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4) Das ist demnach ein Hauptgeschäft des heiligen Geistes, daß Er der armen Sünder Glaubensaugen immer auf das Opfer Jesu für uns richtet. Wie schon im alten Testament dadurch, daß Gott befohlen hatte, alle Tage zweymal, das ist Morgens und Abends, ein Lamm zu opfern, das bevorstehende Opfer Jesu immer ins Andenken gebracht wurde: so unterläßt der heilige Geist nicht, dieses einmal für uns gebrachte Opfer Jesu immer aufs neue in den Herzen der Gläubigen erinnerlich zu machen. Denn die Liebe Gottes, der seinen einigen Sohn für uns gegeben, und unsers Herrn Jesu Christi, der für unsere Sünden selbst ein Schlachtopfer worden, ist dadurch auf das allerherrlichste offenbar worden.

Indeß hat man doch nicht zu denken, daß der heilige Geist dasjenige, was außerdem von Christo in dem Evangelio enthalten ist, nicht auch den Menschen, die an Christum gläubig worden sind, immer mehr erklärte. Denn der Glaube an Christum ergreift alles das, was von Ihm in dem Evangelio gesagt wird, und hålt sich vest daran. 3. E. wenn das Evangelium bezeugt, daß Gott durch seinen Sohn mit uns geredet, und uns durch Ihn gelehret habe: so greift der Glaube zu, und nimmt Ihn mit Freuden an zu seinem Lehrer. Er hålt alles das für wahr, was Christus gesagt hat; warum? weil Er es gesagt hat. Er nimmt alles das, was Er befohlen hat, als nüßlich, als nöthig, als gut und heilsam, kindlich an. Warum? weil Er es befohlen hat. Was Er verboten hat, das sieht er an als schädlich, als thôricht, als böse und verderblich. Warum? weil Er es verboten hat. So ist es auch mit andern Puncten. 3. E. Es heißt in dem Evangelio: Alle Engel Gottes follen

Christum anbeten; Gnade und Friede sey über alle, die den Namen Christi anrufen; wer den Namen des Herrn anrufen wird, der soll selig, der soll errettet werden, u. s. w. Diese Worte nimmt der Glaube, und es ist ihm gar lieb, daß er sich zu Christo nahen, Ihm zu den Füßen liegen, und sein Herz vor Ihm ausschütten kann. Wenn Chriftus von sich sagt: Mir ist gegeben alle Gewalt im Himmel und auf Erden; wenn Er der König aller Könige und der Herr aller Herren im Evangelio genennt wird: so ist solches dem Glauben höchsterfreulich, und man verläßt sich darauf von ganzem Herzen. Eben so ist es, damit, wenn Christus das Haupt der Gemeine, der Bischof unsrer Seelen, der gute Hirt seiner Schäflein, uns ser Fürsprecher bey dem Vater, das alle Menschen erz leuchtende Licht, der Schöpfer aller Creatur, der Erhalter aller Dinge, der Bräutigam seiner Kirche, die Auferstehung und das Leben, der Richter, aller Welt, unser Schild und sehr großer Lohn, u. s. w. in dem Evangelio heißt: Das sind lauter Namen, die dem Glauben köst= licher find, als als alle Schäße und Herrlichkeiten der Erde. 5) Wie nun en der, Glaube an Jesu Christo hängt, und alles das zu erfahren und zu genießen sucht, was in den Worten des Evangelii von ihm bezeugt wird; und wie wir durch den Glauben an Christum in die innigfte Gemeinschaft des heiligen Geistes gebracht werden: so a kommen wir auch durch denselben zu der Gemeinschaft mit dem Vater unsers Herrn Jesu Christi. Das Evangelium, oder die Lehre Jesu und seiner Apostel, ist voll von herrlichen Beweisen seiner Liebe, welche sowol En geln als Menschen unbegreiflich ist. Diese hat Ihn gedrungen, uns seinen einigen Sohn zu geben, und in und durch denselben haben wir die allertheuersten Verheißun

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gen, daß Er unser Gott und Vater seyn, und sich also an uns beweisen wolle. Alle diese Verheißungen ergreift der Glaube, und kommt in Christo zum Genuß derselben. Daraus entsteht bey uns ein kindlicher und herzvertrau= licher Zutritt zu unserm lieben Vater, eine innige Liebe zu Ihm, ein dankbares Hinfinken vor Ihm, ein getrostes und zuversichtliches Gebet zu Ihm, eine lebendige und auf sein Wort gegründete Hoffnung, ein herzliches Ergeben in seinen Willen, und ein eifriges Bestreben, Ihm zur Freude und Ehre zu werden. Von welchen Puncten unten ein mehreres zu sagen seyn wird.

Von der heiligen Taufe.

§. 136.

