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Zu Römer 11 aus diesen fesselnden Ausführungen nur das eine Wort: Von Zion her wird der Erlöser kommen. Von Zion. Kommen wird er, das bekehrte, das gläubig gewordene Israel, dessen Sünden bedeckt, dessen Missethat vergeben ist, kommen wird er, dies Israel in seinem Gefolge und überweisen wird er das neu gewonnene Volk der Kirche aus der Völkerwelt, damit es als deren „Fülle“ (Pleroma) ein Mitkonstituent des Reiches Gottes auf Erden sei. Er wird kommen. Aber nicht in sichtbarer, leibhafter, persönlicher Gestalt, sondern in dem Geiste, durch den er, seitdem er auferstanden von den Toten zur Rechten seines Vaters gesessen ist, seine Gemeinde erhält und regiert, sie segnet und vermehrt.“

Doch ich verweise zumal auch die jüngern Theologen auf die Darlegungen in dem Buche selber. Steinmeyers Arbeiten zu studieren gewährt Förderung, Genug und Freude. Jst ein Leser hier und da geneigt zum Widerspruch: so ist ist die ganze Art und Weise der Behandlung der gewählten Schriftabschnitte in hohem Grade anregend und in die Tiefe des Verständnisses einführend, besonders auch um der frischen lebendigen Sprache willen, in der Steinmeyer Meister ist. Es int wunderkar, wie dieser Gottesgelehrte mit 84 Jahren noch immer die Sprache des Jünglings redet: jugendlich frisch und anmutend.

Unser Autor nimmt hier und da in den Anmerkungen auch Rücksicht auf Zeitfragen, und man hört fo gern auch hier seine Mahnungen. „Nur mit tief innigstem Seelenschmerz können wir es verfolgen, wenn man ein heiliges Geisteswerk, dies schlechthin unentbehrliche Fundament der sonntäglichen Andacht, das Apostolikum der feiernden Gemeinde zu entziehen sucht, wenn man den Clerus von der Autorität derselben entbindet, wenn man die Ordination zu einer äußerlichen Ceremonie niederdrückt. In ein weltförmiges Christentum soll die Kirche Jesu sich wandeln. Doch vielleicht sind die Füße derer, die die Träger solcher „chriftlichen Ideale" begraben sollen, schon vor der Thür."

Doch man nehme die Arbeit Steinmeyers selber zur Hand. Wir wünschen, daß die Zahl dankbarer Anhänger immer mehr wachse, die ihm Treue halten. A. Lindenborn.

Aus dem A. Deichert'schen Verlage (Georg Böhme) zu Leipzig liegen eine Anzahl Neuheiten vor, die es sämtlich verdienen, den Lesern der Kirchl. Monatsschrift bekannt zu werden.

1. v. Frank, Geschichte u. Kritik der neueren Theologie, insbesondere der systematischen, seit Schleiermacher. Preis Mk. 5,60; eleg. geb. 7.—

Nicht ohne Wemut kann man dieses opus postumum des berühmten Ver faffers aus der Hand legen: was bätte die Kirche nicht Alles noch von Frank erwarten dürfen, wenn es Gott gefallen, ihn länger unter uns zu lassen! Wir kennen kein Werk, das in den dogmatischen Wirren der Neuzeit besser und zuver lässiger zu orientieren geeignet wäre als dieses; und man sollte meinen, auch jeder praktische Theologe müßte mit Freuden sich dem Studium desselben dankbar hingeben. Nächst der Einleitung gehören die Partieen über Schleiermacher (S. 54 bis 131) und über Ritschl (290-326) zu den Glänzendsten, was wir über beide Theologen je gelesen. Wer einer Einführung in Schleiermachers und Ritschl's Theologie bedarf, dem seien diese beiden Abschnitte insonderheit empfohlen. Frank versteht es meisterhaft, die Prinzipien und ihre Auswirkungen klar und übersichtlich darzulegen. 2. Plitt, Geschichte der lutherischen Mission; neu herausgegeben und bis auf die Gegenwart fortgeführt von Otto Hardeland. I. Hälfte. Preis Mk. 3,50.

