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Helden. Er bringt seine Anhänger dahin, wohin uns keine Weltweisheit bringen, wohin kein Held der Erde durch seine erzwungene Herzhaftigkeit, und kein Freigeist durch seine Verhärtung kommen kann. Er ist es, der sein Volk singen lehrt: Unverzagt und ohne Grauen, soll ein Christ, wo er ist, stets sich lassen schauen. Kann uns doch kein Tod nicht tödten, sondern reißt unsern Geist, aus viel tausend Nöthen. Er befreiet uns von der Furcht des Todes, so, daß wir mit Wahrheit des Todes lachen, und der Hölle spotten können. Und sollten wir uns diese Freiheit nicht schenken lassen? Sollten wir uns nicht nach dieser Seligkeit sehnen, welche uns sein Evangelium nicht nur bekannt macht, sondern auch antrágt? Die gegenwärtige Stunde ist dazu gewidmet, daß wir davon mit Mehrerem handeln wollen.

Unser Text ist zu finden Luc. 7, 11-17.

Und es begab sich danach, daß er in eine Stadt mit Namen Nain ging. 2c.

Wir betrachten heute:

Den Pfalm der Leute, die in Ansehung des Todes gutes Muthes sind!

Lacht der finstern Erden - Gruft!
Lacht des Todes und der Höllen.

I. Wollen wir auf die Leute selbst sehen, welche in Ansehung des Todes gutes Muthes sind;

II. den Inhalt ihres Liedes erwägen; III. auf den Grund ihres Psalms Acht geben.

Vorher beten wir: Herr! der du Tod und Leben in deiner Gewalt, und die Schlüssel der Hölle und des Todes

in deiner Hand hast! Der du selbst mit dem Tode gerungen, und zwar auf der Wahlstatt geblieben bist, aber eben dadurch ihn so besiegt hast, daß wir nun seiner, als eines überwun denen und entwaffneten Feindes, spotten, und wie die Sieger auf den Gräbern ihrer erschlagenen Widersacher Triumphlieder, singen können. Flöße uns durch deinen Geist den Trost ein, der uns, wie in allen Umständen, und Vorfällen, so uns in diesem Leben begegnen können, also auch besonders in der legten Stunde, wovor der Rest anderer Menschen_zittert, gutes Muthes macht. Segne dazu dein Wort in dieser Stunde an unsern Herzen. Amen.

Lasset uns nun I. auf die Leute selbst sehen, welche in Ansehung des Todes gutes Muthes sind! Das sind Menschen, die hier in der Gnadenzeit aus dem Tode in das Leben gebracht werden, und daher eben dasjenige an ihrem Geiste erfahren was der Jüngling zu Nain leiblicher Weise erfuhr. Alle Menschen sind von Natur todte Menschen. Und das ist ein unseliger Zustand. Dieser Tod, darin wir liegen, und der uns zu unglückseligen Menschen macht, ist der= jenige Tod, in welchen unser Stammvater Adam fiel, an dem Tage, da er gesündiget hatte, da das Urtheil: ,,Welches Tages du davon essen wirst, wirst du des Todes sterben!" an ihm seine Kraft bewieß, indem er von Gott, wie ein Todter von dem Leben, getrennt ward. Und dieser Tod ist allen seinen Nachkommen von ihm angeerbt. Des zeitlichen Todes starb Adam an diesem Tage nicht. Denn er hat nachhero noch über neun= hundert Jahre gelebt. Er starb aber nach dem Geiste, nach welchem Gott in ihm wohnte, und er mit seinem Schöpfer den allerseligsten Umgang hatte. Er kam aus der Gemeinschaft, in welcher er mit Gott stand. Das ist der geistliche Tod; der Tod, in dem wir alle gebo= ren werden; den Adams Fall und Missethat auf uns gebracht hat; der Tod, welcher uns allen gleich und gemein ist, die wir von einem her kommen; der Tod, davon es in der Schrift heißt: Er sei zu allen Menschen hindurch gedrungen, dieweil sie alle gesündiget haben.

Róm. 5, 12. Sie find in Adam alle gestorben. 1. Kor. 15, 22. Leib und Seele haben wir behalten. Wir haben eben das Wesen noch, das wir vor unserm Falle hatten. Allein wir sind entfremdet von dem Leben, das aus Gott ist. Eph. 4, 18. Wir sind vor Gott wie abgestorbene Menschen anzusehen, und die ganze Welt ist nach dem Falle dem Felde ähnlich, das Ezechiel einmal im Gesichte sahe: Und des Herrn Hand kam über mich, und führte mich hinaus im Geiste des Herrn, und stellte mich auf ein weites Feld, das voller Beine lag. Und er führte mich allenthalben dadurch; und siehe! des Gebeines lag sehr viel auf dem Felde; und siehe! sie waren sehr verdorret. Ezech. 87, 1. Das ist unser Bild. Wir haben die Herrlichkeit, die uns in Adam anerschaffen war, verloren. Die Früchte, welche dieser Tod bringt, find: Die Verwesung in allen thörichten und schändlichen Lüsten; Finsterniß, Unwissenheit, Blindheit des Herzens, die in uns ist. Eine beständige Neigung zu allerlei vergånglichen Scheingütern. Ein Herz völler Unruhe, und Furcht des Todes. Ein Gewissen, das uns, wo wir gehen und stehen, anklagt und verdammet, und dessen Schrecken wir auf allen Seiten fühlen müssen. Daher folgt, daß es eben noch kein Merkmal ist, daß Einer aus dem Tode ins Leben ge= kommen, oder durch die Stimme des Sohnes Gottes aufgeweckt ist, wenn er eine peinliche Unruhe seiner groben Sünden wegen fühlt, indem das der Tod insgemein mit sich bringt, worunter die Menschen liegen. Dies Unglück hat uns demnach alle betroffen. Daher kommts, daß wir von Natur auch höchst unempfindlich sind, und kein Gefühl haben. Wir haben unser Gehör verloren. Wir sind taub, und hören die Stimme des Herrn nicht. Unser Gesicht ist weg. Wir sind nicht tüchtig aus uns selbst, das Licht, das im Worte Gottes scheint, aufzufassen, und geistliche Dinge zu beschauen, zu betrachten, und zu beurtheilen. Die Schrift nennt

