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der soll euch ohne Unterlaß an mich erinnern. Der soll eure Herzenslust zu meinem Namen und zu meinem Gedächtnisse immer erneuern und vermehren. Der soll es machen, daß ihr mich immer vor den Augen habt, und auch des Nachts mein von Herzen begehrt. Jef. 26, 8. Er soll euch in dem feligen Andenken an mich erhalten. Er soll euch an meine Gedanken, die ich über euch habe, an meine Friedens-, an meine Liebesgedanken über euch, erinnern. Ich habe euch je und je geliebt, und auch zu mir gezogen, eh ihr noch etwas Gutes verübt, war ich euch schon gewogen. Ich habe euch bis in den Tod geliebt, da ihr noch meine Feinde waret. Ich habe mir lassen Wunden schlagen, mich erbärmlich richten zu, um zu heilen eure Plagen, um zu sehen euch in Ruh; ja! ich hab zu eurem Segen, lassen mich mit Fluch belegen. Das müßt ihr in Ewigkeit nicht vergessen. Und darum soll euch mein Geist immer daran erinnern, damit es euch keirie alte Geschichte wird, sondern daß es euch stets so neu bleibt, als ob ich euch da noch vor dem Gesichte hinge. Mein Geist foll euch stets damit trösten. Er soll nie von euch weichen. Er soll auf eurem Sterbebette euch auch noch in der Zeit diese leste Liebespflicht erweisen, und euch an meinen Tod so ges denken machen, daß ihr darüber des Sterbens vergeßt, eures Todes lachen, der Hölle spotten, und im Triumph die Zeit verlassen könnt. Ja! er wird auch nach diesem Leben euren Leichnam im Sarge, der zu Staub wird, nicht verlassen, sondern als der Alles lebendigmachende Geist denselben unter seiner besondern Aufsicht und Pflege behalten, damit er ihn meinem verklärten Leichnam zu seiner Zeit könne åhnlich machen. Das Amt verwaltet der heilige Geist treulich an allen Seelen, die seine Stimme hören. Wie gehts ader, wenn man dem heiligen Geiste nicht zuhört? Wenn man Herz und Ohren vor seiner Predigt verschließt? So weicht er weg, und kommt immer wieder. Wenn aber die Unbeständigkeit bis ans Ende der Gnadenzeit fortgeht, so versinkt ein Mensch endlich in den ewigen Tod. Denn, wer nicht glaubt, der wird verdammt werden. Darum heute, da ihr seine Stimme hört, verstockt eure Herzen nicht. Amen.

Allerliebster Heiland! Wie viel muß dir an unsern are men Seelen gelegen sein, da du uns nicht nur mit deinem Blut und Tod so theuer erkauft hast, sondern uns auch das durch deinen Geist erworben, der das Amt über sich genoms men, uns die Früchte deines Todes, Vergebung der Sünden, Gerechtigkeit, Leben und Seligkeit zuzueignen, und uns an dich glaubig zu machen! Und uns ist an unfern Seelen nichts gelegen! Und wir verwahrlosen dieselbe so schändlich! Vergieb uns diese Sünde, und mache uns vom Unglauben los. Uch zeig uns deinem Vater an, daß du hast gnug für uns gethan, und sprich dem heiligen Geiste zu, daß er uns dir zuführe, dir erziehe, und uns endlich in deine Gerechtigkeit eingekleidet, unsträflich vor dein Angesicht hinstelle. Amen!

Am zweiten Pfingstfeiertage.

Du werthes Licht! gieb uns deinen Schein, lehr uns Jesum Christum erkennen allein; daß wir an ihm bleiben, dem treuen Heiland, der uns bracht hat zu dem rechten Baterland. Amen.

Paulus hat nicht alle seine Briefe mit ei: gener Hand geschrieben. Weil er.nun noch bei sei= nem Leben erfahren mußte, daß auch manche falsche Briefe unter seinem Namen geschrieben wurden, so seßte er ein gewisses Zeichen eigenhändig unter diejenigen Briefe, welche er durch Andere hatte schreiben lassen, und zwar: „Die Gnade unsers Herrn Jesu Christi, sei mit euch allen! Amen.“ 2. Theff. 3, 18. Dieß war das Siegel seiner Briefe. Es find diese Worte ein Auszug seiner Lehre, und zeigen zugleich den Zweck seines Amtes an. Denn wer bei Jesu Christo in Gnaden steht, was fehlt dem noch zur Seligkeit? Ob nun gleich der Apostel ein Mensch war, und durch Menschen seine Briefe hat schreiben lassen, so können wir doch mit Wahrheit sagen, daß sie Worte des lebendigen Gottes in sich fas

sen. Sie sind nicht aus menschlichem Willen hervor gebracht, sondern er hat, wie die andern heiligen Menschen Gottes, geredet und geschrieben, getrieben von dem heiligen Geiste. 2. Petri 1, 21. Wenn wir also seine Briefe lesen, so lesen wir Briefe, die Gott selbst durch ihn geschrieben hat. Und eben das können wir von der ganzen heiligen Schrift behaupten; sie ist ein Brief von der Hand Gottes, obgleich Menschenhånde dienen mußten, denselben aufzu= zeichnen. Wir haben in diesem Briefe die Versicherung des ewigen Lebens. Und dieses ist das unaussprechliche Gnadengeschenk Gottes, durch unsern Herrn Jesum Chriftum. Das Evangelium, der Hauptinhalt dieses Briefes, um deswillen derselbe geschrieben wurde, ist der einzige zuverlässige Grund dieser unserer herrlichen Hoffnung. Ein ewiges Leben zu erlangen, muß billig die höchste Angelegenheit unsers Daseins in der Welt sein, und daher auch der vornehmste Gegenstand unseres Nachdenkens bleiben. Welch eine Wohlthat ist es, daß wir einen Brief in Hånden haben, den Gott selbst geschrieben, in welchem uns der Weg zum Leben ge= zeigt und angewiesen wird! Brauchen wir noch andere Be weggründe, daß wir uns diesen Brief lieb sein lassen, und daß wir uns mit allem Ernste bemühen, diese vortrefflche und so heilsame Erkenntniß aus demselben zu erlangen? Wer wollte nicht gern in einer so wichtigen Sache, wie unser ewiges Leben ist, Gewißheit haben? Einen kurzen Auszug von diesem großen Briefe, und was zu unserm Heile in demselben steht, giebt uns das heutige Evangelium. Der Herr öffne uns das Verständniß, daß wir den Sinn vers stehen, so haben wir den Schlüssel zu der ganzen Bibel, und was uns aus derselben zu unserer Seligkeit zu wissen nöthig ist.,,Geist des Herrn! thue dein Amt an uns, und laß uns in deinem Lichte das Licht sehen!"

