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Von dem Vater unsers Herrn Jesu Chrifti.

Unfer

§. 85.

Inser Herr Jesus Christus ist das vollkommene. Ebens bild seines lieben Vaters. (§. 49.) Wer Ihn also fiehet, der siehet auch den Vater, und wer Ihn kennet, der kennet auch den Vater, Joh. 14, 9. Die Schrift fagt von dem Vater, daß Ihn niemand je gesehen habe, Joh. 1, 18. Joh. 6, 46. 1 Joh. 4, 12. 1 Tim. 6, 16. Der Sohn Gottes aber ist erschienen dem Adam 1 Mos. 3, 8. 9. 13-21. dem Abraham, 1 Mos. 17, 1. dem Isaac, 1 Mos. 26, 2. dem Jacob, 1 Mos. 32, 24. u. f. dem Moses, 2 Mos. 3, 4. u. f. Apostelg. 7, 30. u. f. den Aeltesten Israels, 2 Mos. 24, 9. 10. dem Jesaias, Jef. 6, 5. Joh. 12, 41. und andern. Er war es auch, von dem es 4 Mos. 21, 5. u. f. heißt:

Das Volk redete wider Gott und wider Mosen: warum hast du uns aus Egypten geführt, daß wir sterben, in der Wüsten? da sandte der Herr feu rige Schlangen unter das Volk

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Denn das wird von Paulo so ausgedruckt:

Lasset uns auch Christum nicht versuchen, wie etlis che von jenen Ihn versuchten, und wurden von den Schlangen umgebracht, 1 Cor. 10, 9. Im neuen Testamente aber kleidete Er sich in unser armes Fleisch und Blut, und hatte etliche und dreyßig Jahre feinen Wandel auf Erden. Da hat Er seinen Vater nicht nur durch seine Predigt verherrlichet, und auf Er3 den verklåret, Joh. 17, 4. sondern auch an sich selbst erwiesen, was wir an dem Vater haben. Denn alle Beschreibungen, die wir von dem Vater machen können, geben von seinem unsichtbaren Wesen uns armen Mens

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schen keinen solchen Eindruck, als der Sinn, das Leben und der Wandel unsers Herrn Jesu Chrifti. Wem also die Gnade wiederfährt, Christum recht kennen zu lernen, dem bleibet auch der Vater kein unbekannter Gott. Wie aber

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der Gott dieser Welt der Ungläubigen Sinne vers blendet hat, daß sie nicht sehen das helle Licht des Evangelii von der Klarheit Christi, welcher ist das Ebenbild Gottes, 2 Cor. 4, 4.

so sagt der Heiland:

Gerechter Vater, die Welt kennet Dich nicht, Joh. 17, 25. Cap. 8, 55.

§. 86.

Das allerhöchste, was wir von dem Vater zu sagen wissen, ist dieses, daß Er der Vater ist unsers Herrn Jesu Christi, 2 Cor. 11, 31. Eph. 1, 3. 1 Petr. 1, 3. Gelobet fey Gott, und der Vater unsers Herrn Jesu Chrifti, der Vater der Barmherzigkeit und Gott alles Trostes, sagt Paulus 2 Cor. 1, 3.

Gott hat sich wol darin herrlich bewiesen, daß Er durch den Sohn die Welt gemacht hat, Ebr. 1, 2. auch beweist Er sich als der Vater der Barmherzigkeit in seiner Mildthätigkeit gegen alle Creaturen. Denn

Er lässet seine Sonne aufgehen über die Bösen und über die Guten, und läßt regnen über Gerechte und ungerechte, Matth. 5, 45.

Er nåhret auch die Vögel unter dem Himmel, die weder såen noch ernten, noch in die Scheuren sammlen, Matth. 6, 26. Ja, Er forget so für eine jede Creatur, daß auch ohne Ihn kein Sperling auf die Erde fållet, Matth. 10, 29. Aber seine Liebe gegen uns ist insonderheit

daran erschienen, daß Er seinen eingebornen Sohn get fandt hat in die Welt, daß wir durch Ihr leben sollen 1 Joh. 4, 9. Joh. 3, 16. Seinen Sohn, den einigen, den geliebten, der Ihm theurer und werther war als Himmel und Erde, und alles, was im Himmel und auf Erden ist, den hat Er für uns Menschen, die von Ihm abgefallen waren, und der Sünde dienten, her gegeben, daß Er ein Mensch würde, und für uns in den Tod ginge. Paulus sagt:

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Gott hat seines eigenen Sohnes nicht verschonet, sondern hat Ihn für uns alle dahin gegeben, Róm. 8, 32.

En, wie lieb muß Er nicht die Menschen haben, da Er so viel an sie wendet!

