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gen weg. Und wohin? Alle eure Sorge werfet auf ihn! Wenn man einen treuen Gehülfen hat, der unsere Bürde mit trägt, so wird sie uns erleichtert. Wenn man aber seine Laft von sich ganz wegwerfen, und auf fremde Schultern legen kann, so ist man selbst frei davon, und fühlt sie nicht mehr. Das Lettere kann der Christ. Er läßt seine Sorgen fahren, und beschwert sein Herz damit nicht. Es kann ihm Angst werden, wie andern Menschen auch. Wie macht ers da? Vielleicht seht er sich auf sein Zimmer, oder legt sich auf sein Lager, und gråmt sich halb todt, über dem, was ihm von Menschen widerfahren ist; hängt ganze Nächte den Sorgen nach, und denkt, wie er sich von seinen widrigen Begebenheiten los machen will? Ja! wenn er ein Heide wåre; wenn er keinen Gott hätte, an den seine Seele glaubt. Nein! er machts wie David Ps. 18, 7. Wenn mir angst ist, so rufe ich den Herrn an, und schreie zu meinem Gott, so erhört er meine Stimme von seinem Tempel, und mein Geschrei kommt vor ihn, zu seinen Ohren. Der Christ wirft also feine Sorgen auf den Herrn. Er machts wie Potiphar, der alles unter Josephs Hånden ließ, was er hatte, und nahm sich keines Dinges an, (weil er ihn hatte) denn das er aß und trank. 1. Mos. 39, 6. Weil er seinem Herrn Alles in die Hände gegeben, so nimmt er sich keines Dinges mehr an. Er weiß, daß denen, die Gott lieben, alle Dinge zum Besten dienen müssen. Róm. 8, 28. Er behält daher in allen Umständen einen freudigen Muth, eine hoffnungsvolle Standhaftigkeit, und eine selige Zufriedenheit des Geistes. Er sorgt für euch. Dies ist das Wort, das ihn von allen Sorgen befreiet. Dies pflanzt den Trieb in ihn, alle Sorgen von` sich weg, auf seinen Herrn zu werfen. Er forget für mich, hüt't und wacht, es steht Alles in seinet Macht. Er ist auf mein Wohlfein, und auf meine Seligkeit bedacht. Er denkt nur immer daran: Wie er mich vor allem Uebel bewahren, oder doch von demselben erlösen, und mir aushelfen möge zu seinem himmlischen

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Reiche. Das ist der Glaube des Christen, der ihn auch darum zu einem seligen Menschen macht, daß er ohne Sorgen in der Welt leben kann; der Glaube, der ihn dahin bringt, daß er mit Jakob sagen kann: Ich habe Alles genug! 1. Mos. 33, 11. Wofür sollte er sich denn mit Sorgen plagen? Ich werde, da mir der heutige Text Ge= legenheit dazu giebt, jezt von diesem Glauben reden. Der Herr wolle auch in dieser Stunde dafür sorgen, daß sein Wort das ausrichten mag, wozu er es sendet.

Unser Text ist zu finden Matth. 6, 24—34. Niemand kann zwei Herren dienen, entweder er wird Einen haffen, und den Andern lieben zc.

Der Glaube ohne Sorgen!

wird der Gegenstand unserer jetzigen Betrachtung sein.

I. Was das für ein Glaube ist.
11. Warum er ohne Sorgen lebt.

Wir beten: Ach Gott! du bist noch heut so reich, als du bist gewesen ewiglich; mein Vertrau'n steht ganz zu dir: mach mich an meiner Seele reich, so hab ich g'nug hier und ewiglich. Amen.

1. Was das für ein Glaube ist, der Glaube ohne Sorgen. Es ist der Glaube, der 1. Jesum seinen Herrn nennen kann. Das ist die Sache, wor auf es im Reiche Gottes ganz allein ankommt. Und daß das keine geringe Sache sei, daß mehr als eine Zunge im Munde dazu gehört, sehen wir aus 1. Kor. 12, 3. da Paulus ausdrücklich bezeugt: Niemand könne Jesum einen Herrn nennen, ohne durch den heiligen Geist. Wer also das mit Gewißheit sagen kann: Jesus ist mein Herr! Nicht nur in so fern er Gott ist, denn da müssen ihm die Teufel selbst die Herrschaft über sich zugestehen, sondern

in so fern er ein Mensch geworden ist, und sich als unser Heiland für uns dahin gegeben hat; der darf nicht weiter forgen, weil er nun einen Herrn hat, der für ihn sorgt. Wir haben an ihm einen mächtigen Herrn. Einen Herrn, auf dessen Befehl das große Heer aller Kreaturen sich brauchen lassen muß. Feuer, Hagel, Schnee, Dampf und Sturmwinde müssen sein Wort und seine Befehle ausrichten. Ps. 148, 8. Wenn das Toben der Völker, manchmal eben so ungestům ist, als das Toben der Meereswellen, so kann er Eins sowohl als das Andere stillen. Ps. 65, 8. Du stillest das Brausen des Meeres, das Brausen seiner Wellen, und das Toben der Völker. Wenn die Rath=' schläge der Menschen wider seinen Rathschluß streiten, so thut er, wie es Ps. 33, 10. heißt: Der Herr macht zu Nichte der Heiden Rath, und wendet die Gedanken der Völker. Wir haben also an ihm einen mächtigen Schuhherrn wider alle unsere Feinde. Wir gehören, wenn wir ihn unsern Herrn nennen können, zu dem Volke, wovon es 5. Mos. 3, 29. heißt: Wohl dir, Israel! wer ist dir gleich? Volk! das du durch den Herrn selig wirst! der deiner Hülfe Schild, und das Schwerd deines Sieges ist. Deinen Feinden wirds fehlen, aber du wirst auf ihrer Höhe einher treten. Der Glaube ist demnach in Ansehung seiner Feinde ohne Sorgen. Denn was wollen sie mit allen ihren feindseligen Bemühungen gegen uns ausrichten? Der Herr ist unser Richter; der Herr ist unser König; der hilft uns! Lasset sie ihre Stricke spannen! sie werden doch nicht halten; also werden sie auch das Fahnlein nicht auf den Mastbaum ausstecken. Jes. 33, 22. Er streitet für uns, und wir sind still. 2. Mos. 14, 14. Wir bleiben nur bei unserer großen Meditation, wie viel es ihn gekostet, daß wir erlöst sind; wir bleiben in der Burg seiner Wunden, so darf uns kein Feind rühren noch antasten. Wir haben an ihm unser höchstes Gut. Wir können daher in der Welt Nichts verlieren noch einbüßen, weil wir Nichts in derselben als unser Eigenthum ansehen. Der Glaube