Blitt's verdienstvolle Arbeit erscheint hier in neuer Auflage. Vorliegende I. Hälfte führt die Aufschrift: Heiden-Mission bis zum Beginn des 19. Jahrhunderts: die II. soll die Heiden Mission bis zur Gegenwart führen und auch die Geschichte der luth. Juden-Mission behandeln. Wir kommen, wenn das Werk ganz vorliegen wird, wohl noch ein Mal darauf zurück.

3. M. Kähler, Prof., der lebendige Gott, Fragen und Antworten von Herz zu Herz. Preis Mk. 1,20.

Ein gehaltvolles Schriftchen, wohlgeeignet, die Theologie des Herzens wieder zu Ehren zu bringen. Veranlassung und Inhalt erläutert der Verf. selbst im Vorwort: Schmerzliche Hilferufe einer erschütterten und um den Kinderglauben bangenden Seele ließen sich nicht durch wissenschaftliche Auseinandersetzungen befriedigen. Was im Erleben und Sinnen zum inneren Besit geworden, in der Sprache des eigenen Sonderlebens getrost und ohne Seitenblick zum Ausdruck zu bringen, das allein schien zu frommen.

4. Fr. Naumann, Pf., Was heißt Christlich-sozial? Preis Mk. 1,40. Gesammelte Auffäße sind es, die hier geboten werden, und zwar ihrer sieben: a) „christlich-sozial“, b) „der Christ im Zeitalter der Maschine“, c) „christlich-sozialer Geist“, d) „zur Wohnungsfrage“, e) „kleine Auffäße“, f) „Unsere Stellung zur Sozialdemokratie", g) Jejus Christus". Wer Naumann auf den evangelisch-sozialen Kongressen hat reden hören, wird ihn hier wieder erkennen: denn wie er spricht, so schreibt er, frisch, frei, fröhlich, fromm Und wer wissen will, welche Fortschritte seit Stöcker's Christlich-Sozial" tie hier behandelten Fragen gemacht haben, der vergleiche beite Schriften mit einander. Nichts ist in der Beziehung lehrreicher als der Letzte Aufsatz Jesus Christus“, der ein Gebet zum Heilande ist. Die Scheidung zwischen den „Alten“ und den „Jungen“, zu denen N. gehört, tritt in dem ganzen Werkchen lar zu tage.

5. Cölle, Rudolf, die genuine Lehre v. d. Kirche, nach d. Symbolen der cv.-luth. Confession. Preis Mk. 1,--.

Der Wert des Schriftchens ruht in einer genauen Analysis der betr. Stellen aus den Symboler, anhebend mit Art. VII. d. C. A., und ist dasselbe wohl geeignet, den Blick zurückzulenken zu den in unseren Tagen viel umstrittenen Bekenntnisschriften. 6. Sommer, lic. theol. Die epistolischen Pericopen des Kirchenjahres, eregetisch und homiletisch behandelt. 4. verb. Auflage. Preis a Lieferung Mark 1,20.

Das Werk erscheint in 7 Lieferungen, deren 1. vor uns liegt. Da es die 4. Auflage erlebt hat, bedarfs wohl kaum noch einer Empfehlung, sondern nur einer Anzeige. Einen selbständigen Wert beansprucht die Einleitung, die in § 1 „die Notwendigkeit besonderer go.tesdienstlicher Zeiten und das ihre Ordnung bestimmende Prinzip" behandelt; in § 2 „die geschichtliche Entstehung und Bedeutung des christl. Sonntages und der Festtage im allgemeinen"; § 3 die Aufstellung des Perikopensystems und dessen Gebrauch in der Kirche"; § 4 „die dem Perikopensystem zugrunde liegende Idee".

Ko.

Zur Geschichte der Agende für die evangelische Kirche in den Königlich Breußischen Landen. Buchhandlung der Berliner Stadtmission. 136 S. Preis Mk. 1,50.

