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des neuen Testaments, nicht des Buchstabens, sondern des Geistes. Dein Amt predigt die Gerechtigkeit, in welcher wir vor Gott bestehen können, und hat überschwengliche Klarheit; eine Klarheit, die uns Licht macht, die uns belebt, die uns erfreut, die uns stärkt, kräftigt, gründet und vollbereitet zum ewigen Leben. Wir bitten dich, laß uns die Kraft deines Zeugnisses zu unserm Heile erfahren, damit wir durch dasfelbe zum Heiland gebracht werden, den du predigest, und den du uns vor die Augen malest, so lange bis er in unsern Herzen eine Gestalt gewinne, bis in unseres Herzens Grunde fein Nam' und Kreuz allein, funkelt all Zeit und Stunde, daß wir drin fröhlich sein. Mache uns zu einem Brief Chrifti, durch dein Predigtamt zubereitet, und durch dich geschrieben, nicht mit Dinte, sondern mit dir selbst, du Geist des Lebens digen Gottes, nicht in steinerne Tafeln, sondern in fleischerne Lafeln des Herzens, damit wir ein fest gegründetes, ein unbewegliches Vertrauen, durch Christum zu Gott haben, und bis an unser Ende behalten mögen. Bereite uns in deiner so seligen Schule auf jenen Alles entscheidenden Zeitpunkt, auf jenen großen Tag, und versiegele uns auf denselben mit dir selbst. Lehre uns unsere Hoffnung ganz auf die Gnade sehen, die uns angeboten wird durch die Öffenbarung Jesu Christi. Denn das ist die Lektion, die uns weder unsere Vernunft, noch unsere Kraft lehren kann. Darum erwarten wir, du göttlicher Lehrer, von dir darin Unterricht. Wenn wir das nur fónnen, so wollen wir zufrieden sein. So wollen wir es uns ansehen lassen, in was für einer hohen, glücks seligen Schule wir find. So mag, was andere Erkenntniß nennen, für sie nur sein. Sollen wir noch mehr wissen, so magst du es uns wissen lassen, so magst du es uns, o göttlicher Geist! so lange vorbeten, bis wir es können. Wir wollen vergnügt sein, wenn du uns nur Jesum Christum recht erkennen lehrst, daß wir auch einmal sagen können: Was wir immer suchten und nirgends funden, das treffen wir endlich an in den Wunden des Marterlamms. Ach ja! Laß uns diesen Grund finden, der unsern Unker ewig hält. Mache uns so fest, daß wir nicht wanken. Laß uns wissen, wie reichlich wir von Gott begnadigt sind, damit das Volk, das dich veracht, der Gnad sich nicht theilhaftig macht, doch an uns Armen lernet sehn, wie gut es kann den Sündern gehn. Tröste uns, wie Einen feine Mutter tröstet! Erhalte uns in deiner Pflege, und thue, wie du gewohnt bist, dein Umt an uns treulich. Amen!

Am ersten Pfingstfeiertage.

Komm! heiliger Geist, Herre Gott! entzund mit deiner Gnaden Glut, auch unsere Herzen. Amen.

