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Menschen. Hier giebt es kein Drittes. Hier ist keine Mittelstraße. Entweder hält der Heiland täglich Abendmahl mit uns, und wir mit ihm; Offenb. 8, 20. Oder: Wir sind wie die Haide in der Wüste, und sehen nicht den zukünftigen Trost, sondern bleiben in der Dürre, in der Wüste, in einem unfruchtbaren Lande, da Niemand wohnt. Jer. 17, 6. Entweder ist man ein Tempel Gottes, wie denn Gott spricht: Ich will in ihnen wohnen, und in ihnen wandeln, und will ihr Gott sein, und sie sollen mein Volk sein; 2. Kor. 6, 16. oder: man ist eine Behausung des Satans, der sein Werk hat in den Kindern des Unglaubens. Eph. 2, 2. Entweder ist man mit dem Heilande; und das beweiset man damit: Man isset und trinket mit ihm an seinem Tische. Man hålt täglich Liebesmahl an seinen heiligen Wunden. Er muß uns auch unsere irdische Speise und Trank segnen, und mit seinem Fleische und Blute würzen. Oder, man ist wider ihn; und das beweiset man damit: Man genießt Alles ohne ihn. Man trinket von der Teufel Kelche. Hier ist kein Ausweg. Was wird denn für uns übrig sein? Nichts als daß wir dem Gesetze des Glaubens gehorsam werden. Von dem Gesetze der Werke sind wir aus Gnaden durch die Erlösung, so durch Jefum Christum geschehen ist, los und frei gemacht. Das ganze Gesetz hat er erfüllet. Was wollen wir denn noch erfüllen? Er hat es vollkommen für uns, an unserer Statt erfüllet. Er hat uns Nichts zu thun übrig gelassen. Allein das Gesetz des Glaubens müssen wir erfüllen. Es ist wahr : Er hat zwar auch für uns geglaubet, und sein Glaube kommt uns sehr gut zu Statten. Damit aber hat er uns von dem Gebote des Glaubens nicht los gemacht, sondern desto mehr dazu verpflichtet. Und weil wir aus eigener Kraft dies Geset nicht erfüllen können, so schenket er uns seinen heiligen Geist, der uns demselben unterwürfig macht, damit der Hei= land unser Herr, und wir seine seligen Unterthanen werden. Denn ohne Herren und also auch ohne Gesetz kann kein Mensch sein. Entweder muß man sich von der Sünde beherrschen lassen zum Tode; oder die Gnade herrschet in uns

durch die Gerechtigkeit zum ewigen Leben, durch Jesum Christum, unsern Herrn. Róm. 5, 21. Dies Gesetz des Glaubens ist ein Geseh, das uns selig macht. Es fordert nichts von uns, als das wir kommen, essen und trinken, was für uns da ist, daß wir uns freuen und frölich sein. Es verlanget nichts, als was wir selbst von einem Jeden verlangen, der uns zu Gaste ladet. Wåren wir zufrieden, wenn unser Freund uns nur eine schöne Predigt vom Essen halten, und uns damit abspeisen wollte? Wåren wir zufrieden, wenn er uns einen Tisch voller Speisen vormahlte? Oder: Wenn er uns wirklich köstliche Speisen auftischte, dabei aber riefe: Ihr sollt das nicht angreifen! Ihr sollt das nicht kosten! Ihr sollt das nicht anrühren! Koloss. 2, 21. Ich dachte nicht. Wir müssen effen und trinken, bis unser Hunger und Durst gestillt ist. Das ist das Gesetz, das in unsern Herzen steht, wenn wir zu einem irdischen Gastmahle kommen. Und das ist auch das Gesetz, dessen Erfüllung derjenige, der uns geladen hat, mit Recht von uns verlanget. Effet! trinket! laßt es euch wohl sein! Ich habe mir darum die Unkosten gemacht. Warum handeln wir hier diesem Gefehe nicht auch gemás? Warum denken wir bei dem Evangelio von unserer Seligkeit, das uns verkündiget wird, `eben so? Es ist Alles gut! Alles schön. Die Seligkeiten, die mir erworben,. sind unanssprechlich groß. Uber ach! daß ich das weiß, das alles stillet meinen Huyger und Durst nicht. Ich muß mit zu Tische gehen. Ich muß das effen, trinken, schmecken, genießen, was ihr mir vorsehet, was ihr mir auftischet, ihr Knechte! ihr Bediente eures Herrn! Sonst sehe und höre ich es bis an mein Ende an, und verschmachte doch. Ich muß das Fleisch des Menschensohnes essen, und trinken sein Blut. Joh. 6,53. Sonst kann mir alles nichts helfen. Ach! wenn er mir doch die Kost gåbe, die Manna und Most der Ewigkeit ist, dazu er nun selber geheiliget ist! Denn das ist das Gesetz, dessen Erfüllung der Heiland schlechterdings von uns verlangt. Und welch ein Gesetz ist das! Das Gesetz ist wohl ein pur lauteres Evangelium. Eine fröliche

