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Da werden die Gerechten leuchten, wie die Sonne, in ihres Vaters Reich, Matth. 13, 36. u. f.

§. 239.

aus

Das ist nun mit der Gemeine Jesu so, wie es der Herr vorausgesagt, wirklich erfolgt. Im Anfang bestand sie nur aus der Menge derer, die an Jesum glaubig worden waren, und die Jünger Jesu wachten darüber, daß niemand zu derselben sich nahen und unter dieselbe kommen möchte, der es mit Jesu Christo, und seinem großen Werk, das Er vorhatte, nicht rechtschaffen meinte. Als Ananias und sein Weib Sapphira, aus unlautern Absichten, mit Betrügerey umgingen, und Petrum belogen, wurden sie auf der Selle mit dem Tode gestraft, Apostelg. 5, 1. u. f. und dadurch kam eine große Furcht über die ganze Gemeine, und über alle die, die solches hörten der andern aber durfte sich Furcht gleicher Strafe keiner zu ihnen thun es wurden aber desto mehr hinzugethan zu der Gemeine, die da glaubten an den Herrn, eine Menge der Männer und Weiber, Apostelg. 5, 11. u. f. Auf die Weise wurde damals das Unkraut aus dem Waizen, durch die Wachfamkeit der Apostel, herausgehalten. Bald darauf predigte Philippus in einer samaritanischen Stadt, und es wurden viele Männer und Weiber gläubig, und ließen sich taufen, und unter denen war auch ein bisheriger Zauberer Simon. Als nun Petrus und Johannes nach Samaria kamen, und über diesen Neubekehrten mit Auflegung der Hände beteten; empfingen sie den heiligen Geist. Da bot Simon den Aposteln Geld an, und sprach: Gebet mir auch die Macht, daß, so ich jemand die Hånde auflege, derselbe den heiligen Geist empfahe. Petrus

aber sprach zu ihm: daß du verdammt werdest mit deis nem Gelde, daß du meinest, Gottes Gabe werde durch Geld erlangt. Du wirst weder Theil noch Anspruch ha ben an diesem Worte des Evangelii - denn dein Herz ist nicht rechtschaffen vor Gott u. s. f. Apostelg. 8, 9. u. f. So wurde dann auch dasmal verhütet, daß dies ses Unkraut nicht unter den Waizen kam, und unter demselben nicht mit aufwuchs.

Wäre man in dieser so löblichen, nöthigen und dem Herrn gewiß gefålligen Sorgfalt und Wachsamkeit ge= blieben, und allenthalben und zu allen Zeiten fortgegangen; so håtte die Gemeine Jesu vor dem Eindringen unrechtschaffener Menschen verwahrt werden mögen. Als aber die Leute schliefen, und die Wachsamkeit nicht immer fortwährte; so erreichte der Teufel seine Absicht, daß er Leute, die nicht rechtschaffen waren, in die Gemeine brachte. Ohne Zweifel hat dieser Feind Gottes und der Menschen geglaubt, daß er auf diese Weise das Gute. am meisten hindern, und das Böse am meisten befördern würde: und das ist ihm auch, leider! gelungen. Es wurde aber diese feine Urglist nicht eher recht offenbar, bis daß der von Christo gesåete Samen wuchs und Frucht brachte, Matth. 13, 26. das ist: als die Gemeine Jesu schon angewachsen war, und in ihrer Schönheit sich zeigte.

Es hat sich demnach dieser Zustand der Gemeine Jesu, da Waizen und Unkraut unter einander steht, schon zu den Zeiten der Apostel angefangen. Da war z. E. Alerander der Schmid -vermuthlich einer von den fal= schen Aposteln über welchen Paulus klagt 2 Tim. 4, 14. 15. und Diotrephes, deffen Johannes gedenket in Epist. 3, V. 9. Es lautet gewiß kläglich, wenn der alte. Apostel sagt: Ich habe der Gemeine geschrieben, aber

