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außerdem ihnen noch vieles offenbaret habe, ist eben auch erweislich. Denn wie hätte Gott mit dem Noah von den reinen und unreinen Thieren reden, und ihm befehlen können, von den reinen sieben Paar, und von den unreinen nur ein Paar in die Arche zu nehmen; wenn er den Menschen nicht offenbart hätte, welche Er für rein, und welche Er für unrein wolle gehalten wisfen? Und wie håtte Henoch, der siebente von Adam, weissagen können: Siehe, der Herr kommt mit viel tausend Heiligen, Gericht zu halten über alle, u. f. w. Ep. Jud. v. 14. u. f. wenn es ihm nicht wäre von Gott offenbaret worden?

In Absicht auf seinen Willen hat zwar der Herr den Menschen ein gewisses Gefühl ins Herz gegeben, nach welchem sie wissen, was sie zu thun und zu lassen haben. Denn da heißt es in ihnen entweder: Das und das ist nicht recht, das will Gott nicht haben, das beftraft Er; oder es heißt: Das und das ist gut, das will Er haben, das wird er belohnen; und wie dieses allen Menschen gemein ist, so ist es auch gewiß in den das maligen Zeiten gewesen. Indeß gab sich doch auch der Geist Gottes mit ihnen ab, zeigte ihnen noch gewisser, was gut und böse wåre, und suchte sie von diesem abund zu jenem anzuhalten. Wenn dieses nicht geschehen wåre, so hätte Gott zuleht nicht klagen können: Die Menschen wollen sich meinen Geist nicht mehr strafen Lassen: denn sie sind Fleisch, 1 Mos. 6, 3.

Wie nun der Herr, nach seiner großen Barmhers zigkeit, in der Zeit, mit vielen Menschen sich unmittela bar einließ, und sich ihnen offenbarte; so handelte Er auch mittelbar mit ihnen durch diejenigen, denen Er seinen Sinn zu erkennen gegeben hatte. Denn durch

seine Regierung geschahe es, daß man zu der Zeit, da Enos geboren wurde, anfing zu predigen von des Herrn Namen, 1 Mos. 4, 26. Noah aber, der ein-Prediger der Gerechtigkeit genennt wird, bezeugte nicht nur mit Worten, sondern auch mit seinem Archenbau, daß Gott die Sünden der Menschen strafen würde, wenn sie sich nicht bekehrten. Die mehresten Menschen aber handelten gegen besser Wissen, segten Gott aus den Augen, tyrannisirten über andere, und lebten in Sünden und Schanden. Die Anzahl derjenigen, die nach Gott fragten, vor Ihm wandelten, und Ihm dienten, war sehr geringe. Endlich fielen auch die Kinder der Männer Gottes dem großen Haufen der Gottlosen zu, und es war außer dem Noah fast niemand mehr übrig, der sich von dem Geifte Gottes regieren ließ. Das betrübte und erzürnteTM Gott den Herrn dergestalt, daß Er die Bösewichter alle mit der Sündfluth von der Erde vertilgte.

Nach diesem schrecklichen Gericht, bei welchem nur acht Seelen in der Arche erhalten wurden, nahm sich Gott des menschlichen Geschlechts mit neuer Gnade an. Er tröstete den Noah mit der Verheißung, daß Er die Erde nicht wieder, um der Menschen willen, verderben wollte. Dagegen versprach Er ihm, daß Er nicht müde werden wollte, den Menschen Gutes zu thun. Denn so lange die Erde stehe, solle nicht aufhören Samen und Ernte, Frost und Hige, Sommer und Winter, Tag und Nacht. Durch seinen Segen wurden sie fruchtbar, mehrten sich, und erfüllten die Erde. Alle Thiere auf Erden, alle Vögel unter dem Himmel, alle Fische in den Wassern, und alles Gewürme auf Erden, gab er ihnen zum Gebrauch. Da Er vorher dem Menschen nur das Kraut auf dem Felde zur Nahrung verordnet

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hatte; so gab Er nunmehr auch alles, was da lebet und sich reget, zu ihrer Speise. Dabey ließ Er nicht unbezeugt, daß Ihm das Leben eines jeden Menschen theuer und werth sey: denn Er habe den Menschen nach seinem Bilde erschaffen. Daher wolle Er das Blut eines Menschen rächen, sowohl an Thieren als Menschen, die solches zu vergießen sich unterstehen würz den. Kurz, Er that alles, dem menschlichen Geschlechte in der That zu bezeugen, daß Er ihr gnädiger, gütiger und barmherziger Gott und Herr sey.

