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in seinem zagen denkt: alle Menschen sind Lügner, Pf. 116, 11. oder wie man es sonst ausdrückt: man kann sich auf keinen Menschen verlassen; so wird sich niemand unterstehen, ihm zu widersprechen. Auch die Engel Gottes sind nicht alle bestanden in der Wahrheit, Joh. 8, 44. Aber daß sich Gott irren oder gar lügen könnte, das ist unmöglich, Ebr. 6, 18. Es bleibt vielmehr dabey: Des Herrn Wort ist wahrhaftig, und was Er zusaget, das hålt Er gewiß, Ps. 33, 4.

Insonderheit sind alle Gottesverheißungen, worin Er den Menschen versprochen, daß Er sich ihrer erbarmen wolle und deren sind viele in den Propheten des al ten Testaments, — in Christo, der selbst die Wahrheit ist, Joh. 14, 6. erfüllet worden; und darum sagt Paulus : Alle Gottesverheißungen find Ja in Ihm, und find Amen in Ihm, 2 Cor. 1, 20.

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Es scheint zwar in einer und der andern Begebenheit des alten Testaments, als wenn die Drohungen Gottes nicht eingetroffen wåren. Jona predigte z. E. zu Ninive: Es sind noch vierzig Tage, so wird Ninive untergehen, Jon. 3, 4.

Elia sagte dem Uhab im Namen des Herrn:

Siehe ich will Unglück über dich bringen, u. f. 1 Kón. 21, 21.

Als aber die Leute zu Ninive dem Worte des Herrn glaubten, ein Fasten anstellten, zu Gott riefen, und sich von ihren bösen Wegen bekehrten; reuete Gott des Uebels, das Er geredet hatte, ihnen zu thun, und that es nicht, Jon. 3, 5- 10. Und als Ahab, nachdem er die Worte Elia vernommen, seine Kleider zerriß, ein schlechtes Kleid anzog, ein Fasten vornahm, und jåme merlich einherging; sprach der Herr zu dem Elia;

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Ich will das Unglück nicht einführen bey seinem Leben, 1 fôn. 21, 27, u. f.

Man muß aber dergleichen Drohungen recht verstehen. Wenn die Worte: wenn ihr euch von euren bösen Wegen nicht bekehrt, dabey gleich nicht ausdrücklich ausge= sprochen werden, so liegen sie doch mit darin. So ha ben es die Leute zu Ninive auch angenommen, und sie haben darin nicht geirret. Ahab hat es auch so verstanden, und nicht mit Unrecht. Wenn man demnach die Drohungen Gottes so ansieht; so enthält der Erfolg nichts, was damit nicht überein kâme. (S. §. 35.)

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Von dem Ebenbilde Gottes,

§. 49,

ir kommen aber wieder auf den Menschen, von dem §. 30. schon gesagt worden, daß er nach: dem Bilde Gottes geschaffen worden. Moses zeigt nicht an, worin das Bild Gottes, und die Gleichheit mit Gott, bestanden habe. Will man aber deutlich erkennen, was der Mensch vor dem Fall gehabt habe, und wozu er, durch die Gnade Jesu Christi, wieder erneu ert werde; so muß man auf Jesum Christum sehen, nicht, so fern Er das Lamm Gottes war, das sich selbst für uns Gotte geopfert hat, sondern nur so fern Er ein Mensch war.. Da war Er in einer innigen Gemein-. schaft mit seinem Vater, und der heilige Geist wohnte in Ihm. Das Gesetz Gottes hatte Er in seinem Herz zen, das ist, Er war voll von der Liebe Gottes und der Menschen. Er war voller Weisheit, und hatte Gnade bey Gott und den Menschen, das ist, Er war

Gott gefällig und den Menschen werth.

