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ich gen Himmel, so bist du da; bettete ich mir in die Tiefe, fiehe, so bist du auch da; nåhme ich Flügel der Morgenrothe, und bliebe am äußersten Meer, so würde mich doch deine Hand daselbst führen, und deine Rechte mich halten, Ps. 139,7 10.

Es ist also unfehlbar gewiß, daß Gott, der Himmel und Erde erfüllet, nicht ferne sey von einem jeglichen Menschen, er mag sich auch befinden wo er immer will. Der Heiland deutet dieses insonderheit auf sich und seine Gläubigen in den Worten:

Wo zwey oder drey versammelt find in meinem Namen, da bin ich mitten unter ihnen, Matth. 18, 20. Und:

Siehe, ich bin bey euch alle Tage bis an der Welt Ende, Matth. 28, 20.

Es ist also nach der Schrift gewiß, daß Gott allgegen wärtig sey, und daß Christus immer unter denen sey, die an seinen Namen glauben, wenn sie gleich auf dem ganzen Erdboden zerstreuet sind: wer kann es aber bez greifen? Es hat zwar nicht an Leuten gefehlt, die solches sich selbst so wol, als andern, haben begreiflich machen wollen. Da wir aber Gottes unsichtbares Wesen nach seiner Natur nicht kennen; wie ist es möglich, daß wir das begreiflich machen, was sich darauf gründet? Inzwischen ist, diese Lehre den Gläubigen, und denen, die Gott lieben, so herzerfreulich und troskvoll, als sie den andern erschrecklich und fürchterlich ist.

§. 44.

Mit der Allgegenwart Gottes ist seine Allwissenheit verbunden, nach welcher Ihm nicht nur das Vergangene, sondern auch das Zukünftige, so durch und durch, und

ohne Ausnahme klar ist, wie das, was gegenwärtig ist. Es werden deswegen dem Herrn unserm Heilande ins sonderheit Augen zugeschrieben, die wie Feuerflammen find, Offenb. 1, 14. weil Er alle Dinge weiß, Joh. 21, 17. Von dieser Alwissenheit Gottes ist die heilige Schrift voll, und man kann davon nachsehen 1 Sam. 16, 7. 1 Kón. 8, 39. 1 Chron. 29, 9. Pf. 139, 1 — 4. Sprůchw. 15, 3. Jerem. 17, 10. Cap. 32, 19. anderer Stellen zu geschweigen. Denen, die Ihn lieben, ist das zum großen Trost, daß Er ihres Herzens Grund kennt, ihr Anliegen weiß, ihr Verlangen sieht, ihr Gebet hört, und die Mittel zur Hand hat, wodurch ihnen geholfen werden kann. Wer Ihn aber nicht lieb hat, der fürch= tet sich deswegen vor Ihm, und er hat auch Ursach das zu: aber wehe denen, die darnach nicht fragen, und in einem frechen Sinn auf ihrem bösen Wege fortlaufen!

§. 45.

Die Weisheit Gottes ist so unermeßlich, daß Er dess wegen der alleinweise Gott genennt wird, Röm. 16, 27. 1 Tim. 1, 17. Er wählet immer das Beste, und was Er sich vornimmt, das führt Er herrlich hinaus. Man mag sich die Schöpfung überhaupt, oder in ihren Theilen ansehen; so offenbart sich darin die Weisheit Gottes. In der Erhaltung aller Dinge, die Er geschaffen hat, und in dem Regimente der ganzen Welt, zeiget fich dieselbe nicht weniger. Um meisten aber erscheinet fie in dem Werke der Erlösung; daher Paulus fagt, daß den Fürstenthümern und Herrschaften in dem Himmel, das ist, den heiligen Engeln, jest, nemlich im neuen Tes stament, an der Gemeine, oder der Kirche Christi kund werde die mannigfaltige Weisheit Gottes, Eph. 3, 10.

Und da er von eben dieser Materie, nemlich der Kirche Christi, und den von Gott dazu erwählten Gliedern redet, beschließt er mit den Worten:

O welch eine Tiefe des Reichthums, beyde der Weisheit und Erkenntniß Gottes! Róm. 11, 33.

§. 46.

Wenn Gott heilig genannt wird, so wird damit angezeigt, daß Er von aller Unreinigkeit und Befleckung gänzlich entfernt, und daß Er die Quelle ist aller Reinig keit und Vollkommenheit; und in dem Sinn spricht Er: Ihr sollt heilig seyn, denn ich bin heilig, 1 Petr. 1, 16. 3 Mos. 19, 2.

Als Jesaias den König, den Heren Zebaoth, mit seinen Augen sahe, Jef. 6, 5. - das ist, da er die Herrlichkeit Christi sahe, Joh. 12, 41. riefen die Sera=

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phim, die dabey waren, einander zu:

Heilig, heilig, heilig ist der Herr Zebaoth, alle Lande. sind seiner, Ehre voll, Jes. 6, 3.

