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was wir von Christo Jesu, in so fern Er ein Mensch war, wie andere Menschen, doch ohne Sünde, in der Schrift finden: z. E. Er war so gesinnt, daß Er sich selbst erniedrigte, und lieber gering als groß war, in der Welt. Da sagt die Schrift, ein jeglicher von denen, die an Ihn glauben, soll auch so gesinnet seyn, Phil. 2, 5. u. f. Er hatte nicht Gefallen an sich selbst; und wir sollen auch nicht Gefallen haben an uns selbst, Rôm. 15, 13. Er verleugnete sich selbst, und nahm sein Kreuz auf sich; das sollen diejenigen, die Ihm nachfolgen wollen, auch thun, Marc. 8, 84. Mas §. 68. hievon gesagt worden, das macht dieses noch deutlicher.

Kurz: es ist Gottes Wille, daß wir gleich seyn sollen dem Ebenbilde feines Sohnes, Rôm. 8, 29. 3. E. wir sollen uns unter einander lieben, wie uns Christus geliebet hat, Joh. 13, 34. wir sollen einander vergeben, gleichwie Christus uns vergeben hat, Col. 3, 13. u. s. w. Wobey doch dieses zu merken, daß diese Aehnlichkeit mit Christo wol gleich nach allen Stücken ihren Anfang, nimmt, wenn wir durch den Glauben an Ihn neue Creaturen werden; sie nimmt aber immer mehr zu, wenn wir wachsen in allen Stücken an dem, der das Haupt ist, Christus, Eph. 4, 15. Und so lag es dem Paulo sehr an, daß in den Galatern Christus eine Gestalt gewinnen möchte, das ist, daß sie möchten Christo ähnlicher werden, Gal. 4, 19. Und 2 Cor. 3, 18. sagt er: Wir schauen alle die Klarheit des Herrn, oder, es. wird in uns allen der Glanz des Herrn offenbar

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und wir werden verkläret in dasselbige Bild von einer Klarheit zu der andern.

Es geht also immer weiter, wir werden dem Heiland immer ähnlicher, und durch die Gnade immer schöner. ›

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er heilige Geist hat sich, in Absicht auf Jesum Christum, den Heiland aller Menschen, und sonderlich feiner Gläubigen, sehr geschäftig erwiesen. Vor der Of= fenbarung des Heilandes im Fleisch, hat der heilige Geist die Umstände von seiner Geburt, seinem Leben, Lei= den, Sterben, Auferstehen, seiner Himmelfahrt und Herrlichkeit, durch die Propheten deutlich vorausgesagt. Als die zur Geburt Christi bestimmte Zeit herbey kam, ward die Jungfrau Maria, die von Gott erwählte Mutter Jesu, schwanger von dem heiligen Geiste, Matth. 1, 18. 20. Bald darauf besuchte sie ihre Freundin Elisabeth, und diese, erfüllet mit dem heiligen Geiste, benedeyet Mariam und die Frucht ihres Leibes, Luc. 1, 39. u. f. Johannes, der Vorläufer Christi, wurde schon im Mutterleibe mit dem heiligen Geiste erfüllet, Luc. 1, 15. und sein Vater Zacharias redete, voll des heiligen Geistes, von dem Herrn unserm Heiland sehr nachdrücklich, Luc. 1, 67. u. f. Simeon bekommt eine Antwort von dem heiligen Geist, er solle nicht sterben, ehe er den Christ des Herrn, den Messiam gesehen, und kommt aus Anregen des heiligen Geistes in den Tempel, als das Kind Jesus dem Herrn dargestellt wurde, nimmt es auf seine Arme, und lobet Gott mit Freuden, Luc. 2, 22. u. f. Als Jesus von Johannes getauft wird, kommt der heilige Geist wie eine Taube vom Himmel, und bleibet auf Ihm, Joh. 1, 32. 33. Durch den heiligen Geist wird Christus gleich darauf in die Wüste geführt, auf daß er von dem Teufel versucht würde, Matth. 4, 1. u. f. Die Teufel trieb Christus aus durch den Geist Gottes, Matth. 12, 28.

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und daraus ist abzunehmen, daß der heilige Geist auch bey andern Wundern, die Er gethan hat, mit Ihm gewesen ist. Christus opferte Gotte sich selbst ohne allen Wandel durch den heiligen Geist, Ebr. 9, 14. Und so war der heilige Geist in und mit Christo in seinem ganz zen Leben und Wandel auf Erden. Siehe §. 69.

§. 107.

Es kommt zuweilen vor, daß in der heiligen Schrift Geist und Kraft beysammen steht. 3. E.

Gott hat Jesum von Nazareth gesalbet mit dem heiligen Geist und Kraft, Apostelg. 10, 38.