Bothschaft für einen ausgehungerten und verschmachteten Menschen. O! denket er: Es wird ja nichts von mir verlangt, als wozu ich ohnedem schon Appetit habe; als wonad ich mich so sehne. Gott Lob und Dank! nun gebe ich mich zur Ruhe. Nun mag arbeiten, und seine Kost im Tagelohne zu verdienen suchen, wer will; ich danke für die Ars beit. Ich habe mein Brod umsonst. Es ist Alles bereitet. Ich darf nur zur Tafel gehen. Ich ruhe von meiner Arbeit. Der Heiland mags mir aus Gnaden vergeben, daß ich mich so viel geplagt und gemühet, und mir so manche unnüße Qualen gemacht habe. Er mag es mir vergeben, daß ich so garstig von ihm gedacht habe, als ob ich ihm die Koft bezahlen, und ihm Etwas dafür wieder geben müßte. Ich lebe nun von seiner Gnade. Ich lebe auf seine Rechnung, auf seine Unkosten. Sehet scheel! sehet sauer! Arbeiter, die ihr des Tages Last und Hihe traget, und deren schwihendes Angesicht durch die Sonnenstrahlen verbrannt ist, wenn ihr sehet, daß ich auch meinen Groschen erhalte. Ich freue mich, daß mein Herr Macht hat zu thun mit dem Seinen, was er will. Der älteste Sohn, der seinem Vater so viele Jahre gedient, und fein Gebot nie übertreten hat, mag einen der Knechte fragen, wenn er das Gesänge und den Reigen hört, was das wäre? Er mag zornig werden, und sich nicht mit an die Tafel bei den verlornen Sohn sehen wollen; genug, daß dem Sohne, der sein Gut mit Huren verschlungen hat, ein großes Gastmahl zugerichtet ist, an welchem er, und sein Vater, und alles im Hause sich freuet. Luc. 15, 25. So denkt ein Sünder, der ums Geheimniß weiß. Amen.

Allerliebster Heiland! Und wer bringt uns diese Gedanken ins Herz, als dein heiliger Geift? Wir wollen diesem guten Gedanken daher folgen, und bei dem fetten Mahle, das du uns in deiner Kirche zubereitet hast, nicht mehr von Ferne stehen, sondern uns mit an die Tafel sehen, effen und trinken, was für uns da ist, und lassens uns wohl sein. Sollte von allen Einladungen, die durch den Mund deiner Knechte an uns ergehen, nichts anderes herauskommen, als daß uns da durch alle Entschuldigungen benommen würden, und daß wir

