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Wenn nun alle diese bösen Dinge von innen heraus, und aus dem Herzen kommen; so müssen sie ja darin verborgen seyn.

§. 54.

Hieraus ist unwidersprechlich klar, daß der arme Mensch,

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ehe er eine neue Creatur wird, seinem Schöpfer nicht ähnlich sey, und man an ihm das Ebenbild Gottes nicht finde, S. Róm. 3, 23. Man darf nur das, was §. 49. von dem Bilde Gottes gesagt worden, mit dem zusammen halten, was §. 53. aus der Schrift angeführt worden, so bleibet einem dabey kein Zweifel übrig. Dieses Verderben nach Leib und Seel' heißt in der Schrift der alte Mensch, der durch Lüfte in Irrthum sich verderbet; gleichwie das Bild Gottes, wozu wir durch Christum erneuert worden, der neue Mensch genannt wird, der nach Gott geschaffen ist in rechtschaf=. fener Gerechtigkeit und Heiligkeit, Eph. 4, 22. u. fi

Hieraus erhellet nun, daß ein Mensch nach dem Fall nicht im Stande ist, das Gesetz Gottes durch die in ihm liegenden Kräfte zu erfüllen, und auf diese Weise selig zu seyn. Denn weil er fleischlich ist, so ist er auch fleischlich gesïnnet; und

Fleischlich gesinnet seyn, ist eine Feindschaft wider Gott: sintemal es dem Gesetz Gottes nicht unteroder kann — es auch

than ist: denn es vermag

nicht, Rom. 8, 7.

Darum sagt die Schrift:

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Da ist nicht, der gerecht sey, auch nicht einer, Róm. 3, 10. u. f.

Es ist aber nicht nur sein Wille, sondern auch sein Vers stand verderbt. Was Paulus von den Heiden sagt:

Welcher Verstand verfinstert ist, und sind entfremdet von dem Leben, das aus Gott ist, durch die Un= wissenheit, so in ihnen ist, durch die Blindheit ihres Herzens, Eph. 4, 18.

das trifft bey einem jeden Menschen zu, so lange er in feinem jammerlichen Zustande beharret, und durch Gottes Gnade, die ihm zu helfen bereit ist, sich, nicht bess fern läßt.

Man wirft zuweilen die Frage auf: Ob denn der Mensch allemal das wähle, was Er gerade fürs Beste halte? Wer darauf mit Ja antwortet, der muß auch zugeben, daß der Verstand der Menschen äußerst verderbt ist. Warum? Die Menschen wählen gemeiniglich die allerabscheulichsten Dinge, die sie ins zeitliche und ewige Verderben stürzen. Wenn sie nun, nach dieser Voraussetzung, niemals etwas wählen, als was sie fürs Beste halten; so muß sich ja ihr Vekstand entsehlich betrügen.

§. 55.

s ist aber das, was von dem Verderben der Menschen gesagt worden, nicht so zu nehmen, als wenn der Mensch in einen Zustand gerathen wäre, daß er gar nicht mehr erneuert, und wieder zurecht gebracht werden könnte. Denn ob er gleich einem Ucker gleich worden, der an und für sich Dornen und Disteln trågt; so kann er doch um Christi willen, und durch Christum, zu einem Lande gemacht werden, das gute Früchte trägt. Sein Verstand, der in den Dingen, welche zum Seligs werden gehören, verfinstert ist, ob er es gleich in andern Künsten und Wissenschaften so weit bringt, daß man darüber erstaunen muß kann erleuchtet und in

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den Stand gesezt werden, auch dasjenige, was zu seis nem Heil dient, recht zu fassen und zu beurtheilen. Sein Wille der von Natur zum Böfen geneigt, und dem zuwider ist, was dem Herrn wohlgefällt, kann veråndert werden, daß er sich nach dem Guten sehnt, und vor dem Böfen einen Abscheu hat. Er kann wieder dazu gelangen, daß er die Sünde nicht herrschen läßt in seinem sterblichen Leibe, ihr Gehorsam zu leisten in seinen Lüsten.