Die Heiligkeit und Gerechtigkeit Gottes wird aber oft in der heiligen Schrift zusammengesezt, als z. E. Pf. 145, 17.

Der Herr ist gerecht in allen seinen Wegen, und heilig in allen seinen Werken.

Darin liegt zuvorderst dieses, daß seine Werke unstråflich sind, und daß alles, was Er thut, recht ist, 5 Mos. 32, 4. und dann zeiget es uns auch an, daß Er einem jeglichen geben wird, nach seinen Werken, Róm. 2, 6. 2 Theff. 1, 6. 7. Die biblischen Geschich ten sind davon voll, und zeichnen sich dadurch insonderheit aus, daß sie bey den Gerichten Gottes, die entweder über ein ganzes Land, oder über einzelne Perso

nen, von Gott verhångt wurden, die Ursachen bemerken, die Ihn dazu bewogen; und wenn die Propheten voraussagen, wie Gott dieses und jenes Land, diese oder jene Person strafen werde, so zeigen sie zugleich die Sünden an, womit sie solches reichlich verdient haben. S. Pf. 5, 5, u. f. Im neuen Testament wird von dem Tage, den Gott bestimmt hat, alle Menschen auf dem Erdbøden mit Gerechtigkeit durch Jesum Christum zu richten, Apostelg. 17, 31. oft und viel geredet, und es wird ihnen der Weg gezeigt, wie sie dem zukünftigen Zorn entrinnen mögen, nemlich der Glaube an Jesum Christum, an welchem wir haben die Erlösung durch sein Blut, nemlich die Vergebung der Sünden.

§. 47.

Die Liebe, und das Lieben ist Gott so eigen, daß Er deßwegen Liebe genannt wird, 1 Joh. 4, 8. 16. Wenn diese Liebe auf die Majestät Gottes und unsere Unwürdigkeit ihren Bezug hat; so heißt sie Gnade. Bezieht sie sich auf sein inniges Theilnehmen an unserm Elend und Jammer; so wird sie das Mitleiden genannt. Wenn sie auf die Nothleidenden und miserablen Creaturen, und insonderheit solche Menschen geht, die ganz hülflos sind; so wird sie die Barmherzigkeit gez nannt. Wenn darauf gesehen wird, daß Gott lange wartet, ehe Er die Menschen, ob sie gleich Strafe vers, dient haben, strafet und züchtiget; so heißt sie Langa muth. S. Röm. 2, 4.

Als Moses den Herrn gebeten hatte, daß Er ihn seine Herrlichkeit möchte sehen lassen, bekam er zur Anta wort von dem Herrn:

Ich will vor deinem Angesichte her alle meine Güte

gehen lassen, und will lassen predigen des Herrn Namen vor dír, 2 Mos. 33, 18. 19.

Darauf kam der Herr hernieder in einer Wolke, und trat daselbst bey ihn, und predigte von des Herrn Namen, 2 Mos. 34, 5. Worin bestand dann seine Predigt? Da der Herr vor Mofis Angesicht vorüber ging rief Er, der Herr:

Herr, Herr Gott, barmherzig, und gnådig, und geduldig, und von großer Gnade und Treue, der da beweiset Gnade in tausend Glied, und vergibet Missethat, Uebertretung und Sünde u. f. w. 2 Mos. 34, 6.7. Damit wir auch nicht zweifeln dürfen, daß der Herr selbst diese Worte gesagt habe; so haben wir 4 Mos. 14, 17. 18. dazu zu nehmen. Da redet Moses mit dem Herrn:

Du hast gesagt und gesprochen: Der Herr ist geduldig und von großer Barmherzigkeit, und vergibt Missethat und Uebertretung, u. s. w.

Diese Predigt des Herrn, der bey dem Mose stand, von dem Herrn, der bey dem Moses vorüber ging, ist den Gläubigen, so wol des alten als des neuen Tes ftaments, immer im Andenken geblieben, und sie erinnern an dieselbe gar oft, z. E. 2 Sam. 24, 14. Pf. 103, 8. f. 106, 1. Pf. 107, 1. Ps. 13. Jon. 4, 2. Luc. 1, 50. Eph. 2, 4. erinnert sie daran, z. E. Jes. 54, 7. 8. u. f. (S. §. 32. u. f.)

8. 48.

145, 8. Joel 2, Ja Gott selbst Jerem. 31, 20.

Wenn man endlich sagt, daß es dem lieben Gott eigen sey, die Wahrheit zu reden; so ist das so zu nehmen, daß es unmöglich anders seyn kann. Wenn einer

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