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am Tage deiner Erscheinung verstummen müßte, wenn wir alsdann zur Rede gestellt und gefragt wurden, warum wir den Rath Gottes zu unserm Heile verachtet? Uch! das wäre kläglich. Nein! nein! liebstes Herz! wir müssen dein Abendmahl schmecken. Wir sind sonst gar zu elende Menschen. Es ist doch alles ein Traum, damit wir uns in der ganzen Zeit unsers Lebens beschäftiget haben. Dabei müssen wir Sclaven unserer Begierden sein, und unsere Seele schmachtet. Das kannst du unmöglich ohne Empfindungen eines zarten Mitleidens ansehen. Dies unser Elend muß dein Herz rühren, und dich bewegen, daß du dich unserer erbarmst. Denn wir sind ja dein Fleisch und Blut. Die tägliche Speise, das tågliche Brod für das Herz eines armen Sünders ist uns unbekannt. Den blutigen Trank kosten wir nicht. Was brauchen wir weiter für Zeugniß, daß wir noch im Tode, und unter dem Gerichte liegen? Und du solltest dabei gleichgültig sein? Das sollte dir nicht nahe gehen? Das sollte dir kein Schmerz sein? Daß wir, die du so lieb hast, an die du dein Blut gewagt und alles an fie gewendet hast, noch so unselig sind? Ja! ja! es kränkt dich. Du kannst deine armen Mitmen schen nicht im Hunger umkommen sehen. Drum schallt deine Stimme auf allen Gassen der Stadt: Kommet! denn es ist Alles bereitet! Wir danken dir, unserm lieben Herrn, daß du diese Abendmahlsposaune, o Gnade, drüber wir erstaunen! auch noch auf unsern Straßen blasen låssest, damit wir kommen und den leeren Raum an deiner Tafel erfüllen. Nun wohl= an! wir sind da! wir waren auch gern von den Gütern deines Hauses gesättigt. Wenn wir nun haben den ewigen Trost, und haben denn auch die blutige Kost, was für uns vergossen am Kreuzesstamme, und seit dem worden zur Nahrungsflamme; so sind wir satt. Aller Augen warten auf dich, Herr, und du giebst ihnen ihre Speise zu seiner Zeit. Du thust deine milde Hand auf und sättigst Alles, was da le bet, mit Wohlgefallen. Diese Wahrheit müssen wir auch er fahren. Wir wollten gern von deinem Blute trinken, und überm Essen deines Worts versinken, die Blutgerechtigkeit laß uns ernähren, an deinen Wunden unsere Seele zehren. Amen!

Am dritten Sonntage nach Trinitatis.

Nimm uns, mein Lamm! mit innigem Erbarmen, und tausend Freuden hin, auf deine Armen! Amen.

Wenn ich meinen Brüdern an diesem Sonntage was fagen soll, so ist es das: 1. Theff. 5, 16. Das ist eine ganz besondere Ermahnung. Es sind aber auch besondere Leute, die derselben folgen können. Allezeit fröhlich sein, seßt ein wahrhaftiges und zugleich beständiges Wohlsein voraus. Alezeit fröhlich sein, heißt, den Himmel auf der Erde haben. Es heißt, bei lebendigem Leibe im Himmel sein. Ich verstehe den Apostel nicht anders, wenn er schreibt: Seid allezeit fröhlich! als daß er so viel sagen will: Ihr Leute, die ihr an den Heiland glaubet, beweiset es vor der ganzen Welt, daß ihr euch nicht verschlimmert, sondern euren Zustand unendlich verbessert habt, da ihr seiner Stimme gehorcht, seinem Zuge gefolgt, und euch in seine selige Gemeinschaft habt versehen lassen. Beweiset es vor guten und bösen Geistern, vor Freunden und Feinden, daß ihr euch jezt über nichts mehr zu Tode årgert, und daß cure melancholischenTage und Stunden glücklich ihr Ende erreicht haben. Seid allezeit fröhlich! Wenn man euch Nichts ansehen kann, wenn man Nichts von der Veränderung, die mit euch vorgegangen ist, gewahr werden könnte; wenn man Nichts von dem Feuer und seiner Wärme fühlen könnte, das euch entbrennt, so muß man doch das an euch erblicken, daß ihr bei demselben fröhlich seid; man muß an euch einen aufgeklärten offenen Kopf und wackere Augen sehen. Und so muß man euch immer antreffen. Ihr müsset nie das Gleichgewicht, nie die Farbe im Gesicht verlieren. Wenn es euch wohl geht, wenn ihr euch in solchen äußerlichen Um

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