Die vorliegende Schrift beschäftigt sich mit der Entstehung der alten Agende überhaupt und ihrer Kritik in den ersten Jahren nach ihrem Erscheinen bis zum Jahre 1829. Der Verfasser hat sich bemüht, die in mancherlei Urkunden und Quellenwerken zerstreuten Tokumente, Erlasse, Kabinetts Ordres u. s. w., welche aus der Periode bis zum Jahre 1829 vorliegen, zu sammeln, zu ordnen und nach dem Entwickelungsgange der Agende selbst darzustellen und zu besprechen. Dazwischen unterzieht er die wichtigsten zur Kritik der Agende selbst aus jener Zeit vorliegenden Streitschriften, sowohl nach der Seite der Verteidigung wie des Angriffes, einer eingehenden Besprechung. Namentlich kommt dabei der persönliche Anteil König Friedrich Wilhelms III. an der Agende und ihrer Verteidigung zur besonderen Be

rücksichtigung. So giebt der Verfasser ein kirchenhistorisches Gemälde von Kämpfen für und wider die Agende, die meist von ganz anderen Grundsägen geleitet wurden, als diese Kämpfe heutzutage darstellen, die aber gerade deshalb für die Gegenwart mit ihrer Kritik der Agende um so lehrreicher und fruchtbringender sein können.

Das Lebensbild

des

weiland ersten Generalsuperintendenten der Provinz Sachsen D. theol. Leopold Schulte mit wohlgetroffenem Portrait des Verstorbenen

hat

Generalsuperintendent D. Baur

der großen Schar treuer Verehrer des vollendeten teuren Oberhirten dargeboten. In lebendiger Weise stellt uns der geschickte Biograph, der hier wie so oft seine Meisterschaft bewiesen hat, die Fülle der Geistesgaben des Entschlafenen, seine geistesgesalbte Beredsamkeit, die Klarheit und Feinheit seines Denkens, die Unwandelbarkeit seines Glaubens, seinen treuen Bekennermut, seinen brennenden Eifer, für die Ausbreitung des Reiches Gottes auf Erden Großes zu leisten, vor Augen. Er zeigt uns, wie er durch seine innige Jesusliebe unzähligen Christen im Osten und Westen unserer Landeskirche ein Führer zum Heilande geworden, wie er als Meister der Katechese bei Kirchenvifitationen und als Pfarrer in seiner Gemeinde höchst anregend gewirkt, wie er auf allen Gebieten des kirchlichen und sozialen Lebens in der Provinz Sachsen und im ganzen Vaterlande thätig gewesen und sich als einen vorbildlichen Oberhirten und fruchtbaren Seelsorger allenthalben erwiesen hat. Wir sind überzeugt, kein Leser wird diese Lebensbeschreibung aus der Hand legen, ohne reichen Segen empfangen zu haben.

Gegen Einsendung von 90 Pf. in Briefmarken kann die kleine vortreffliche Schrift durch die Verlagsbuchhandlung von E. Baensch jun. in Magdeburg, Bärstr. 9, bezogen werden.

Was sagt die heilige Schrift selbst über ihre Entstehung und die innere Notwendigkeit einer derartigen heiligen

Schrift.

Von

Albrecht Romann, Diakonus zu U. 2. Frauen zu Liegniß.

Zu den für die evangelische Kirche wichtigsten Fragen unserer Zeit gehört die Frage der Inspiration der heiligen Schrift. Das Wort der alten Schlange: „Sollte Gott gesagt haben", wird in unsern Tagen immer lauter und ergreift immer weitere Kreise. Nicht nur, daß die moderne Kritik die Echtheit eines großen Teils der biblischen Bücher anzweifelt, auch bis weit selbst in die gläubige Theologie hinein fehlt der Mut, das Wort Gottes wirklich als Gottes Wort festzuhalten. Man fürchtet sich vor dem Tadel der Buchstabenknechtschaft, vor dem Vorwurf, aus der Bibel einen papiernen Papst zu machen. Man hat die altkirchliche Inspirationslehre um ihrer unleugbaren Mängel willen aufgegeben, und fühlt, daß die neueren Versuche, sie wieder herzustellen, wie bei Kölling und Rohnert, aussichtslos und unmöglich sind, andererseits möchte man die heilige Schrift als das Fundament der evangelischen Kirche nicht preisgeben und hat doch dabei eine sichere und genügende Inspirationslehre, welche die Bibel nicht nur als Schriftdenkmal der geschehenen Offenbarungen, sondern als selbst von Gott eingegebene Offenbarung als göttliches Wort, festhält, vielfach nicht gewonnen.

Vielleicht hilft uns dazu eine genauere Untersuchung dessen, was die heilige Schrift selbst über ihre Entstehung berichtet. Die Kirchenlehre wird auch hierin auf das Schriftzeugnis zu achten und gegebenen Falls nach ihm sich umzugestalten haben.

