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Segen dieser Predigten, als es ihm vergönnt war sie zu hören, am eigenen Herzen reichlich erfahren, und sich oft vor dem Herrn bekannt, wie nachhaltig dieselben sowohl auf sein inneres Glaubensleben, als auf seine amtliche Thätigkeit eingewirkt haben. Und mußte er sich bei der Durchsicht des Manuscripts für den vorliegenden Zweck auch öfter gestehen, daß das geschriebene Wort nicht ein gehörtes ist, und daß, was beim Hören das Herz oft unwiderstehlich fortreißt, beim Lesen uns mit minderer Macht berührt; so ist er doch gewiß, daß Allen, die nach der Gerechtigkeit in Christo dem Gekreuzigten mit Ernst fragen, die nachfolgenden Predigten eine willkommene Gabe sein werden. Besonders werden Geistliche, und die es zu werden beabsichtigen, sowohl die Klarheit in den Dispositionen, als die so. herrliche Gabe der praktischen Exegese und edelsten Popularität im Vortrage, wie sie der selige Verfasser in hohem Grade besaß, nicht ohne Segen erkennen; Allen aber wird die Frische und Zuversicht der Rede, die mehr überzeugen als überreden will daher der Charakter der Predigten durchgehend „lehrhaftig“förderndes Zeugniß von der seligmachenden Kraft unseres aller heiligsten Glaubens darbieten.

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Bei der Auswahl der Predigten hat der Herausgeber im Allgemeinen die Ordnung beibehalten, in welche der Vollendete fie selbst schon gebracht; auch hat er sich, sogar wo es ihm zweckdienlich erscheinen wollte, jeglicher Aenderung enthalten, damit der christliche Leser die Predigten in ihrer Eigenthümlichkeit ganz lauter erhalte. Nur was die Liederverse zu Anfang und die Gebete

am Schluß der einzelnen Predigten betrifft, hat er sich da, wo sie im Manuscripte fehlten, und keine andere Abhülfe sich darbot, eigener Abfassung so viel als möglich in der Art und Weise des seligen Freundes erlaubt, sonst aber dieselben aus Predigten anderer Jahre, oder wie der Selige öfter that, aus den Collecten der Pommerschen Kichenordnung entnommen.

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Es war ihm für die Herausgabe überhaupt nur wenig zu thun übrig gelassen; sogar die folgende biographische Skizze durfte nur noch theilweise aus seiner Feder hervorgehen, da er dem christlichen Leser doch nichts Anderes und Besseres geben konnte, als ihm der bereits vorhandene „Nekrolog" in dem „Monatsblatt für Pommerns Volksschullehrer, Juli und August 1850" darbietet. Der Abriß des äußeren Lebens ist von der Wittwe des Vollendeten niedergeschrieben und die so meisterhafte Charakteristik seines inneren Lebens verdanken wir seinem vieljährigen Freunde und Collegen in Cammin, Herrn Superintendenten Mila, jezt Pastor zu Brießig bei Pyrig, dem wir von Herzen die Hand dafür drücken; der Herausgeber hat sich jedoch erlaubt, beide ursprünglich getrennte Berichte zu einem ganzen zu vereinigen, und Einzelnes, besonders über die Amtsführung des Vollendeten in Sarnow beizufügen, wie es ihm die dasige Chronik darbot.

So wolle denn der Herr, der oft so sichtbar sich zu Seinem Diener bekannte, als derselbe noch hienieden das Wort von der Vefröhnung aus überströmenden Herzen zeugte, diesen Segen auch

auf die vorliegende Predigtsammlung legen, damit Alle, die darin Trost, Rath und Stärkung suchen, reichlich finden, was sie bedürfen, bis sie dahin gelangen, wo dieser Prediger der Gerech tigkeit, die vor Gott gilt, durch die Gnade seines und unseres Herrn Jesu unser wartet!

Seinen vielen Freunden, den Gliedern der Gemeinden, welche er bediente, wird sein Andenken unvergeßlich bleiben.

Sarnow im December 1852.

Der Herausgeber

Sondermann,

Pastor.

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ustav Adolph Textor wurde am 4. August 1805 zu Langenberg bei Stettin geboren, wo sein Vater Pastor war. Schon im Jahre 1810 starb dieser, und hinterließ eine Wittwe mit sechs unmündigen Kindern in bedrängten Verhältnissen. Bis zum vierzehnten Jahre genoß der Knabe, welcher seine Zeit meistens in Feld und Wald, oder an der selbstverfertigten Drechselbank verbrachte, einen spärlichen und dürftigen Unterricht, der sich auf die ersten Anfänge der lateinischen und französischen Sprache, Rechnen, Lesen und Schreiben beschränkte. Im Sommer 1819 ward er zu einem Verwandten, einem Rektor an der Schule einer kleinen Stadt, gegeben, unter deffen Leitung er bis Weihnachten 1820 fleißig lernte, still hoffend, er werde einmal Theologie studiren können. Da es aber hierzu an Mitteln fehlte, so wurde er einstweilen für den Kaufmannsstand bestimmt, und es fand sich, nachdem er confirmirt und wieder fast ein Jahr auf Selbstbeschäftigung im mütterlichen Hause angewiesen war, ein Lehrherr, dem die vorangeschickte zierliche Handschrift sehr wohl gefiel, der aber den ungelentigen, still-ernsten Knaben, als er ihn persönlich kennen lernte, für untauglich zum Geschäft erklärte. In dieser Verlegenheit, und ermuthigt durch einen scheinbar zufälligen Umstand, beschloß ein