Den Willen

des Vaters that Er gern, und es war seine Speise, das ist: Er lebte darin, und hungerte darnach, den Willen seines Vaters zu thun. An sich selbst hatte Er keinen Gefallen, und suchte nicht seine Ehre: denn Er war von Herzen demüthig. Auch war Er von Herzen sanftmüthig; Er schalt nicht, wenn Er gescholten wurde, und drohete nicht, wenn Er litte, sondern überließ sich dem Vater. Dennoch eiferte Er für die Ehre seines Vaters, und erzürnte sich über die Menschen, wenn sie so verstockt waren. Sonst aber war Er mitleidig, und sein Innerstes kam in Bewegung, wenn Er das Elend der armen Menschen ansahe. Wer seine Hülfe brauchte, dem half Er gern, ohne zu untersuchen, ob er es werth wåre oder nicht. In den Versuchungen des Satans stand Er vest und unbeweglich, und hielt sich an das Wort und die Gebote Gottes. Alles erwartete Er von feinem Vater, und, brachte oft ganze Nächte im Gebet zu. Was die Menschen gute Tage nennen, das suchte Er nicht; auch trachtete Er nicht nach den Schäßen dieser Welt. Mit den Umständen, darin er sich nach dem Willen seines Vaters befand, war Er immer und böllig zufrieden. Was Ihm schwer fiel, das trug Er geduldig, und mit völliger Ueberlassung in den Willen feines Vaters. Sein Wandel war heilig, und Er konnte seinen Feinden getrost unter die Augen treten und, sagen: welcher unter euch kann mich einer Sünde zeihen, oder mit Grund beschuldigen? Die Wahrheit bekannte Er, auch in den Umständen, da Er wußte, daß es Ihn das Leben kosten würde. Weil Er keine Sünde hatte; so würde Er auch nicht gestorben seyn, wenn Er sich nicht selbst für uns in den Tod gegeben hätte. 92 dru

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Was hier gesagt worden von dem Menschen Jesu Christo, das sind keine Vermuthungen, sondern das alles erhellet aus der heiligen Schrift. Weil nun Christus ausdrücklich das Ebenbild Gottes genennt wird, Ebr. 1, 3. Col. 1, 15. 2 Cor. 4, 4. so ist daraus klar, daß Adam vor dem Fall, da er Gott noch gleich war und sein Bild trug, eben so gewesen ist, und daß wir eben so werden, wenn wir wieder in das Bild Gottes eingekleidet werden.

Wenn ein armer Mensch durch den Glauben an Christum, ein Kind Gottes und eine neue Creatur wird; so fångt sich das Bild Gottes aufs neue in ihm an. Und wenn er in der Gnade und Erkenntniß Christi zus nimmt; so trifft auch bey ihm zu, was Paulus sagt: Nun schauen wir alle die Klarheit des Herrn, wie in einem Spiegel, mit aufgedecktem Angesicht, und wir werden verklärer in dasselbige Bild von einer Klarheit zu der andern, als von dem Herrn, der der Geist ist, 2 Cor. 3, 18.

Nimmt man dann dazu die Worte Pauli:

Ziehet den neuen Menschen an, der da verneuert wird zu der Erkenntniß, nach dem Ebenbilde deß, der ihn geschaffen hat, Col. 3, 10.

Desgleichen die Worte:

Ziehet den neuen Menschen an, der nach Gott geschaffen ist, in rechtschaffener Gerechtigkeit und Heiligkeit, Eph. 4, 24.

so kann man das obengesagte kurz zusammen fassen, und getrost behaupten: Das Bild Gottes, oder die Wehns lichkeit mit Gott, bestehet in Erkenntniß der Wahrheit, und rechtschaffener Gerechtigkeit und Heiligkeit.

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Von dem tiefen Verderben der Menschen.

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§. 50.

us diesem seligen Zustande, zu welchem die Menschen erschaffen waren, verfielen sie ins tiefste Elend durch die Sünde. Ihre Sünde war der Ungehorsam gegen das einige ihnen von Gott dem Herrn gegebene Verbot, womit die Drohung der Todesstrafe, wo solches von ih nen nicht würde beobachtet werden, nachdrücklich vers bunden war. Sie aßen von dem Baum des Erkennt nisses Gutes und Böses, und Gott hatte ihnen doch ges fagt, fie follten davon nicht essen. Eva ließ sich von der Schlange wovon §. 57. verführen, welche ihr das Verbot Gottes verdächtig machte, und ihr zu gleicher Zeit zu verstehen gab, sie würden durch das Effen von dieser Frucht erst recht klug, und wie Gott selber werden; vor dem Tode aber hätten sie sich nicht zu fürchten, sie würden deswegen nicht sterben.

Sollte jemand hiebey denken: Ist denn das eine so große Sünde gewesen, daß der Mensch von der Frucht des Baumes mitten im Garten gegessen hat? und hat die ein hartes Todesurtheil, welches sich auf das ganze menschliche Geschlecht erstreckt, verdient? so ist die Antwort: Der Ungehorsam gegen Gott ist eigentlich die Sünde, (f. Róm. 5, 19.) und der ist an sich eine abscheuliche, erschreckliche und entsehlich böse Sache, er mag sich in kleinen oder großen Dingen zeigen, 1 Sam. 15, 23. Es ist demnach die Idee: Ey, das und das ist ja eine Kleinigkeit, und wenn man gleich darin anders handelt, als es Gott haben will, so wird das so viel nicht zu bedeuten haben nicht anders anzusehen, als eine Lehre, die aus Satans Schule herrührt,

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