Paulus fagt:

S. 87.

Gelobet fey Gott und der Vater unsers Herrn Jesu Christi, der uns gesegnet hat mit allerley geistlichem Segen in himmlischen Gütern, durch Christum, wie Er uns dann erwähler hat durch denselben, oder in demselben, ehe der Welt Grund geleget war, u f. f. Eph. 1, 3. 4.

Und von dieser so wichtigen Materie, nemlich der Erwählung, auch etwas zu sagen, ist unsrer Absicht ganz gemäß. Gott hatte mit dem Abraham und seinen Nachkommen einen Bund gemacht, und hatte das Volk Ifrael vor allen Völkern der Erde sich auserwählet, daß es fein ganz eigenes Volk seyn sollte, ein heiliges, das ist, von allen andern ganz abgesondertes, Volk. Diese feine Wahl gründete sich nicht darauf, daß dieses Volk beffer, oder größer gewesen wäre, als alle andré Völker,

fondern Er nahm sie an, und erwählte fie, weil Er sie lieb hatte um ihrer Våter willen, f. 1 Mof. 17, 2. 1. f. 2 Mos. 19, 5. u. f. 5 Mos. 7, 6. u. f. Durch diese Gnadenwahl hatten sie ungemein große Vorzüge vor allen Völkern auf dem Erdboden, welche Paulus kurz zusammenfaßt Röm. 9,4. u. f. und sie waren das pries sterliche Königreich Gottes, der sie selbst als ihr König regirte. Die Bedingung dieses Bundes, den Gott mit ihnen machte, war, daß sie seiner Stimme gehorchen und feine Gebote halten sollten; und dieser Bund erstreckte sich auf alle leibliche Nachkommen Abrahams, die er von seinem Sohne Isaac, und seinem Enkel Jacob hatte. S. §. 4. §. 11. u. f. Im neuen Testament blieb Gott bey dem Volk Israel nicht stehen, sondern der Herr unser Heiland sandte seine Apostel aus in alle Welt und ließ allen Völkern das Evangelium verkündi» gen; und das war kurz und rund dieses: Wer da glau bet und getauft wird; der wird selig werden. Die nun das Wort des Evangelii hörten, solches im Glauben annahmen, und sich nach seinem Worte taufen ließen, die wurden durch den Glauben an Christum Jesum Kinder Gottes, und Erben des ewigen Lebens, fie empfingen Vergebung ihrer Sünde, wurden mit dem heiligen Geiste versiegelt, und hatten die Gnade in Heiligkeit und Ges rechtigkeit Gott zu dienen ihr Lebenlang. Diese alle, fie mochten Israeliten seyn, oder aus den Heiden herstammen, werden dann in den Schriften des neuen Testaments die Heiligen und Geliebten und Auserwählten Gottes genennet, als z. E. Col. 1, 2. Tit. 1, 1. Bea fagte Wahl Gottes ging nicht vornemlich auf die Weisen nach dem Fleisch, nicht auf die Gewaltigen und Edlen, sondern wie Paulus fagt; was thöricht ist vor der Welt,

das hat Gott erwählet, daß Er die Weisen zu Schans den mache; und was schwach ist vor der Welt, das hat Gott erwählet, daß Er zu Schanden mache, was stark ist; und das Unedle vor der Welt, und das Verachtete, hat Gott erwählet, und das da nichts ist, daß Er zu nichte mache, was etwas ist: auf daß sich vor Ihm kein Fleisch rühme, 1 Cor. 1, 26. u. f.

§. 88.

Diese Sache, daß nemlich Gott im neuen Testament keinen Unterschied machte unter den Juden und Heiden, war den Juden, zu den Zeiten der Apostel ein großer Anstoß. Sie sagten: Hat Gott das Volk Israel nicht zu seinem Eigenthum erwählt? Hat Er nicht einen Bund mit ihnen gemacht, und ihnen die Beschneidung zum Siegel dieses Bundes gegeben? Hat Er nicht gesagt: Ihr sollt mein Volk seyn, und ich will euer Gott seyn? Hat Er ihnen nicht sein Geseß und sein heiliges Wort anvertraut? Kann Ihn denn sein Beruf und seine Erwählung gereuen? Will Er denn nun sein Volk verstoßen, dem Er so große Verheißungen gegeben hat? u. f. f.

Wenn die Apostel diese, und andere dergleichen Einwendungen beantworten, so sehen sie erstlich voraus, daß der besondre Bund, welchen Gott mit dem Volk Ifrael gemacht, und der in den Büchern Mosis beschries ben wird, nicht so anzusehen sey, als wenn er in der Art und Weise, wie er durch die Hand Mosis eingerich tet worden, ohne Ende fortgehen sollte. Denn Gott habe ihnen durch die Propheten deutlich zum voraus wissen lassen, daß Er diesem Bunde mit ihnen, in Absicht auf die Art und Weise, ein Ende machen, und einen neuen und viel herrlichern Bund mit ihnen

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