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Wenn wir also sagen, wir haben nicht gesündiget; fo machen wir Ihn zum Lügner, und sein Wort ist nicht in uns, 1 Joh. 1, 10.

Darum spricht David:

Herr, gehe nicht ins Gericht mit Deinem Knecht: denn vor Dir ist kein Lebendiger gerecht. Ps. 143, 2 Und Paulus sagt:

Es ist hie kein Unterschied, sie sind allzumal Sünder, und mangeln des Ruhms, oder des herrlichen Ebenbilds Gottes, Róm. 3, 23.

Die Menschen aber fündigen nicht nur aus Versehen und aus Unwissenheit, sondern es geschieht, leider, auch mit Bewußtheit und vorseglich. So heißt es z. E. von den Juden: Du predigest, man solle nicht stehlen, und du stiehlest. Du sprichst, man solle nicht ehebrechen, und du brichst die Ehe. Dir gråuelt vor den Gözen, und du raubest Gott, was sein ist. Du rühmest dich des Gesetzes, und schändest Gott durch Uebertretung des Gesezes. Róm. 2, 21. u. f. Dahin gehört auch, wenn die Menschen, die inwendig voller Heucheley und Untus gend sind, einen Schein der Tugend und Frömmigkeit

, wie es die Pharisåer und Schriftgelehrten thaten, Matth. 23, 27. 28. Fahren dann die Menschen fort in ihren Sünden, so werden sie des Bösen gewohnt, daß sie eben so wenig Gutes thun können, als ein Mohr seine Haut, und ein Parder seine Flecken wandeln kann, Jer. 13, 23. Und wenn sie der Wahrheit, die Gott ihnen zu erkennen gibt, nicht gehorsam werden, sondern in dem bösen Sinn fortgehen; so werden sie mit Sünden gestraft. So ging es sowol den Heiden, als den Juden. Denn als jene wußten, daß Gott ist, und Ihn doch weder ehrten, noch Ihm dankten, so wurden sie, aus ge

rechtem Gericht Gottes, dahin gegeben in verkehrten Sinn, und geriethen in die abscheulichsten Sünden; und mit diesen, denen Gott noch mehr anvertrauet hatte, ging es noch schlechter, als sie solcher Gnade nicht achteten, und sie gleichsam mit Füßen traten, f. Róm. 1, 21. u. f. Cap. 2, 19. u. f. Cap. 3, 10. u. f. Ich will jezt davon nichts sagen, daß die Menschen in des Satans Strick zu seinem Willen gefangen sind, nach 2 Tim. 2, 26. denn davon wird gleich ein mehreres vorkommen. Es sind demnach alle Menschen, die sich nicht retten lassen aus ihrem Verderben, unter dem Zorn Gottes, nach Eph. 2, 3. und dieweil sie alle gesündiget haben, 1 Kón. 8, 46. so ist auch der Tod zu allen Menschen hindurch gedrungen, Róm 5, 12. Cap. 6, 20. u. f.

!

Von den Engeln.

§. .57.

ir kommen nun von den Menschen zu den Geis

Wir

stern, und wollen nur bey dem bleiben, was wir davon in der heiligen Schrift finden. Denn was außerdem von denselben gedacht, geredt und geschrieben worden, das ist so unzuverlässig, daß man darauf nichts bauen kann. Könnte und wollte man die Historien von den Erscheinungen der Geister, womit sich viele Menschen tragen, und die man auch den Kindern zu er zählen pflegt, ins Vergessen bringen, und gleichsam begraben; so würde, es viel Schaden verhüten.

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Es ist wol unleugbar, daß viele Geisterhistorien, wenn man sie gründlich untersucht, darauf hinauslaufen, daß Leute fich entweder durch andre, oder auch durch

ihre eigene Phantasie, haben betrügen lassen. Wer aber den Schluß daraus macht, daß an alle dem, was von den Geistern, auch nach der Schrift, gesagt und gelehrt wird, gar nichts sey, der irret sich gewiß.

.

Die heilige Schrift redet von Creaturen, die uns in die Augen fallen, und von andern, die uns nicht in die Augen fallen. Wenn man diese unsichtbar nennt; so ist der Sinn davon nur dieser, daß sie für gewöhnlich nicht gesehen werden; ob sie gleich auch erscheinen und gesehen werden können. Die Natur der Geister ist uns unbekannt; und wir wissen nur so viel davon, daß sie nicht Fleisch und Bein haben wie die Menschen. Die heilige Schrift lehret uns, daß es so wol böse als gute Geister gibt; und wir können alles, was uns von diesen und jenen zu wissen nöthig ist, aus derselben lernen.

