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Zweigverein eine Jugendabteilung für junge Leute von 14 bis 18 Jahren" ins Leben gerufen, der sich bisher 59 Mitglieder angeschlossen haben. Dieselbe wurde zumeist von den Konfirmanden der Geistlichen der Georgengemeinde, innerhalb welcher das Vereinslokal gelegen ist, gebildet. Auf Wunsch der jungen Leute selbst ist neben den Sonntags= versammlungen, die sowohl geselliger wie erbaulicher Natur sind, noch eine wöchentliche Bibelstunde eingerichtet worden. Eine besondere Arbeit für dieselbe Altersklasse ist dem Verein im August vor. Jahres zugefallen, indem ihm die 150 Arbeitsburschen der städtischen Straßenreinigung auf Herz und Gewissen gelegt wurden. Anfänglich kamen die jungen Leute in großer Anzahl zu den für sie am Freitag Abend besonders veranstalteten Zusammenkünften; 63 schlossen sich sofort als Mitglieder an. Im legten Monat des alten Jahres durfte der Verein" auch im Zweigverein mit der Einrichtung eines „Bibelkränzchens für Gymnasiasten" den Anfang machen, dem sich etwa 15 junge Leute bisher angeschlossen haben. Dieselben versammeln sich an jedem Donnerstag Nachmittag zu geselligem Beisammensein und zur Betrachtung des Wortes Gottes unter Leitung eines Vorstandsmitgliedes. Schließlich sei noch der Begründung einer Sonnntagsschule ebendaselbst Erwähnung gethan, an der mehrere Mitglieder Helferdienste verrichten.

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Treuenbrießen, den 21. Mai 1894.

Litteratur.

Hobohm.

In dem Supplement zu „Nize's" Verfassungs- und Verwaltungsgesehen de 1894 wird sein Formularbuch", angepaßt der jeßigen kirchl. Gesezgebung, in Kürze aus dem Verlag von C. Friese, Hofbuchdruckerei in Magdeburg, als ein allen Praktikern höchst willkommenes Hilfsmittel erscheinen. Eine Verbindung mit dem Hauptwerke war zur Vermeidung der Voluminisität ausgeschlossen. Es sind in 92 Abtheilungen alle hauptsächlich vorkommenden Fälle der inneren und äußeren Verwaltung, wie insonders die Beschlüsse der kirchl. Organe, Resolute der Kreissynodal Vorstände, Kontrakte, Kirchhofs- und dergl. Statuten, Ephoral-Protokolle, parochiale Aenderungen und einige neueste Verordnungen, berücksichtigt, und wird auch noch ein spezielles Sachregister beigegeben werden.

Brock, P. G., Evangelische Lieder-Konkordanz zum Gebrauch für jedes Gesangbuch. Verlag von C. Bertelsmann in Gütersloh. 5 Mk., geb. 6 Mk.

Die vorliegende Konkordanz, welche nach den mannigfachsten Stichworten das Auffinden von Versen der evangelischen Kirchenlieder ermöglicht, unterscheidet sich von anderen derartigen Werken dadurch, daß sie nicht über die Liederverse nur eines bestimmten Gesangbuches orientiert, sondern in übersichtlichen Rubriken die Verse von 778 Liedern nach 11 verschiedenen Gesangbüchern umfaßt. Folgende Gesangbücher haben darin Berücksichtigung gefunden: Anhalter (Prov. Sächsische), Bernburger, Brandenburger, Schlesische, Minden Ravensberger, Kgl. Sächsische, Bayrische, Württembergische, Hannoversche, Darmstädtische, Mecklenburger. Diese Liederkonkordanz wird hierdurch dringend empfohlen.

Green, William Henry, Prof. Dr. theol., Die Feste der Hebräer in ihrer Beziehung auf die modernen kritischen Hypothesen über den Pentateuch. Aus dem Englischen übersezt von Pastor Otto Becher. Bertelsmann. Gütersloh. 1894. 4 Mk.

Inhalt: I. Wellhausens Hypothese im allgemeinen. II. Geschichte der Kritik der hebräischen Feste. III. u. IV. Die Einheit von Exodus Kap. 12. 13. V. und VI. Die Festgesetze und das Passah. VII. Das Fest der Wochen. VIII. Das Fest der Laubhütten.

