. Amen!

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Am Feste der Verstorbenen.

Wenn ich einmal soll scheiden,
So scheide nicht von mir;
Wenn ich den Tod foll leiden,
So tritt Du dann herfür;
Wenn mir am allerbängsten
Wird um das Herze sein,

So reiß mich aus den Aengsten

Kraft Deiner Angst und Petn. Amen!

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Geliebte Christen! Es ist heute der lezte Sonntag im Kirchenjahre, an welchem wir an die Entschlafenen und an den Tod zu gedenken pflegen. Etliche von uns haben nur im Verlauf des lezten Jahres aus ihren Häusern, aus ihren Familien Glieder scheiden sehen, deren Leiber zu Grabe getragen sind. Die Andern sehen, wenn auch von längerer Zeit her, doch noch mit lebhafter Erinne rung auf die Tage zurück, da die Abgeschiedenen noch in ihrer Mitte waren. Sollten wir nun heute zu euch von den Entschlafenenen reden, was sie euch gewefen sind? wie sie mit euch verbunden waren und nun weggerissen sind? Sollten wir die Gefühle des Schmerzes und der Trauer in euren Herzen zu erneuern suchen? Sollten wir zu euch Vätern und Müttern von der Kindern reden, die euch gegeben waren und wieder genommen wurden? Sollten wir zu euch Kindern von den Aeltern reden, die der Tod euch entriß? Vielleicht würde dadurch Mancher zu Thränen bewegt werden. Aber, geliebte Christen, eure Thränen suchen wir nicht, sondern euren Glauben an Jesum Christum, eure Buße von allen Sünden, euer Ringen nach dem ewigen Leben. Das Andenken an

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die Abgeschiedenen wäre ganz unfruchtbar, wenn es bei den Thränen und der Betrübniß um den Verlust derselben stehen bliebe. Es sol uns vielmehr auch erwecken zur rechten Erhebung aus dem Sünder staube, zur rechten Bekehrung aus dem Dienste der Welt, z rechten Trachten nach dem Himmelreich. Wir sollen, indem wi den Tod der Unsrigen bedenken, in den eigenen Tod hinein sehr und uns durch den großen Ernst desselben zur aufrichtigen Bu leiten lassen. Möge dazu auch heute der Segen Gottes auf de Betrachtung seines heiligen Wortes ruhen; wir wollen den Hem darum anflehen in einem stillen und andächtigen Gebete.

Tert: Matthäi 24, 40-42.

Dann werden zween auf dem Felde sein; einer wird angenommen, und andere wird verlassen werden. Zwo werden mahlen auf der Mühle; eine wi angenommen, und die andere wird verlassen werden. Darum wachet; denn is wisset nicht, welche Stunde euer Herr kommen wird.

Es sind Worte des Herrn Jesu Christi, die wir gelesen haben Er redet von dem Lage seiner Wiederkunft, wie er unverhof erscheinen werde zu der Stunde, da sie es nicht meinen. Er sagt es werde sein, wie zu den Zeiten Noah's, da sie aßen, tranfer freieten und ließen sich freien bis an den Tag, da Noah in de Arche einging, und achteten es nicht, bis die Sündfluth_kam, und nahm sie Alle weg. Auch zu der Zeit seiner Wiederkunft werden fie seine Verkündigung nicht achten, sie werden in ihrem weltlichen, fleischlichen Sinne bleiben bis auf den Tag, da er erscheinen wird. Da werden dann zwei auf dem Felde sein miteinander, Einer wird angenommen, der Andre wird verlassen werden. Zwei werden an einer Mühle arbeiten, Eine wird angenommen, die Andre wind verlassen werden." D. H. der Herr wird sie dann finden. Böse und Fromme unter einander bei einerlei äußerm Werk und Arbeit, und wird fie richten und scheiden nach seiner Allwissenheit. Was hier von dem Tage der Wiederkunft Christi gesagt wird, das führt für alle diejenigen, welche diesen Tag nicht auf Erden erleben, der Tod herbet. Angenommen oder verlassen, das entscheidet fich für uns mit dem Tode, und von dieser großen Entscheidung, wel cher wir mit dem Tode entgegengehn, wollen wir heute näher reden. Augenommen oder verlassen. Wir erwägen zuerst die Beschaffenheit dieser Entscheidung, dann ihre Gewißheit und endlich die Richtschnur, nach welcher fie erfolgen wird.

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Treten wir in Gedanken hin an die Pforten des Todes. Ihr habt es ja wohl schon mit angesehen, wie es dabei zugeht, wenn eine Seele von hinnen scheidet. Sehen wir von den besondern Unglücksfällen oder anderen plöglichen Todesfällen ab, so ist das Gewöhnlichste, daß irgend eine Krankheit dem zeitlichen Leben ein Ende macht. Da sehen wir Junge und Alte, Kinder und Greise durcheinander, wie sie von irgend einem gefährlichen Uebel befallen werden. Die Kräfte des Leibes welken hin, Schmerzen, Angst, Seufzen, Stöhnen, Phantasiren und dergleichen bezeugen uns die Gefahr. Höher und höher steigt die Macht der Krankheit, schwächer und schwächer brennt die Flamme des Lebens; es naht die verhängnißvolle Stunde, es klagen und weinen die Angehörigen, man sucht Mittel und Hülfe, aber umsonst. Endlich ist das Mark des Lebens verzehrt, der Puls stockt, der Athmen schwindet, noch ein und aber ein tieferes Seufzen und die Seele ist aus der sterblichen Hütte entflohen. Man bereitet dem Leibe eine Ruhestätte; man sucht sich zu fassen, zu finden in den schmerzlichen Verlust; man begleitet den entschlafenen Leib zur Gruft, und kehret wieder um in bas bewegte Leben zurück.