Unser Text Joh. 3, 16. lautet also:

Also hat Gott die Welt geliebt, daß er seinen eingebor: nen Sohn gab, auf daß alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben.

Wir betrachten die vorgelesenen Worte als:

Einen vom Himmel herab geschriebe: nen Brief an die Welt!

1. Wollen wir sehen, wer ihn geschrieben? II. Un wen derselbe geschrieben?

III. Den Inhalt desselben erwägen.

Lasset uns beten: Herr! unser Herz hält dir vor dein Wort, ja auch deine eigene hand, da du uns deiner Gnade versichert, und uns dieselbe mit deinem Blute verschrieben hast. Laß uns des Trostes genießen, und versiegle denselben in unsern Herzen. Amen.

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I. Wer hat diesen Brief geschrieben? Wenn wir ihn eröffnen, so finden wir ihn mit dem Namen Got. tes unterzeichnet. „Also hat Gott die Welt geliebt!!! Welch ein Trost für uns arme Menschen! Was von Gott geredet und geschrieben wird, darauf wird man sich wohl verlassen können. Des Herrn Wort ist wahrhaftig, und was er zusagt, das hålt er gewiß. Ps. 33, 4. Dieser Brief enthålt lauter wahre und gewisse Worte. Die Menschen, welche ihn auf Befehl Gottes geschrieben, haben dasjenige, was sie gehört, mit ihren Augen beschauet, und mit ihren Händen betastet, vom Worte des Lebens es uns verkün diget. 1. Joh. 1, 1. Und wir lesen jezt an dem Worte, das sie uns niedergeschrieben, einen Brief, den ihnen Gott selbst in die Feder diktirt hat. Wir dürfen daher mit vollem Rechte sagen: Was geschrieben ist, das ist und bleibt geschrieben! Ja, nicht nur das! Wir können auch sagen: Meine Hand hält dir vor deine Schrift; denn diesen Brief hat Gott geschrieben, als ein Gott der Gnaden; indem er lauter erfreuliche Nachrichten, lauter gnädige Verheissun gen für Sünder anbietet.

Der Brief des Gefeßes ist ein fürchterlicher Brief: „Verflucht sei, wer nicht alle Worte dieses Gesches erfüllt, daß er danach thue." 5. Mos. 27, 26. Unter Furcht und

Schrecken wurde er auf dem Berge Sinai gegeben, da das Volk unten am Berge stand, und der Herr unter prächtigem Gefolge der himmlischen Heerschaaren seine Befehle unter Donner und Blitz offenbarte. Das Volk bebte nicht allein, sondern auch Moses sprach: Ich bin erschrocken und zittere. Ebr. 12, 21. Hier bewies sich Gott als ein gerechter und schrecklicher Gott. Ps. 76, 12. Allein in dem Briefe des Evangelii, hat er sich als ein gnädiger Gott bewiesen, Denn er enthält die frohe Botschaft von der Gnade, die in dem Sohne allen Menschen erschienen ist. Er enthält die Predigt von Jesu Christo, durch welche das Geheimniß offenbart ist, das von der Welt her verschwiegen gewesen. Róm. 16, 25. Ferner, wird er genannt: Die göttliche Predigt; das Wort des Herrn; das Evangelium Gottes; das Wort der Wahrheit; das Evangelium von unserer Seligkeit. Eph. 1, 13. Jedem, der nicht ganz verblendet ist, muß um dieser theuren Namen willen, die Wichtigkeit def= selben einleuchten. Wir können uns daher sicher auf diesen Brief verlassen. Die Knechte Gottes haben gleichsam ins Blut des Erlösers getaucht und ihn geschrieben. Was aber mit dem Blute Gottes geschrieben wird, das muß wohl fest und unverbrüchlich sein. Ach! wüßten und glaubten es die Menschen, was fie an dem Worte Gottes besigen; was der an die Menschen geschriebene Brief vom Himmel, den wir die Bibel nennen, für ein Gnadengeschenk ist, sie würden sich denselben anders und besser zu Nuße machen. Da= vid wußte es. Dein Wort sagt er ist wohl geläutert, und dein Knecht hat es lieb. Ps. 119, 140. Und Petrus schreibt: Wir haben nicht den klugen Fabeln gefolgt, da wir euch kund gethan haben, die Kraft und Zukunft unsers Herrn Jesu Christi, sondern wir haben seine Herrlichkeit selber gesehen." Das ist: ich war mit auf dem Berge und sahe seine Herrlichkeit. Allein ich habe noch etwas Wichtigeres! Und was denn? „Wir haben ein festes prophetisches Wort, und ihr thut wohl, daß ihr darauf achtet, als auf ein Licht, daß da scheint in einem dunkeln

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