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gen, deiner Gnade Raum zu lassen, die dasjenige aus uns machen will, was wir nicht sind. Ach, befreie uns von allem Selbstbetruge! Wir wollen uns nicht eher zur Ruhe begeben, bis das heilige Feuer der Liebe in uns aufgeht, das nach deinem Verlangen, durch deine Bluttaufe, diese Welt hat er greifen follen, und das nun wirklich auf der Erde angezündet ist. Mache uns gewiß von unserm Gnadenstande, um deines Herzens willen, daß sich danach sehnt, uns in demselben zu sehen. Amen.

Am neunten Sonntag nach Trinitatis.

Soll etwa meine Schuld, wo angeschrieben bleiben? so bitt ich, wollst du sie, mit deinem Blute schreiben; denn diese Schrift allein, schreibt keine Schulden ein. Amen.

Geliebteste! Wenn wir auch keine andern Zeugnisse von der Liebe Gottes zu den Menschen hätten, so hätten wir an der Austhei lung seiner mancherlei Gaben und Gnaden unter dieselben, Zeugnisses genug. Wer nicht ganz unempfindlich gegen seinen Schöpfer, und gegen alle Wohlthaten ist, die er aus dessen Hånden empfangen hat, und täglich empfängt, der muß diese Liebe und süßen Vaterhånde wohl mit kindlicher Zärtlichkeit umfassen, und' es ihm oft, sowohl mit Thränen der Bekümmerniß, als der Freude sagen:,, Keine Klugheit kann ausrechnen, deine Gút und Wunderthat, ja, kein Redner kann aussprechen, was deine Hand mir erwiesen hat. Deiner Wohlthat ist so viel, sie hat weder Maas noch Ziel." Und wer sie recht überlegt, dem kann diese Ueberlegung zu einem großen Reize dienen, sich nach jener Zeit zu sehnen, wo wir mit mehrerem Lichte umkleidet, die Abgründe seiner Gnade besser ent

deckt sehen werden; da unser Geist dies Thal, auf welchem wir jest herum wallen, verlassen wird; wo wir von jenem seligen Throne auf diese Unterwelt, als auf den ehemaligen Ort unsers Aufenthaltes in stiller Ruhe herab sehen, und die auf demselben genossenen Gunstbezeugungen unsers allerhöchsten Wohlthäters, mit unaufhörlichen Lobliedern und Hallelujas besingen werden. Weil wir ihm nun nichts wieder geben können, womit wir ihm Etwas vergelten möchten, so haben wir um desto mehr Ursache, nur einigerma= ßen zu bezeugen, daß wir nicht ganz unerkenntlich sind, der Ermahnung des Apostels Petrus Gehör zu geben: „Dienet einander, ein Jeglicher mit der Gabe, die er empfangen hat, als die guten Haushalter der mancherlei Gnaden Gottes." 1. Petri 4, 10. Es ist ja nichts, will der Mann Gottes sagen, was ihr besißet, das ihr nicht von eurem Schỏpfer empfangen habt. Es mögen Güter sein, die zu dem Reiche der Macht gehören, oder Schäße, die ihr aus dem Reiche der Gnade genießet. Nichts von dem Allen, steht in eurer Gewalt. Ihr habt euch Nichts geben oder nehmen können. Es ist Alles sein Geschenk und Gabe. So wenig es in eurer Macht stand, die Zeit und den Ort zu bestimmen, wo ihr wolltet geboren werden, eben so wenig steht es auch in eurem Vermögen, euch die Gaben, die ihr besiget, zu ertheilen. Und wenn auch eure Bemühungen hierin dann und wann einen Einfluß mit haben, so gehören doch der Verstand, die Kräfte, die ihr dazu anwendet, mit zu den Gaben, die von Gott und nicht von euch herkommen. Nun sehet dahin, daß ihr auch die mancherlei Gaben, welche ihr empfangen habt, zu demjenigen Endzwecke gebraucht, welchen sich der Geber derselben darunter vorgeseht hat. Und worin besteht derselbe? Dienet einander, ein Jeglicher mit der Gabe, die er empfangen hat! Wer Weisheit besiget, der helfe seinem Nächsten aus dem Irrthume, aus der Verwirrung, darin sich derselbe etwa befindet. Wer Macht und Gewalt von Gott empfangen hat, über Andere zu herrschen, der bediene sich derselben,

die Wohlfahrt seiner Unterthanen zu befördern, dem Unterdrückten zu helfen, den Wittwen und Waisen Recht zu verschaffen, dem Strome der Laster zu wehren, und das gott= felige Wesen zu befördern. Wer zeitliche Güter empfangen hat, der breche dem Hungrigen sein Brod, tránke die Durstigen, kleide die Nackenden und erquicke die Elenden. Denn ihr seid nicht nur durch ein Blut, das in den Adern aller Menschen läuft, und durch eine Abstammung von einerlei Stammåltern, als durch ein allgemeines Band, sondern auch durch die verschiedenen Gaben, die Gott unter euch ausgetheilt hat, an einander gebunden. Wenn ihr die wohlthätige Hand des Urhebers eurer Güter, dem ihr Nichts vergelten könnet, mit Ehrfurcht und Erkenntlichkeit umfas= sen wollet, so dienkt einander mit den Gaben, womit fie sich so freigebig gegen euch erwiesen hat. Und mit welchem Rechte wolltet ihr euch hier des Gehorsams entsagen kónnen, wenn ihr bedenket, daß ihr keine Eigenthumsherren von den mancherlei Gaben Gottes, sondern nur Haushal ter über dieselben seid? Muß euch das nicht zur treuen Verwaltung derselben antreiben? Es gilt dem Geber aller gu ten und aller vollkommenen Gaben nicht gleich viel, wie wir uns hier verhalten. Er wird nach dem Gebrauche seie ner Gaben fragen. Er wird Rechenschaft von uns fordern. Wir können nicht sagen: Ist es doch das Meinige! Wer hat mich zur Rede zu sehen, wie ich damit umgehe? Das. ist nicht wahr. Was hast du, o Mensch! das du nicht empfangen hast? Wie weise handelt der Haushalter der Gas ben und mancherlei Gnaden Gottes, der sich davon über» zeugen läßt, und den diese Ueberzeugung ermuntert, an feine abzulegende Rechnung mit Ernst zu denken, damit er dieselbe bei Zeiten ins Reine bringen, und darin wohl bestehen möge. Das ist die Klugheit, zu deren Ausübung uns der Heiland in dem heutigen evangelischen Texte ermahnet, indem er uns das weise Betragen eines ungerechten Haushalters vorstellt. Möchten wir doch den Vorwurf nicht långer hören dürfen: Die Kinder dieser Welt

