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nicht vergänglich ist, sondern die da bleibet ins ewige Leben, welche ihm des Menschen Sohn giebt. Joh. 6, 27. Der einfältige Glaube sättiget sich am Worte Gottes. Hier fin det er auf allen Hügeln seine Weide. Er sättiget sich an den heiligen Sakramenten. Ihm ist es nichts Gemeines, nichts Kleines, daß er in seiner zarten Kindheit einmal getauft, das heißt, mit Wasser besprengt ist zur Vergebung der Sünden. Nein! das ist ihm etwas Großes, etwas Wichtiges. Der Glaube versetzt uns wieder in unsern Laufbund, den wir längst gebrochen haben, der aber von Seiten des Herrn, auf dessen Tod wir getauft sind, seine unverbrüchliche Festigkeit behalten. Meinet ihr, daß das etwas Geringes sei, wenn man sich alle Tage, weil man sich wieder in seinem Bunde sieht, als ein von allen Sünden, von allem Unflath, von Bosheitsünden und Schwachþeitsünden rein gewaschenes Kind der Gnade ansehen kann? „ wie erstaunt unser Geist, wenn es so in unsern Her= zen heißt; wenn wir, nachdem wir uns erkannt, und was er ist, und wird genannt, uns wieder sehn, mit ihm im Bunde stehn, man sollte da vor Beugung fast zergehn." Meinet ihr nicht, daß der einfältige Glaube an seiner Wassertaufe Beweises genug von seiner Seligkeit habe? Ich fage: Der einfältige Glaube. Denn ich weiß wohl, daß der Vernunftglaube immer fragt: Wie kann mich eine Hand voll Wasser von Sünden rein und selig machen? Das sind aber keine Fragen, die man aus dem Munde der Einfalt des Glaubens hört. Denn diese hält sich daran, was das Wort ihres Gottes sie belehrt:. Daß die Taufe eine schöne rothe Flut ist, mit Christi Blut gefårbet, die allen Schaden heilen thut, von Adam her geerbet, auch von uns selbst begangen. Was braucht sie anderwärts ihre Reinįgung zu suchen, da sie einmal durch dies rothe Meer gegangen ist, und alle Tage, wie das Fischlein im Wasser, ihr Leben, ihr Element darin hat? Das ist ihr genug, um sich und andern, denen daran gelegen ist, ihre ewige Seligkeit zu beweisen. Ich bin in Jesum Christ, in seinen

Tod getauft. Ich bin mit ihm begraben durch die Taufe tn den Tod, auf daß, gleichwie Christus ist auferwecket von den Lodten, durch die Herrlichkeit des Vaters, ich also auch mit ihm in einem neuen Leben wandeln soll. Ich bin sammt ihm gepflanzt zu gleichem Tode. Ich werde auch der Auferstehung gleich sein. Ich bin mit ihm gestorben, und also gerechtfertiget von der Sünde. Ich glaube, daß ich. auch mit ihm leben werde. Róm. 6,3. Noch mehr: Der getaufte Gläubige hat auch seine Sättigung in dem Sakramente des Altars, im heiligen Abendmahle. Der Vernunftglaube wagṭ sich an dies große Geheimniß, mit seiner elenden Weisheit, und darum wird ihm dasjenige, was uns ein Geruch des Lebens zum Leben sein foll, ein Geruch des Todes zum Tode. Er hält sichs für eine Schande, in seinem Glauben einfältig zu sein, daher will er die Tiefen dieses Sakraments ergründen, und Richter in der Sache sein. Die Einfalt bekennet, daß ihr dies Geheimniß viel zu hoch sei, als daß sie es sollte erklären können. Sie weiß, daß es Heimlichkeiten in sich faßt, die nur Gottes Geist kann deuten. Was thut fie? Sie hält sich an den Buchstaben, und glaubet. Und was denn? Dies Brod ist gewiß und wahrhaftig der Leib des Heilandes, der um meiner Sünden willen am Kreuze gehangen hat. Dieser Wein, den ich trinke, ist gewiß und wahrhaftig sein Blut, das zur Vergebung meiner Sånden vergossen ist. Wie ist das möglich? Das weiß ich nicht! Wie geht es zu? Dar= um bekümmere ich mich nicht! Dafür lasse ich meinen Herrn und Gott sorgen. 1. Cor. 11, 16. Sie, die Einfalt, ißt und trinkt, so oft sie die Gnade hat vor dem Altare des Herrn niederzuknieen, und so oft sie solches thut, wird ihr die Vergebung ihrer Sünden allemal erneuert, und das Pfand ihrer Seligkeit wie aufs Neue dargereicht, daß sie jauchzend singen kann:,,Bei dir hab ich gegef= sen, die Speise der Unsterblichkeit; du hast mir voll gemessen, den edlen Kelch, der mich erfreut. Ach Gott! du hast erzeiget, mir Armen solche Gunst, daß billig

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jest fich neiget, mein Herz vor Liebesbrunst. Du hast. mich laffen schmecken, das köstlich Himmelbrod, hinfort kann mich nicht schrecken, Welt, Teufel, Sünd und Tod." So erlanget der einfältig Gläubige einen Ueberfluß von Gnade und Segen, Leben und volle Genüge. Joh. 10, 11. Wer glaubet und liebet, der hat es ge= funden, der kostet des Honigs der offenen Wunden. Die Hoffnung kriegt Flügel. Und der Glaube verseht uns bei diesem Mahle, weil wir noch hienieden sind, schon in die Gesellschaft derer, die im Himmelreich mit Abraham, Isaak und Jakob zu Tische sißen, und ertheilt uns bereits den Vorschmack von demjenigen, was wir in vollem Maaße genießen sollen, an dem Tage, da wir das Gewächs des Weinstocks mit dem Heilande neu trinken werden in seines Vaters Reiche. O seliger Glaube der Einfältigen! Amen!