Der Grund, darauf wir uns gründen, ist Christus und fein Blut. Wenn wir auf ihn, als auf den Grund, der unsern Anker ewig hält, hingesunken sind, so geht unser Schwung nicht weiter. Da bleiben wir auf diesem Grunde. Wenn wir aus der Festung seiner Wunden nicht entfallen, so sind wir sicher. So lange wir da bleiben, so kann fürwahr, uns ganz und gar, kein Tod noch Teufel schaden. Wenn wir nachher auch Alles vergessen, so brauchten wir doch wohl des Heilandes nicht zu vergessen. Das ist die Ursache, warum Paulus nicht nur seinem Timotheus, sondern auch allen Seelen, die wissen, an wen sie glauben, zuruft: Halte im Gedächtnisse Jesum Christum. 2. Tim. 2, 8. Der einfältige Sinn dieser Worte ist diefer: Ihr lieben Seelen! die ihr mit uns einen Glauben habet, die ihr mit uns auf einem Grunde ruhet, die ihr an einer Gnadenbrust mit uns lieget, die ihr in ein Bundlein mit uns gebunden seid, die ihr eine Hoffnung mit uns habet, verges= set eures Heilandes nicht. Sehet ihn wie ein Siegel auf euer Herz, und wie ein Siegel auf euren Urm! Hohel. 8, 6. Seid damit nicht zufrieden, daß ihr euch blos mit dem Munde zu ihm bekennet; denn da kommt nicht viel heraus. Das ist so in der Christenheit gewöhnlich, daß man von ihm redet, wie von einem Manne, der uns nichts angeht, und mit dem man in keiner Gemeinschaft steht. Und sich blos mit dem Munde zu ihm nahen, und ihn mit den Lippen ehren, da das Herz indessen fern von ihm ist; was heißt das? Nichts, als ihm vergeblich dienen. Matth. 15, 8. Das zieht nichts anderes nach sich, als daß man am Tage der Erscheinung des Herrn

fichs muß gefallen lassen, wenn er uns von sich wegweiset. Daher muß man sichs merken, was Paulus 1. Kor. 4, 20. sagt: Das Reich Gottes besteht nicht in Worten, sondern in der Kraft. Haltet ihn also im Gedächtnisse! Alle eure Gedanken müssen mit ihm erfüllt und auf ihn gerichtet sein. Wo euer Schaß ist, da muß auch euer Herz sein. Eure Se ligkeit beruht ganz allein auf ihm. Und was ist das für eine leichte Anforderung! Er hat an euch gedacht, da ihr noch nicht in der Welt waret. Er hat an euch gedacht, da ihr zum Tode verdammt, und zum Höllenpfuhle verwiesen wa= ret. Er hat sein Leben für euch gelassen, da euch das Leben, das ewige Leben, abgesprochen war. Und was verlangt er denn nun von euch? Will er etwa Gaben und Geschenke? Verlangt er von euch Gold, Weihrauch, Myrrhen, wie ihm die Weisen aus dem Morgenlande brachten? O nein! das könntet ihr ihm nicht geben. Fordert er etwa Schönheit. Tugenden, Heiligkeit von euch ?. Die könnet ihr nicht aufweisen. Ihr habet als euer Eigenthum nichts als Sünde und Schande. Was verlangt er denn? Ihr sollt euch seiner erinnern, und zwar so, daß ihr ihn im Gedächtniß behaltet. Und so dürft ihr ja seiner nicht vergessen. Ihr sollt ihn in euer Herz schließen. Ihr sollt ihn über Alles lieben! Euer Herz soll ihn wiederum mit Lieben und Verlangen, stets umpfangen, und als sein Eigenthum nur einzig an ihm hangen. Er hat euch von ganzem Herzen bis in den Tod geliebt. Wollet ihr den Beweis davon haben? Nehmet den Augenschein. Seht ihn an in der Gestalt, in welcher er sich um unsertwillen zur Sünde hat machen lassen, auf daß ihr würdet in ihm die Gerechtigkeit, die vor Gott gilt. 2. Kor. 5,21. Er hat sich um unsertwillen verfluchen lassen; er ist um unsertwillen zerschlagen und getödtet worden. Er hat Angstschweiß, Todesschweiß geschwißet. Er hat um unsertwillen sein Leben gelassen. Er hat sich um unsertwillen in den Staub des Grabes legen lassen. Dafür ist er doch wohl würdig, von uns wieder geliebt zu werden? Ja! ja! Haltet ihn im Gedächtnisse! Vergesset das ewig nicht.