Da finden wir denn zunächst im alten Testament eine Reihe von Männern, Propheten genannt, die den ausdrücklichen Anspruch erheben, daß das, was sie verkündigen, nicht ihr Wort, sondern Gottes Wort ist. Höret ihr Himmel und Erde nimm zu Ohren, denn der Herr redet" so beginnt der Prophet Jesaias. „Ich lege meine Worte in Deinen Mund", so spricht nach dem Propheten Jeremias Gott zu ihm im Anfang seiner Wirksamkeit, und immer wieder heißt es: Des

Kirchl. Monatsschrift. Jahrg. XIII. Heft XI.

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Herrn Wort geschah zu mir und sprach:" Desgleichen spricht Gott zu Hesekiel: Du Menschenkind, tritt auf Deine Füße, so will ich mit Dir reden, Du sollst ihnen mein Wort sagen, sie gehorchen oder lassen es.“ In solcher Weise sprechen alle Propheten und auch David versichert: Der Geist des Herrn hat durch mich geredet und seine Rede ist auf meiner Zunge."

Offenbar handelt es sich hier um ein inneres Sprechen und Zeugnis Gottes im Unterschied von den Fällen, wo Gott der Heir wie auf Sinai auch dem äußeren Ohr vernehmbar zu den Menschen gesprochen hat. Wie wir dies innere Sprechen Gottes uns vorstellen sollen, das für fehlt unserer Erfahrung noch der Anhalt. Ist's doch in menschlichen Dingen nicht anders. Wer nicht dichterisch veranlagt ist, hat keine Ahnung davon, wie eine Dichtung innerlich entsteht und im Geiste des Dichters gleichsam von selbst emporquillt und aufsteigt. Wer nicht musikalisch ist, weiß nicht, wie der Komponist innerlich die Melodien zuvor hört, die er nachher spielt und in Noten seßt. Wer nicht selbst Künstler ist, weiß nicht, wie der Maler und Bildhauer das vorher innerlich schaut, was er nachher in Farbe auf die Leinewand wirft oder aus dem Steine herausschlägt. So können wir, da uns die Erfahrung fehlt, nicht wissen, wie ein solches inneres Reden Gottes stattfand, nur das fönnen wir festhalten, daß es stattfand und daß jene Männer es klar und bestimmt unterscheiden konnten von ihren eigenen Meinungen und Gedanken.

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Für lezteres sind besonders zwei Beispiele lehrreich. Als König David nach glänzenden Kriegen und Siegen zum Besiße seiner Herrschaft und zu einiger Ruhe gekommen war, beschließt er, Gett dem Herrn ein herrliches Haus, einen Tempel zu bauen. Er teilt seine Gedanken dem Propheten Nathan mit. Derselbe ist hocherfreut über des Königs Absicht und sagt zu ihm: „Gehe hin, alles, was Du in Deinem Herzen hast, das thue, denn der Herr ist mit Dir." So urteilt Nathan nach seinem eigenen frommen Sinn und Herzen. In der Nacht aber kommt das Wort des Herrn zu Nathan und bestimmt anders. Da heißt es: Gott will Dir ein Haus bauen", nach Deinem Heimgang erst soll der kommen, der dem Herrn das Gotteshaus baut, das zeitliche Salomo, das ewige Christus. Solches muß Nathan im Gegensaß zu seiner eigenen frommen Meinung dem Könige als des Herrn Ratschluß mitteilen. Bei dem Propheten Jeremias sehen wir ebenso recht deutlich den Gegensatz zwischen dem, was der Prophet in seinem weichen Herzen für sein Volk empfindet, und zwischen dem, was er als Wort Gottes demselben verkündigen muß. Er möchte nicht des Herrn Bote sein, aber er muß es. Er möchte, daß seine Augen Thränenquellen wären, um zu beweinen sein Volk, aber er muß ihm das Gericht verkündigen, ja der Herr verwehrt ihm, für sein Volk um Gnade zu bitten. Wir bemerken also bei den Propheten eine klare Unterscheidung ihrer eigenen guten und frommen Gedanken und des ihnen gegebenen göttlichen Wortes.

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