Dieses zuerst 1885 in englischer Sprache erschienene Werk ist eine gründliche, gelehrte und schlagende Arbeit. Bei der gegenwärtigen Aufregung über die alttestamentliche Schriftforschung wird die vorliegende gediegene Arbeit in weiteren Kreisen Beachtung finden. Unter den zahlreichen Schriften über die Unhaltbarkeit der Well, haufenschen Hypothese dürfte kaum eine so gründlich auf die Details eingehen, wie es hier von Prof. Green bezüglich der Feste der Hebräer geschieht.

Kaiser, D. Paul, Pfarrer an St. Matthäi in Leipzig, Gustav Adolf. Ein christliches Heldenleben. Zur Jubelfeier des dreihundertjährigen Geburtstages Gustav Adolfs am 9. Dezember 1894. Dem deutschen evangelischen Volke dargeboten. Mit zahlreichen Abbildungen. Einzelpreis 50 Pfg., Partiepreis von 50 Eremplaren an 40 Pfg.

Der dreihundertjährige Geburtstag Gustav Adolfs wird auf Anregung des über ganz Deutschland weitverbreiteten Gustav-Adolf-Vereins beim deutschen evan gelischen Volke allgemein und bis in die kleinste Gemeinde hinein gefeiert werden. Das vorliegende Gustav Adolf Büchlein, daß sich besonders durch einen gediegenen volkstümlichen Tert sowie durch eine reiche Illustrierung auszeichnet, eignet sich ganz besonders zu einer Festgabe, deren weiteste Verbreitung nur empfohlen werden kann. Für den Bezug größerer Partien sei noch auf den ermäßigten Partiepreis hingewiesen.

Zahn, D. theol. Adolf, Studien über Johannes Calvin. Die Urteile katholischer und protestantischer Historiker im 19. Jahrhundert über den Reformator. Bertelsmann. Gütersloh. 1894. 1,60 Mk. Der Verfasser behandelt nacheinander folgende Stimmen über Calvin: Von Prof. F. W. Kampschulte; Prof. Cornelius in München: Dr. E. Stähelin; Haje; Dorner; Friedrich Loofs; Philip Schaff; Erich Marks; Lic. theol. August Lang; La France protestante; Servet; Dr. A. Kuyper; Wilhelm Dilthey.

Bornemann, Lic. theol. Prof. - Protestantische Grundsäge über Gottesdienst-Ordnungen. Zwei Predigten. Ein Warnungsruf in der Agendenfrage. Magdeburg. Creuß. 1894. Preis 50 Pf. Verfasser bietet zwei Reden über den Tert: „Gott ist nicht ein Gott der Unordnung, sondern des Friedens" (1. Kor. 14,33), die den Namen „Predigten“ nicht verdienen, denn Erbauung ist darin nicht zu finden. Sie mögen als Vorträge ihre Berechtigung haben, aber auf die Kanzel gehören sie nicht. Und wenn sie der Vers fasser sogar den Schülern eines Gymnasiums zur Erbauung zu bieten wagt, so beflagen wir das tief.

Die theologische Fakultät der Friedrichs

Universität zu Halle.

Ein Rückblick auf ihre zweihundertjährige Wirksamkeit

von

Carl Mirbt.