Behaltet ihn immer vor den Augen. Wer hilft uns aber dazu, daß wir dieser Ermahnung folgen können? Ni emand kann Jesum einen Herrn heißen, ohne durch den heiligen Geist. 1. Kor. 12, 3. Und so kann auch Niemand Jesum im Gedächtnisse behalten, ohne durch den heiligen Geist. Der Gott, der mit unaussprech lichen Worten umzugehen weiß, der mit Gott im Namen der Menschen göttlich, und mit den Menschen im NamenGottes menschlich zu reden weiß, der liebe heilige Geist, den man auch Tröster heißt, hat seine Hand in der Sache. Der macht uns den Heiland bekannt, so daß ein Jeder gestehen muß, das Wort ist an mir erfüllt: Es soll nicht lehren Jemand seinen Nächsten, noch Jemand seinen Bruder, und sagen: Erkenne den Herrn! Denn sie sollen mich alle kennen von dem Kleinsten an bis zu dem Größten. Denn ich will gnådig sein ihrer Untugend und ihren Sünden, und ihrer Ungerechtigkeit will ich nicht mehr gedenken. Ebr. 8, 11. Wie nun das des heiligen Geistes Sache ist, uns zu diesem Erkenntnisse zu bringen; so ist auch das sein Werk, daß er die Seelen, die er in seiner Schule hat, an alles erinnert, was ihnen zu jeder Zeit vom Heilande zu wissen nöthig ist. Das ist eins von seinen wichtigen Aemtern, welche er in der Gnadenhaushaltung des neuen Testaments über sich genommen hat. Er erinnert uns an alles, was wir wissen, und woran wir in unserm ganzen Zeitund Gnadenlaufe zu unserm Heile gedenken sollen. Wir werden solches beim Anfange dieses Festes mit Mehrerem hören:

Unser Text Joh. 14, 23-31. lautet wie folgt:

Jesus antwortete und sprach zu ihnen: Wer mich liebt, der wird mein Wort halten, und mein Vater wird ihn lie ben, und wir werden zu ihm kommen, und Wohnung bei ihm machen. Wer aber mich nicht liebt, der hält meine Worte nicht: Und das Wort, das ihr höret, ist nicht mein, sondern des Vaters, der mich gesandt hat. Solches habe ich zu euch geredet, weil ich bei euch gewesen bin. Aber der

Trofter, ber heilige Geift, welchen mein Vater senden wird in meinem Namen, derselbige wirds euch Ulles lehren, und euch erinnern alles deß, das ich euch gesagt habe zc.

Wir wollen aus den vorgelesenen Worten betrachten:

Die ewige Gedächtnißpredigt des heis ligen Geistes von Jefu Christo!

1. Wie er die Jünger des Heilandes an Jesum erinnert.

II. Wie er dies sein Amt in der Gnadenhaushaltung des neuen Testaments noch immer fortse ßt.

Wir beten vorher: Geist des Herrn! thue dein Amt an uns, und pflege diese geheime Unterhandlung mit unsern Herzen, kraft deren wir ohne Unterlaß an Jefum Christum erinnert werden. Erfülle unfern Verstand mit deinem Lichte; bewege unfern Willen durch deine verborgene Gnade, und durch die Empfindungen der Kraft des Evangeliums, daß unser Geist sich stets Gottes seines Heilandes erinnere, und zwar so, daß wir in der allergenauesten Gemeinschaft mit ihm leben, und endlich sterben mögen. Amen.

I. Wie der heilige Geist die Jünger des Heilandes an Jesum erinnert. Der Herr hatte seinen Jüngern bisher manche Predigt gehalten, und ihnen Vieles gesagt, was sie sowohl für sich, als auch zur Führung ihres künftigen Amtes zu wissen nöthig hat= ten. Er hatte ihnen aber auch noch Vieles verschwiegen, und solches ihnen zu sagen, auf eine andere Zeit verschieben, und seinem Geiste überlassen müssen. Der Verstand der Jünger war zu der Zeit noch allzuschwach, alle wichtigen Lehren zu fassen und zu verstehen, die er ihnen vorzutragen hatte. Ich habe euch noch Viel zu sagen, aber ihr könnets jest nicht tragen. Joh. 16, 12. Darüber trö= ftet er sie nun mit dem Lehramte des heiligen Geistes, welches derselbe ins Künftige bei ihnen verwalten sollte. Der Heilige Geist, sagt er, wirds euch Alles lehren!" Alles,

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