Weil Johannes bezeugt, daß alle Dinge durch das Wort, welches Gott ist, gemacht worden, und daß ohne dasselbe auch nicht ein einiges Ding, was gemacht ist, gemacht worden sey; Joh. 1, 3. so ist daraus klar, daß so wol die bösen als die guten Geister ihren Ursprung von Ihm haben. Das bestätigen auch die Worte:

Durch Ihn den Sohn Gottes ist alles ges schaffen, das im Himmel und auf Erden ist, das Sichtbare und Unsichtbare, u. f. Col. 1, 16.

Keiner von allen Geistern ist böse geschaffen: denn Gott kann nichts schaffen, das an und für sich böse wåre. Es ist aber der Teufel, und sein Anhang, nicht bestanden in der Wahrheit - das ist, in der ihm von dem Schöpfer ertheilten Heiligkeit Joh. 8, 44. sondern er selbst und seine Engel haben ihre Behausung verLassen, und ihr Fürstenthum das ist, ihren herrlichen Ehrenstand nicht behalten, Epift. Jud. v. 6. und sich

durch ihre Verfündigung, 1 Joh. 3, 8. ein schweres Gericht zugezogen, 2 Petr. 2, 4.

Unser Herr Jesus Christus schreibt Luc. 11, 18. dem Satan, wodurch hier, wie man aus dem Zusammenhange der Rede sehen kann, der Oberste der bösen Geister verstanden wird, ein Reich zu, und bezeuget, daß alles, was zu demselben Reich gehöret, Einen bosen Sinn und Zweck habe, und in so fern nicht uneins sey. Daher wird auch von dem Drachen und seinen Engeln, und von ihrem Streit mit Michael und seinen Engeln geredet, Offenb. 12, 7. und der Drache heißt. gleich darauf der große Drache, die alte Schlange, die da heißet der Teufel und Satanas, v. 9. f. auch Of fenb. 20, 2. Satan heißt er, weil er ein Feind des Guten ist; Teufel, weil seine Sachen im Lügen, und Betrügen und Verklagen besteht; die alte Schlange, weil er die Evam verführt hat mit seiner Schalkheit. 2 Cor. 11, 3. Darum nennt ihn auch Christus den Mörder von Anfang, das ist, den ersten Mörder, denn er stürzte die ersten Menschen in den Tod; und den Vater der Lügen, denn er belog die ersten Menschen, und sagte ihnen, sie würden mit nichten des Todes sterben, sondern seyn wie Gott, wenn sie von dem verbotenen Baume åßen, Joh. 8, 44. f. §. 50.

Dieser ist es, der die ganze Welt verführt, Offenb. 12, 9. und die Welt, das ist, die Menschen, welche die Finsterniß mehr lieben, als das Licht, weil ihre Werke böse find, wollen auch nach seiner Luft thun. Joh. 8, 44. Sie stehen unter der Gewalt des Satans, Apostelg, 26, 18. Er und seine Engel heißen Fürsten und Gewaltige, und Herren der Welt, die in der Finsterniß dieser Welt herrschen, Eph. 6, 12. Der Heiland

selbst nennt ihn den Fürsten dieser Welt, Joh. 14, 30. Joh. 16, 11. und er ist der Geist, der zu dieser Zeit sein Werk hat in den Kindern des Unglaubens, das ist, in den Leuten, die in dem Glauben des Sohnes Götz tes nicht stehen, Eph. 2, 2. Er ist es, der das Unkraut, das ist, die Kinder der Bosheit Menschen

des Reichs

die bösen unter den Weizen, das ist, die Kinder die wahren Glieder der Gemeine Christi in der Welt sået, Matth. 13, 38. 39. Ja, er ist der Gott dieser Welt, dem sie dient, und nach dessen Willen ste thut, der auch die Sinnen der Ungläubigen verblendet, daß sie nicht sehen das helle Licht des Evangelii von der Klarheit Christi, 2 Cor. 4, 4. Er ist es auch, der vielen Menschen das Wort Gottes, das sie gehört haben von ihrem Herzen nimmt, auf daß sie nicht glau ben und selig werden, Luc. 8, 11. 12. So lange fie in ihren Sünden bleiben, und sich nicht zu Gott bekehren; so werden sie dadurch seine Kinder, und er ist ihr Vater, nach Joh. 8, 44. Werden die Menschen nicht nüchtern, und lassen sie sich nicht erretten aus des Teufels Strikken; so sind sie von ihm gefangen zu seinem Willen, 2 Tim. 2, 26. Wie es also auf einer Seite gewiß ist, daß die Menschen, die noch Kinder des Teufels find, nach ihres Vaters Lust thun wollen; so ist es auf der andern Seite auch gewiß, daß sie dieselbe oft thun müssen. Sie sind seine Sclaven, und er tyrannisirt über sie, fo lange sie sich nicht von seinem Joch befreyen lassen wollen.

§. 58.

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Unser Herr Jesus Christus ist darum Mensch geworden; Auf daß Er durch den Tod die Macht nehme dem, der des Todes Gewalt hatte, das ist, dem Teufel,

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