deckt sehen werden; da unser Geist dies Thal, auf welchem wir jezt herum wallen, verlassen wird; wo wir von jenem seligen Throne auf diese Unterwelt, als auf den ehemaligen Ort unsers Aufenthaltes in stiller Ruhe herab sehen, und die auf demselben genossenen Gunstbezeugungen unsers allerhöchsten Wohlthäters, mit unaufhörlichen Lobliedern und Hallelujas besingen werden. Weil wir ihm nun nichts wieder geben können, womit wir ihm Etwas vergelten möchten, so haben wir um desto mehr Ursache, nur einigerma= Ben zu bezeugen, daß wir nicht ganz unerkenntlich sind, der Ermahnung des Apostels Petrus Gehör zu geben: „Dienet einander, ein Jeglicher mit der Gabe, die er empfangen hat, als die guten Haushalter der mancherlei Gnaden Gottes." 1. Petri 4, 10. Es ist ja nichts, will der Mann Gottes sagen, was ihr besihet, das ihr nicht von eurem Schỏpfer empfangen habt. Es mögen Güter sein, die zu dem Reiche der Macht gehören, oder Schäße, die ihr aus dem. Reiche der Gnade genießet. Nichts von dem Allen, steht in eurer Gewalt. Ihr habt euch Nichts geben oder nehmen können. Es ist Alles sein Geschenk und Gabe. So wenig es in eurer Macht stand, die Zeit und den Ort zu bestimmen, wo ihr wolltet geboren werden, eben so wenig steht es auch in eurem Vermögen, euch die Gaben, die ihr besiget, zu ertheilen. Und wenn auch eure Bemühungen hierin dann und wann einen Einfluß mit haben, so gehören doch der Verstand, die Kräfte, die ihr dazu anwendet, mit zu den Gaben, die von Gott und nicht von euch herkommen. Nun sehet dahin, daß ihr auch die mancherlei Gaben, welche ihr empfangen habt, zu demjenigen Endzwecke gebraucht, welchen sich der Geber derselben darunter vorgeseht hat. Und worin besteht derselbe? Dienet einander, ein Jeglicher mit der Gabe, die er empfangen hat! Wer Weisheit besiget, der helfe seinem Nächsten aus dem Irrthume, aus der Verwirrung, darin sich derselbe etwa befindet. Wer Macht und Gewalt von Gott empfangen hat, über Andere zu herrschen, der bediene sich derselben,

- die Wohlfahrt seiner Unterthanen zu befördern, dem Unterdrückten zu helfen, den Wittwen und Waisen Recht zu vers schaffen, dem Strome der Laster zu wehren, und das gottfelige Wesen zu befördern. Wer zeitliche Güter empfangen hat, der breche dem Hungrigen sein Brod, tránke die Durftigen, kleide die Nackenden und erquicke die Elenden. Denn ihr seid nicht nur durch ein Blut, das in den Adern aller Menschen läuft, und durch eine Abstammung von einerlei Stammåltern, als durch ein allgemeines Band, sondern auch durch die verschiedenen Gaben, die Gott unter euch ausgetheilt hat, an einander gebunden. Wenn ihr die wohls thätige Hand des Urhebers eurer Güter, dem ihr Nichts vergelten könnet, mit Ehrfurcht und Erkenntlichkeit umfasfen wollet, so dienkt einander mit den Gaben, womit sie sich so freigebig gegen euch erwiesen hat. Und mit welchem Rechte wolltet ihr euch hier des Gehorsams entsagen kónnen, wenn ihr bedenket, daß ihr keine Eigenthumsherren von den mancherlei Gaben Gottes, sondern nur Haushal ter über dieselben seid? Muß euch das nicht zur treuen Ver= waltung derselben antreiben? Es gilt dem Geber aller gu ten und aller vollkommenen Gaben nicht gleich viel, wie wir uns hier verhalten. Er wird nach dem Gebrauche seis ner Gaben fragen. Er wird Rechenschaft von uns fordern. Wir können nicht sagen: Ist es doch das Meinige! Wer hat mich zur Rede zu sehen, wie ich damit umgehe? Das. ist nicht wahr. Was hast du, o Mensch! das du nicht empfangen hast? Wie weise handelt der Haushalter der Gas ben und mancherlei Gnaden Gottes, der sich davon über» zeugen läßt, und den diese Ueberzeugung ermuntert, an seine abzulegende Rechnung mit Ernst zu denken, damit er dieselbe bei Zeiten ins Reine bringen, und darin wohl bestehen möge. Das ist die Klugheit, zu deren Ausübung uns der Heiland in dem heutigen evangelischen Texte ermahnet, indem er uns das weise Betragen eines ungerechten Haushalters vorstellt. Möchten wir doch den Vorwurf nicht långer hören dürfen: Die Kinder dieser Welt

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