Früher liebte man es, die Entstehung der Universitäten der Urzeit des Menschengeschlechts oder wenigstens dem Altertum zuzuweisen. Eine Wittenberger Dissertation von 1695 verlegt die älteste Schule in das Jahr 30 nach Erschaffung der Welt, in das Geburtsjahr Abels, und Bologna betrachtete Kaiser Theodosius II. als ihren Gründer wie Paris Karl den Großen, während Orford und Cambridge schwankten, ob sie von Fürsten der keltischen Urzeit oder von Alfred dem Großen sich herleiten sollten. Solche weitgehenden Ansprüche werden nun freilich heutzutage nicht mehr erhoben, denn wir wissen, daß die Universitäten als privilegierte Schulen genossenschaftlichen Charakters mit akademischen Graden erst um das Jahr 1200 sich gebildet haben. Aber selbst von dieser Zeitgrenze entfernen sich die deutschen Universitäten der Gegenwart zum Teil recht weit. Hat doch die älteste der Hochschulen im Gebiet des deutschen Reiches, die Stiftung des Kurfürsten Ruprecht I., im Jahre 1886 erst den Abschluß ihres fünften Saekulums feiern können, und die übrigen sind größtenteils erheblich später ins Leben getreten. Aber für den Ruhm einer Universität ist nicht das Datum ihrer Gründung entscheidend. Denn, wenn wir auch dem Zauber des Alten uns nie entziehen können, den Eindruck überwältigender Größe empfinden wir doch nur an den Stätten geistiger Arbeit, wo wahre Bildung nicht nur überhaupt gepflegt, sondern zu höheren Stufen forts geführt worden ist, wo die Geheimnisse des Denkens und Glaubens durch schöpferische, bahnbrechende Persönlichkeiten erforscht, erkannt und erlebt worden sind. Auf diese Höhe aber führt nicht die Anciennität der Korporation, sondern die Leistung ihrer Mitglieder. Zu solchen geweihten Stätten der Wissenschaft gehört die Friedrichs-Universität, welche ihr zweihundertjähriges Bestehen festlich zu begehen sich anschickt.

Kirchl. Monatsschrift. Jahrg. XIII. Heft X.

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Es ist eine interessante Thatsache, daß zuerst durch Albrecht von Mainz die Gründung einer Universität in Halle ins Auge gefaßt worden ist. Und dieses Projekt war nicht etwa nur eine flüchtige Laune dieses Fürsten, sondern ist der Verwirklichung so nahe gebracht worden, daß bereits von dem Kardinallegaten Campegius ein päpstliches Privilegium für die neue Hochschule im Jahre 1531 ausgefertigt wurde. Daß dasselbe unbenüßt blieb, war gewiß eine glückliche Fügung, denn der Mann, welcher durch den „Abgott zu Halle“ noch die Wartburgruhe Luthers störte, hätte seiner Schöpfung nur eine spezifisch römisch-katholische Färbung geben können. Als anderthalb Jahrhundert darnach ein anderer Brandenburger, Friedrich III., den alten Plan aufgriff und mit Energie verwirklichte, war der evangelische Charakter der Halleschen Universität gesichert. Sie ist ein Vorkämpfer des Protestantismus gewesen, längst bevor sie in der Vereinigung mit der Wittenberger Hochschule (1816) eine verantwortungsvolle Erbschaft antreten sollte. Die Geschichte dieser Friedrichs - Universität umspannt cinen wichtigen Ausschnitt der Entwicklung deutschen Geisteslebens, denn die verschiedensten Zweige wissenschaftlicher Arbeit haben an ihr sorgsame Pflege und vielfach nachhaltige Förderung erfahren. Ebenso hat diese Hochschule niemals die Fühlung mit dem deutschen Volk verloren, sondern die schweren Krisen, welche dasselbe durchlaufen mußte, in aktiver Teilnahme miterlebt. Hatte sie schon unter den Stürmen des siebenjährigen Krieges mehrfach gelitten, so mußte sie 1806 den Ruhm einer Pflegstätte deutsch-nationalen Wesens mit ihrer Eristenz bezahlen. Bei ihrer Auflösung durch Napoleon zählte sie 1280 inskribierte Studenten; als sie im Jahre 1808 die Vorlesungen wieder aufnahm, waren 174. Langsam hob sich unter westfälischer Verwaltung die Frequenz, das Jahr 1812 brachte schon wieder die Ziffer 342. Aber der Geist der Hallischen Universität blieb deutsch. Als Friedrich Wilhelm III. im Frühling des großen Jahres 1813 zu den Waffen rief, bot daher Halle das Beste, was es besaß, seine Jugend, dem Vaterland; mehr als zweihundert Studenten traten in das preußische Heer. Die Aufhebung der Universität war die Antwort des französischen Kaisers. Aber der Ausgang des Krieges nahm diesem Akt jede bleibende Bedeutung, denn unter preußischem Scepter begann sofort die Restauration der Universität und zwar mit solchem Erfolg, daß der Status von 1806 bereits 1828 überschritten wurde. Der dumpfe Druck in der Zeit der Demagogenheten und das unruhige Jahrzehnt der vierziger Jahre führten dann freilich zu Stillstand und Rückschritten in der äußeren Entfaltung. Aber seitdem ist die Entwicklung eine aufsteigende geblieben und der Plaß, welchen die Friedrichs-Universität unter den meistbesuchten Universitäten Deutschlands jeßt einnimmt, darf als eine gesicherte Pofition gelten.