Gott mit dem Abraham sich in einen Bund eins ließ, gab Er ihm die Beschneidung zum Siegel desselben, 1 Mos. 17, 7. u. f. Rom. 4, 11. u. f. Ueber dieser Ordnung, nach welcher die Knäbchen, wenn sie acht Tage alt waren, beschnitten werden mußten, hielt Gott so ernstlich, daß Er sagt: Wo ein Knäblein nicht wird beschnitten an der Vorhaut seines Fleisches, der soll ausgerottet werden aus seinem Volk, 1 Mos. 17, 14. Wie Er dann auch Mosen, nachdem Er ihn schon berufen hatte, das Volk Israel aus der egyptis schen Sclaverey zu erlösen, darum tödten wollte, weil er die Beschneidung seines Sohnes bisher verzögert hatte, 2 Mof. 4, 24. u. f. Und diefer Ordnung Gots tes hat sich auch unser Herr Jesus Christus unterwor fen, und sich am achten Tage als unser Mittler, füe uns beschneiden lassen, Buc. 2, 21.

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Nach der Absicht Gottes sollte das Volk Israel durch die Beschneidung zuvördest eine beständige Erinnerung haben, daß sie ein Bundesvolk wåren, und sich nach seinen Geboten zu richten hätten. Wenn sie dies. ses nicht thaten, sondern Gottes Gebote aus den Aus gen sezten, und seine Befehle nicht achteten; so half ihnen die Beschneidung nichts, und sie waren nicht befser, als die Unbeschnittenen, wie Paulus ausdrücklich bezeuget, Róm. 2, 25. u. f. Ueberdem wollte Gott dem Volk Israel durch die Beschneidung eine wichtigere Lehre einschärfen, nemlich dieses: daß fie alles das von fich thun müßten, was zum Verderben gehöre, und seis nem Sinn nicht gemäß sey; wenn gleich solches ohne Schmerz nicht geschehen könnte. Daher redet schon Moses von der Vorhaut des Herzens, und von der Bes schneidung des Herzens, 5 Mos. 10, 16. Cap. 30, 6. und das wird hernach in den Propheten mehrmals wiederholet, z. E. Jer. 4, 4. Durch die Vorhaut des Hers zens aber wird alles das verstanden, was dem Worte Gottes, der Liebe zu Gott und zu dem Nächsten entge= gen steht das soll weggethan werden,

Wie nun die Beschneidung ein Siegel war des Bundes, den Gott mit dem Abraham und seinen Nachkommen gemacht hat: so hat unser Herr Jesus Chriftus die heilige Taufe zu einem Siegel des neuen Buns. des verordnet und eingeseht. Gehet hin, sagte Er zu · feinen Jüngern nach seiner Auferstehung und vor seiner Himmelfahrt, und

lehret alle Völker, und taufet sie im Namen des Vaters, und des Sohnes, und des heiligen Geistes, Matth. 28, 19.

In dem Evangelio Marci heißt es: Gehet hin in alle

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Welt, und prediget das Evangelium aller Creatur, das ist: allen Menschen, nicht nur den Juden, sondern auch den Heiden. Wer da glaubet und getauft wird, der wird selig werden: wer aber nicht glaubet, der wird verdammt werden, Marc. 16, 15. 16.

Wir haben also von der Taufe, die Christus zum Siegel des neuen Bundes gesezt hat, zu reden.

§. 137...

Che unser Herr Jesus Christus sein Lehramt antrat, fing Johannes, des Zacharia Sohn, seine Predigt an. Der Inhalt derselben war, daß er den Juden zuvôrderst ihre bösen Wege vorhielt, und sie zur Buße ermahnte. Dabey fagte er dem Volk, daß sie sollten glauben an den, der nach ihm kommen sollte, das ist, an Jesum, daß er Christus, oder der Messias sey, Apostelg. 19, 4. Joh. 1, 6. 7. Wenn sie nun ihre Sünden bekannten; so taufte er sie zur Vergebung der Sünben, und wies sie an, rechtschaffene Früchte der Buße zu thun, Matth. 3, 5. u. f. Zugleich bezeugte er ihnen, daß sie von Jesu würden getauft werden mit dem heiz ligen Geist, welches auch so erfolgt ́ist.

Was die Taufe Christi mit der Taufe Johannis gemein habe, und worin sie von derselben unterschieden fen, das wird sich leicht beurtheilen lassen, wenn wir die Taufe Christi etwas genauer beschreiben.

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Die Predigt des Evangelii ging allemal vorher, und die Jünger Jesu, die von dem Herrn in alle Welt ausge= schickt wurden, konnten nun mit getrostem Herzen das Heil in Christo jedermann bezeugen. Sie redeten dann von dem Vater, der seines eingebornen Sohnes, nicht verschonet, sondern Ihn für uns alle dahin gegeben; von

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