und gearbeitenfel, der bisher väterlich für die Familie gesorgt

und gearbeitet hatte, Alles aufzubieten, um den Neffen auf einer Hochschule zu erhalten, und so trat dieser im Herbste 1821 in die Quarta des Stettiner Gymnasiums ein, dessen höhere Klaffen er schnell durchmachte. So gern der Vollendete noch oft bei der Erinnerung an jene Zeit verweilte, wo sich zuerst seinem Wissensdrange ein weites Feld eröffnete, und er sich seiner Kräfte bewußt wurde, so schmerzlich war ihm der Rückblick auf die für seine geistige Ausbildung verlorenen Kinderjahre.

Im Herbste 1825 ging Textor, ausgestattet mit 40 Thalern auf die Universität Greifswald, wo er, zwar nach Kräften von dem treuen Verwandten unterstüßt, alle Stadien des Lebens eines armen Studenten durchzumachen hatte, welchem es neben den pecuniären Mitteln auch noch an Muth gebricht, sich fremden, gebildeten Familien anzuschließen. Schon damals waren die theologischen Studien seine ganze Freude; er gab sich ihnen mit gutem Erfolge hin, wie es von seiner mit geistigen Fähigkeiten reich ausgestatteten Natur nicht

anders zu erwarten stand, obgleich er das Siegel der Kindschaft bei Gott durch den heiligen Geist damals noch nicht in seinem. Herzen trug. Neujahr 1828 erhielt er ein Familienstipendium von 50 Thalern, und ging Michaelis desselben Jahres als Hauslehrer und zur Unterstüßung des Pastor Franke im Predigen nach Bobbin auf Rügen, welches ihm, wie er in dankbarer Erinnerung an die dort verlebten Jahre sich selbst auszudrücken pflegte, die Hochschule des Glaubens werden sollte." Dort erschloß sich ihm nämlich, besonders im Umgange mit einer geistreichen hochgeachteten Greifin, das Leben in Christo Jefu, und die Keime, die bis dahin in seltener Fülle in ihm geschlummert, kamen nun, als die Sonne des Evangeliums mit ihren belebenden Strahlen die Tiefen feines Herzens erwärmte, zum rechten Erwachen und zur Entfaltung. Bald zeigte es sich, wie seine hohe Gabe zur Predigt des göttlichen Worts das größte ihm anvertraute Pfund war, "und wie er es so meisterhaft verstand, Christum zu verherrlichen und Ihn den Menschen an's Herz zu legen. Dies Pfund wollte der Herr nicht im Schweißtuche vergraben liegen lassen, es sollte bald viel Frucht wirken zu Seines Namens Ehre. Fühlte sich Textor in seinem Innern gehindert, troß seiner Sehnsucht nach einem Pfarramte sich um ein solches zu bewerben, da er des Glaubens war: der Herr, der ihn von Mutterleibe an erwählt und so wunderbar geführt habe, werde Zeit und Ort, wo Er ihn brauchen könne, auch ohne sein Zuthun ihm zeigen; so sollte er auch bald erfahren, daß seiner vor Gott in Gnaden gedacht sei. Ein hochgestellter Mann in der pommerschen Kirche, der sich überall nach gottseligen und tüchtigen Candidaten umsah, um sie am rechten Orte im Weinberge des Herrn an die Arbeit zu bringen, befand sich einst in der Kirche unter Textor's Zuhörern; dieser war ihm ein guter Fund, und so ward derselbe denn schon um Weihnachten 1832 durch die Königliche Regierung zu Stettin als Pastor nach Sarnow bei Wollin berufen.

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Es war damit dem Vollendeten eine große Thür aufgethan, Feld der Arbeit angewiesen, welches eine rüstige Kraft, eine hingebende Liebe erforderte. Mit großer Freudigkeit nahm er den Ruf an, und der Herr bekannte sich bald also zu seiner Wirksamkeit, daß noch heute der Segen gar wohl bemerkbar ist, obschon seitdem zerseßende Stürme über die Gemeinde hingegangen find.

Der innere Zustand dieser Gemeinde bot damals, als Textor in sie eintrat, nach den Worten der von ihm hinterlassenen Chronik ,,ein sehr mannigfaltiges Bild dar, in welchem verschiedene Richtungen auf ihre Extreme hinarbeiten zu wollen schienen.

Neben einzelnen auf's Grellste hervortretenden Schattenseiten fand er auch eine Lichtseite, die im lebhaftesten Contraste gegen

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