1. Für die evangelische Kirche Deutschlands ist die erste Beseßung der theologischen Lehrstühle an der Halleschen Hochschule von größter Bedeutung gewesen; denn der in Leipzig geächtete Pietismus fand hier

ein Asyl und freien Spielraum, sich als theologische Richtung auszuwirken. Joachim Justus Breithaupt hat die Reihe der 70 Professoren, welche bis heute an der theologischen Fakultät zu Halle gewirkt haben, in vielversprechender Weise eröffnet (1691) Er kam aus einer Wirksamkeit in Erfurt, welche ihm zwar viel Anfeindungen aber auch das schöne Wort des Kurfürsten von Mainz eingetragen hat: Lasset den Mann zufrieden, er mag wohl ein guter Mann sein, er betet für uns! Die praktische Richtung dieser geweihten Persönlichkeit fand später (1705) in der Magdeburger Generalsuperintendentur ein reiches Arbeitsfeld; doch blieb er Mitglied der Universität bis an seinen Tod 1732. Bereits 1691 wurde der vielgereiste Paul Anton nach Halle berufen, nach Löschers Urteil der redlichste unter den Halleschen Theologen." Hat er durch seine Anhänglichkeit an die symbolischen Bücher diese Anerkennung von gegnerischer Seite sich verdient, so rühmten Freunde und Schüler seinen Ernst und die kraftvolle Offenheit seines Charakters.

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In A. H. Francke erhielten diese Männer bald einen bewährten Gesinnungsgenossen, wenn derselbe auch erst 1698 in die theologische Fakultät eintrat; rasch ist er ihr Meister und Führer geworden. France besaß eine wunderbare Vielseitigkeit und ebenso groß war seine Thatkraft und Unternehmungslust. Die Doppelstellung eines Pfarrers von Glaucha bei Halle und eines Professors der griechischen und hebräischen Sprache an der Universität war für seine starken Schultern freilich feine unerträgliche Belastung. Aber seinen Weltruf verdankt er den großen nach ihm benannten Stiftungen. Sie sind nicht gegründet“ worden, sondern sind aus kleinen unscheinbaren Anfängen emporgewachsen, unter den Anregungen des Tages nicht nach festem Plan. Nach kaum dreißigjährigem Bestand zählte der Kompler von Instituten, welcher in der Regel kurzweg das „Waisenhaus" genannt wird, 2200 Kinder; das Gottvertrauen, welches ihn an die Vorderseite des Hauptgebäudes das Wort des Propheten hatte schreiben lassen: „Die auf den Herrn harren, kriegen neue Kraft, daß sie auffahren mit Flügeln wie Adler" (Jes. 40, 31) war glänzend gerechtfertigt worden. Indem mehr als 150 Studenten der Theologie an diesen Instituten im Unterrichten sich üben konnten und entsprechende materielle Vergütung em pfingen, erhielten die Francke'schen Häuser zugleich für die Universität hervorragende Bedeutung. Man staunt, wie derselbe Mann für die Gründung des orientalischen Kollegiums, für Heidenmission und so manches andere noch Zeit und Kraft hat erübrigen können. Ein glühender Eifer und der Blick für wahrhaft große Aufgaben haben ihn. davor bewahrt, in den kleinen Sorgen und Nöten unterzugehen, welche der Riesenbetrieb seiner Anstalten ihm bereitete. Wohl konnte sein Blick zuweilen in die Weite sich verlieren; der Plan, durch ein seminarium universale einen Ausgangspunkt für die Reformation aller Stände in Deutschland, in ganz Europa, in allen Erdteilen zu schaffen, beweist dies. Aber die Gesamtrichtung der Francke'schen Unternehmungen war ganz und gar nicht phantastisch. Der Freiherr von Canstein that

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