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Darauf trågt es auch Gott mit allen und jeden Menschen an. Denn Er hat sie aus Liebe erschaffen, um sich ihnen mitzutheilen, und sie dadurch zu seligen Creaturen zu machen. Und nachdem sie diese Seligkeit verloren, und sich selbst in ein unsågliches Elend gestürzt haben; so hat Er durch Christum Rath geschafft, fie wieder daraus zu erlösen. Wie Er seinen Zweck bey benen erreiche, welche das Evangelium hören, und im Glauben annehmen, davon ist §. 18. schon etwas ge= fagt worden. Wie ist es aber mit denen, welchen das Evangelium von Christo unbekannt ist? und die keine Gelegenheit haben, dasselbe zu hören oder zu lesen ? Man hat allerdings die Worte: Gott will nicht, daß jemand verloren werde, und: Gott will, daß allen Menschen geholfen werde; auch auf sie zu deuten, und so heißt Gott der Heiland aller Menschen, sonders lich aber der Gläubigen, 1 Tim. 4, 10. Weil Chriftus die Versöhnung ist für der ganzen Welt Sünde, so können sie nicht ausgeschlossen werden. Daß Gott einem jeden Menschen nachgehe, um ihn auf den rechten Weg zu bringen; davon ist §. 37. schon etwas vorgekommen. Die Art und Weise, wie Er sich solcher Leute, denen Er das Evangelium nicht gegeben hat, nach seiner Güte

und Weisheit annimmt, um sie auf einen andern Weg zu bringen, kann wol so genau nicht bestimmt werden, denn die Bibel sagt nicht viel davon: doch läßt sich folgendes nicht ohne Grund denken:

1

1) Daß ein jeder Mensch, der sich die Dinge anfieht, welche uns vor Augen stehen, den Schluß machen könne: es muß ein großer Gott seyn, der das alles gemacht hat, f. Róm. 1, 19. u. f.

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2) Daß ein jeder Mensch, der nicht nur bedenkt, wie das alles entstanden ist, sondern auch erwägt, wie alles erhalten wird, gleich sehen könne, das müsse ein unbegreiflich weiser, guter und starker Gott seyn,' Das alles regiret.

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der

3) Daß einem jeden, der sich die Mühe gibt, den Sachen nachzuforschen, der Gedanke beygehen könne: den guten, weisen und starken Gott, den ich selbst, wie alle Creaturen, meinen Ursprung und Erhaltung zu danken habe, muß ich billig fürchten, ehren, lieben Ihm dienen, Ihn preifen, Ihm danken, und seinen Willen thun. S. Róm. 1, 21.

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4) Daß ein jeder wissen könne, er habe die Mens schen, welche von Gott erschaffen worden, und von Ihm erhalten werden, nicht zu beschädigen, sondern ihnen Liebes und Gutes zu erweisen.

5) Daß ein jeder sehen könne, woran es ihm in obbesagten Stücken fehlt, und wonach er zu streben habe, s. Róm. 2, 15. Auch daß er sich von dem guten Gott Vergebung, Gnade und Beystand erbitten dürfe.

6) Daß Gott einen jeden Menschen, theils durch feine Güte, theils durch seinen Ernst, dazu antreibê, das Böse zu lassen und das Gute zu thun. Daß Er auch durch seinen Geist, nach seiner unermeßlichen Gnade,

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sein Herz dazu neige, und ihn dazu in Stand sebe, f. §. 37. Denn Er ist es, der in den Menschen wirket beyde das Wollen und das Vollbringen, nach seinem Wohlgefallen, Phil. 2, 13. Jac. 1, 17. So kann dann ein Mensch, nach dem Fall, sich durch Gottes Gnade auch vor bösen Dingen hüten, als z. E. daß Er nicht lüge, nicht stehle, nicht hure, nicht morde, u. d. ge Ja er kann auch des Guten sich befleißigen, und z. E. fleißig arbeiten, nüchtern und mäßig leben, Gott für seine Wohlthaten danken, Ihn um seine Hülfe bitten, seinem Nächsten dienen und bescheiden gegen ihn seyn, einen Kranken pflegen, einem Armen helfen, einen Fremden beherbergen,- die Wahrheit bekennen, einen Unschuldigen vertheidigen, böse Gesellschaften fliehen, sich als einen guten Bürger beweisen, und dergleichen. Auf die Weise kann auch ein Heide, der weder das Gesez Mofis, noch das Evangelium Christi, gehört hat, des Gesezes Werke thun, nach Röm. 2, 14. daß er aber dazu tüchtig wird, das ist von Gott, 2 Cor. 3, 5. Damit ist er freylich noch nicht eine neue Creatur, denn das wird man allein durch den Glauben an Jesum Christum; ist aber allemal gewiß, daß Gott auch dieses nicht un belohnt lassen werde.

§. 56.

Aus dem Grundverderben, von dem §. 64. handelt, fließen dann unzählige Sünden. Denn alles das, was in den Neigungen, Begierden, Affecten, Gedanken, Worten, Geberden und Werken eines Menschen, dem Sinn und Willen Gottes zuwider ist, das ist Sünde. Da ist dann niemand, der sich für unschuldig halten könnte nach dem Worte des Herrn 2 Mof. 84, 7.

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