Lieber Heiland! Einfalt fehlt selbst deinen Lauben, oft mals bei ihrem Glauben, und ohne dieselbe können wir doch nicht recht ruhig, nicht recht selig sein. Schenke und Glauben, schenke uns Einfalt bei dem Glauben. Wir müssen doch Alles aus deinen Hånden haben, und wenn wir nur Sinn haben, zu werden wie die Kinder, so können wir wie Alles, also auch diese selige Einfalt von dir erwarten. Was schadets, wenn wir gleich bei unserer Einfalt verlacht, und von der stolzen Vernunft, die immer wider den Glauben ficht, als Thoren, als dumme Geschöpfe, als Narren angesehen werden, weil wir Lediglich deinem Worte trauen, und darauf bauen, und mit keinen aus der Vernunft hergeleiteten Gründen unsern Glauben, weder uns selbst, noch Undern beweisen können,_noch_wollen. Wenn wir nur in beinen Augen nicht unweise sind. Wenn du dich nur zu uns bekennest. Und du bekennest dich ja zu der Einfalt. Drum gieb doch allen, die so herzlich gern möch ten wallen, nach dem Sinn des Herrn, und nicht mögen selig sein, als nur durch dein Blut allein, gieb uns diesen hellen Morgenstern. Amen.

Am achten Sonntag nach Trinitatis.

Irdisch Ding im Herzen haben, und im Kopfe Wissenschaft, läßt uns bei den größten Gaben, ohne alle wahre Kraft. Hingetreten, und gebeten, daß uns Jesus machen wolle, wie er uns gern haben wolle. Amen.

Meine Lieben! Es ist wohl keine Religion in der Welt, die ihrer Natur nach so sehr auf das Fromm- und Heiligsein und auf die Ausübung guter Werke dringt, und die doch aus dem Fromm - und Heiligsein und aus der Üebung guter Werke, so wenig macht, so, daß sie weder die Rechtfertigung, noch die Heiligung, noch die Seligkeit der Menschen darauf gründet, als unsere evangelische Religion. Ein Jeder, der ihre Grundsäße nur kennt, und nicht von Partheilichkeit eingenommen ist, muß es ihr aus der Ursache zugestehen: Sie ist vor allen andern eine Religion des Herzens. Ich will ihnen ein Herz geben, daß sie mich kennen sollen, daß ich der Herr sei. Und sie sollen mein Volk sein, so will ich ihr Gott sein; denn sie werden sich von ganzem Herzen zu mir bekehren. So lautet das grådige Anerbieten des Herrn. Jerem. 24, 7. Gich mir, mein Sohn, dein Herz. Da fångt sichs an. Das ist der Unfang des Christenthums. Und das ist voller Sünden-Wust, und voller Eitelkeit, des Guten aber unbewußt, der wahren Heiligkeit. Das sieht so aus, wie es der Heiland, der unser Herz am besten kennt, Matth. 15, 19. beschrieben hat: Aus dem Herzen kommen arge Gedanken, Mord, Ehebruch, Hurerei, falsche Zeugnisse, Låsterung. Unsere Religion ruft ihren Anhängern zu: Das böse Herz gebt dem Heilande,

so wie es ist. Er wird euch dasselbe neu wieder zurück gé ben, gewaschen von Sünden in seinem Blute. Dann kommen andere Gedanken, andere Neigungen, Absichten, Geschäfte hervor. Alles wird neu. Warum hilft nun weder der Wunderglaube, noch Wissenschaft, noch Marterthum einem Menschen? Weil kein Herz dabei ist, weil die Liebe Gottes nicht ins Herz ausgegossen ist. Wenn versteht der schlechteste, der einfältigste Mensch, der nicht lesen oder schreiben kann, das Evangelium vom Heilande, die Lehre vom Kreuze, die sonst allen Menschen so dunkel, so unver= ständlich ist, daß sie nicht wissen, was das gesagt ist? Sobald ihm sein Herz offenbar und bekannt wird! Wenn ist die Bekehrung eines Menschen rechter Art? Wenn sie von ganzem Herzen geschieht! Wie muß man dem Heilande anhangen? Von ganzem Herzen! Wo regiert der Friede Gottes? Im Herzen! Koloff. 3, 15. Was bewahrt er? Das Herz! Philipp. 4, 7. Wo ist das Reich Gottes? Inwen-dig in uns! Luc. 17, 21. Was muß zubereitet werden, wenn man das Wort Gottes mit Nußen hören will? Das Herz! Der Herr that der Lydia das Herz auf, daß sie darauf Ucht hatte, was von Paulo geredet ward. Gesch. 16, 14. Wo muß das Wort Gottes bewahrt werden? In einem feinen guten Herzen! Luc. 8, 15. Wo wird der Glaube gewirkt? Im Herzen! So man von Herzen glaubt, so wird man gerecht. Róm. 10, 10. Wo schreibt der Herr sein Gesetz hin? Ins Herz! Jerem. 31, 33. Was ist die Ursache, wenn Seelen vom lebendigen Gott abweichen? Das Herz! Was ist so köstlich vor Gott? Daß das Herz fest werde! Ebr. 13, 9. Aus der Ursache haben die Jünger des Heilandes in ihren Schriften allezeit die falschen Apostel widerlegt, denen die christliche Religion darum allzueinfáltig vor kam, daß sie sich so wenig aufs Thun und auf die Werke gründete, und welche des Endes dem Glauben auch noch allerhand mosaische Ceremonien beifügen wollten. Das Christenthum fängt sich nicht vom Thun, nicht von den Werken, sondern vom Haben an. Gnade muß man

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