Und was der Herr unser Heiland zu seinen Jüngern sagte: : Ihr sollt mit dem heiligen Geiste getauft werden, Apostelg. 1, 5.

das spricht Er an einem andern Orte so aus:

Ihr sollt angethan werden mit Kraft aus der Höhe, Luc. 24, 49.

Daraus ist dann offenbar: wo der heilige Geist ist, da ist auch Kraft, Gotteskraft.

Er ist aber doch nicht eine Eigenschaft Gottes, sondern Er ist Gott mit dem Vater und Sohne: welches ganz klar ist aus den Worten Jesu:

Laufet in dem Namen des Vaters, und des Sohnes, und des heiligen Geistes, Matth. 28, 19.

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Da wird der heilige Geist auf eben dieselbe Weise, wie der Vater und Sohn genannt, und die armen Sün» der, die dem Evangelio gehorsam werden, sollen auf seinen, wie auf des Vaters und Sohnes Namen, ges tauft werden, und Vergebung der Sünden, Leben und Seligkeit erhalten; siehe auch 2 Cor. 13, 13. Joh. 15, 26. Die Worte Petri:

Anania, warum hat der Satan dein Herz erfüllet, daß du dem heiligen Geist lügest? - du hast nicht Menschen, sondern Gott gelogen, Apostelg. 5, 3. 4. bestätigen eben dieß. Denn wen belog Ananias? den heiligen Geist, der Petro offenbaret hatte, was mit Ananias und Sapphira vorgekommen war, und durch dessen Antrieb Petrus ihn gefragt, und eine Lüge zur Antwort bekommen hatte. Und dazu sagt Petrus: du hast Gott belogen, und schreibt solches einer Verführung Satans zu, den Ananias in sein Herz eingelassen. Hiezu kommen noch die Worte Pauli an die Corinther:

Wisset ihr nicht, daß ihr Gottes Tempel seyd, und der Geist Gottes in euch wohnet? 1 Cor. 3, 16. Wer wohnte in ihnen? der heilige Geist. Was waren fie nun? ein Tempel Gottes.

Hierbey find die Worte Christi nicht zu vergessen: Alle Sünde und Lästerung wird den Menschen vers geben, aber die Låsterung wider den Geist wird den Menschen nicht vergeben. Und wer etwas redet wider des Menschen Sohn, dem wird es vergeben: aber wer etwas redet wider den heiligen Geist, dem wird es nicht vergeben, Matth. 12, 31. 32. und nach der Erzählung Marci heißt es:

Wer den heiligen Geist lästert, der hat keine Verges bung ewiglich, Cap. 3, 28. 29.

Die Gelegenheit zu dieser Warnung an die Schriftgelehrs. ten und Pharifåer war diese: Es wurde ein Besessener zu Jesu gebracht, der war blind und stumm, ́und Er heilete ihn also, daß der Blinde und Stumme beydes redete und fahe. Da sagten fie: er treibet die Teufel nicht anders aus, denn durch Beelzebub, der Teufel Obersten. Dieß redeten sie wider besser Wissen und Ges.

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wissen, nach dem Zeugniß des Nicodemus, welcher ein Oberster der Juden war, und dem Herrn unserm HeiLand zugestand: Meister, wir wissen, daß du bist ein Lehrer von Gott kommen: denn niemand kann die Zeichen thun, die du thust, es sey denn Gott mit ihm, Joh. 3, 2. Weil nun der Heiland sahe, daß die Pharisåer und Schriftgelehrten, und das Polk, welches an ihnen hing, sich in zeitliches und ewiges Verderben stürzen würden, wenn sie in diesem bösen Sinn verharreten, oder wol gar noch weiter gingen; so zeigt Er ihnen die Gefahr, worin sie stånden. Es hat aber leider wes nig geholfen. Denn obgleich die armen Menschen hernach durch die Predigt von der Auferstehung Christi überführt wurden, daß Jesus von Nazareth der Mesfias, oder der Gesalbte Gottes wåre; ob ́fie gleich von den Aposteln, und sonderlich von Paulus, durch die Schriften der Propheten, die von dem Messia handeln, fo eingetrieben wurden, daß sie sehen mußten, Jesus von Nazareth sey der Messias: und obgleich die Apostel mit eben so vielen, und eben so großen, ja noch größern Wundern und Zeichen, als unser Herr Jesus Christus selbst gethan hatte, ihre Lehre bestätigten; ja ob-man gleich vor Augen sahe, wie so viel tausend arme Menschen durch das Evangelium von der Finsterniß zum Licht und von der Gewalt des Satans zu Gott bekehrt wurden; so blieben sie doch verstockt, låsterten den heiligen Geist, der in den Aposteln war, und verfolgten die Jünger Jesu als die årgsten Bösewichter. Diese Sünde wurde ihnen also nicht vergeben, sondern die Gerichte Gottes kamen über sie; Jerusalem und das ganze jüdische Land wurde jämmerlich verwüstet, und über sie ergingen die schrecklichsten Strafen.

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