Er besorgte sie aber nicht nur so gar huldreich in Abficht auf das natürliche Leben; sondern suchte auch mit großem Ernst, sie in seine Gemeinschaft zu ziehen, und sie dadurch zu einem wahren Wohlfeyn zu bringen, und sie darin zu erhalten. Er fuhr fort, auf eben die Weise, wie vor der Sündfluth, sich diesem und jenem unmittelbar zu offenbaren. So bezeugte Er z. E. dem Noah, als er Ihm einen Altar bauete, und Ihm von allerley reinem Vieh, und von allerley reinem Gevögel, ein Brandopfer brachte, sein Wohlgefallen. Er gab ihm zu erkennen, daß Er nicht haben wollte, daß die Menschen wie die Thiere seyn sollten, welche eine Creatur, die noch in ihrem Blute lebet, zu fressen pflegen. Auch unterrichtete Er die Menschen mittelbar, durch ans dere Menschen, denen Er sich offenbaret hatte. So war z. E. Melchisedek, der König von Salem, ein Pries fter Gottes des Höchsten, das ist, des ewigen und lebendigen Gottes, und das wollte nicht nur sagen, daß er für sich dem Herrn gedient, sondern daß er auch für andere geopfert, sie gesegnet und unterrichtet.

Es war aber alle Mühe, die der Herr an das menschliche Geschlecht wendete, an den allermeisten ver

geblich. Sie glaubten seinem Worte nicht, sondern lieBen sich von ihren Lüften beherrschen, und folgten ihrem eignen Gutdünken. Das Andenken der Gerichte Gottes, die durch die Sündfluth über alle Menschen ergangen waren, schreckte sie nicht ab von dem Bösen, und sie machten es eben so arg, als die Leute vor der Sündfluth. Sie wollten sichjeinen großen Namen machen, und einen Thurm bauen, der follte bis in die Wolken reichen. Als Gott durch Verwirrung der Sprache diesem ihrem hochmüthigen Unternehmen Einhalt that, und sie in alle Lande zerstreute; verfielen sie auf die greulichsten Abgöttereyen. Damit verbanden sie solche entseßliche und himmelschreyende Sünden, Laster und Schandthaten, daß Gott, nach seiner Gerechtigkeit, einige Städte mit Feuer und Schwefel zu Grunde richten mußter Die daran grenzenden canaanitischen Völker wurden, dadurch so wenig abgeschreckt von ihrem gottlosen und ruchlosen Wesen, daß sie vielmehr in den abscheulichsten Dingen noch weiter gingen: daher Gott den gerechten Schluß faßte, dieselben von dem Erdboden vertilgen zu lassen. §. 4.

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Unter denen, die in der Zeit Gott, den Schöpfer aller Dinge, vor Augen hatten, ihn liebten und ehrten, ist insonderheit Abraham zu merken, welchen Gott aus seinem Vaterlande und von seiner Freundschaft ausführte, und in das Land der Canaaniter brachte, wo er, als ein Fremdling, mitten unter den abgöttischen und gottlosen Menschen, Gott dem Herrn seine Altåre bauete, seinen Namen bekannte und predigte, Ihn mit einem heiligen Wandel ehrte, und sein ganzes Haus zur Gottesfürcht anhielt. Mit diesem: lieben Mann machte Gott einen

Bund, und gab ihm die Verheißung, daß durch seinen Samen alle Geschlechte der Erden gesegnet werden solle ten, welches nichts anders sagen wollte, als daß der Welt Heiland von ihm herstammen würde. Er nahm auch des Abrahams Nachkommen zu seinem Eigenthum an, und gab ihnen in dem Theil vor allen Völkern der Erden einen besondern Vorzug. Nach diesem führte Er fie, mit mächtiger Hand, durch seinen Knecht Moses aus Egypten, wo sie unter einer schweren Sclaverey seufzeten, um sie in das ihrem Vater Abraham verheißene Land zu bringen. Er ließ sie aber, aus weisen Ursachen nicht den geraden Weg aus Egypten nach Cas naan nehmen, sondern führte sie durch das rothe Meer in die Wüste Arabiens. Hier gab Er ihnen sein Gesetz auf solche majestätische Weise, daß das Volk dadurch in eine große Ehrfurcht gesezt wurde. Dabey bezeugte Er ihnen, daß Er fie in Ruhe erhalten, und gegen ihre Feinde schüßen, vor dem Uebel bewahren, und sie mit allem Guten überschütten wollte, wenn sie seinen Bund hielten; daß Er hingegen, wenn sie das nicht thåten, fie mit Theurung, Krankheiten, Pestilenz, und andern schrecklichen Gerichten strafen würde. Er nahm sich dann ihrer an mit unbegreiflicher Gnade. Er gab ihnen Wafser aus dem Felsen, und sorgte für ihre Nothdurft auf eine unerhörte Weise. Sie aber waren dagegen so halsstarrig, daß Er endlich beschloß, dis ganze widerspens ftige Geschlecht, welches aus sechsmal hunderttausend Mann bestand, in der Wüsten sterben zu lassen, ihre Kinder aber in das Land zu bringen, das Er dem Sas men Abrahams zu geben versprochen hatte. Dieses alles beschreibt Moses in feinen fünf Büchern, die Gott bis auf unfre Zeiten erhalten hat.

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