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Wir wollen heute nicht so schnell wieder umkehren. Die Sache betrifft uns Alle. Der Weg alles Fleisches ist auch unser Weg, die wir vom Fleische geboren sind. Es wird dort auf dem Kirchhofe nur der Leib bestattet, daß er ruhe bis an's Ende der Tage. Wo bleibt aber die Seele? Ja stelle die Frage nahe, vor deine Augen, o Christ, höre und bewege fie recht in deinem Herzen. Den Weg deines Leibes weißt du sicher genug; wo wird aber deine Seele bleiben? Sie wird dann frei aus der Hütte von Erde, fie kehrt auch nicht wieder in dies arme Leben zurück; welches wird ihr Schicksal sein? „Angenommen oder verlassen, ruft unser Text uns zu, und diese Worte schließen eine unermeßliche Entscheidung in sich. Angenommen oder verlassen! → Die Seele erscheint nach dem Tode vor dem Angesichte des heiligen und gerechten Gottes. Der hier unsern Augen verborgen war, den wir hier nur in seinen Werken und Worten durch den Glauben merken konnten, den wir hier so oft vergaßen, so oft verschmäheten, der Selige und allein Gewaltige, der König aller Könige und Herr. aller Herren wird dann vor der Seele offenbar. Vor ihm lösen fich alle Räthsel, alle Zweifel verfliegen vor dem Glanze seiner Herrlichkeit, da ist kein Fragen, kein Jrren, kein Schein, keine Läuschung, kein Verbergen mehr; es ist Alles bloß und entdeckt vor seinen Augen. Da ist kein Umkehren, kein Rückweg in das Erdenleben, kein Ausweg, kein Aufschub der großen Entscheidung, sondern die Stunde ist da, das Urtheil fällt, angenommen oder verlassen! O daß ihr es Alle hören und bedenken möchtet, die

ihr so sicher in euren Sünden dahin lebt, wie nahe und wie unvermeidlich diese Entscheidung vor euch liegt! Einer win angenommen, der Andre wird verlassen werden! Da sind nic viele Stufen und Klassen, auch nicht mehr Zwischenzustände, wo e noch unentschieden, noch möglich bleibt, die Gefahr zu vermeiden das hier Versäumte nachzuholen, da ist keine Gnadenzeit mehr, w hier im Erdenleben, sondern eine einfache und unwiderrufliche, ein ewige und unermeßliche Entscheidung, entweder oder," entweder angenommen oder verlassen! TOT Suchen wir näher in den Inhalt, in die Bedeutung diese Worte einzubringen, so zeigt sich uns diese Entscheidung fo gre und gewaltig, daß fie mit nichts verglichen werden kann. Es giet auch hier im Erdenleben manche ernsthafte Stunde, in welcher fi unser Schicksal auf viele Jahre, ja wohl auf Lebenszeit entscheide Mancher Elende wird in einer Stunde des Glückes aus alle feiner Noth für alle feine Lebtage gerissen; mancher Glücklic nach der Welt Art wird in einer unglücklichen Stunde für sein ganze Lebenszeit in Noth, Kummer und Trübsal gestürzt. Abe das Alles mögen wir nur ein Kinderspiel nennen gegen die Ent scheidung, welche die Stunde des Todes für uns herbeiführt. Angenommen!" o welch ein Freudenruf ist das, deffen selige Klang die Ewigkeit durchzieht. Es begab sich, daß der Arme Die Seele getragen von den Engeln in Abrahams Schooß." ward

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war angenommen! Heute wirst du mit mir im Paradiese sein," sprach der Herr zu dem Schächer am Kreuze, un gewiß, als sein Leben erlosch, ist seine Seele eingegangen in da Paradies Gottes. Die Seele war angenommen! Et bu frommer und getreuer Knecht," spricht der Herr zu den gläubigen Streitern, du bist über Wentgem getreu gewesen, ich will dis über Viel seßen, gehe ein zu deines Herrn Freude!" Die Seelen find angenommen! Kommet her, ihr Gesegneten meines Vaters," wird der König zu denen zu seiner Rechten sagen, und ererbet das Reich, das euch bereitet ist von Anbeginn der Welt." Die Seelen find angenommen! sie sind angenommen zur ewigen Freude des Himmels, bet dem Herrn zu sein allezeit, ihm mit den Engeln zu dienen in ewiger Gerechtigkeit, Unschuld und Seligkeit. Sie sind angenommen zu der Gemeinde der Erstgebornen im Himmel, zu der Stadt des lebendigen Gottes, zu dem Zion das droben ist, wo kein Feind mehr sie verfolgt, wo kein Leid, noch Geschret, noch Seufzen mehr ist, wo ihre Sonne nicht mehr unter geht noch ihr Mond den Schein verliert, denn der Herr ist ihr ewiges Licht, und ihr Gott ist ihr Preis. - Dagegen verlassen!" welch ein Schreckensruf ist das, deffen schauriger Klang die Ewigkeit durchzieht. Alle Schrecken der Verdammniß sind in das

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