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Am fünften Sonntag nach Trinitatis.

Uch, jeuch mein Liebster mich nach dir, so lauf ich mit den Füßen; ich lauf und will dich mit Begier, in meinem Herzen küffen. Ich will aus deines Mundes Zier, den süßen Trost empfinden, der die Sünden und alles Unglück hier, kann leichtlich überwinden. Amen.

Ein Anderes ifts: Eine göttliche Wahr: heit aus Religionsgewohnheit oder andern Ur sachen nachbeten; und ein Anderes ists: Eben diese Wahrheit im Herzen glauben, weil uns der heilige Geist, der Gott selbst ist, davon überzeugt. Freilich ist es ein Hauptstück unseres christlichen Glaubensbekenntnisses, welches wir in unsern júngern Jahren schon im Ungesichte der Kirche abgelegt haben: „Ich glaube, daß ich nicht aus eigener Vernunft noch Kraft an Jesum Christum, meinen Herrn, glauben, noch zu ihm kommen kann." Freilich müssen wir, kraft der Religion, dazu wir uns bekennen, noch eben das sagen und zugestehen, daß es mit unserer Vernunft, und mit den natürlichen Kräften unsers Geistes so schlecht beschaffen ist, daß wir durch nichts weniger, als dadurch zum Heilande kommen und an ihn glauben können. Wenn wir Alles können, so können wir das nicht. Wenn wir so gut wie manche Heiden mit der Verleugnung unserer selbst und der Welt, es sehr weit treiben können; wenn wir es in der eigenen Heiligkeit so weit bringen können, daß wir einen Schein der Weisheit haben, durch selbst erwählte Geistlichkeit und Demuth, so können wir doch nicht aus uns selbst zum Herrn Jesus kommen,

oder an ihn glauben. Das kann der Weise der Erde so wenig, als ein dummer Mensch. Der Staatsmann so we nig, als ein Mensch, der im Staube an den Landstraßen und Zäunen liegt. Hier muß der König auf dem Throne, sowohl wie sein Unterthan, der Gelehrte wie der Ungelehrte, der Prediger wie der Zuhörer, der Reiche wie der Arme, doch endlich bekennen, daß sein Erkenntniß zu kurz, und alle seine Kraft nur Ohnmacht sei. Diese Wahrheit steht also fest, die Schrift lehrt dieselbe, und die Erfahrung bestätigt sie. Ob wir aber bei dem Bekenntnisse, das unser Mund von dieser Wahrheit ablegt, dieselbe im Her zen glauben, und davon göttlich überzeugt sind, das ist eine andere Frage. Wer sie aber glaubt, wer sich durch Schrift und Erfahrung davon überzeugen läßt, der glaubt fie nicht umsonst. Dem wirds ein wichtiges Wort, wenn er die Verheißung liest und hört, die uns der Heiland hinterlassen hat. Sie stehet Joh. 12, 32: Undich, wenn ich erhöhet werde, von der Erde, so will ich sie Alle zu mir ziehen. OGott, Lob und Dank! denkt ein Mensch, der davon Nachricht erhält; nun darf ich ja weder meine blinde Vernunft zu Rathe ziehen, noch meine Kraft anwenden, die ohnedem nur Unvermögen ist, wenn ich zum Heiland kommen, an ihn glauben, und durch ihn selig werden will. Ich höre, er will sie Alle zu sich ziehen. Er verlangt dazu keine Helfers - Helfer. Er ver langt auch von mir nicht, daß ich ihm helfen soll. Er hat das Erste, was er in diesen Worten sagt, volltommen erfüllt. Ich sehe, daß er von der Erde erhöht ist. Ich sehe ihn in dieser Gestalt: Alda kreuzigten fie ihn, und mit ihm zwei Andere zu beiden Seiten; Jesum aber mitten inne. Ich sehe ihn auf dem Throne, da er zur Rechten Gottes siht, und dort in sieben Fackeln bligt. Marc. 16, 19. Und der Herr, nachdem er mit ihnen geredet hatte, ward er aufgehoben gen Himmel, und sihet zur rechten Hand Gottes. Er wird auch das erfüllen: Ich will sie Alle zu mir ziehen. Er hat es schon