uns deswegen Blinde; Luc. 6, 39. Leute von zerrütteten Sinnen, 2. Tim. 3, 8. die der Wahrheit beraubt sind; 1. Tim. 6, 5. deren Sinne der Gott dieser Welt verblendet hat, daß sie nicht sehen das helle Licht des Evangeliums von der Klarheit Christi, welcher ist das Ebenbild Gottes, 2. Kor. 4, 4. deren Augen zugethan sind, daher ihnen aller Propheten Gesichte sind wie die Worte eines versiegelten Buches, welches, so man es gåbe dem, der lesen kann, und sprache: Lieber lies das! und er spräche: Ich kann nicht! denn es ist versiegelt. Jef. 29, 10. Unser G eschmack ist fort. Am Worte Gottes haben wir keinen Geschmack. Unser Geruch ist weg. Wenn der Name Christi gleich eine ausgeschüttete Salbe ist, so riechen wir doch nichts davon. Wir sind auch unsers Gefühls beraubt. Wir haben ein steinernes Herz. Ezech. 36, 26. Wir fühlen weder unser rechtes Elend, noch die Gnade Gottes. Wir fühlen weder Schläge noch Plagen. Wir sind aus der Ursache höchst untüchtig, und ungeschickt zu allem Guten. Ein leiblich todter Mensch kann sich nicht regen, noch bewegen. Und so ist es mit aller Heilig keit nur ein Blendwerk, wenn sie auch aufs Höchste getrieben wird, so lange ein Mensch noch todt ist. Alle seine Tugenden worin er sich übt, sind blos ein Gaukelspiel. Und eben darum gehört es zu unserer Thorheit, die wir an dem Heile der Menschen zu arbeiten, einen besondern Beruf haben, wenn wir von ihnen, so lange sie todt sind, ein frommes Leben fordern. Denn wir muthen ihnen unmögliche Dinge zu. Ein fauler Baum kann nicht gute Früchte bringen. Matth. 7, 18. Wer an ein heiliges Leben gedens ken will, der muß vorher das Leben haben, und des Blutes Kraft erfahren, das zur Vergebung der Sünden vergossen ist. Alles was er vorher macht, das heißt Nichts. Er kann nichts, weder nach dem Gesetze, noch nach dem Evangelium. Das Gesetz fordert Liebe gegen Gott von ganzem Herzen, von ganzer Seele, und von ganzem Gemüthe, und Liebe gegen den Nächsten, als gegen uns selbst.

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Kann denn ein todter Mensch auch lieben? Ist Lieben ein Geschäft für Todte, oder für Leute, die das Leben haben? Das Evangelium fordert den Glauben an den Namen des Herrn Jesu. Kann ein todter Mensch denn glauben? Wer da lebt und glaubet an mich! sagt der Heiland Joh. 11, 26. Er kann also nichts Gutes thun. Welch ein unseliger Zustand! Wir kommen in diesem Stande unserer geistlichen Verwesung immer nåher. Wie ein leiblich Todter täglich abscheulicher und unerträglicher wird; so fällt ein Mensch, je långer er in der Sünde beharret, immer tiefer hinein. Endlich kann er des Sündenthums gewohnt werden, wie es denn ja Menschen genug giebt, die keine Scheu vor der Sünde mehr haben; die sich ihrer Sünden rühmen, wie die zu Sodom; die es andern mit dem größten Vergnügen erzählen, was für Schandthaten sie hier und dort getrie ben; die ihr Gespötte mit geistlichen Sachen treiben, und alle Gnade Gottes verachten. Ist das nicht ein höchst elen= der Zustand? Aus diesem Zustande müssen wir errettet sein, ehe wir in Ansehung des Todes, wovon jezt die Rede ist, gutes Muths sein können. Und wie werden wir daraus errettet? Unser Herz bleibt todt und kalt, wie es ist, wenn nicht der Geist Gottes darüber kommt. Es kann weder erschüttert noch erweckt werden zum Leben, wenn nicht der Odem des lebendigen Gottes in die todten Gebeine weht. Kein Todter kann sich das Leben selbst geben. Durch das Gesetz können todte Leute auch nicht erweckt, oder ins Leben gebracht werden. So wenig der Stab Eliså, da der= selbe auf ein todtes Kind gelegt wurde, dem Kinde das Leben mittheilen konnte; da war keine Stimme noch Fühlen; 2. Kón. 4, 31. so wenig kann der Stab Moses, noch irgend eines Menschen Kraft, solches ausrichten, daß ein Sünder ins Leben kommt. Das ist wahr: Dies Wort Gottes, das Wort des Gesetzes, kann einem Menschen seine Sünden anzeigen. Denn durch das Gesetz kommt Erkenntniß der Sünden. Róm. 3, 20. Es ist ein Spiegel zart, der uns zeigt an die fündlich' Art, in unserm Fleisch .

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