seht uns also auch in Ansehung dessen, was man Verlust in der Welt nennt, auffer Sorgen. Denn Nichts in der

Welt ist unser Gut! Nichts liegt uns am Herzen, als unfer Gott am Kreuze.,,Wir finden überalle, nichts denn Galle, Nichts kann uns tröstlich sein, Nichts ist, das ung gefalle." Er aber ist die rechte Ruh, in ihm ist Fried und Freude. Der Glaube an ihn, als an unser höchstes Gut, macht uns von allen andern Dingen los in unsern Herzen, und seht uns in einen Zustand, der freilich den Leuten, die nicht darin stehen, unglaublich und wunderlich vorkommt. Kurz: Wer in der gegenwärtigen argen Welt weiß, daß Jesus sein Herr ist, der hat das bewährte Mittel gefunden, das ihn zu einem Menschen macht, vón dem man mit Wahrheit sagen kann: Der Mensch lebt ohne Sor: gen! wie ein Vöglein in der Luft, das keinen Kloß am Beine hat. Und weil das keine schwere, sondern eine kinderleichte Sache ist: Jesum seinen Herrn nennen, so ist es eine desto größere Anzeige des Verderbens, des Fluches und Todes einer Seele, wenn sie nicht sagen kann: Er ist mein Herr! Denn den Heiland zu seinem Herrn haben, Dazu gehört nichts anderes, als daß ich glaube, und wahrhaftig davon überzeugt bin: Er ist für mich gestorben, und hat sein Blut für mich vergossen! Daher ist es auch der Hauptinhalt alles dessen, was wir den Seelen einzeln, oder ins Ganze sagen können: Wenn ihr doch glaubtet, daß Jesus euer Herr wåre: Daß er sich die Herr schaft über euch mit seinem Blute erworben hätte! Wenn ihr nur wüßtet, was für ein Herr er ist, und wie gut ihrs unter ihm haben könntet, wofern ihr ihm die Herrschaft über euch zugeståndet! Und da kommts nun freilich darauf an, daß man das glaubt. Denn es ist keine Sache, die man sich mit allerhand aus der Vernunft hergenommenen Gründen einreden kann. Wer das glaubt: Jesus ist mein Herr! der kann wohl sagen: Nun ich dich hab, nun hab ich wohl; was ewig mich erfreuen söll! Nun frage ich nichts nach Himmel und Erde; und wenn mir

gleich Leib und Seele verschmachtet, so forge ich doch nicht, wo ich Trost hernehme; denn du bist meines Herzens Trost und mein Theil. Wir mögen in der Zeit leben, oder in die Ewigkeit gehen, so behalten wir diesen Herrn. Wir kommen nicht aus seinen Diensten. Es geht uns ewig wohl in seiner Gemeinschaft. Der Glaube ohne Sorgen, ist

2. ein Glaube, der dem Heilande im Reiche Gottes dient, und der ihm allein dient. Im Reiche Gottes dient man Christo. Róm. 14, 18. Denn was hieße das: Jesum seinen Herrn nennen, und seinen Willen nicht thun, ihm nicht dienen? Es ist ein falscher Gottesdienst, wenn man Gott dienen will, aber nicht Gott in Christo. Aber eben so ist es auch eine treulose Verehrungsart, wenn man Christum mit dem Munde seinen Herrn nennt, aber nicht thut, was er uns sagt. Da mag man seinen Unge= horsam mit noch so vielen Gaukeleien bekleistern, und mit allerhand Farben übertünchen, so muß man doch den Vorwurf hören: Was heißt ihr mich Herr, Herr, und thut nicht, was ich euch sage? Luc. 6,46. Der Glaube, der Jesum seinen Herrn nennt, dient ihm. Das ist: Er richtet alle seine Handlungen nach dem gnådigen Willen des HeiLandes ein. Ihm dienen, das ist schon ein Gnadenlohn. Darin besteht die größte Ehre eines gläubigen Sünders: Ihm unterworfen sein!" Sein eigen sein! (wie es in unferm Katechismus heißt) und in seinem Reiche unter ihm leben, und ihm dienen, in rechtschaffener Gerechtigkeit und Heiligkeit, die ihm gefällig ist. Es giebt Menschen, die den Schein haben, daß sie ihm dienen; Herr! Herr! zu ihm sagen; in seinem Namen weissagen 2c. Matth. 7, 22. Das sind gewiß scheinbare Werke. Das sind Sachen, an welche sich die Leute mit einer großen Dreistigkeit halten, und bei sich selbst denken können: Wenn das nicht gelten soil, was soll denn gelten? Allein sie sollten bedenken, daß sie bei allen diesen Thaten, nicht den Willen des Heilandes, sondern ihren eigenen Willen thun, daß sie dabei nicht ihm, sondern sich selbst dienen. Denn es giebt auch

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