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an einer Schaar, die Niemand zählen kann, bewiesen, die ihm vor seinem Throne Preis, Ehre und Anbetung bringt, daß er seine Zusage treulich hålt, und wohl daran denkt, was er seinen armen, von ihm so theuer erlösten Menschen geredet hat. Ich höre im Geiste eine ganze Wolke von Zeugen die noch auf der Erde daher zieht, frohlocken: Gott, der da reich ist von Barmherzigkeit, durch seine große Liebe, damit er uns geliebt hat, da wir todt waren in Sünden, hat er uns sammt Christo lebendig gemacht, denn aus Gnaden sind wir selig worden, und hat uns sammt ihm auferweckt, und sammt ihm in das himmlische Wesen verseßt in Christo Jesu. Eph. 2, 4. Ich sehe, ob er sich gleich hoch gesetzt hat, und die Schmach seines Kreuzes mit der Krone zu der Rechten der Majestät vertauscht, daß er doch das Land dieses Elendes nicht vergißt, sondern wohl daran gedenkt, um was er Blut geschwißt. Er richtet noch immerdar seinen Scepter, den Scepter seiner Huld, auf die . erlösten Sünder. Er ist beschäftigt sie zu sich zu ziehen, und sie des erworbenen Heils in seiner Gemeinschaft theilhaftig zu machen. Hier ist sein Wort: Ich will sie Alle zu mir ziehen! Nun wirst du daran gedenken, daß ich auch da bin, und unter diese Alle gehöre. Zeud) mich zu dir, so laufen wir. Hohel. 1, 4. Nun läßt der Mensch von seinem Thun ab, damit Gott sein Werk in ihm haben kann. Und so wird er ein lebendiger Zeuge von der Wahrheit dieses Wortes, der es versiegeln kann, daß Gott wahrhaftig ist. Er erfährt die Kraft dieses Wortes, und erfährt sie alle Tage seines Lebens, bis er das vorgesteckte Ziel erreicht, und das Kleinod erlangt hat, welches vorhält die himmlische Berufung Gottes in Christo Jesu. Phil. 3, 14. Daß diese Erfahrung einem Menschen zu seiner Seligkeit nothwendig ist, daran kann Niemand zweifeln, als ein Dieb und Mörder, der durch eine andere Thür, als durch Jefum, ins Reich Gottes zu kommen sich bemüht. Daß diese Erfahrung uns aber

auch wirklich selig macht, das kann wieder Niemand leugnen, als ein Mensch, der seine Seligkeit außer dem Heilande in andern Dingen sucht. Das Evangelium, welches unsern Gemeinen an dem heutigen Sonntage vorgetragen wird, dient uns zur Gelegenheit, von der seligmachenden Erfahrung der Kräft dieses Wortes, in dieser Stunde zu reden. „Lieber Heiland! ich werde auf dein Wort das Net auswerfen. Wen du wirst hinein verwickeln können, der wird selig, und von seiner Seligkeit bald überzeugt werden." Unser Text ist zu finden Luc. 5, 1-11.

Es begab sich aber, da sich das Volk zu ihm drang, zu hören das Wort Gottes, und er stand am See Genezareth. u. s. w.

Mit Mehrerem will ich heute suchen vorzustellen:

Die uns selig machende Erfahrung der Kraft des Wortes, das Jesus ge: redet hat:

Und ich, wenn ich erhöhet werde von der Erde, so will ich sie Alle zu mir ziehen.

I. Lasset uns auf den sichtbaren Beweis Acht geben, daß dies wahrhaftige Wort noch immer in seine Erfüllung gehet;

II. auf die Seligkeit eines Menschen merken, der die Kraft dieses Wortes an sich erfährt.

Vorher beten wir: 3euch uns hin, erhöhter Freund! zeuch uns an dein Herz der Liebe, deine Triebe, führen uns, du Siegesheld, durch die Welt, daß wir deine Seelen bleiben, und so lange an dich gläuben, bis wir sind im Himmels zelt. Amen.

I. Ich will sie Alle zu mir ziehen! dies Wort geht noch immer in Erfüllung. Das

an einer Schaar, die Niemand zählen kann, bewiesen, die ihm vor seinem Throne Preis, Ehre und Anbetung bringt, daß er seine Zusage treulich hält, und wohl daran denkt, was er seinen armen, von ihm so theuer erlösten Menschen geredet hat. Ich höre im Geiste eine ganze Wolke von Zeugen die noch auf der Erde daher zieht, frohlocken: Gott, der da reich ist von Barmherzigkeit, durch seine große Liebe, damit er uns geliebt hat, da wir todt waren in Sünden, hat er uns sammt Christo lebendig gemacht, denn aus Gnaden sind wir selig worden, und hat uns sammt ihm auferweckt, und sammt ihm in das himmlische Wesen verseht in Christo Jesu. Eph. 2, 4. Ich sehe, ob er sich gleich hoch gesetzt hat, und die Schmach seines Kreuzes mit der Krone zu der Rechten der Majestät vertauscht, daß er doch das Land dieses Elendes nicht vergißt, sondern wohl daran gedenkt, um was er Blut geschwiht. Er richtet noch immerdar seinen Scepter, den Scepter seiner Huld, auf die erlösten Sünder. Er ist beschäftigt sie zu sich zu ziehen, und sie des erworbenen Heils in seiner Gemeinschaft theilhaftig zu machen. Hier ist sein Wort: Ich will sie Alle zu mir ziehen! Nun wirst du daran gedenken, daß ich auch da bin, und unter diese Alle gehöre. Zeuch mich zu dir, so laufen wir. Hohel. 1, 4. Nun läßt der Mensch von seinem Thun ab, damit Gott sein Werk in ihm haben kann. Und so wird er ein lebendiger Zeuge von der Wahrheit dieses Wortes, der es versiegeln kann, daß Gott wahrhaftig ist. Er erfährt die Kraft dieses Wortes, und erfährt sie alle Tage seines Lebens, bis er das vorgesteckte Ziel erreicht, und das Kleinod erlangt hat, welches vorhält die himmlische Berufung Gottes in Christo Jesu. Phil. 3, 14. Daß diese Erfahrung einem Menschen zu seiner Seligkeit nothwendig ist, daran kann Niemand zweifeln, als ein Dieb und Mörder, der durch eine andere Thür, als durch Jefum, ins Reich Gottes zu kommen sich bemüht. Daß diese Erfahrung uns aber

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