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Diotrephes, der unter ihnen will hochgehalten seyn, nimmt uns nicht aner plaubert mit bösen Worten wider uns, und lässet ihm an dem nicht begnügen. Er selbst nimmt die Brüder - die um des Namens Jesu willen ausgezogen sind, und den Heiden das Evangelium umsonst geprediget haben, V. 7. — nicht an, und wehret denen, die es thun wollen, und stößt sie aus der Gemeine. Er muß also etwas zu sagen gehabt haben. Es blieb aber nicht bey einzelnen Personen, sondern es_waren der Leute, die theils in der Lehre, theils in ihrem-Leben und Wandel, von dem Evangelio Christi abwichen, in den Zeiten der Apostel sehr viele. So hatte Paulus den Kummer, daß Leute unter die von ihm gesammelten, und in kleine Gemeinen eingerichteten Christen aus den Heiden, kamen, die sie verwirrten, das Evangelium Christi verkehrten, und neben dem Glauben an Chriz stum die Beschneidung, als nothwendig zur Seligkeit, einführen wollten, und sich dabey Apostel Christi nannten. Johannes hatte Leute vor sich, die sich gar hoher Einficht, und einer besondern Gemeinschaft Gottes rühmten, und doch dabey im Finstern wandelten, die Gebote Gots tes nicht achteten, die Brüder nicht liebten und ges gen die ist seine erste Epistel vornehmlich gerichtet. Jaz cobus ging gegen die verkehrten Menschen an, die sich in der Gemeine des Glaubens an Christum rühmten, und doch in Sünden und Schanden lebten, und bezeus get ihnen mit großem Ernst, daß das der Glaube an Christum nicht seyn könne, und daß sie gewiß, wenn sie keinen andern Glauben hätten, der sich auch in der That beweise, verloren gehen würden. Kurz: man fiehet aus den Schriften der Apostel deutlich, daß ihr Maizenfeld nicht ohne Unkraut gewesen sey.

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Doch muß man deßwegen nicht denken, als wenn die Gemeine der apostolischen Zeiten ohne treue Pflege ge=" wesen wäre. Unser Herr Jesus Christus, der etliche zu Aposteln verordnet hatte, sezte auch etliche zu Propheten, etliche zu Evangelisten, étiche zu Hirten und Lehrern, Eph. 4, 11. Was von den Aposteln hieher gehört, das ist §. 231. schon vorgekommen. Die Propheten hatten damals noch manche Offenbarungen von zukünftigen Dingen. Sie konnten auch nach dem Worte Christi: Wenn jener, der Geist der Wahrheit, kommen wird, der wird euch in alle Wahrheit leiten — und was zukünftig ist, wird Er euch verkündigen, Joh. 16, 13. solches erwarten. Sonst aber war ihr Beruf, mit den Menschen zu reden zur Besserung, und zur Erz mahnung, und zur Tröftung, 1 Cor. 14, 3. Evangelisten waren Gehülfen der Apostel, insonderheit in der Predigt des Evangelii, wie z. E. Timotheus, 2 Tim. 4, 5. Die Apostel, Propheten und Evangelisten waren überall zum Dienst; die Hirten und Lehrer aber waren an diese oder jene Gemeine insonderheit gebunden. Dazu kamen noch die Diaconi, die sich besonders der Armen anzunehmen hatten, Apostelg. 6, 1. u. f. Zuweilen wird nur der Weltesten gedacht, und die werden auch Bischöfe genannt, Apostelg. 20, 28. und V. 17. Diese hatten dann den Auftrag:

Habt acht auf euch selbst und auf die ganze Heerde, unter welche euch der heilige Geist geseht hat zu Biz schöfen, zu weiden die Gemeine Gottes, welche Er durch sein eigen Blut erworben hat, Apostelg. 20, 28* So sagt auch Petrus :

Die Aeltesten, so unter euch sind, ermahne ich, der

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Mitälteste und Zeuge der Leiden, die in Chrifto find, und theilhaft der Herrlichkeit, die offenbaret werden foll. Weidet die Heerde Christi, die euch befohlen ist, und sehet wohl zu, nicht gezwungen, sondern williglich; nicht um schändlichen Gewinnsts willen, sondern von Herzensgrunde; nicht als die übers Volk herra schen, sondern werdet Vorbilder der Heerde.. So wer det ihr, wenn erscheinen wird der Erzhirte, die unverwelkliche Krone der Ehren empfahen, 1 Petr. 5, 1. u. f. Allen diesen Dienern Jesu in der Gemeine Chrifti wurde zugerufen:

Hat jemand ein Amt, so warte er des Amtes, Róm. 12, 7.

und Paulus redet mit allen seinen Mitarbeitern in fola genden Worten:

Wir ermahnen euch, als Mithelfer, daß ihr nicht vergeblich die Gnade Gottes empfahet. — Lasset uns aber niemand irgend ein ergerniß geben, auf daß unser Amt nicht verlåstert werde: sondern in allen Dingen Lasset uns beweisen als die Diener Gottes, in großer Geduld, in Trübsalen, in Nöthen, in Aengsten, in Schlägen, in Gefängnissen, in Aufruhren; in Arbeit. in Wachen, in Fasten, in Keuschheit, in Erkenntniß, in Langmuth, in Freundlichkeit, in dem heiligen Geiste, in ungefärbter Liebe, in dem Worte der Wahrheit, in der Kraft Gottes; durch Waffen der Gerechtigkeit, zur Rechten und zur Linken, durch Ehre und Schande, durch böse Gerüchte und gute. Gerüchte: als die Verführer, und doch wahrhaftig; als die Unbekannten, und doch bekannt; als die Sterbenden, und fiehe, wir leben; als die Gezüchtigten, und doch nicht vertödtet; als die Traurigen, aber allzeit fröhlich; als

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